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Sozialistische Planwirtschaft: Theorie und Praxis PDF

248 Pages·1974·4.209 MB·German
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lin Kosta' Sozialistische Planwirtschaft Studienblicher zur Sozialwissenschaft Band 17 lin Kosta Sozialistische Planwirtschaft Theorie und Praxis Westdeutscher Verlag Dem Andenken meines Vaters © 1974 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen U=hlaggestaltung: studio fUr visuelle kommunikation, DUsseldorf Gesamtherstellung: Mohndruck Reinhard Mohn ORG, Giitersloh Alle Rechte vorbehalten . Auch die fotomechanische VervielfaI1:igung des Werkes (Fotokopie, Mikrokopie) oder von Teilen daraus bedarf der vorherigen Zustimmung des VerJages ISBN 978-3-531-21245-6 ISBN 978-3-322-86230-3 (eBook) DOl 10.1007/978-3-322-86230-3 Inhalt Vorwort. . 7 Einfiihrung 9 Erstes Kapitel: Zentrale und dezentrale Planung im Sozialismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 16 1. Sozialismus und Planung in den Werken von Marx und Engels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 16 2. Zur Entstehungsgeschichte des sowjetischen Planungs- systems. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 23 3. Probleme der zentralen Planung unter den Bedingungen industrialisierter Volkswirtschaften . . . . . . . 33 4. Zentrale und dezentrale Planung - ein Vergleich 43 5. Planung als gesellschaftliches Strukturprinzip 56 Anmerkungen zum ersten Kapitel . . . . . . . . . 60 Zweites Kapitel: Sozialismus - Planungssystem und Waren- produktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 65 1. Die Aussagefiihigkeit der Marxschen Kategorie der Warenproduktion im Sozialismus . . . . . . . . . . .. 65 2. Subsysteme sozialistischer Planungssysteme und Waren- produktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 70 3. Ursachen fiir das Fortbestehen von Warenproduktion im Sozialismus. . . . . . . . . . . . 88 4. SchluBbemerkungen . . . . . . . 111 Anmerkungen zum zweiten Kapitel 114 Drittes Kapitel: Wirtschaftsreformen und Wirtschaftsent wicklungen in RGW-Liindern . . . . . . . . . . . . .. 119 I. Struktur der Reformkonzepte . . . . . . . . . . . . .. 120 II. Wirtschaftsentwicklungen vor und nach Einfiihrung der Reformen . . . . . . . . . . . . 129 Anmerkungen zum dritten Kapitel . . . . . . . . . . . .. 151 5 Viertes Kapitel: Die Eigentumsverhiiltnisse im SoziaIismus . 155 1. Die »Revisionsismuskritik« an der Eigentumskonzeption der tschechoslowakischen Reformer. . . . . . . . . .. 155 2. Die Eigentumskonzeption bei Marx. . . . . . . . . .. 157 3. Die Entwicklung der Eigentumsverhiiltnisse inder Sowjet- union. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 162 4. Die Entwicklung der Eigentumsverhiiltnisse in der Tsche choslowakei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172 5. SchluBfolgerungen . . . . . . . . 183 Anmerkungen zum vierten Kapitel. . . . . . . . . . . .. 184 Fiinftes Kapitel: SoziaIistische Planwirtschaft und Selbst verwaItung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 187 1. Einfiihrung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 187 2. Die Vorgeschichte der Selbstverwaltung in tschechoslowa kischen Friihling des Jahres 1968 . . . . . . . . . . .. 188 3. Die Institutionen der betrieblichen SelbstverwaItung im tschechoslowakischen Modell von 1968 und im System der jugoslawischen ArbeiterselbstverwaItung . . . . . . .. 193 4. Gesellschaftliche Gruppen in der Tschechoslowakei im Verlauf der Jahre 1968 und 1969 . . . . . . . . . . .. 199 5. Gesellschaftliche Gruppen und die jugoslawische Arbei- terselbstverwaItung. . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 202 6. Biirokratisierung, Dezentralisierung, Demokratisierung . 206 7. Sozialistische Planwirtschaft und SelbstverwaItung 210 8. SchluBbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 214 Anmerkungen zum fiinften Kapitel. . . . . . . . . . . .. 215 Statistischer Anhang 218 Personenregister . . 