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Soziale Akteursfigurationen im produktionsintegrierten Umweltschutz: Akteure, Strategien und Prozesse auf inner- und überbetrieblicher Ebene PDF

336 Pages·2004·50.587 MB·German
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Klaus Feseker Soziale Akteursfigurationen im produktionsintegrierten Umweltschutz SOZIALWISSENSCHAFT Klaus Feseker Soziale Akteursfigurationen im produktionsintegrierten Umweltschutz Akteure, Strategien und Prozesse auf inner- und Uberbetrieblicher Ebene Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Wilfried MOiler Deutscher Universitats-Verlag Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet iiber <http://dnb.ddb.de> abrufbar. Dissertation Universitiit Bremen, 2003 1. Auflage Januar 2004 Aile Rechte vorbehalten © Deutscher Universitats-Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden, 2004 Lektorat: Ute Wrasmann / Anita Wilke Der Deutsche Universitats-Verlag ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. www.duv.de Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschiitzt. Jede Verwertung auBerhalb dar engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verla.gs unzulassig und strafbar. Das gilt insbe sondere fOr Vervielfaltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kannzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden durften. Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main Gedruckt auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier ISBN-13: 976-3-6244-4546-2 e-ISBN-13: 976-3-322-81314-5 001: 10.1007/978-3-322-81314-5 ... fUr Kjell Geleitwort Die Anforderungen an den betrieblichen Umweltschutz sind in den letzten Jahren enorm an gestiegen. Mit dem Perspektivwechsel in der Umweltpolitik sind produzierende Unternehmen angehalten, lange dominierende additive Technikpfade zu verlassen und sich produktionsin tegrierten Problemiosungen, mithln einem Umwelt(kosten)management, zu offnen. Ungeach tet der Chancen, die produktionsintegrierte Umweltschutztechniken in einer Kombination von okologisch und okonomisch positiven Auswirkungen bieten konnen, reagiert die Masse der Kleinbetriebe auf entsprechende behOrdliche Forderungen hliufig mit Skepsis und Ablehnung. Die Betriebe sehen sich qurch die erhOhten intern und extern zu erbringenden Koordinations leistungen ilberfordert oder gar in ihrer Existenz bedroht. In diesem Zusammenharig leistet die Promotion von Klaus Feseker eine wesentliche organisa tions-und figurationstheoretische Erweiterung der bisherigen industrie-und arbeitssoziologi schen Forschungsarbeiten: Die Ausrichtung und die Qualitiit von betrieblichen Umwelt schutzmaBnahrnen wird - so Feseker - nicht nur von innerbetrieblichen Handlungskonstella tionen und Verarbeitungsmechanismen beeinflusst, sondern auch und vor allem von einem komplizierten Wechselspiel inner- und ilberbetrieblicher Akteursfigurationen. Dieser Ansatz erlaubt es, aile im Innovationskontext getatigten relevanten betrieblichen und institutionellen Handlungen fiber ihr prozesshaftes Ineinanderwirken als eine spezifische Figuration der Inno vation zu anaIysieren. Auch praktisch-politisch bietet diese Arbeit neue Erkenntnisse: Klaus Feseker verdeutlicht, dass das spezifische Figurationsmanagement von fiber-und zwischenbe trieblichen Kooperations- und Konfliktbeziehungen zwischen allen beteiligten Akteuren aus Betrieben, BehOrden, Technikausrilstern und Beratungsunternehmen von groBer Bedeutung fUr den Erfolg von betrieblichen Umweltschutzinnovationen ist. Die vorliegende Dissertation verbindet auf eindrucksvolle Weise eine empirisch gehaltvolle Studie mit e~er theoretisch innovativen Interpretation und zeichnet sich durch ihre konzepti onelle Geschlossenheit und die Ausgewogenheit der Argumentationsfilhrung aus. Der Autor beweist ein groBes GespUr fUr die wechseiseitigen Bezilge von empirischen Ergebnissen und theoretischen Reflexionen und hat mit dieser Arbeit sozialwissenschaftliches Neuland betre ten. Die Arbeit leistet einen signifikanten konzeptionellen Beitrag zur Weiterentwicklung der umweltpolitischen und innovationstheoretischen Forschungsperspektiven der Arbeits- und