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Sozialismus, Katholizismus und Okkultismus im Frankreich des 19. Jahrhunderts: Die Genealogie der Schriften von Eliphas Lévi PDF

718 Pages·2016·7.03 MB·German
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JulianStrube Sozialismus,KatholizismusundOkkultismus imFrankreichdes19.Jahrhunderts Religionsgeschichtliche Versuche und Vorarbeiten Herausgegeben von Jörg Rüpke und Christoph Uehlinger Band 69 Julian Strube Sozialismus, Katholizismus und Okkultismus im Frankreich des 19. Jahrhunderts Die Genealogie der Schriften von Eliphas Lévi ISBN978-3-11-047654-5 e-ISBN(PDF)978-3-11-047810-5 e-ISBN(EPUB)978-3-11-047656-9 ISSN0939-2580 LibraryofCongressCataloging-in-PublicationData ACIPcatalogrecordforthisbookhasbeenappliedforattheLibraryofCongress. BibliografischeInformationderDeutschenNationalbibliothek DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschen Nationalbibliografie;detailliertebibliografischeDatensindimInternetüberhttp://dnb.dnb.de abrufbar. ©2016WalterdeGruyterGmbH,Berlin/Boston Druck:CPIBooksGmbH,Leck ♾GedrucktaufsäurefreiemPapier PrintedinGermany www.degruyter.com J’aivuSaint-Simonleprophète, Riched’abord,puisendetté, Quidesfondementsjusqu’aufaîte Refaisaitlasociété. Pleindesonœuvrecommencée, Vieux,pourelleiltendaitlamain, Sûrqu’ilembrassaitlapensée Quidoitsauverlegenrehumain. Fouriernousdit:Sorsdelafange, Peupleenproieauxdéceptions! Travaille,groupéparphalange, Dansuncercled’attractions. Laterre,aprèstantdedésastres, Formeaveclecielunhymen, Etlaloiquirégitlesastres Donnelapaixaugenrehumain! Enfantinaffranchitlafemme, L’appelleàpartagernosdroits. Fi!dites-vous;sousl’épigramme Cesfousrêveurstombenttoustrois. Messieurs,lorsqu’envainnotresphère Dubonheurcherchelechemin, Honneuraufouquiferaitfaire Unrêveheureuxaugenrehumain! Quidécouvritunnouveaumonde? Unfouqu’onraillaitentoutlieu. Surlacroixquesonsanginonde UnfouquimeurtnouslègueunDieu. Sidemain,oubliantd’éclore, Lejourmanquait,ehbien!demain, Quelquefoutrouveraitencore Unflambeaupourlegenrehumain. Béranger Vorwort DasgegenwärtigeEuropa–oderimweiterenSinne:„derWesten“–betrachtetsich gemeinhinalseineaufgeklärte,säkulareZivilisation.Imgelehrten undpolitischen DiskursscheintdieSelbstgewissheitvorzuherrschen,dasErbeeinesFortschrittszu vertreten,derzueiner„Modernisierung“undsomitzueiner„Säkularisierung“der Gesellschaftgeführthabe.Dem19.Jahrhundertkommtdabeialsdemaufdie„Auf- klärung“folgendenJahrhunderteinebesondereRollezu.InderTatzeugenzahllose Quellen vom enthusiastischen Fortschrittsglauben jener Zeit, dem Victor Hugo in seinem1862erschienenenMeisterwerkLesmisérablesAusdruckverlieh,alsereinen BarrikadenkämpferseinenMitstreiternzurufenließ:„Bürger,das19.Jahrhundertist groß,aberdas20.Jahrhundertwirdglücklichsein.