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Soziologie und “Gegenwartskrise”: Die Zeitdiagnosen Franz Oppenheimers und Alfred Webers. Ein Beitrag zur historischen Soziologie der Weimarer Republik PDF

491 Pages·1990·19.33 MB·German
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Volker Kruse Soziologie und „Gegenwartskrise“ Volker Kruse Soziologie und "Gegenwartskrise" Die Zeitdiagnosen Franz Oppenheimers und Alfred Webers Volker Kruse Soziologie und Gegenwartskrise " 11 Die Zeitdiagnosen Franz Oppenheimers und Alfred Webers Ein Beitrag zur historischen Soziologie der Weimarer Republik ~ Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH ClP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Kruse, Volker: Soziologie und "Gegenwartskrise" : die Zeitdiagnosen Franz Oppenheimers und Alfred Webers; ein Beitrag zur historischen Soziologie der Weimarer Republik / Volker Kruse. - Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl., 1990 (DUV : Sozialwissenschaft) Zugl.: Bielefeld, Univ., Diss., 1987 ISBN 978-3-8244-4057-3 ISBN 978-3-663-14551-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-14551-6 © Springer Fachmedien Wiesbaden 1990 Ursprünglich erschienen bei Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden 1990. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich ge schützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Ur heberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Über setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Ver arbeitung in elektronischen Systemen. INHALT Vorwort IX I. Zur methodischen und historischen Grundlegung des Themas ............................................... . 1. Die Soziologie der Weimarer Republik im Spiegel der deutschen Nachkriegssoziologie .................... 2 2. Wissenschaft und Gesellschaft - Zum zeitdiagnosti schen und pOlitischen Beitrag der Weimarer Sozio- logie 30 3. Modernisierung und sozioökonomische Stagnation - Zum "historischen Kontext" der Weimarer Soziologie 46 4. Die Genesis der historischen Soziologie der Weimarer Republik ................................. 56 11. Franz Oppenheimers soziologische Zeitdiagnose zur sozialen Frage .•••••••••••••••••••••.••••••••••••••••• 83 1. Franz Oppenheimer und die soziale Frage - Biographische Schnittpunkte und wirtschaftstheore- tische Deduktion .•.....................•......•... 84 1.1. Vom Armenarzt zum Theoretiker der sozialen Frage ..................•.................... 84 1.2. Die wirtschaftstheoretische Deduktion der sozialen Frage .............................. 88 1 .3. Bodenmonopol und Konkurrenz - Zur Kontroverse Franz Oppenheimers mit Joseph Schumpeter ..•• 103 2. Die Theorie des Kapitalismus und die historische DQutung der Gegenwartskrise ....................... 108 2.1. Begriff des Kapitalismus - Der Kapitalismus als historische Epoche im gesellschaftlichen Evolutionsprozeß ............................ 108 2.2. Die historische Genesis des okzidentalen Kapitalismus ....•........................... 114 2.3. Der "kapitalistische Geist" - Zur Kontroverse mit Werner Sombart ...•.•.•.................• 119 2.4. Industrieller Kapitalismus und moderner Verfassungsstaat ..........•..........•...... 137 - VI - 3. Die allgemeine soziologische Theorie der Krise .... 145 3.1. Die Theorie der kapitalistischen Wirtschafts- krise....................................... 145 3.2. Die Theorie der Gesellschaftskrise .......... 147 3.3. Pathologische Erscheinungsformen der Gesell- schaftskrise ................................ 154 3.4. Die "Masse" in der akuten Gesellschaftskrise 160 4. Historische Perspektiven der Gegenwartskrise ..... . 163 4.1. Soziale Revolution und sozialistisch-kommu- nistischer Zukunftsstaat .................... 164 4.2. Zusammenbruch des Kapitalismus durch ökono- mischen Bankrott des Großgrundeigentums ..... 171 4.3. Kapitalismus und Weltkrieg .................. 172 4.4. Oppenheimer und der Faschismus .............. 175 4.5. Der Untergang des antiken Seestaats als Para- digma der europäischen Gegenwartskrise ...... 