Industriesoziologie. Es ist dieser Arbeit zu wilnschen, dass sie eine groBe Verbreitung und einen entsprechenden Eingang in den sozialwissenschaftlichen Diskurs zur Umwelt- und In novationsforschung frodet. Professor Dr. Wilfried Milller VII Vorwort Die vorliegende Arbeit wurde im Wintersemester 2002/2003 von der Fakultiit fUr Sozial-und Geisteswissenschaften der Universitiit Bremen als Dissertation angenommen. Die Realisie rung der Arbeit wlire ohne eine Vielzahl von Personen nicht moglich gewesen. Ein besonderer Dank gebilhrt Herro Prof. Dr. Wilfried MUller, der mir den AnstoB dazu gab, im Zusammen hang mit meiner Tiitigkeit am Forschungszentrum Nachhaltigkeit, Arbeit - Unwelt - Technik (artec) zu promovieren unq der mich tiber vier Jahre als akademischer Lehrer begleitete. Seine menschliche und fachliche Unterstiltzung, die Errounterungen und die stets vorhandene Dis kussionsbereitschaft, die trotz seiner Tiitigkeit als Rektor der Universitat Bremen nie nachIieB, lemte ich ebenso zu schiitzen wie die wertvollen Anregungen und den groBen Freiraum in der thematischen Bearbeitung der Dissertation. Herro Prof. Dr. Hellmuth Lange danke ich fUr die Ubemahme des Korreferates und fUr auf schlussreiche Diskussionen und wichtige Hinweise insbesondere in der Phase der Schlussre daktion der Arbeit. Herro Andre Stadler, Herro Prof. Dr. Hans-Dieter Hellige, Herro Dr. Gui~ do Becke und Herro Prof. Dr. Georg MUller-Christ bin ich verbunden fUr ihre Bereitschaft zur Teilnahme an der PrUfungskommission. Mein Dank geht auch an die Universitat Bremen, die mein Dissertationsprojekt durch ein Sti pendium im Rahmen der Promotionsabschlussforderung unterstiltzt hat, und an Frau Anita Wilke vom Deutschen Universitats-Verlag fUr die freundliche und professionelle Beratung wiihrend der Oberarbeitung zur Veroffentlichung. Dank gebilhrt meinen Interviewpartnern in den BehOrden, in den LohngaIvaniken, in den Untemehrnen der galvanotechnischen Herstel ler- und Zulieferindustrie und in anderen Organisationen und Institutionen fUr ihre Ge spriichsbereitschaft und flir die Unterstiltzung durch die umfassend bereitgestellten Inforrnati onen. Eine groBe fachliche und moraIische Unterstiltzung erhielt ich von den Kolleginnen und Kol legen des Forschungszentrums Nachhaltigkeit, Arbeit - Unwelt - Technik (artec) an der Uni versitiit Bremen: Sie haben durch das sehr gute Betriebsklima, durch konstruktive Kritik und Vorschliige in vielen Forschungsfeldsitzungen und durch zahllose freundschaftliche Austau sche wesentlich zum Gelingen meines Vorhabens beigetragen. Ebenso fand ich moralischen RlickhaIt durch liebe Freunde, die rnich stets im richtigen Moment an das Leben und die Freudenjenseits wissenschaftlicher Abhandlungen erinnerten. Last but not least danke ich meinen Eltern, Christine und Friedrich Feseker, die mich liber die gesamte Zeit in meinem Vorhaben unterstiltzten und errnutigten, den eingeschlagenen Weg zu Ende zu gehen. Klaus Feseker IX Inhaltsverzeichnis Tabellenverzeichnis ........................................................................................................... XVII Abbildungsverzeichnis ...................................................................................................... XIX Abkiirzungsverzeichnis .................................................................................................... XXI 1. Einleitung .............................................................................................................................. 1 1.1. Die okologische Frage als industrie- und arbeitssoziologische Herausforderung ..................................................................... 2 1.2. Betrieblicher Umweltschutz zwischen Restriktion und Gestaltung: Zum Erkenntnisinteresse der Arbeit ............................................................................... 5 1.3. Zum inhaltlichen Aufbau: Advanced Organizer ............................................................ 7 2. Der Stand der sozialwissenschaftlichen Forschung zum betrieblichen Innovationshandeln .................................................................................... 