ebook img

Soziale Probleme und soziale Kontrolle: Neue empirische Forschungen, Bestandsaufnahmen und kritische Analysen PDF

347 Pages·1982·5.77 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Soziale Probleme und soziale Kontrolle: Neue empirische Forschungen, Bestandsaufnahmen und kritische Analysen

Gunter Albrecht Soziale Probleme und Manfred Brusten (Hrsg.) soziale Kontrolle Bei trage zur sozialwissenschaftlichen Forschung Band 29 Westdeutscher Verlag Soziale Probleme und soziale Kontrolle Neue empirische Forschungen, Bestandsaufnahmen und kri tische Analysen Herausgegeben von GUnter Albrecht und Manfred Brusten im Auf trag des Vorstandes der Sektion "Soziale Probleme und soziale Kontrolle" der Deutschen Gesellschaft fUr Soziologie Westdeutscher Verlag CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Soziale Probleme und soziale Kontrolle: neue empir. Forschungen, Bestandsaufnahmen u. krit. Analysen/hrsg. von Gunter Albrecht u. Manfred Brusten im Auftr. d. Vorstandes d. Sekt. "Soziale Probleme u. Soziale Kontrolle" d. Dt. Ges. fur Soziologie. - Opladen: Westdeutscher Verlag 1982. (Beitrage zur sozialwissenschaftlichen Forschung; Bd. 29) ISBN 978-3-531-11596-2 NE: Albrecht, Gu~ter (Hrsg.); GT © 1982 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen Umschlaggestaltung: Hanswerner Klein, Opladen Lengericher Handelsdruckerei, Lengerich Alle Rechte vorbehalten. Auch die fotomechanische Ver vielfaltigung des Werkes (Fotokopie, Mikrokopie) oder von Teilen daraus bedarf der vorherigen Zustirnrnung des Verlages. ISBN 978-3-531-11596-2 ISBN 978-3-322-88662-0 (,Book) DOl J0 .1 007/978-3-322-88662-0 Inhalt Einleitung VII A. 'PROBLEMGRUPPEN' - BETROFFENE SOZIALER PROBLEME Gisela Adam-Lauer, Ursel Becher Obdachlosenarbeit. Einschatzung und Inanspruchnahme sozialarbeiterischer Hilfen ....................... 2 Heide Haberle, Reinhold Schwarz, Ute Sosna Soziale Isolation alterer Menschen ................ 25 Werner Ueltzen, Peter Franz, Laszlo A. Vaskovics Raumliche und soziale Distanz bei alten Menschen - Relevanz des okologischen Kontextes ..•.•....•..... 38 Friedrich Heckmann Die Gastarbeiter als ethnische Minoritaten. Theo retische Orientierungen zur Erklarung ihrer sozia- len Lage .......•.•......•......•..•....•....•.•... 55 B. PROZESSE DER KONSTITUIERUNG SOZIALER PROBLEME RUdiger Lautmann Die Frauenfrage im Kontext einer Soziologie sozia- ler Prob Ierne .....•......•................•......... 74 Friedrich W. Stallberg, Joachim Merchel, Dorothee Behler, Wolfgang Brodd Prostitution als MiBstand: Zur Analyse kommunaler Problemkonstitution und -kontrolle •....•....•..... 93 Karlheinz Wohler Behinderung als Systemerzeugnis 112 C. INSTITUTIONEN UND PROZESSE SOZIALER KONTROLLE Karl-Heinz Reuband Delinquenz und Polizeiauffalligkeit ....•..•....... 125 Werner RUther Prozesse der Selektion im Vollzugsbereich der strafrechtlichen Sozialkontrolle .•..•...•......... 154 - VI - Richard Blath, Peter Dillig, Hans-Peter Frey Reintegration junger Straftater am Arbeitsplatz ..... 171 Wolf Nowack Hilfebereitschaft gegentiber mannlichen und weiblichen Straftatern im informellen Sozialbereich ............ 185 Susanne Karstedt-Henke Aktenanalyse. Ein Beitrag zur Methodenkritik der In- stanzen-Forschung •.................................. 