“¹DieserGlaubewurdedurchdie GräuelderWeltkriegetiefgehenderschüttert.NachdemZweitenWeltkriegwurdedas Erbe der Aufklärung gerade in Bezug auf ihre philosophischen und politischen Konsequenzen infrage gestellt. In denvergangenen Jahrzehntenwurden die damit zusammenhängendenThesenderSäkularisierungundModernisierungvonseitender Forschungkritisch beleuchtet und zumindest stark relativiert,wenn nicht rundum abgelehnt.AufgegenwärtigeArtikulationen„westlicherIdentität“hatdiesjedochnur marginaleAuswirkungengehabt. DievorliegendeArbeitmöchteeinenBeitragzumVerständnisdieserIdentität leistenunddabeieinbesonderesAugenmerkaufdasVerhältnisvon„Religion“, „Wissenschaft“und„Politik“legen.FürdieEntstehungder„modernen“Bedeu- tungdieserBezeichnungenwardas19.Jahrhundertzweifelsohnemaßgeblich.Oft wurdendieThesenderSäkularisierungundModernisierungjedochvorallemin Bezugaufdas20.Jahrhundertuntersucht,dasindenAugenvielerKommentatoren eine „Rückkehr“ von Religion – sei es auch etwa in der Gestalt „politischer Re- ligionen“–bedeutete.Diesimpliziert,dassReligionzuvorverschwundenwaroder zumindest stark an Bedeutung eingebüßt hatte. Mehrere Studien haben dahin- gegenzeigenkönnen,dasssichim19.JahrhunderteinweitauskomplexeresBild zeigtalsdasjenigeeinerteleologischvoranschreitendenSäkularisierungundei- nes damit einhergehenden religiösen Bedeutungsschwunds. Jedoch erscheinen auch in den meisten jener Untersuchungen die radikalen sozialreformerischen, nämlich die sozialistischen und kommunistischen Strömungen als bedeutende säkulareTriebkräfte.DieseWahrnehmunggiltesgrundsätzlichzurevidieren. DieAufklärungunddieFranzösischeRevolutionhabenkeinVerschwindenvon Religion, sondern eine vielgestaltige Pluralisierung zur Folge gehabt. Diese in der ReligionswissenschaftinzwischenzumKonsensgewordeneErkenntniswurdebisher  Hugo,Lesmisérables,Bd./,. VIII Vorwort jedochnurseltenaufdievermeintlichsäkulareGeschichtedesSozialismusbezogen. Dabei setzten sich im 19. Jahrhundert gerade zahlreiche „progressive“, sozialrefor- merischeKräftekeineswegseineSäkularisierungzumZiel,sondernganzimGegenteil die Schaffung einer Einheit von Religion und Politik, sowie einer „Synthese“ aus Religion, Philosophie und Wissenschaft.Unter „Fortschritt“verstanden Sozialisten wiederBarrikadenkämpferausLesmisérableskeineZurückdrängungderReligion, sonderndieEntfaltungeinesgöttlichenHeilsplans,derschonbaldeinedurchund durch religiös geprägte vollkommene Gesellschaftsordnung verwirklichen werde. Weil diese frühen Formen des französischen Sozialismus vor allem im deutsch- sprachigen Raum weitgehend in Vergessenheit geraten sind, sind ihre religiösen Identitätenheutekaumnochbekannt.Dochzeugensieeindrücklichdavon,dassdas 19. Jahrhundert entscheidend davon geprägt war, den Platz der Religion in der postrevolutionärenGesellschaftneuzubestimmenundnichtzuletztzuverhandeln, wasunter„Religion“, „Wissenschaft“oder„Vernunft“überhauptzuverstehensei. KaumkönntediesdeutlicherwerdenalsanhanddesFortbestehenssozialistischen Gedankenguts in neuen religiösen Bewegungen seit den 1850er Jahren,vor allem Spiritismus und Okkultismus. Die exemplarische Betrachtung des Sozialisten Al- phonse-Louis Constant im Kontext progressiver sozialistischer Strömungen wird daheraufschlussreicheEinblickeindieeuropäischeReligions-undPolitikgeschichte ermöglichen,unddamithoffentlichimKleineneineaufklärerischeFunktionerfüllen. ErmöglichtwurdedievorliegendeArbeitdurcheinStipendiumderStudienstif- tung des deutschen Volkes. Für die vielseitige Unterstützung und die zahlreichen Anregungen,dieichindiesemRahmenerfahrenhabe,binichsehrdankbar.Diesgilt besondersfürmeineBetreuerMichaelBergunderundWouterHanegraaff,diediese