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Spannungen und Konflikte menschlichen Zusammenlebens in der deutschen Literatur des Mittelalters: Bristoler Colloquium 1993 PDF

398 Pages·1996·30.285 MB·German
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Preview Spannungen und Konflikte menschlichen Zusammenlebens in der deutschen Literatur des Mittelalters: Bristoler Colloquium 1993

Spannungen und Konflikte menschlichen Zusammenlebens in der deutschen Literatur des Mittelalters Spannungen und Konflikte menschlichen Zusammenlebens in der deutschen Literatur des Mittelalters Bristoler Colloquium 1993 Herausgegeben von Kurt Gärtner, Ingrid Kasten und Frank Shaw Max Niemeyer Verlag Tübingen 1996 Dieses Buch erscheint gleichzeitig als Band 63 der Reihe Publications of the Institute of Germanic Studies (University of London School of Advanced Study) ISBN 085457 P4 4 Gedruckt mit freundlicher Unterstützung des Goethe-Instituts, London Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Spannungen und Konflikte menschlichen Zusammenlebens in der deutschen Literatur des Mittelalters : Bristoler Colloquium 1993 / hrsg. von Kurt Gärtner ... - Tübingen : Niemever, 1996 NE: Gärtner, Kurt [Hrsg.] ISBN 3-484-60308-9 © Max Niemeyer Verlag GmbH & Co. KG, Tübingen 1996 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Hinspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germanv. Satz: pagina GmbH, Tübingen Druck: Guide-Druck GmbH, Tübingen Hinband: Hugo Nadele, Nehren Inhalt Vorwort VII I. ERÖFFNUNGSVORTRAG: KONFLIKTE IN POLITIK UND PUBLIZISTIK JOHN L. FLOOD: Heinrich VIII. und Martin Luther. Ein europäi- scher Streit und dessen Niederschlag in Literatur und Publizi- stik 3 II. LEITBILDER DES ADELS, RITTERIDEOLOGIE UND KRIEG WOLFGANG HAUBRICHS: Ehre und Konflikt. Zur intersubjektiven Konstitution der adligen Persönlichkeit im früheren Mittel- alter 35 CHRISTOPH HUBER: Ritterideologie und Gegnertötung. Überle- gungen zu den >Erec<-Romanen Chrétiens und Hartmanns und zum >Prosa-Lancelot< 59 MARTIN H. JONES: Schutzwaffen und Höfischheit. Zu den Kampfausgängen im >Erec< Hartmanns von Aue 74 JUTTA EMING: Aktion und Reflexion. Zum Problem der Konflikt- bewältigung im >Wigalois< am Beispiel der Namurs-Episode 91 REINHARD HAHN: Zur Kriegsdarstellung in Herborts von Fritzlar >Liet von Troye< 102 HORST BRUNNER: Das Bild des Krieges bei Chrestien de Troyes und bei Hartmann von Aue 113 III. DARSTELLUNG VON ANDERSGLÄUBIGEN UND FREMDEN WINFRIED FREY: Zur Rolle der Juden in mittelalterlichen deut- schen Texten des Weihnachtsstoffkreises 125 ANNE SIMON: Ein wild volck. Die Darstellung fremder Völker in deutschen Pilgerberichten des Mittelalters 142 IV. SEXUALITÄT, LIEBE UND EHE ALS SPANNUNGSFELDER INGRID BENNEWITZ: Mädchen ohne Hände. Der Vater-Tochter- Inzest in der mittelhochdeutschen und frühneuhochdeutschen Erzählliteratur 157 VI Inhalt KLAUS RIDDER: Minne, Intrige und Herrschaft. Konfliktverarbei- tung in Minne- und Aventiureromanen des H.Jahrhunderts 173 DIETRICH HUSCHENBETT: Ehe statt Minne? Zur Tradition des Minne-Romans in ^Mittelalter und Neuzeit 189 MATTHIAS MEYER: Causa amoris? Noch einmal zu Lancelot und Galahot 204 JOHN MARGETTS: Ehezwist in deutschen Kurzerzählungen des Mittelalters 215 V. REGELSETZUNGEN UND REGELVERLETZUNGEN ELKE BRÜGGEN: Von der Kunst, miteinander zu speisen. Kultur und Konflikt im Spiegel mittelalterlicher Vorstellungen vom Verhalten bei Tisch 