15 2.1 Die Forschungsperspektiven der Industriesoziologie und ihre Implikationen .............. 16 2.2 Zentrale Entwicklungslinien industriesoziologischer Forschung .................................. 17 2.2.1 "Ratio der Technik" und okonomische Rationalitlit (SOFI) ............................... 18 2.2.2 Variabilitlit und StrategieHihigkeit in der Arbeitsorganisation (ISF) .................. 20 2.2.3 Die "Wende zur Politik": Handlungskonstellationen, Mikropolitik und SoziaIverfassung .......................................................................................... 22 2.2.4 Fazit: Der Industriebetrieb als strategischer Ort .................................................. 27 2.3. Die oKologisch erweiterte Industrie-und Arbeitssoziologie ........................................ 30 2.3.1 Betrieblicher Umweltschutz und betriebliche Arbeitspolitik .............................. 31 2.3.2 Handlungskonstellationen und Mikropolitik im betrieblichen Umweltschutz ... 33 2.3.3 Kritische Wiirdigung der okologisch erweiterten Industrie-und Arbeitssoziologie: Ansatze zu einer Perspektiverweiterung ............................... 36 2.3.4 Die Besonderheiten der Anforderungen im betrieblichen Umweltschutz ........... 39 2.3.5 Zusammenfassung ............................................................................................... 42 2.4 Zur Bedeutung betrieblicher Aufienbeziehungen in organisations-, netzwerk- und techniktheoretischen Oberlegungen ....................................................................... 43 2.4.1 Die "Organisationsumwelt" in organisationstheoretischen Ansatzen ................ .44 2.4.2 Zusammenfassung und Bewertung ...................................................................... 50 XI 2.4.3 Die iiberbetriebliche Ebene a1s Raum der Handlungskoordination in der Netzwerktheorie ........................................................................................ 51 2.4.4. Zusammenfassung und Bewertung ..................................................................... 54 2.4.5 Techniktheoretische lJberlegungen - die "stoffliche Dimension" ...................... 56 2.4.6 Zusammenfassung und abschlieBende Bewertung .............................................. 58 3. Zurn Ansatt der sozialen Akteursfiguration .................................................................... 61 3.1 Umweltschutzinnovationen a1s soziale, politische und kontingente Prozesse: Annaherung an die theoretische Problemkonstellation ................................. 62 3.2 Figurationen des umweltschutztechnischen und -organisatorischen Wandels: Geflechte interdependenter Handlungsbeziehungen ..................................................... 64 3.2.1 Interne und externe Figuration: Wechselseitige Abh1ingigkeit und Handlungskoordination ................................................................................ 65 3.2.2 Handlung und Struktur: ,?:ur vermittelnden Funktion der Figuration .................. 68 3.2.2.1 Soziales Handeln und Kontextbezogenheit ............................................ 69 3.2.2.2 Elemente der Handlungsorientierung ..................................................... 70 3.2.2.3 lJberlegungen zum Akteursbezug ........................................................... 71 3.2.3 Kontrolle, Einfluss und Vertrauen: Macht in Akteursfigurationen ..................... 73 3.2.4 Soziale Komplexitltt und soziale Eigendynamik ................................................. 76 3.2.5 Rationalitat und Strategie .................................................................................... 77 3.2.6 Soziale Interdependenzen in iiberbetrieblichen Akteursfigurationen: Arbeitsgrundlage zur Analyse betrieblicher Umweltschutzinnovationen ........... 78 4. Der Geg~nstand der ernpiriscben Untersucbung ............................................................ 81 4.1 Umweltpolitik, Umweltrecht und Umweltschutztechnik .............................................. 81 4.2 Additive und produktionsintegrierte Umweltschutztechnik .......................................... 83 4.3 Strukturmerkmale der Galvanobranche ......................................................................... 