DissertationmitvielRatundTatbegleitethaben.EineÜberarbeitungderam25.Fe- bruar2015eingereichtenundam23.April2015verteidigtenVersionkonnteichdank einerPostdoc-StelleimHeidelbergerExzellenzcluster„AsiaandEuropeinaGlobal Context“imProjektMC7„PoliticalLegitimation“vornehmen.Fürdiekonstruktiven Anmerkungen zum Manuskript und die freundliche Betreuung sei Jörg Rüpke, Christoph Uehlinger, Sabina Dabrowski, Alissa Nelson Jones und John Whitley herzlichgedankt. Ohne den Austausch mit zahlreichen Kollegen und Freunden wären die im Folgenden dargelegten Gedankengänge um etliche Einsichten und Nuancen är- mer.Während meines Aufenthaltes an der Universität von Amsterdam und in- folgedessen durfte ichvor allem mit Egil Asprem, Dylan Burns, Julie und Yossi Chajes,ColinDuggan,Joshua Levi Ianund Kathryn Gentzke,Kennet Granholm, Christian Greer, Per Faxneld, Peter Forshaw, Andreas Kilcher, Ruben van Luijk, MarcoPasi,RafałPrinke,Bernd-ChristianOtto,FranciscoSantosSilvaundKocku von Stuckrad hilfreiche Diskussionen führen und viele prägende Erfahrungen teilen.AuchbedeutetendieverschiedenenTeilnahmenandenTreffenderDFG- Vorwort IX Paketgruppe „Gesellschaftliche Innovation durch nichthegemoniale Wissens- produktion“einengroßenGewinnfürmich.EsseidaherAurélieChoné,Bernard Geoghegan, Christian Kassung, Anna Lux, Christine Maillard, Gerhard Mayer, Simone Natale, Sylvia Paletschek, Erhard Schüttpelz, Maren Sziede, Ehler Voss und Helmut Zander herzlich gedankt.Wiederholte Einladungen, hilfreiche In- formationen und den Zugangzu schwererhältlichem Quellenmaterialverdanke ichdenMitarbeiterndesIGPPinFreiburg:AndreasAnton,EberhardBauer,Ger- hardMayer,UweSchellinger, Michael Schetscheund InaSchmied-Knittel.Wäh- rendmeinesForschungsaufenthaltesinPariserfuhrichvielGastfreundschaftund Hilfsbereitschaft,wofürichvorallemJean-PierreBrach,NicoleEdelmanundJean- PierreLaurantzuDankverpflichtetbin. MeinewissenschaftlichePrägungverdankeichinersterLiniederHeidelberger Religionswissenschaft.IchmöchtedaherGregorAhn,InkenProhlsowiedenMitar- beiterndesLehrstuhlsdanken,vorallemNadjaMiczekundAnne-LaurenceMaréchal- Haas.EinefürmichbesonderswichtigeInstitutionwarendievonMichaelBergunder regelmäßig veranstalteten Kolloquien und Oberseminare, die den theoretisch-me- thodischenAnsatzdieserArbeitmaßgeblichbeeinflussthaben.AllenTeilnehmern, sowiedenjenigenderdamitverbundenenkonspirativenTreffen,seiandieserStelle herzlichgedankt,vorallemUliHarlass,JörgHaustein,SaraHeinrich,RafaelKlöber, Kathrin Kohle, Giovanni Maltese, Susanne Oeser, Dimitry Okropiridze, Antony Pattathu,JérémieSteigerundYanSuarsana. Meine Partner und Trainer aus dem Boxgymnasium Heidelberg sorgten währenddervergangenenJahredafür,dassmeineKnochenungleichdervonmir konsultierten Bücher nur zeitweise – während der besonders intensiven Schreibphasen–verstaubtenundnurinvereinzeltenFällenbrachen. FürdieBegleitungderentscheidendenPhasedieserArbeitunddietatkräftige Unterstützung möchte ich besonders Katja Rakow danken. All dies wäre nicht möglich gewesen ohne meine engsten Freunde und meine Familie. Besonderer DankgebührtmeinerMutterChristine. Heidelberg,den13.Dezember2015

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