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Sozioökonomische Konsequenzen der Fertilität: Folgen der Geburt von Kindern für den Wohlstand von Paarhaushalten PDF

178 Pages·2009·1.197 MB·German
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Alexander Schulze Sozioökonomische Konsequenzen der Fertilität Alexander Schulze Sozioökonomische Konsequenzen der Fertilität Folgen der Geburt von Kindern für den Wohlstand von Paarhaushalten Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Die vorliegende Arbeit wurde vom Fachbereich 02 Sozialwissenschaften,Medien und Sport der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Jahr 2008 als Dissertatiom zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Philosophie (Dr.phil.) angenommen. 1.Auflage 2009 Alle Rechte vorbehalten © VSVerlag für Sozialwissenschaften | GWVFachverlage GmbH,Wiesbaden 2009 Lektorat:Katrin Emmerich/ Marianne Schultheis VS Verlag für Sozialwissenschaften ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werkeinschließlichallerseiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohneZustimmungdes Verlags unzulässig und strafbar.Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,Übersetzungen,Mikroverfilmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungen usw.in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung:KünkelLopka Medienentwicklung,Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung:Rosch-Buch,Scheßlitz Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-531-16440-3 Geleitwort Alexander Schulze untersucht im vorliegenden Buch die finanziellen Folgen der Geburt von Kindern. Wir alle haben hierzu mehr oder minder klare Vorstellun- gen. Je mehr Kinder in einem Haushalt leben, desto schlechter die wirtschaftli- che Lage der Familien, darauf laufen unsere Meinungen meist hinaus. Wir stüt- zen uns dabei auf viele öffentliche Berichte und auf wenige Daten aus Quer- schnittsuntersuchungen. Sie belegen in der Tat, dass im Allgemeinen Familien mit steigender Kinderzahl schlechter finanziell ausgestattet sind. Ob dies aber tatsächlich mit der Geburt von Kindern zusammen hängt – oder nicht etwa Fami- lien in schlechterer Lage mehr Kinder bekommen oder vielleicht jahrelang zu- rück liegende schlechte Berufschancen der Eltern dafür verantwortlich sind – das können wir gar nicht wissen. Denn es lagen bisher keine Längsschnittstudien vor, die den direkten Einfluss von Geburten und Geburtenfolgen auf die finan- zielle Ausstattung der Familien erforschten. Obwohl wir im Grunde im Dunkeln tappen, sind Annahmen hierüber Grundlage vieler familienpolitischer Maßnahmen zur Familienförderung. So be- ruht unter anderem die Kindergeldprogression auf der Vermutung, dass der Wohlstand von Familien besonders dann leidet, wenn mehr als zwei Kinder zur Welt kommen. Diese Annahme ist schlicht falsch, wie die empirische Längs- schnittuntersuchung von Alexander Schulze zeigt. Vielmehr ist es die erste Ge- burt, die dramatische finanzielle Auswirkungen hat, nicht die dritte und weitere. Was die vorliegende Schrift also besonders auszeichnet, sind Ergebnisse, die für die heutige öffentliche und politische Diskussion um die Familie von eminenter Bedeutung sind. Sie korrigieren manch falsche, selbst von Ministerien verbreitete Vorstellungen. Als Ergebnisse der Arbeit können festgehalten werden: 1. Vor allem die Geburt des ersten Kindes bringt ein überproportional hohes Wohlstandsrisiko mit sich. Die Geburt weiterer Kinder geht „nur“ noch mit moderaten bis marginalen Wohlstandsrisiken einher. Familien erleiden also die größten wirtschaftlichen Verluste bei der Familiengründung und nicht bei der Familienerweiterung. 6 Geleitwort 2. Geburtsbedingte Einkommensverluste und damit verbundene, zum Teil ex- treme Wohlstandsverschlechterungen treten nur in Haushalten mit zwei vor der Geburt erwerbstätigen Eltern auf. Dabei sind die finanziellen Einbußen durch die Geburt umso größer, je höher das Alter, die Bildung und die Be- rufserfahrung der Mutter zuvor waren. Die Bildung und der Beruf des Va- ters spielen hingegen keine Rolle für die finanziellen Folgen der Geburt. 3. Die Einkommensverluste nach der Geburt von Kindern sind in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich angewachsen. Weder die zunehmende Erwerbstä- tigkeit der Frau noch die mit der gestiegenen Bildung verbundenen höheren Erwerbslöhne während der letzten 20 Jahren haben sich in einer adäquaten Erhöhung der staatlichen Transferzahlungen niedergeschlagen. 