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Simulation von Tribosystemen: Grundlagen und Anwendungen PDF

179 Pages·1999·2.68 MB·German
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Dirk Bartel Simulation von Tribosystemen VIEWEG+TEUBNER RESEARCH Dirk Bartel Simulation von Tribosystemen Grundlagen und Anwendungen VIEWEG+TEUBNER RESEARCH Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Habilitationsschrift Universität Magdeburg, 2009 1. Auflage 2010 Alle Rechte vorbehalten © Vieweg+Teubner|GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2010 Lektorat: Dorothee Koch|Anita Wilke Vieweg+Teubner ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.viewegteubner.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich g es chützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Ur heber rechts ge set - zes ist ohne Zustimmung des Verlags unzuläs sig und straf bar. Das gilt ins be sondere für Vervielfältigungen, Über setzun gen, Mikro verfil mungen und die Eins peicher ung und Vera r beitung in elek tro nischen Syste men. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in die- sem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im S inne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu be- trachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung: STRAUSS GMBH, Mörlenbach Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier. Printed in Germany ISBN 978-3-8348-1241-4 Vorwort Zur Erhöhung der Lebensdauer von Triboystemen ist es wichtig, Reibung und Verschleiß zu optimieren. Hierzu ist die Kenntnis der wirksamen Reibungskräfte notwendig. Die Reibungs- kräfte können durch eine Änderung der Betriebsbedingungen, des Werk- und des Schmier- stoffs oder der Oberflächengeometrie verändert werden. Aus Mangel an geeigneten Berech- nungsverfahren werden Tribosysteme häufig noch nach dem Trial- and Error-Verfahren, basierend auf langjähriger Erfahrung und einer Vielzahl von Versuchen, ausgelegt. Dieses Vorgehen stößt wegen der damit verbundenen hohen Kosten und den immer kürzer werden- den Produktentwicklungszyklen an praktische Grenzen. Einen Ausweg bietet die virtuelle Produktentwicklung in Form des Computer Aided Enginee- rings (CAE) und damit die Simulation von Tribosystemen. Diese wird in Zukunft einen im- mer höheren Stellenwert einnehmen, um Produkte in immer kürzerer Zeit zu immer geringe- ren Kosten in immer höherer Qualität entwickeln zu können. Die Simulation hat mittlerweile Verbreitung sowohl in der Forschung und Entwicklung als auch in der Konstruktion bis hin zum Versuch gefunden. Die Bedeutung der Simulation von Tribosystemen wird in dem Maße zunehmen, wie neue Modelle zu den verschiedenen tribologischen Fragestellungen entwickelt werden (wichtig sind z.B. Modelle zur Bildung und zum Abtrag von Reaktionsschichten), es der Mathematik gelingt, noch effizientere numerische Lösungsverfahren bereitzustellen, die Hardwareindustrie die Rechnerleistung weiter steigern kann und die Softwareindustrie kos- tengünstige und benutzerfreundliche Programme einschließlich durchgängiger Produkt- und Simulationsdatenmanagementsysteme anbietet. Da die Programme derzeit noch nicht über eine vollständige technisch/physikalische Plausibilitätskontrolle der Berechnungsergebnisse verfügen, dürfen die erhaltenen Ergebnisse keinesfalls ungeprüft übernommen werden. Bis wir allerdings dem vollständig virtuell entwickelten Produkt hundertprozentig vertrauen können, wird es noch eine Weile dauern. Aktuell ist noch eine Kombination von Rechnung und Versuch notwendig. Zum einen zur Absicherung des Produkts bzw. der Simulations- programme und zum anderen zur Berechnung von Größen, die derzeit noch nicht gemessen werden