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Soziale Vorurteile und soziale Urteile: Kritik und wissenssoziologische Grundlegung der Vorurteilsforschung PDF

317 Pages·1983·8.733 MB·German
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Bernd Estel . Soziale Vorurteile und soziale Urteile Bernd Estel Soziale Vorurteile und soziale Urteile Kritik und wissenssoziologische Grundlegung der Vorurteilsforschung Westdeutscher Verlag CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Estel, Bernd. Soziale Vorurteile und soziale Urteile: Kritik u. wissenssoziolog. Grundlegung d. Vorurteils forschung / Bernd Estel. - Opladen: Westdeutscher Verlag, 1983. ISBN-13: 978-3-531-11628-0 e-ISBN-13: 978-3-322-83800-1 DOl: 10.1007/978-3-322-83800-1 © 1983 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen Softcover reprint of the hardcover 18t edition 1983 Umschlaggestaltung: Horst Dieter BUrkle, Darmstadt Aile Rechte vorbehalten. Auch die fotomechanische Vervielfiiltigung des Werkes (Fotokopie, Mikrokopie) oder von Teilen daraus bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlages. Inhalt Vorwort: Zurn Inhalt und der Absicht dieser Arbeit ........... . . . . . . 9 1. Kapitel: Soziale Vorurteile irn rnodernen vorwissenschaftlichen Verstandnis 13 1. Das Vorurteil als Vorwurf: Varianten ........................ 13 2. Vorurteile als falsche Urteile mit praktischer Bedeutung ............ 15 3. Vorurteile als VerstoBe gegen die moderne Humanitat . . . . . . .. 18 a) Vorurteile als VerstoBe gegen die positiv akzentuierte Gleichheit der Menschen und das Problem der Toleranz .................... 18 b) Vorurteile als VerstoBe gegen das Recht auf individuelle Beurteilung .. 26 4. Personale Strategien der Vermeidung von Vorurteilen . . . . . . . . . . . . .. 29 2. Kapitel: Die traditionelle Behandlung der Vorurteile in der (west)deutschen Soziologie ................ . 33 1. Einleitung .......................................... 33 2. Die Vorurteilskonzeption von P. Heintz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 37 a) Die begriffliche Bestimmung des Vorurteils durch P. Heintz (und R. Konig) und damit verbundene theoretische Konsequenzen . . . . . . . .. 37 b) Die Erklarung der Vorurteile bzw. der Vorurteilshaftigkeit durch P. Heintz .... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 47 3. Die Kritik der herkommlichen Vorurteilsforschung durch H. E. Wolf . . .. 50 3. Kapitel: Vorurteile als psychische Syrnptorne: Die Konzeption der "Authoritarian Personality" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 56 l. Die Konzeption seIber und der in ihr vorgenommene kausale Regrep . . .. 56 1. Die Bestimmung des Ethnozentrismus: Darstellung und Kritik ........ 57 2. Die Struktur des autoritaren Charakters und seine Genese aus innerfami- lialen Konstellationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 3. Der kausale RegreB in der grundlegenden Argumentation der AP 70 a) Rekonstruktion dieses Regresses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 70 b) Empirische Einwande und das Modell von Roghmann . . . . . . . . . . .. 74 c) Zum allgemeinen Zusammenhang von Meinungen, Einstellungen und charakterlich bedingten Bediirfnissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 80 5 II. Meinungsdeterminanten und gesamtgesellschaftliche Konstellationen: Die Sicht der sozialen Wirklichkeit in der AP ...................... 85 1. Die Bedeutung von Bezugsgruppen und sozio-okonornischen Interessen als Meinungsdeterrninanten ................................. 85 2. Die Bedeutung der kulturellen Tradition und der rnodernen "Propaganda" 88 3. Die Bedeutung der individuellen Erfahrung und der Charakter der rnodern kapitalistischen sozialen Wirklichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 93 a) Wirklichkeit als "Widerlegung des Faschisrnus" und die Entwertung der rnenschlichen Erfahrung ............................... 94 b) "Spatkapitalistische" Prozesse und ihre Auswirkungen auf das Denken der Menschen ...................................... 98 Exkurs: Ursa chen und Folgen des Erfahrungs- und Wirklichkeitsverlusts irn "technischen Zeitalter" nach A. Gehlen . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 102 4. Die Entwertung der Wirklichkeitssicht und der personlichen Erfahrung der Menschen als Konsequenz sozialphilosophischer Globalanalysen ....... 108 4. Kapitel: Vielfalt und Abgrenzung der (potentiellen) Vorurteilsphiinomene und die "neue" Vorurteilsforschung der siebziger Jahre (H. E. Wolf) ................................... 