195 D. MAKROSTRUKTURELLE ANALYSEN SOZIALER PROBLEME UND SOZIALER KONTROLLE Hans Haferkamp Politische Herrschaft und Diebstahlverbot ........... 210 Peter Boy Definitionstheoretische Analysen der Strafjustiz .... 227 Hans-Gtinther Heiland Zum Einflu~ sozio-okonomischer Veranderungen auf die Entwicklung der Kriminalitatsrate in den Jahren 1882- 1936. Eine multivariate Reanalyse kriminalstatisti- scher Untersuchungen .....•...•.•.......•.•.......... 246 E. SOZIALE PROBLEME UND SOZIALE KONTROLLE 1M SPIEGEL IHRER WISSENSCHAFTLICHEN ERFORSCHUNG Susanne Karstedt-Henke Zur Lage der empirischen Forschung. Die Entwicklung der Forschung tiber soziale Probleme von 1967-1977 ... 264 Karl-Heinz Reuband Soziale Probleme und soziale Kontrolle als Gegen- stand empirischer Sozialforschung ..........•........ 288 Michael Klein Zur institutionellen Abhangigkeit und theoretischen Beliebigkeit empirischer Forschung auf dem Gebiet der Heimerziehung: Einige Anmerkungen ....•.•...•.... 313 BIOGRAPHISCHE HINWEISE ........................•..... 329 EINLEITUNG Die hier vorgestellten Beitrage gehen zurUck auf mehrere wissenschaftliche Arbeitstagungen der Sektion "Soziale Probleme und Soziale Kontrolle" der Deutschen Gesellschaft fUr Soziolo gie (DGS) in Bielefeld, Bremen und Berlin und stellen das Resul tat des Versuches dar, einmal einen Querschnitt jener empiri scheu Arbeiten Uber soziale Probleme und soziale Kontrolle in der Bundesrepublik zu prasentieren, die sich in einem starke ren MaBe urn eine Integration von Theorie und Ernpirie bemUhen, als dies im allgemeinen hierzulande ublich ist. Nun geraten Sozialwissenschaftler, die sich mit sozialen Problemen und sozialer Kontrolle befassen, heutzutage leider immer noch besonders leicht zwischen die Fronten sehr unter schiedlicher Erwartungen. So wird ihnen einerseits von sozial kritisch engagierten und an gesellschaftlichen Veranderungen interessierten Teilen der Offentlichkeit haufig der Vorwurf gemacht, sie wlirden die zur Diskussion stehenden Problerne primar aus der Sicht des distanzierten 'Theoretikers' analysieren, der den sozialen Problemen und den davon Betroffenen vornehmlich seine eigenen Kategorien und Theorien einfach UberstUlpe - ohne RUcksicht auf die Sichtweise und die alltagliche Realitat dieser Betroffenen. Andererseits - und zudem gleichzeitig - sehen sich dieselben Sozialwisse~schaftler nicht selten dem genau entgegengesetzten Vorwurf eines groaen und angesehenen Teils ihrer eigenen Kollegenschaft ausgesetzt, der behauptet, die Soziologie sozialer Probleme sei zu untheoretisch. zu de- skriptiv} zu normativ und parteiisch, kurz: wissenschaftlich unergiebig. Die hier im ~rsten ~eil des Sammelbandes vorgestell ten Forschungen zu bestimmten sozialen 'Problem- oder auch Rand gruppen' zeigen unseres Erachtens jedoch (wenn auch in unter schiedlichem MaBe) sehr deutlich, daB eine Soziologie sozialer Probleme durchaus sowohl theoriegeleitet als auch theoretisch ergiebig sein kann, ohne sich dabei von den Problembetroffenen so weit zu entfernen, daa sich 'ihre' Probleme in der Forschung selbst nicht mehr wiederfinden lieBen. Daa sich eine Soziologie sozialer Probleme und sozialer Kontrolle als ein theoretisch durchaus sehr anspruchvolles und darUber hinaus auch sehr komplexes Unterfangen darstellt, zeigt - VIII - sich besonders deutlich an Arbeiten