235 CYRIL EDWARDS: die wolte ich gerne in einen schrin (L. 8,18). Zur Bilderwelt und Dialektik Walthers von der Vogelweide 250 ELIZABETH A. ANDERSEN: Mechthild von Magdeburg, der Do- minikanerorden und der Weltklerus 264 CHRISTA BAUFELD: Gesellschafts- und Individualkritik im >Buch der Natur< Konrads von Megenberg 273 GUNHILD ROTH: Meineid in mittelalterlicher deutscher Literatur 285 VI. SPRACHMUSTER, LITERARISCHE STRATEGIEN UND MEDIALE BEDINGUNGEN BEI DER DARSTELLUNG VON KONFLIKTEN ERNST HELLGARDT: Konflikte in der Gnomik — die Gnomik im Konflikt. Zu den lateinischen Spruchsammlungen des Frühmit- telalters und zum >Ysengrimus< 301 MANFRED EIKELMANN: Katz und Maus. Konfliktdarstellung und -bewältigung im deutschen Sprichwort des Mittelalters 320 HANS-JOACHIM ZIEGELER: fraw Fortun, fraw Wer, fraw Awentewr und fraw Mynne. Darstellung und Interpretation von Konflikten und ihren Ursachen in Ulrich Füetrers >Lannzilet<-Versionen 323 KLAUS GRUBMÜLLER: Der Tor und der Tod. Anmerkungen zur Gewalt in der Märendichtung 340 CHRISTOPHER J. YOUNG: Der Doppelkonflikt in der >Willehalm<- Uberlieferung des Codex Vindobonensis 2670. Mensch gegen Mensch, Text gegen Bild 348 NORBERT RICHARD WOLF: Sprache über Konflikte vs. Sprache in Konflikten. Linguistische Überlegungen zum Medienwandel . 359 Protokolle der Diskussionen 371 Teilnehmer des 13. Anglo-Deutschen Colloquiums 383 Vorwort Es entspricht der Tradition der alle zwei bis drei Jahre stattfindenden Anglo- Deutschen-Colloquien zur Literatur des deutschen Mittelalters, daß während des unmittelbar vorausgehenden Colloquiums der nächste Tagungsort fest- gelegt und das Tagungsthema durch gemeinsame Beschlußfassung bestimmt wird. So war es auch 1992 auf der Fraueninsel im Chiemsee. Als Tagungsort wurde Bristol auserkoren, wo sich vom 14. bis 18. September 1993 in einem der Tagungszentren der Universität Bristol, der School for Advanced Urban Studies in Rodney Lodge, rund 60 Teilnehmer von diesseits und jenseits des Ärmelkanals trafen. Eingeladen waren auch viele jüngere Kollegen und Doktoranden, für die das Colloquium ihre erste wissenschaftliche Tagung war. In der Tagungsstätte von Rodney Lodge wurden die Teilnehmer von der Leiterin Mrs. Fran Boyd und ihrem staff bestens betreut; die Tagung in dieser angenehmen Umgebung war geprägt von anregenden Vorträgen und Diskussionen im Plenum und vielen freundschaftlichen Gesprächen in klei- nen Gruppen, aus denen sich gerade unter den Jüngeren oft langdauernde private und wissenschaftliche Verbindungen ergeben. Traditionsgemäß wur- de das anspruchsvolle Vortragsprogramm durch eine wissenschaftliche Ex- kursion unterbrochen; sie führte die Teilnehmer nach Wells, wo sie unter sachkundiger Führung die berühmte Kathedrale besichtigten und von Miss Patricia Humphries durch eine eigens für die Teilnehmer des Colloquiums vorbereitete Ausstellung von Handschriften und Frühdrucken aus den Be- ständen der Kathedralbibliothek geführt wurden. Den Abschluß des Besu- ches bildete die Teepause im Refektorium der Kathedrale, wo die Teilneh- mer mit einem traditionellen cream tea bewirtet wurden. Die Exkursion nach Wells bot neben den andern Sehenswürdigkeiten in Bristol und Umgebung die eindrucksvollste Begegnung mit den sinnlich erfahrbaren Relikten aus dem Mittelalter. Wells war daher auch der Vorzug gegeben worden vor Glastonbury, wo außer der Abteiruine mit der angeblichen Grabstätte des legendären