114 1. Zurn sozialen Charakter sozialer (Vor)Urteile ................... 114 a) Soziale (Vor)Urteile irn engeren und irn weiteren Sinne und die Auf- gliederung der Vorurteilsforschung durch Wolf ................ 114 b) Soziale (Vor)Urteile als Urteile iiber Kollektive ................ 118 2. Soziale (Vor)Urteile als positiv oder negativ akzentuierte Urteile und die Breite der (Vor)Urteilsphiinornene .......................... 121 a) Norrnal- und Rangstandards als Kriterien sozialer Beurteilungen ..... 122 b) Vorurteile als Universal- oder Ausnahrneerscheinungen: Die Rolle der sozialen Erwiinschtheit ................................ 133 3. Begriff und Theorie des Vorurteils in der "neuen" Vorurteilsforschung: Darstellung und Kritik .................................. 136 a) Wolfs Definition des Vorurteils und seine Abgrenzung von benachbar- ten Gebieten der Sozialpsychologie ........................ 136 b) Neue Vorurteilsforschung und alte Problerne: Die "Bild-Analyse" 141 5. Kapitel: Perspektiven der sozialpsychologischen Behandlung der Vorurteilsproblematik ............................ 148 Einleitung: Zum Stellenwert der psychologischen Vorurteilsforschung . . . .. 148 I. Vorurteile als Einstellungen: Komponenten und Funktionen . . . . . . . .. 153 1. Kornponenten, Verhaltensrelevanz und Strukturrnerkrnale von Einstel.lun- gen und die herkornrnliche Bestirnrnung ihrer Funktionen ........... 153 a) Konzepte bzw. Kornponenten von Einstellungen und deren ernpirische Beziehung zurn faktischen Verhalten ....................... 154 6 b) Die Neubestimmung der Einstellungen nach Strukturmerkmalen . . . .. 157 c) Funktionen der Einstellungen und die Bestimmung ihres internen Ver- hiiltnisses: Die Konzeption von M. Rokeach .................. 162 Exkurs: Werte und andere Handlungsmotive ..................... 165 2. Personale und soziale Funktionen der Einstellungen bzw. der sozialen (Vor)Urteile: Eine Neufassung ............................. 172 a) Einstellungsfunktionen und ihre Kausalbeziehung zum Verhalten der Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 172 b) Die vier Bundel sozialer Funktionen ....................... 176 3. Kognitive Verfestigung ("Starrheit") der Einstellung als Kriterium des Vorurteils . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 184 II. Soziale Wabrnebmung bzw. Urteilsbildung und Vorurteile .......... , 188 1. Kodeterminanten und Grundmechanismen der Wahrnehmung/Urteilsbil- dung .............................................. 189 a) Kulturelle, soziale, personale und situationale Kodeterminanten und die Elemente der "impliziten Personlichkeitstheorie" .............. 189 b) Akzentuierung, Generalisierung und die Rolle von Valenzen ....... 194 2. Probleme der (sozial)psychologischen Bestimmung der personalen Vorur- teilshaftigkeit ........................................ 199 a) Stufen der Vorurteilshaftigkeit und die Vorurteilskonzeption von B. Schafer und B. Six ................... . . . . . . . . . . . . . . .. 199 b) Die Bestimmung der Vorurteilshaftigkeit uber die Urteilsgiiltigkeit und die Wahrheitskernhypothese ............................ 203 6. Kapitel: Aufna einer wissenssoziologischen Neufassung der Vorurteils- problematik ................................... 211 I. Soziale Urteile, soziale Vorurteile und Images: Charakter und systemati- sches Verbiiltnis ...................................... 211 a) Westies "normative" Konzeption des sozialen (Vor)Urteils und der Charak- ter sozialer Beurteilungen in vormodernen Gesellschaften ........... 212 b) Zur Abgrenzung und zum Zusammenhang von sozialen Urteilen, Vorurtei- len und Images in modern-westlichen Gesellschaften . . . . . . . . . . . . . .. 216 II. Die Verwandlung sozialer Urteile in Vorurteile unter den Bedingungen der (westlichen) Modernitiit ................................. 220 1. Charakteristika der westlichen Modernitat ..................... 220 2. Die Schwachung der sachlichen Angemessenheit sozialer Urteile unter modernen Bedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 227 3. Die Schwachung der personalen Motivation zu sozialen Urteilen: Die Rolle okonomischer Interessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 236 a) "Vorurteilslosigkeit" und interessierte Vorstellungen/Lugen: Die Inter- essen des kapitalistischen Unternehmers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 237 7 b) Verelendung, Klassenbewugtsein und die "Vorurteilslosigkeit" des Proletariers: Die Marxsche Diagnose ....................... 