Uber die Prozesse der Kon stituierung sozialer Probleme, die wir im !wei~~Teil unseres Sammelbandes vorstellen. Denn fUr die Konstituierung eines so zialen Problems reicht es eben nicht aus, daB sich irgendwer durch irgendeinen gesellschaftlichen Zustand beeintrachtigt fUhlt; entscheidend sind vielmehr ganz spezifische Prozesse der Generalisierung dieser Betroffenheit und die Mobilisierung ent sprechender Interessen und Ressourcen in der Bevolkerung. Selbst verstandlich sind die Voraussetzungen fUr die Auslosung eines derartigen Prozesses der Konstituierung eines sozialen Problems bzw. einer 'sozialen Bewegung' zur Problematisierung und Besei tigung eines bestimmten gesellschaftlichen Zustandes von Problem zu Problem sehr unterschiedlich; ihre systematische, theoretische und empirische Erforschung verspricht jedoch be reits heute eine Vielzahl von Uberraschungen. Viele soziale Probleme dUrften jedenfalls - das machen die hier prasentier- ten Beitrage deutlich - in einem vollig neuen Licht erscheinen, wurden sie nicht mehr unkritisch als gegeben hingenommen, sondern erst einmal auf ihre institutionellen Konstitutionsbe dingungen hinterfragt. Hierbei dUrften sich dann vor allem jene gesellschaftlichen Institutionen als eine 'entscheidende' GroBe herausstellen, die zur Kontrolle und Losung sozialer Probleme - vor allem in einem modernen 'Wohlfahrts- und Interventions staat' - als besonders 'zustandig' angesehen werden. Die Arbeiten im dritten Teil des Sammelbandes befassen sich in erster Linie mit der Frage, welche Bedeutung den for mellen sozialen Kontrollen durch die dafUr geschaffenen Instan zen und welche Bedeutung den eher informellen Prozessen der sozialen Kontrolle fUr die Entdeckung, Verfolgung, Sanktionie rung, Verwaltung und Bewaltigung sozialer Probleme tatsachlich zukommt. Die Ergebnisse der hier prasentierten Studien stellen manche der bereits liebgewonnenen Thesen Uber die Selektions und Verstarkerwirkung der Instanzen sozialer Kontrolle in Frage. Auch die weit verbreiteten Annahmen Uber die Diskriminierung und Stigmatisierung von 'Abweichlern' in der Bevolkerung erweisen sich - wenn auch nicht als widerlegt - so doch zbmindest als einschrankungsbedUrftig. AuBerdem zeigen gerade die hier vorge stellten Untersuchungen, daB sich das Studium sozialer Probleme - IX - var allern clann als besonders fruchtbar erweist, wenn es sich nicht nur auf den Einsatz der traditionellen Methoden der empi rischen Sozialforschung beschrankt, sondern auch auf alterna tive Forschungsmethoden zurUckgreift. In der Vergangenheit hat sich die Soziologie sozialer Probleme und sozialer Kontrolle haufig dadurch ausgezeichnet, da~ sie sich primar auf Mikro- und Meso-Bereiche der gesell schaftlichen Wirklichkeit konzentriert oder selbst'beschrankt hat. So hat man sich z.B.relativ intensiv darum bemliht, zu erfahren, unter welchen sozialen Bedingungen Obdachlose leben, wie sie miteinander umgehen und wie sich die Kontakte zu den Vertretern der Instanzen sozialer Kontrolle gestalten. Untersuchungen aber, die die gesamtgesellschaftlichen 'Ursachen' von sozialen Proble men wie Obdachlosigkeit, Alkoholismus, Drogenkonsum und Jugend delinquenz in den Vordergrund ihrer wissenschaftlichen BemUhun gen gestellt haben, blieben bisher eine Seltenheit, Die im ~i~Ei.~_!