4. Die direkten und vor allem die indirekten (Opportunitäts-)Kosten einer Ge- burt steigen mit der sozialen Schichtzugehörigkeit. Verlierer einer Famili- engründung sind die mittleren und vor allem die oberen sozialen Schichten, nicht die unteren. Die Bedeutung der erarbeiteten Befunde, zum Beispiel der besonders gro- ßen Wohlstandsschädigung durch die Erstgeburt, wird vom Autor klar heraus gestellt. Er überlässt die familien- und gesellschaftspolitische Interpretation die- ser Resultate nicht dem Leser, wie das in vielen wissenschaftlichen Arbeiten ge- schieht, sondern formuliert die Tragweite der Resultate sehr deutlich. Überdies stellt der Autor klar heraus, welche sozial- und familienpolitischen Maßnahmen aufgrund der empirischen Resultate folgerichtig und angebracht wä- ren. Er macht hierzu exakte und wohl abgewogene Vorschläge. Sie sind weithin gegen den Strich vieler laufender Diskussionen gebürstet. Deswegen kann ich nur wünschen, dass diese soziologische Studie bei vie- len Lesern und in der wissenschaftlichen und politischen Öffentlichkeit die große Aufmerksamkeit findet, die ihre Ergebnisse verdienen. Mainz, im Oktober 2008 Stefan Hradil Vorwort und Danksagung Die vorliegende Arbeit ist eine leicht überarbeitete Fassung meiner Dissertation, die im Herbst 2008 vom Fachbereich Sozialwissenschaften, Medien und Sport der Johannes Gutenberg-Universität Mainz angenommen wurde. Obwohl diese Arbeit nicht der erste Beitrag ist, der sich mit Prozessen und Strukturen der Fertilität, deren Ursachen und Konsequenzen auseinandersetzt, hoffe ich doch mit den vorgelegten Ergebnissen einen Beitrag zum Verständnis der monetären Folgen von Kindergeburten liefern zu können. Allerdings wäre dies ohne die zahlreichen persönlichen Kontakte, die zur Entstehung der Arbeit beigetragen haben, nicht möglich gewesen. Deshalb ist es mir eine angenehme Pflicht denjenigen zu danken, die auf verschiedene Weise zur Entstehung dieser Dissertation beigetragen haben. Zunächst gilt mein persönlicher Dank Professor Stefan Hradil und Professor Peter Preisendörfer, den Gutachtern dieser Arbeit. Beide haben mit ihren Anmerkungen und Kritiken diese Promotion vorange- bracht und zu ihrem Gelingen beigetragen. Professor Thomas Klein gilt mein Dank für die Ermutigung dieses Thema zu beforschen. Einige der hier dargeleg- ten Gedanken gehen bereits auf ein von ihm geleitetes Forschungspraktikum zu- rück, an dem ich während meines Studiums an der Universität Heidelberg teilge- nommen habe. Für inhaltliche Begradigungen, sprachliche Korrekturen und Zu- spruch in den schwierigen Phasen der Arbeit danke ich Friederike Tibor. Dar- über hinaus möchte ich mich für das aufmerksame Durchsehen des Textes, zahl- reiche Literaturhinweise, anregende Diskussionen und methodische Unterstüt- zung bzw. für Soforthilfe bei Problemen aller Art besonders bei Dr. Ulf Liebe, Ute Mons, Felix Wolter, Christian Steuerwald, Dr. Rainer Unger, Dr. Jürgen Schiener, Holger Schmitt und Daniel Tibor bedanken. Meinen Eltern Danke zu sagen, die mir eine Universitätsausbildung so selbstverständlich erscheinen lassen haben und mich in jeder Hinsicht unterstützt haben, ist mir an dieser Stelle die größte Freude. Mainz, im Oktober 2008 Alexander Schulze Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis.......................................................................................11 Tabellenverzeichnis............................................................................................13 1 Einführung und Hintergrund.......................................................................15 1.1 Gesellschaftliche Relevanz des Themas.............................................16 1.2 Fragestellung und Aufbau der Arbeit..................................................17 2 Geburtenentwicklung und differenzielle Fertilität......................................21 2.1 Kalenderjahres- und lebenslaufbezogene Geburtenentwicklung........21 2.2 Differenzielle Fertilität und soziale Polarisierung..............................29 3 Die sozioökonomische Lage deutscher Familien........................................35 3.1 Die Entwicklung der Wohlstandssituation von Familienhaushalten...35 3.1.1 Familiäre Wohlstandsmessung und empirische Befunde..........35 3.1.2 Diskussion der Ergebnisse und Forschungsdefizite..................50 3.2 Rahmenbedingungen der wirtschaftlichen