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Soziologie des Cyberspace: Medien, Strukturen und Semantiken PDF

593 Pages·2004·37.099 MB·German
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Udo Thiedeke (Hrsg.) Soziologie des cyberspace Udo Thiedeke (Hrsg.) Soziologie des Cyberspace Medien, Strukturen und Semantiken 11 VS VERLAG FOR SOZIALWISSENSCHAFTEN - ". + I I e ag VS VERLAG FOR SOZIAl.WISSENSCHAFTeN VS Verlag fUr Sozialwissenschaften Entstanden mit Beginn des Jahres 2004 aus den beiden Hausern Leske+Budrich und Westdeutscher Verlag. Die breite Basis fUr sozialwissenschaftliches Publizieren Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detailiierte bibliografische Daten sind im Internet Ober <http://dnb.ddb.de> abrufbar. 1. Auflage November 2004 Alie Rechte vorbehalten © VS Verlag fUr Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2004 Lektorat: Frank Engelhardt/Tanja Kbhler Der VS Verlag fUr Sozialwissenschaften ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werk einschlieBlich alier seiner Teile ist urheberrechtlich geschOtzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulassig und strafbar. Das gilt insbesondere fUr Vervielfaltigungen, Obersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden dOrften. umschlaggestaltung: KOnkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Satz: Beate Glaubitz, Redaktion und Satz, Leverkusen Gedruckt aUf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem papier ISBN-13: 978-3-531-14072-8 e-ISBN-13: 978-3-322-80482-2 001: 10.1007/978-3-322-80482-2 Inhalt Vorwort .................................. 9 I Einleitung: Probleme einer Soziologie des Cyberspace Udo Thiedeke Wir Kosmopoliten: Einfiihrung in eine Soziologie des Cyberspace . . . . . 15 11 Wirklichkeitsmedien: Ubiquitat sozio-technischer Strukturen Caja Thimm Mediale Ubiquitat und soziale Kommunikation . . . . . . . . . . . . . . 51 Ho/ger Braun-ThOrmann Agenten im Cyberspace: Soziologische Theorieperspektiven auf die Interaktionen virtueller Kreaturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 Thomas Malsch Kommunikationsbegriff und Agentengesellschaft: Oberlegungen zu einer Soziologie des Cyberspace. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 III Grenzuberschreitungen: Semantiken der Virtualisierung Udo Thiedeke Cyberspace: Die Matrix der Erwartungen ................. 121 joachim R. Hoflich Kommunikation im Cyberspace und der Wandel von Vermittlungskulturen: Zur Veranderung sozialer Arrangements mediatisierter Alltagskommunikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144 6 In halt Barbara Becker unter Mitarbeit von Christian HOls Zwischen Allmacht und Ohnmacht: Spielraume des "!ch" im Cyberspace ............ 170 Christiane Funken Female, Male, Neuter, Either: Gibt es ein Geschlecht im Cyberspace? ................. 193 IV liebe und Partnerschaft Ulrike Landfester Von der liebe zur Konsenshalluzination: Virtuelle Passionen zwischen Brief und Cybersex ............. 215 Nico/a Doring Wie verandern sich soziale Beziehungen durch Mobilkommunikation? Eine Analyse von Paar-, Familien- und Freundschaftsbeziehungen . . . . 240 V Eigentum und Geld Udo Thiedeke Drei -zwei -eins -download! Ober die Schwierigkeit virtualisiertes Eigentum zu besitzen . . . . . . 283 Udo Thiedeke Wer wird Millionar? Virtualisierungsprobleme des Geldes im Cyberspace . . . . . . . . . .311 VI Bildung und Wissen Winfried Marotzki und Arnd-Michael Nohl Bildungstheoretische Dimensionen des Cyberspace . . . . . . . . . . . 335 Svenja Mol/er Wissen, was es ist! Die Bedeutung der Medienkompetenz fUr die Wissensnavigation im Cyberspace. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 355 Inhalt 7 Michae/a Gall Die Organisation von Wissen in vernetzten Unternehmen • • • • • • . . 