~i1.. dieses Sammelbandes vorgestellten Studien gehoren zu dieser Minderheit; und sie belegen) da~ sich die bisherige Selbstbegrenzung der Forschung im Bereich der Soziologie sozia- ler Probleme keineswegs zwangslaufig aus der Sache selbst er- gibt und da~ sie liberwunden weraen mu~) wenn nicht ganz wesent liche makrostrukturelle Erkenntnisse der Sozialwissenschaften fUr die Analyse sozialer Probleme und sozialer Kontrolle auf Dauer verI oren gehen sollen. Die Arbeiten im !Unf~~~~~il unseres Sammelbandes gehen schlieBlich der Frage nach, wie soziale Probleme und soziale Kontrollen bislang in den Sozialwissensehaften erforseht wur den. Ihr Ziel ist eine empirische Bestandsaufnahme der theore tischen, methodischen, thematisehen und organisatorisehen Trends in der hier einschlagigen empirisehen Forsehung; und sie kommen dabei zu einer klaren. aber auch bemerkenswerten Erkenntnis: aueh die theoretisehe und empirisehe Forsehung tiber soziale Probleme und soziale Kontrolle unterliegt zahlreichen gesell schaftlichen Steuerungsprozessen und Beschrankungen, die weder der Wissenschaft noeh den von sozialen Problemen und sozialen Kontrollen betroffenen Personen und Gruppen in irgendeiner Weise dienlich sind. - x - Zu solchen gesellschaftlichen Bedingungen wissenschaftlicher Forschung gehoren vor allem: a. der jeweilige Stand der theoretischen Diskussion, das gesell schaftspolitische Bewuatsein der Forscher und das die Wissen schaft leitende Forschungs-Paradigma; b. die personel1en und materiellen Ressourcen sowie die person lichen Interessen derjenigen Forscher, die sich mit sozialen Problemen und sozialer Kontrolle konkret befassen; c. die personel1en und materiel len Forschungsressourcen der flir soziale Probleme und soziale Kontrol1e 'zustandigen' staat lichen, offentlich-r~chtlichen und privaten Institutionen sowie die dort geltenden Vorstellungen von der Brauchbarkeit und der politischen Akzeptabilitat der Forschung; d. das Ausma8 der Problematisierung bestimmter Zustande und Entwicklungen unserer Gesellschaft durch Massenmedien, Politik und andere IInstitutionen der Ideologieproduktion' und die hierdurch bedingten Chancen der empirischen For sehung und ihres jeweiligen Praxisbezugs. Setzt man derartige gesellschaftlichen Bedingungen des wissenschaftlichen Arbeitens jedoch einmal voraus, clann ist es zumindest wenig verwunderlich, daB sich die bisherige empiri sche Forschung im Bereich 'sozialer Prohlerne und sozialer Kon trolle' vor allem durch folgende Strukturmerkmale und Mangel profile auszeichnet: (1) Die empirische Forschung zu 'sozialen Problemen' konzentriert sich nach wie vor auf 'klassische soziale Probleme', d.h. auf verschiedene gesellschaftliche Randgruppen, die allgemein als 'soziales Problem' empfunden werden: Straftater. DrogensUch tige, Behinderte, alte Menschen, ethnische Minderheiten; aber selbst in diesem Zusammenhang hefassen sich nur wenige Arbeiten mit dem sozialen Problem 'an sich') also z.B. mit 'Kriminalitat' 'Drogensucht' und 'sozialer Segregation'. (2) Die empirische Forschung zur 'sozialen Kontrolle' hat bis lang 'klassische Kontroll-Institutionen' wie Polizei, Strafju stiz, Psychiatrie, Strafvollzug, Erziehungsheime und Jugend amter untersucht. Zwar wurde hier inzwischen eine ganze Reihe

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.