246 6 Vorwort Den fiinf Kapiteln 1 dieses Buches liegen Themen von Lehrveran staltungen zugrunde, die ieh im Rahmen des Faches »Theorie und Politik sozialistischer Wirtschaftssysteme« in den lahren 1971-1973 an der Frankfurter Vniversitat abgehalten habe. Einige dieserThemen sind bereits in Form von Aufsatzen oder Einzelbei tragen in Biichern veroffentlieht worden. Die urspriingliehen Texte habe ich jedoch iiberarbeitet. Bei dieser Oberarbeitung habe ich insbesondere drei Aspekte ver folgt. Erstens war ich bemiiht, Wiederholungen und Oberschneidungen zu vermeiden, jedoch gleiehzeitig dem Leser ein zusammenhan gendes Werk vorzulegen. Trotz dieser Bemiihungen konnte ich mieh dennoch nieht dafiir entscheiden, aile bereits einmal formu lierten Zusammenhange wegzulassen, da dann der logische Aufbau der Darstellung in den einzelnen Kapiteln verlorengegangen ware. Zweitens bin ieh im Verlauf von Diskussion in meinen Vorlesungen und Seminaren, bei Auseinandersetzungen und Gesprachen mit Kollegen und aufgrund eigener Oberlegungen zu einigen Modifi zierungenmeinerurspriingiichen Thesen bzw. Formulierungen an geregt worden. Dies bezieht sieh auch auf terminologische Pro bleme, die ieh zu beriicksichtigen hatte. Vnd schlieJ3lieh, drittens, habe ieh, da ich groBen Wert auf eine em pirische Oberpriifung von getroffenen Hypothesen sowie auf eine verstandliche Illustration der realen Entwieklungen anhand stati stischer Daten lege, meine friiher ermittelten Daten auf den ak tuellen Stand gebracht. Dariiber hinaus schien es mir sinnvoll, dem Leser in einem statistischen Anhang Vergleiehszahlen der einzel nen osteuropaischen Lander untereinander sowie vergleiehbare Daten dieser Lander mit der westliehen Welt vorzulegen, die man in dieser Weise in der relevanten Fachliteratur kaum finden diirfte. Zum SchluB darf ich mich bei allen bedanken, die durch Anregun gen und organisatorische Hilfe bei der Fertigstellung der Arbeit mitgewirkt haben. Mein besonderer Dank gilt meinem engsten 7 Mitarbeiter, Herro Dipl. Kfm. Jan M~yer fiir seine Mitarbeit, Herm stud. rer. pol. Peter Gey fiir seine intensive Kooperation an einigen Texten und Herm cando rer. pol. Paul Dabrowski fiir seine Assistenz bei den statistischen Berechnungen. Ich fiible mieh auBerdem fiir kritische Anmerkungen zum ersten Kapitel Herm Prof. Dr. Ludwig Bress, Universitlit Bremen, und Frau Dr. Renate Damus, Freie Universitlit Berlin, zum fiinften Kapitel Frau Dr. Gudrun Leman, Osteuropa-Institut der Freien Universitlit Berlin, und schlieBlich fiir methodische Anregungen zu den statistischen Berechnungen im dritten Kapitel Herm Dr. Bedfich LevCik, Wie ner Institut fiir intemationale Wirtschaftsvergleiche, zu Dank ver pflichtet. Die Beriicksiehtigung einiger Anregungen enthebt mieh freilich nieht der alleinigen Verantwortung fiir den vorliegenden Text. Frankfurt, im Dezember 1973 Jiti Kosta 1 Das erste Kapitel war urspriinglich als Einzelbeitrag fiir ein von Berliner Wirt schaftwissenschaftlem initiertes Lehrbuch »Einfiihrung in die Okonomie« ge dacht. Dem zweiten Kapitelliegt derText Meiner Studie »Warenproduktion im SoziaIis MUS als theoretisches Problem« zugrunde, der als Abschnitt Binder Arbeit von J. Kostal J. Meyer IS. Weber im Fischer Taschentuch Verlag, Frankfurt, im J anuar 1973 erschienen ist. Das dritte Kapitel geht auf zwei friihere VertiffentIiehungen zuriiek: der erste Teil auf einen in der Reihe »Kontaktstudium« der Wirtschaftswoehe Nr. 4, Jg. 1972 unter dem Titel »Wirtschaftssysteme (I), Reformmodelle im Test« publizierten Aufsatz, der zweite Teil, in dem die statistischen Daten und Kommentare aktua Iisiert und ergiinzt worden sind, auf den Beitrag»W irtschaftsreformen und Wirt sehaftsentwicklungen in RGW-Liindem. Als Testbeispiel: die DDR, Ungam und die CSSR« im Jahrbuch der Wirtschaft Osteuropas, Band 3, Miinehen-Wien 1972. 1m vierten Kapitel geht der Autor zwar von seinem Aufsatz »Ober den Eigen tumsbegriff im Sozialismus« in der JuIi-Nummer der Zeitschrift »Osteuropa« er schienen ist, aus; der urspriingliche Text ist jedoch modifiziert und wesentlich er weitert worden. Grundlage des [unften Kapitels ist ein Referat, das der Autor auf einer Tagung der Sozialistischen Partei Frankreichs im November 1972 vortrug; der urspriing Iiehe, nur auf die Selbstverwaltung im Prager Friihling des J ahres 1968 bezogene Text, wird nun dureh einen VergIeich mit der jugoslawischen Arbeiterselbstver waltung ergiinzt und die allgemeinerem Aussagen sind neu formuliert. 