87 4.3.1 Galvanotechnische Prozessablaufe ...................................................................... 88 4.3.2 Umweltbelastungen durch galvanotechnische Verfahren ................................... 90 4.4 Die Galvanotechnik im Visier der Wassergesetzgebung .............................................. 92 4.4.1 Rahmen-Abwasser Verwaltungsvorschriften ...................................................... 92 4.4.2 Anhang 40 ........................................................................................................... 93 4.4.3 Indirekteinleiterverordnungen ............................................................................. 94 4.4.4 Fazit: Zur Bedeutung des Anhangs 40 filr die Galvanotechnik ........................... 95 XII 5. Untersuchungsdesign: Methoden und Auswahl .............................................................. 97 5.1 "Grounded Theory": Theoretisch angeleitete und empirisch begrUndete Theoriebildung ............................................................................................................. 97 5.2 Methodisches Vorgehen ................................................................................................ 98 5.2.1 Integration des theoretischen Vorwissens als "Sensitizing Concepts" ................ 98 5.2.2 Fallauswahl und "Theoretical Sarnpling" ............................................................ 99 5.3 Das "problemzentrierte Interview" ............................................................................. 101 5.4 Der Prozess der Typenbildung ................................................................................... 103 6. Das Management von Akteursfigurationen zur Implementation produktionsintegriellter Umweltschutzfechniken ........................................................ l07 6.1 Kommunale Disparitaten im regulativen Vollzug gesetzlicher Grundlagen: Voraussetzungen, Grilnde und Konsequenzen ........................................................... 108 6.1.1 Rechts-und strukturpolitische Voraussetzungen ............................................. 108 6.1.1.1 Zum Verhiiltnis von Bundes-und Landesrecht... ................................. 108 6.1.1.2 Yom Landesrecht zum kommunalen Satzungsrecht ............................ 110 6.1.2 Strukturell -administrative Voraussetzungen .................................................. 112 6.1.3 Zur Bedeutung kommunaler Interventionsstrategien ....................................... 114 6.2 BehOrdliche Umsetzungsphilosophien ....................................................................... 115 6.2.1 Interpretativer RUckzug und negative Anpassung in Kommune AK .............. , 116 6.2.1.1 Aufgaben, Aufbau und ZUstandigkeiten .............................................. 116 6.2.1.2 Gesetze und Interpretationen ............................................................... 119 6.2.1.3 Betriebserfassung und behtlrdliches Vorgehen ................................... 122 6.2.1.4 Fazit: Konfliktvermeidung und stillschweigende Ubereinkunft .......... 124 6.2.2 Nach dem Buchstaben des Gesetzes: ,,zuckerbrot und Peitsche" im Vollzug der Kommune BG ......................................................................... 125 6.2.2.1 Aufgaben, Aufbau und Zust1indigkeiten .............................................. 126 6.2.2.2 Gesetze und Interpretationen ............................................................... 128 6.2.2.3 Betriebserfassung und behtlrdliches Vorgehen ................................... 130 6.2.2.4 Fazit: Zwang und Kooperation ............................................................ 134 6.2.3 Kompromissorientierung und ressourcenabhangige VerhliltnismliBigkeit im behordlichen "Normalfall" der Kommunen AG und BK ........................... 136 6.2.3.1 Aufgaben, Aufbau, Zustandigkeiten der kreisfreien Stadt AG ............ 136 6.2.3.2 Aufgaben, Aufbau, Zust1indigkeiten im Landkreis BK ....................... 138 6.2.3.3 Gesetze und Interpretationen in der kreisfreien Stadt AG und im Landkreis BK .......................................................................... 140 XIII

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