181 5. Liberaler Sozialismus 192 5.1. Der programmatische Grundgedanke 192 5.2. Die Transformationsperiode - Der Übergang zur klassenlosen Gesellschaft ................... 195 5.3. "Reine Ökonomie" und "Freibürgerschaft" - Die klassenlose Zukunftsgesellschaft ........ 203 5.4. Politisches Engagement und "soziale Experi- mente ....................................... 212 6. Franz Oppenheimers soziologische Zeitdiagnose zur sozialen Frage - Fazit und Kritik ................. 221 III. Alfred Webers soziologische Zeitdiagnose zur Kultur- krise ................................................. 234 1. Kultursoziologie und Sozialpolitik - Zur Genesis von Alfred Webers kultursoziologischer Zeitdiagnose 235 1.1. Der historische Hintergrund ................ . 235 1.2. Die kulturelle Dimension der sozialen Frage 237 1 .3. Einige charakteristische Elemente im sozio logischen und politischen Denken Alfred Webers ..................................... . 250 2. Mensch, Dasein, Transzendenz - Zur Geschichts- und Transzendentalontologie Alfred Webers .....•....... 252 - VII - 2.1. Alfred Webers Kritik der soziologischen Geschichtstheorien des 19. Jahrhunderts 252 2.2. Gesellschaft, Zivilisation und Kultur als ontische Sphären des Daseins ................ 258 2.3. Mensch und Dasein ........................... 264 2.4. Mensch und Transzendenz ..................... 268 2.5. Der methodologische Status der Geschichts- und Kultursoziologie Alfred Webers .......... 274 3. Die evolutive Dynamik des europäisch-abendländi- schen GeschichtskHrpers •.......................... 279 3.1. Entstehung und Struktur des modernen Staates 280 3.2. Entstehung und Entwicklung des Kapitalismus. 286 3.3. Die wissenschaftliche und technische Evolution 292 3.4. Die Bürokratisierung der Gesellschaft ....... 295 4. Der "abendländische Dynamismus" und der europäische Mensch ............................................ 299 4.1. Der europäische "dritte Mensch" und die Ent- s tehung des "abendländischen Dynamismus" .... 299 4.2. Die Entstehung des "vierten Menschen" ....... 307 4.3. Die geistige Krise Europas im 19. Jahrhundert 312 5. Die großen historischen Katastrophen des 20. Jahr hunderts im Licht der kultursoziologischen Diagnose Alfred Webers..................................... 320 5.1. Kapitalismus und erster Weltkrieg ........... 320 5.2. Faschismus und Drittes Reich .•..•........... 327 5.3. Proletarischer Sozialismus und Sowjetkommu- nismus ...............•.•..••.....•.....•..•. 337 5.4. Mensch und Erde - Die Hkologische Krise aus der Sicht Alfred Webers •.................... 344 5.5. Alfred Weber als politischer Intellektueller 348 6. Alfred Webers soziologische Zeitdiagnose zur Kulturkrise - Fazit und Kritik ..•...•............. 369 IV. Franz Oppenheimer und Alfred Weber als historische Soziologen - Zur paradigmatischen Identität der historischen Soziologie der Weimarer Republik ......... 381 1. Franz Oppenheimer und Alfred Weber als historische Soziologen - Ein methodologischer Vergleich .....•. 381 -VIII- 2. "Soz ial technisches Problem" und "h istor isches Problem" - Die historische Soziologie Franz Oppen heimers und Alfred Webers im Licht von Karl R. Poppers Historizismuskritik ..... 396 V. Die historische Soziologie der Weimarer Republik als sozialwissenschaftliches Paradigma - Einige abschlie- ßende Überlegungen .••••••.•••••••.•.••.••....•.•••••.. 409 1. Was ist "historische Soziologie der Weimarer Republik"? ........................................ 409 2. Welche wissenschaftlichen und zeitdiagnostischen Leistungen hat die historische Soziologie der Wei- marer Republik aufzuweisen? ....................... 414 3. Warum ging die historische Soziologie der Weimarer Republik zugrunde? ................................ 416 4. Was kann uns die historische Soziologie der Wei- marer Republik heute noch bedeuten? ............... 425 Li teraturverzeichnis ...................................... 433 Verzeichnis der Abkürzungen ............................... 459 Personenregister.......................................... 460 Sachregister .............................................. 