König Artus nicht mehr viel Mittelalterliches präsent ist. Auf der Fraueninsel wurde als Tagungsthema »Spannungen und Konflikte menschlichen Zusammenlebens in der deutschen Literatur des Mittelalters« durch ein Mehrheitsvotum festgelegt. Das Thema birgt schier unerschöpf- liche Möglichkeiten der Ausfaltung in sich. Die Beiträge zum Bristoler Col- loquium, von denen die meisten im vorliegenden Band abgedruckt sind, VIII X'orwort haben diesen Erwartungen entsprochen. Sie zeigen, wie ergiebig die Fra- gestellung ist und wie sie unter verschiedenen thematischen und methodi- schen Aspekten und auf verschiedenen Ebenen entwickelt werden kann. Eine strenge Systematisierung war nicht beabsichtigt und schien auch bei dem derzeitigen Stand der Forschung wenig sinnvoll. Das Herausgeber- Team hat sich für eine Gliederung nach thematischen und formalen Kriterien entschieden, weil dadurch wichtige Zusammenhänge am besten verdeutlicht werden können. An erster Stelle des Bandes steht der Eröffnungsvortrag von JOHN FLOOD. Seine Darlegungen konzentrieren sich auf die politische Dimension des Streits zwischen Heinrich VIII. und Luther, der in der übernationalen Flug- schriftenpublizistik ausgetragen wurde. Der Beitrag steht in Zusammenhang mit FLOODS umfassenderen Studien über die allmähliche Entdeckung Eng- lands durch die Deutschen im späten Mittelalter und in der Frühen Neuzeit. Der zweite Teil gilt konfliktträchtigen Wertorientierungen und Hand- lungsnormen im Horizont des mittelalterlichen Feudaladels. Dabei geht es in der Analyse von literarischen Darstellungen »ritterlicher« Verhaltensweisen und kriegerischer Ereignisse insbesondere um die Frage nach der Motivation und der Akzeptanz von Aggression und Gewalt bzw. um Formen, die Ge- waltausübung vermeiden sollen. WOLFGANG HAUBRICHS untersucht den ar- chaischen Begriff der Ehre und zeigt an Beispielen aus der >Fränkischen Geschichte< Gregors von Tours auf, welche Konflikte sich aus dem Hand- lungskonzept der (nicht moralisch oder affektiv, sondern relational bestimm- ten) Ehre ergeben. Im Mittelpunkt der Überlegungen von CHRISTOPH Hu BER steht die Ritterideologie im >Erec< Chrétiens und Hartmanns sowie im >Prosa-Lancelot<. Anhand einer Analyse des Schonungsgebots macht er deudich, daß »ethische« Gesichtspunkte als Handlungsmotivation in den Texten kaum eine Rolle spielen. Es geht nach HUBERS Beobachtungen viel- mehr um eine rituell kanalisierte Lizenz zur Aggression und um die Festle- gung einer ständischen »Hackordnung«. Die in der Forschung vielfach un- terstellte »Idealität« des Artusritters bedarf in Anbetracht dieser Ergebnisse einer grundsätzlichen Revision. Das Ritterbild im >Erec< steht, wenngleich unter anderem Aspekt, im Zentrum auch der Ausfuhrungen von MARTIN JONES, der einen überraschenden Zusammenhang zwischen Schutzwaffen und höfischen Verhaltensnormen herstellt. Beide sind bei der Konfliktaus- tragung von Bedeutung, das eine dient nach JONES als materielle Grundlage, das andere als ideeller Uberbau des Ritterbildes. In einem Beitrag zum >Wigalois< vertritt JUTTA EMING die These, daß die Dichtung entgegen der herkömmlichen Forschungsmeinung Konflikte the- matisiert. Dies geschieht allerdings nicht in der vom »klassischen Artusro- man« vorgegebenen Weise, sondern folgt anderen Mustern, wobei der Wi- derspruch von Aktion und Reflexion eine wichtige Rolle spielt.

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