242 c) Empirische Entwicklungen in der Lage und dem Bewugtsein des Pro- letariats bis zum Ende des 2. Weltkriegs ..................... 246 d) Fraktionierung und Reintegration der Arbeiterschaft: Die aktuelle Si- tuation .......................................... 248 e) Interessenverfolgung und Vorurteilslosigkeit: Charakter und Gn:nzen des normativen Opportunism us .......................... 254 4. Die Rolle des ideologischen Pluralism us und des modernen Gleichheits- ethos ............................................. , 257 5. Wissen und Vorurteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 262 a) Praktisches und nomisches Wissen und der Wissenscharakter sozialer (Vor)Urteile ................................... ,... 262 b) Die einzelnen Ebenen nomischen Wissens und die empirische Falsifizier- barkeit sozialer (Vor)Urteile ........................ , 267 c) Wissenschaftliches Wissen und die Produktion von Vorurteilen 274 Ill. Zusammenfassung und Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 280 Anmerkungen ...................... . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 287 Literaturverzeichnis ...................................... 310 8 Vorwort: Zum Inhalt und der Absicht dieser Arbeit Die vorliegende Schrift stellt den Versuch dar, den Charakter und den Zustand der Vorurteilsforschung in den entsprechenden Disziplinen der Einstellungsforschung, der psychoanalytisch orientierten Charakterforschung, der Sozialen Wahrnehmung bzw. Urteilsbildung sowie der (traditionellen) Soziologie nach den jeweils dominie renden Konzeptionen kritisch darzustellen und im Anschlug daran die Vorurteils forschung mit wissenssoziologischen Mitte1n neu zu begriinden. Ihr wissenschaftli cher Charakter schliegt - urn dies vorweg zu sagen - freilich nicht ein, d~ sie schwerfallig und mit der nicht nur ffir Soziologen typischen Neigung zu (oft genug iiberfliissigen) Fremdwortern, speziell Anglizismen, geschrieben ware; dem Hang zur ge1ehrten Pedanterie und der "torichten Prahlerei, fremde Worter in die deutsche Sprache zu mengen" (Lessing) ist, so hofft der Autor, nicht mehr als wissenschaft lich oder auch stilistisch notig nachgegeben worden. So sehr sich diese Arbeit also urn Allgemeinverstandlichkeit bemiiht, so stellt sie an den Leser doch eine nicht ganz leicht zu erfiillende Anforderung. Diese Anforderung besteht darin, d~ der Leser sein Vorverstandnis des Vorurteils als etwas Negativem, das man nicht haben solI (und das zum Gliick nur andere haben), gleichsam aushlingt. Denn nur wenn er sich (zeitweise) seiner ihm wohlvertrauten, durch die Medien der offentlichen Mei nung wie durch (popular)wissenschaftliche Darstellungen bekraftigten Vorurteile iiber Vorurteile entledigt, wird er die vorliegende Schrift, die in ihrer Gesamtargu mentation quer zu den iiblichen Selbstverstandlichkeiten und Selbstverstandnissen der Vorurteilsforschung liegt, mit wirklichem Gewinn lesen konnen. Urn dem Leser dabei mit der Ermoglichung eines ersten Oberblicks entgegenzu kommen, solI an hand einer knappen Skizzierung der inhaltlichen Gliederung dieser Arbeit ihre Intention und grundlegende Argumentation vorgestellt werden. Die Ar beit geht im 1. Kapitel von dem modernen, vorwissenschaftlichen Verstandnis des Vorurteils und den personalen Strategien seiner Vermeidung aus und wendet sich dann, im 2. Kapitel, der herkommlichen, an amerikanischen Vorbildern orientier ten Behandlung der sozialen Vorurteile in der westdeutschen Soziologie zu, die ihren Gegenstand in unzulassiger Weise eingeengt, ideologisiert und psychologisiert hat. 1m 3. Kapitel thematisiert sie das "klassische", psychoanalytisch orientierte Verstandnis der Vorurteile als Symptome charakterlicher Fehlentwicklungen; sie leistet hier eine dreigig Jahre nach dem Erscheinen der "Authoritarian Personality" noch immer ausstehende grundlegende Kritik dieser Konzeption (und einiger neue rer Arbeiten in ihrem Gefolge) sowie der sie bestimmenden Sicht der sozialen Wirk lichkeit als Ganzes. In ihrem 4. Kapitel bereitet sie durch die Behandlung der Werte, Normen und Standards, anhand derer die Menschen soziale (Vor)Urteile ausbilden und zu ihren Opfern oder Nutzniegern werden, die wissenssoziologische Behand- 9 lung sozialer Vorurteile vor, und kritisiert abschliefM:nd Begriff und Theorie der "neuen" Vorurteilsforschung, die sich seit Mitte