380 VII Macht und Einfluss jeanette Hofmann und Marc Holitscher Zur Beziehung von Macht und Technik im Internet ••..••..••• 411 Hans Geser Freiwillige Vereinigungen im Spannungsfeld konventioneller und neuer Medien • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • 437 Gerit Gotzenbrucker Machtverschiebung im Cyberspace: Virtualisierte soziale Netzwerke als Ausgangspunkt innovativer Organisationsprozesse • • • • • • • • . . • . 464 VIII Recht und Verfahren Franz C. Mayer Volkerrecht und Cyberspace: Entgrenztes Recht und entgrenzte Medien • . • • . • . . • . . • • . • • 491 Michael Hutter Die globale Regulierung des Internet Domain Name Systems: Flinf lehren aus dem Fall der 'ICANN' . • . . • . . . • . . . . . • • • • 522 Gabrie/e Siegert und Karin Piihringer Vertrauen ist der Anfang von Allem: Zur Relevanz des Vertrauens im Cyberspace . • . . • • • • • • • . . • . 538 Zusammenfassungen •• .565 Autoren und Autorinnen • .576 Sachregister . . . .583 Personenregister . . . . • .594 Vorwort Warum eine Soziologie des Cyberspace? 1st der Internet-Hype nicht langst vor bei? Die hoffnungsvollen und die katastrophischen Visionen rund urn die Meta pher des Cyberspace scheinen mit dem Zusammenbruch der sog. New-Eco nomy verflogen. Nichts hat sich realisiert: Wir sind nicht in immersive virtuelIe Raume abgetaucht. Es gibt kein globales Internet-Dorf, in dem alle Kulturen har monisch koexistieren, keine universelIe politische Partizipation, kein Absterben des 'Leviathans' durch transnational agierende 'Hacktivisten' und trotz 'copy left' ist auch das Eigentum noch nicht verschwunden. Hat die Soziologie, vor allem die deutschsprachige, also gut daran getan, 'Cyberspace' nicht als soziologi schen Begriff, sondern als Raumutopie oder Chiffre fur partikulare Internetef fekte der vernetzten wirtschaftlichen, politischen sawie geschlechtsspezifischen Kommunikationen, zu verstehen? All dies mag seine Berechtigung haben, und man kann durchaus so argu mentieren. Allerdings wurde es die Soziologie dann versaumen, ein Phanomen systematisch zu beobachten und zu beschreiben, dessen Veralltaglichung nicht mehr van der Hand zu weisen ist, seit sich Computer als Kommunikationsmedi en, genauer gesagt, als Maschinen zur Virtualisierung von Wirklichkeit in manife sten (der PC auf dem Schreibtisch) oder latenten (die 'Intelligenz' der Handys, Spielkonsolen, Special Effects oder Agenten) Formen in unserer Lebenswelt ver breiten. Folglich sind wir mit mehr konfrontiert als nur 'dem Internet' mit seinen Web-Sites, Mail- und News-Diensten, seinen Protokollen, Viren und virtuellen Gemeinschaften. Sozial relevantes Totalphanomen ist hierbei weder die Vernet zung, noch der Zugang zu computergestutzten Kommunikationsmitteln oder eine TranslokaIisierung des Raum-Zeitgefuges, sondern die Virtualisierung aI/er Sinnbezuge. Diese Vermoglichung erzeugt einen eigenen Sinnhorizont. In ihm reproduzieren sich sinnhafte Sachverhalte als kybernetische Beschreibungen - das meint: mit aktuellem Realitatsgehalt, bei gleichzeitigem Potenzial zur standi gen Veranderung. Der Cyberspace ist ein virtualisierter Sinnhorizont, der aktuelle Gultigkeit fur das Erleben und Handeln in seinen Grenzen besitzt, so lange, bis irgendwer oder irgendetwas diese ReaIitat umprogrammiert. Fur die Soziologie besteht daher dringender Bedarf, den Fragen nachzuge hen, welche sozialen Strukturen unter einem solchen Sinnhorizont, od er ange sichts der Tatsache, dass ein solcher Sinnhorizont moglich wurde, entstehen, welche Formen der Vermittlung von Selbst-und Fremdreferenz auftreten, und in welchen Beschreibungen sie reflexiv zuganglich werden? Soziologie des Cyberspace Zu beobachten sind dabei nicht nur spezielle Cyberstrukturen und -sernanti ken, die