8 Einfiihrung Dieses Buch beschaftigt sich mit theoretischen Fragen und prakti schen Entwicklungen der sozialistischen Planwirtschaft. Was ist un ter dem Begriff sozialistische Planwirtschaft zu verstehen? Wir definieren in dieser Arbeit sozialistische Planwirtschaft als ein Wirtschaftssystem, in dem auf einem hohen industriellen Reifegrad die kollektiv angewandten Produktionsmittel gesellschaftliches Eigentum sind, die volkswirtschaftliche Entwicklung planmapig ge lenkt wird und die Verteilung individueller Konsumguter primar nach Arbeitsleistung erfolgt. Nun gibt jede Definition nur ein stark vereinfachtes Bild der zu er fassenden Realitat. Dies gilt in besonderem MaB fiir gesellschaftli che Kategorien, die sehr komplex sind und einem standigen Wan del unterliegen. Es ist daher notwendig, den Begriff der sozialistischen Planwirtschaft, den wir im Interesse eines Vorver standnisses des Lesers kurz umrissen haben, eingehender zu unter suchen. Dies ist im Grunde genommen Aufgabe aller fUnf Kapitel dieser Arbeit. Wir wollen dennoch bereits in der Einfiihrung auf einige, uns wichtig erscheinende Punkte hinweisen, die zum Ver standnis unserer Konzeption beitragen. Was besagt unsere Definition im einzelnen? Wir gehen zunachst davon aus, daB ein hoher Reifegrad der indu striellen Entwicklung materielle Vorbedingung sozialistischer Planwirtschaft ist. Diese Auffassung rekrutiert auf Marx, der die »Expropriation der Privateigentiimer« und »Verwandlung der Arbeitsmittel in nur gemeinsam verwendbare Arbeitsmittel ... als Produktionsmittel kombinierter, gesellschaftlieher Arbeit« als Folge der »kooperative(n) Form des Arbeitsprozesses auf stets wachsender Stufenleiter, (der) bewuBten technische(n) Anwen dung der Wissenschaft ... « verstand*. BloBe Veranderung der (politischen) Machtverhaltnisse und der (sozio-6konomischen) Eigentumsformen kann daher in unserem Verstandnis nieht sozia listische Planwirtschaft bedeuten. Die Veranderung der Eigentumsverhaltnisse, die zur Gestaltung einer sozialistischen Planwirtschaft fUhren solI, impliziert die Ent *K. Marx, Das Kapital I, MEW Bd. 23, S. 790. 9 eignung derjenigen Produktionsmittel, die infolge des Industriali sierungsprozesses gesellschaftlichen Charakter angenommen ha ben. Mit anderen Worten: nur dort, wo die Einflihrung modemer Maschinen und Technologien kooperative Arbeitsprozesse erfor derlich machen - und dies gilt flir einen zunehmenden Teil aller modemem Volkswirtschaften -, ist die Schaffung gesellschaftlicher Eigentumsformen sinnvoll. Sozialistische Planwirtschaft setzt folglich Gemeineigentum von Kraftwerken, Betrieben des Bergbaus und im iiberwiegenden Teil der modemen verarbeitenden Industrie, im Verkehrs- und Nach riehtenwesen und sehlieBlich in gemeinschaftlieh organisierten of fentIiehen und administrativen Diensten wie Bildungs-, Gesund heits- und Finanzwesen (obwohl es hier nieht unbedingt urn Produktionsmittel im engeren Sinne des Wortes gehen muB) vor aus. Sozialistische Planwirtschaft erfordert nach dieser Auffassung jedoeh nieht Gemeineigentum an individuell angewandten Pro duktionsmitteln bzw. individuell organisierten Produktionsprozes sen, wie dies im Einzelhandwerk, privaten Dienstieistungszweigen und in den Kleinproduktionen der Fall ist. Fiir die Umgestaltung der Eigentumsverhaltnisse ist die Verande rung der Eigentumsformen in dem Sinne, daB anstelle privater Kapitaleigentiimer zentrale Planinstitutionen iiber die Produk tionsmittel verfiigen, kein hinreiehendes Indiz fiir Vergesellschaf tung. Vergesellsehaftung heiBt Dbertragung der Verfiigungsgewalt auf die gesamte BevOikerung bzw. deren demokratisch konstitu ierte Organe. Sozialistische Planwirtschaft beinhaItet nach unserer Definition die Formulierung gesamtwirtschaftlicher Planziele, deren Erfiillung abzusichem ist. Dies impliziert (a) die Aufstellung von gesell schaftIiehen Planen und (b) die Festlegung geeigneter Instrumente, die die Realisierung der in den Planen formulierten Planziele ge wahrleisten. Wir verstehen unter Planung als konstitutivem Merk mal sozialistischer Planwirtschaft nieht allein Planung »privater Haushalte« oder »Untemehmen«, die jedem Wirtschaftssystem eigen ist, noch indikative Planung, die flir die Entscheidungstrager der Wirtschaft unverbindlich ist. Andererseits kann sieh Planung nicht allein auf die zentrale vollzugsverbindliche Kennzifferpla nungsform sowjetischer Pragung besehranken. SchlieSlich heiSt in unserem Verstandnis Planung demokratische Partizipation der Offentlichkeit an allen Planentscheidungen. In einer sozialistischen Planwirtschaft wird das flir individuellen Konsum verfiigbare Gesamtprodukt primar nach Arbeitsleistung verteilt. Dariiber hinaus werden Teile des gesellschaftIiehen Mehr- 10

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