der siebziger Jahre zu etablieren versucht. Der erste Teil des 5. Kapitels dient dann der sozialpsychologischen Thema tisierung der sozialen Vorurteile als (traditionell oder modern gefaBte) Einstellun gen, die hier nach MaBgabe ihrer sozialen Unerwiinschtheit und/oder kognitiven Verfestigung ("Starrheit") als Vorurteile gelten; der eigene Beitrag besteht hier vor allem in einer Neufassung der personalen und sozialen Funktionen der Einstellun gen bzw. Vorurteile. Der zweite Teil dieses Kapitels setzt sich mit den Vorurteils konzeptionen auseinander, die dem Forschungsgebiet der Sozialen Wahmehmung bzw. Urteilsbildung verpflichtet sind; es wird dabei deutlich gemacht, daJ~ diese For schungen nicht eigentlich auf Vorurteile, sondem auf die Erklarung del individuel len Vorurteilsbaftigkeit gerichtet sind, wlihrend die Einstellungsforschung in ihrer Fixierung auf einen an der einzelnen Person orientienen Voruneilsbegriff weder dem sozialen Charakter von Vorurteilen gerecht werden kann noch die allgemeine Frage nach ihrer Wahrheitsflihigkeit einer, einzelne "Voruneile" iibers<:hreitenden allgemeinen Losung nwer gebracht hat. Die damit sachlich erzwungene wissensso ziologische Neubegriindung der Vorurteilsforschung wird im 6. Kapitel untemom men: Nach einem ersten Teil, der eine systematische Abgrenzung des sozialen Vor urteils yom sozialen Urteil und dem Image nach dem Kriterium der sozialen Geteilt heit ("Hier glauben aIle daran, daB ..." ) bzw. sozialen Verbindlichkeit ("Nach der offiziellen Ideologie ist das so und so") vomimmt, wird im zweiten, umfangreiche ren Teil auf die wichtigsten Prozesse und Gegebenheiten eingegangen, die die her kommlichen sozialen Urteile sacblicb oder iiber die Scbwiicbung der Motivation der Menschen zu ihrer Beibehaltung und Verfechtung entwertet haben, die also dafiir verantwortlich sind, daB herkommliche soziale Urteile ihren Charakter als sozial ge teilt oder verbindlich verloren haben und zu VOTUrteilen geworden sind. Die ab schlieBende Darstellung der drei Wissensarten, in die sich das menschliche Wissen (im weiten Sinne) aufteilen laBt, bietet Gelegenheit, nicht nur den Beitrag der mo demen Erfahrungswissenschaften fiir die Produktion von sozialen Vorurteilen, wie sie hier verstanden werden, darzustellen, sondem auch die Frage nach ihrer Wahr heitsflihigkeit sinnvoller als bisher zu beantworten. Urn die innere Zielsetzung zusammenfassend zu verdeutlichen: Die Arbeit thema tisiert die Vorurteilsforschung in den verschiedenen Disziplinen mit der Absicht, die Notwendigkeit einer wissenssoziologischen Neuorientierung aus den je typischen definitorischen Schiefheiten, sachlichen Ungereimtheiten und ungelosten Proble men der entsprechenden Produkte dieser Disziplinen zu begriinden. Sie zeigt, daB primlir die symbolische Kultur und soziookonomische Interessen fiir jene Einstel lungen und Ansichten verantwortlich zu machen sind, die traditionell als Voruneile gelten. Sie zeigt aber auch, daB den (so verstandenen) Vorurteilen inhaltlich keine von Einstellungen und Ansichten abweichenden, spezifischen Qualitliten zukommen, sondem daB ihnen ihre einzige Besonderheit, die soziale Unerwiinschtheit, von aus sen verliehen wird. Das heiBt verliehen wird durch Gegebenheiten und Prozesse der (westlichen) Modemitlit, in denen sie den Charakter von sozial geteilten bzw. ver bindlichen Urteilen verloren haben und durch die sie im modernen BewuBtsein zu 10 (kollektiven) Beurteilungen werden und geworden sind, die nicht nur einfach Irr tiimer, sondern "interessierte Liigen" oder Symptome kognitiver bzw. charakterli cher Fehlentwicklung der einzelnen Person sind. Und schlieBlich macht sie deutlich, daB durch die vermehrte und beschleunigte Wissensproduktion der Erfahrungswis senschaften zwar bereits bestehende Vorurteile "abgebaut", aber zugleich - ent gegen der iiblichen Meinung - stets neue Vorurteile produziert werden. Zum SchluB dieses Vorworts bleibt dem Verfasser die angenehme Pflicht zu dan ken. Sein herzlicher Dank gilt den Herren Dr. Bert Hardin, Dr. habil. John P. Neel sen und Prof. Dr. Wolfgang Stroebe, die durch sachliche Kritik und durch personli che Ermunterung zum Inhalt und Fortgang dieser Arbeit beigetragen haben. Und besonders mochte er Herrn Prof. Dr. Hans Braun danken, ohne dessen vielfaltigen Rat und groBziigige Hilfe diese Arbeit, das ist gewiB, kaum zustandegekommen ware. Tiibingen, im Februar 1982 B.E. 11

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