in einern 'Sinn-Ghetto' fOr 'Cyberpunks' oder 'Netizens' Geltung bean spruchen. Vielrnehr ist die Evolution gesellschaftlicher Kornmunikation, ihrer Strukturbildungen und Sernantiken, wie sie durch cornputergestOtzte rnediale Kornrnunikation entstehen, zu verfolgen. Die rnit der Digitalisierung und Cornputierung einhergehende Virtualisie rung scheint weitreichende Konsequenzen zu haben. So wird eine Kongruenz von Kornrnunikation und Handlung erkennbar. Alles irn Cyberspace sind steuer bare Beschreibungen. Jede Aussage und jeder syrnbolische Verweis rnaterialisie ren Realitat, in dern sie zugleich als Sinn- und Steuerungscode wirken. Kornrnu nikationen sind hier das rnanifeste Substrat der Wirklichkeit. Sie sind, irn elernen taren Sinne des Wortes, soziale Tat-Sachen. Wenn sich die Soziologie als Erfahrungswissenschaft der veranderten Erfah rungssituation einer (Welt-)Gesellschaft stellen will, die darnit begonnen hat, ihre Selbstreproduktion in groBern Urnfang von einer Aktualitats- auf eine Virtuali tatsorientierung urnzustellen, so wird sie eine Systernatik der Beobachtung und Beschreibung des Cyberspace entwickeln rnOssen. Dazu einen Beitrag zu leisten ist die Motivation dieses Bandes. Es geht hier nicht urn eine 'Soziologie des Internets', und die Inhalte zielen Ober die 'Virtuali sierung des Sozialen' hinaus. Die Beitrage des Bandes sind weniger daran inter essiert, Raurnkonzepte des Cyberspace, oder die Auswirkungen des Internets auf Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, sowie die Bildung virtueller Gerneinschaf ten zu diskutieren, sondern solche Problerne als sekundare Fragestellungen oder ernpirische Indikatoren fOr das Zentralproblern einer unwahrscheinlichen Struk turbildung in einern virtualisierten Sinnhorizont zu behandeln. Diese Problernstellung wird anhand der Bildung und Veranderung von Korn rnunikationsbedingungen, Erwartungsstrukturen und Sernantiken verfolgt, wobei eine Konzentration auf exernplarische Strukturen und syrnbolische Gene ralisierungen vor allern aus KapazitatsgrOnden stattfinden rnusste. Auch wenn eine universalistische soziologische Perspektive auf den Cyberspace entwickelt werden soli, kann dies nur in Ausschnitten und Mornentaufnahrnen geschehen. Der Versuch, einen urnfassenden soziologischen Beobachtungsansatz zu ent wickeln, gelingt jedoch nicht auf Basis einer herrnetischen Fachperspektive. Der Band versarnrnelt daher interdisziplinare Beitrage, urn entsprechend des korn plexen Phanornens 'Cyberspace' die Soziologie ober die eigenen Grenzen zu inforrnieren. SchlieBlich ist festzustellen, dass die Konzentration auf deutsch sprachige Beitrage keiner leichtfertigen Ausblendung internationaler Forschungs ansatze geschuldet ist, sondern dern hiesigen Nachholbedarf, vor allern gegen- Vorwort Ober der angelsachsischen Cyber-sociology-Forschung sowie dem Anliegen einer BOndelung naheliegender theoretischer und empirischer Kapazitaten entspricht. In diesem Sin ne mochten die Beitrage des Bandes Anregung sein zur Neu bewertung bestehender Erkenntnisse, sowie zur Neuerkundung der 'inneren' Dynamiken des Cyberspace und seiner 'auBeren' Konsequenzen fur die soziale Realitat der (Welt-}Gesellschaft des 21. Jahrhunderts. Es gibt viel zu tun fur die soziologie! Und es gilt an dieser stelle das Vorwort mit dem herzlichen Dank an die engagierten Autorinnen und Autoren, an Frank Engelhardt als Fachlektor des Vs Verlags Wiesbaden, an Tina Albeck und Tanja Kohler fur Durchsicht und Korrek tur des Manuskripts, sowie an alle, die durch ihre aktuelle oder virtuelle Mitarbeit dieses Buch Oberhaupt erst moglich machten, zu beschlieBen. Udo Thiedeke August 2004 I Einleitung: Probleme einer Soziologie des Cyberspace

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