464 Vorwort Die Periode zwischen 1914 und 1945 in Deutschland und Europa ist - vor allem im Vergleich mit der Nachkriegszeit - gekennzeichnet durch eine außerordentliche Häufung pOlitischer Umwälzungen und wirtschaftlich-sozialer Krisen. Die Ereignisse sind bekannt: der erste Weltkrieg 1914 - 1918, die russischen Revolutionen von 1917 mit dem Resultat einer neuen Gesellschaftsordnung unter der Dik tatur der bolschewistischen Partei, die deutschen Revolutionen von 1918/19, der Übergang vom monarchischen Konstitutionalismus des Kaiserreichs zur parlamentarischen Demokratie der Weimarer Republik, der Versailler Vertrag, die Inflation von 1923, die große Weltwirtschaftskrise ab 1929, der Aufstieg des Faschismus in Europa, besonders der Sieg Mussolinis in Italien 1922 und die nationalsozialistische Gewaltherrschaft in Deutschland ab 1933, der zweite Weltkrieg 1939 - 1945, der Holocaust und der Abwurf der ersten Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki. Im Zentrum der Arbei t steht die Frage, wie die Soziologen Franz 0 p p e n h e i m e r (1864 - 1943) und Alfred Web e r (1868 - 1958) die damalige "Gegenwartskrise" mit Hilfe einer Theorie der sozialen Frage (Oppenheimer) und einer Theorie der Kulturkrise (A. Weber) sozio logisch erklärten bzw. deuteten. 1. Sind die Zeitdiagnosen Oppenheimers und A. Webers, die vierzig, sechzig, siebzig und mehr Jahre zurückliegen, heute noch aktuell oder kommt ihnen nur wissenschaftsgeschichtliche Bedeutung zu? Sie sind m.E. bei aller Zeitbezogenheit im einzelnen in ihrem Kern auch heute aktuell. Oppenheimer versuchte, die Zeitgenossen, besonders die Sozialisten, - vergeblich - zu überzeugen, daß die Alternative zum Kapitalismus nicht in einem markt losen Sozialis mus liegen könne, dessen Schwächen er geradezu hellsichtig anti zipierte, sondern nur in einer Marktwirtschaft 0 h n e soziale Herrschaftsstrukturen und -positionen mit einem Minimum an staat licher Intervention. Dieser Grundgedanke des AUßenseiters Oppen heimer wird entgegen Generationen marxistischer Ökonomen durch x - die Abkehr Chinas unter Teng Hsiao Ping und der UDSSR unter Michail Gorbatschow von einer markt losen Planwirtschaft bestä tigt. Seine der Zeitdiagnose zugrundeliegende Theorie der "poli tischen Ökonomie" des Kapitalismus und der "reinen Ökonomie" des "liberalen Sozialismus" ist, ohne daß man ihr buchstabengetreu folgen muß, auch heute noch für konzeptionelle Überlegungen zu einer sozialistischen Marktwirtschaft wegweisend, anregend und hilfreich. Kaum weniger aktuell, wenn auch sachlich anders gelagert, ist die Zeitdiagnose des Kultursoziologen Alfred Weber •. Sein sozial politischer Entwurf vor Beginn des ersten Weltkriegs, der neben der materiellen Lage die psychische Existenz des Arbeitermenschen in den Mittelpunkt rückte, seine Theorie der bürokratischen Per sönlichkeit ("vierter Mensch"), seine Warnungen vor einer herauf ziehenden ökologischen Katastrophe lassen ihn wie einen geistigen Vorläufer heutiger alternativer Bewegungen erscheinen. In der zeitdiagnostischen Fragestellung, welchen Persönlichkeitstypus Rationalisierung und Bürokratisierung hervorbringen, und in den Grundmustern der Diagnose sind Parallelen zum Denken Max Webers unverkennbar. Alfred hat dabei insofern die interessantere Gegen wartsanalyse der Weber-Brüder zu bieten, als er der zeitdiagno stisch Aktivere war und aufgrund seiner Lebensdauer eine weitaus größere Zeitspanne zeitdiagnostisch begleiten und reflektieren konnte: neben der Epoche des wilhelminischen Deutschlands auch die Weimarer Republik, das Dritte Reich und die Neuanfänge der Bundesrepublik. II. Oppenheimer und Alfred Weber interessieren uns nicht nur als singuläre Wissenschaftlerpersönlichkeiten. Liest man sie, aber auch andere namhafte deutsche Soziologen der ersten Hälfte unse res Jahrhunderts wie Werner Sombart, Max Weber, Hans Freyer, Karl Mannheim, Emil Lederer, Eduard Heimann, Alfred v. Martin, Gott fried Salomon-Delatour, Adolf Löwe, Alexander v. Schelting, Ale xander Rüstow, Karl Polanyi, Norbert Elias und Alfred Müller Armack vergleichend im Hinblick auf Konvergenzen, so wird deut-

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