Lage von Familien...........54 3.2.1 Arbeitsmarktpartizipation, Erwerbseinkommen und Familie...54 3.2.2 Entwicklung der familienpolitischen Rahmenbedingungen......66 4 Theoretische Überlegungen und Hypothesen.............................................81 4.1 Theoretische Grundlagen geburtsbedingter Wohlstandsprozesse.......82 4.1.1 Wohlstandstheorie und ökonomische Theorie der Fertilität.....82 4.1.2 Biografische Theorie der Fertilität............................................86 4.1.3 Paarperspektive fertilitätsbezogener Entscheidungen...............87 4.2 Herleitung von Forschungshypothesen...............................................90 4.2.1 Einkommenseffekte durch die Geburt eines Kindes.................92 4.2.2 Bedarfseffekte durch die Geburt eines Kindes..........................99 4.2.3 Zusammenfassung der Forschungshypothesen.......................100 10 Inhaltsverzeichnis 5 Sozioökonomische Konsequenzen der Geburt von Kindern.....................103 5.1 Datenstruktur, Messkonzepte und statistische Verfahren.................104 5.1.1 Datenbasis und Untersuchungspopulation..............................104 5.1.2 Datenaufbereitung und statistische Verfahren........................108 5.2 Wohlstandsbrüche durch Kindergeburten.........................................119 5.2.1 Wohlstandsänderungen und Ordnungszahl der Geburt...........119 5.2.2 Wohlstandsänderungen und Erwerbsprofil der Eltern............126 5.2.3 Folgen der Geburt in verschiedenen Einkommenslagen.........135 5.2.4 Multivariate Analyse geburtsbedingter Wohlstandsfolgen.....141 5.2.5 Elterngeld und geburtsbedingte Wohlstandsänderung............148 6 Resümee und Handlungsempfehlungen....................................................153 6.1 Zusammenfassung der Ergebnisse....................................................154 6.2 Familienpolitische Konsequenzen....................................................160 Literaturverzeichnis..........................................................................................165 Anhänge............................................................................................................179 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Rohe Geburtenrate und Allgemeine Fruchtbarkeitsziffer im Zeitverlauf...........................................23 Abbildung 2: Zusammengefasste Geburtenziffer und Nettoreproduktionsrate im Zeitverlauf......................................25 Abbildung 3: Kumulierte altersspezifische Geburten- raten weiblicher Geburtsjahrgänge..........................................27 Abbildung 4: Anteile Kinderloser nach gewichtetem Jahreseinkommen.................................................32 Abbildung 5: Hauhaltseinkommen ausgewählter Haushaltstypen im Zeitverlauf..................................................39 Abbildung 6: Äquivalenzeinkommen ausgewählter Haushalte im Zeitverlauf...........................................................44 Abbildung 7: Wohlstandsposition ausgewählter Haushaltstypen im Zeitverlauf..................................................46 Abbildung 8: Armutsquoten ausgewählter Haushaltstypen im Zeitverlauf..................................................49 Abbildung 9: Anteil aktiv erwerbstätiger Personen mit und ohne Kind(er)...............................................56 Abbildung 10: Erwerbsbeteiligung von Frauen nach der Zahl der Kinder..........................................................58 Abbildung 11: Erwerbsbeteiligung von Frauen im Lebenslauf nach Kinderzahl.................................................63 Abbildung 12: Erwerbsbeteiligung von Frauen rund um die Geburt des 1. Kindes.............................................65 Abbildung 13: Entwicklung des Kindergeldes in Deutschland seit 1975...........................................................70 Abbildung 14: Erklärungsansatz geburtsbedingter Wohlstandsveränderungen........................................................91 12 Abbildungsverzeichnis Abbildung 15: Querschnittliche Entwicklung der realisierten Interviews im SOEP.............................................106 Abbildung 16: Geburtsbedingte Veränderung der wirtschaftlichen Lage von Paarhaushalten nach der Ordnungszahl der Geburt.......120 Abbildung 17: Kombinierte Erwerbsbeteiligung der Eltern vor und nach der Geburt des Kindes.......................................129

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