können. In dieser Zwischenphase ermöglichen durch Versuche abgesicherte Simula- tionsprogramme bereits kosten- und zeiteffizientere Strategien in Forschung und Entwicklung durch Reduzierung einer Vielzahl von kostenintensiven Versuchen. Weiterhin sind „nume- rische Experimente“ möglich, die für das Verständnis der im Reibkontakt ablaufenden Prozesse sehr wichtig sind. Nicht jede tribologische Fragestellung ist derzeit mit kommerziellen Simulationsprogrammen zu beantworten, da die Fragestellung entweder zu speziell ist oder die Entwicklung entspre- chender Programme bei kommerziellen Softwareanbietern bisher noch keine allzu große Auf- merksamkeit gefunden hat. Außerdem werden von manchen Anwendern spezielle Einzellö- sungen gewünscht, sodass eine eigenständige Umsetzung der Programme durch den Anwen- der notwendig wird. Die hierfür erforderlichen Grundlagen müssen häufig aus unterschied- lichen Quellen zusammengetragen werden, sind nicht immer ausführlich dargestellt und VI Vorwort behindern so einen schnellen Einstieg in die Materie. Hier will die vorliegende Arbeit an- setzen. Das Ziel dieser Arbeit ist es daher, wichtige theoretische Grundlagen zur Simulation von geschmierten und trockenlaufenden Tribosystemen in ausführlicher Form darzustellen. Die behandelten Grundlagen basieren im Wesentlichen auf der Kontinuumsmechanik. Molekular- dynamische oder quantenmechanische Grundlagen stehen nicht im Fokus dieser Arbeit. In Kapitel 1 werden die Grundgleichungen der Hydrodynamik (Kontinuitätsgleichung, Navier- Stokes-Gleichungen und Energiegleichung) und in Kapitel 2 die in der Tribologie weit verbreitete Reynolds’sche Differenzialgleichung in verallgemeinerter Form hergeleitet. Wei- terhin wird in diesem Kapitel das Thema Kavitation und die Einbindung von Kavitationsmo- dellen in die Reynolds’sche Differenzialgleichung besprochen. Das Kapitel 3 behandelt den Einfluss von rauen Oberflächen auf den Festkörperkontakt, die Werkstoffbeanspruchung und die Mikrohydrodynamik sowie Modelle zu deren Berücksichtigung. Kapitel 4 beschäftigt sich mit den Grundlagen zur Berechnung von Festkörper-, Flüssigkeits- und Mischreibung. Die Berechnung der Temperaturen vom Fluid und von den Reibkörpern behandelt Kapitel 5. Der Beschreibung der die Hydrodynamik beeinflussenden Schmierstoffeigenschaften widmet sich Kapitel 6. Die Elastohydrodynamik wird in Kapitel 7 angesprochen. Eine Anwendung der dargelegten theoretischen Grundlagen erfolgt für einige ausgewählte Beispiele in Kapitel 8. Diese Arbeit erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. So werden Themen, wie turbulente Strömungen, Verschleiß, Mehrkörpersimulation oder Numerik, nicht oder nicht detailliert behandelt, da diese Themen jeweils ein sehr großes und eigenständiges Kapitel einnehmen und so den Rahmen dieser Arbeit sprengen würden. Hier sei noch auf andere Literaturquellen verwiesen. Es besteht aber beim Autor der Wunsch, die vorliegende Arbeit weiterzuent- wickeln, indem bereits angesprochene Themen komplettiert und neue Themen aufgenommen werden sollen, um so dem interessierten Leser zukünftig ein umfassendes und hilfreiches Buch zur Simulation von Tribosystemen bereitzustellen. Trotz aller Sorgfalt bei der Erstel- lung des Manuskriptes sind Fehler leider nicht auszuschließen. Für Hinweise auf Fehler oder aber auch gewünschte Themenerweiterungen ist der Autor dankbar. Beim vorliegenden Manuskript handelt es sich um eine Habilitationsschrift. Eine solche Arbeit kann nicht ohne ein entsprechendes Umfeld gelingen. Ich möchte mich daher bei Prof. Dr.-Ing. L. Deters, Leiter des Lehrstuhls für Maschinenelemente und Tribologie der Otto-von- Guericke-Universität Magdeburg, für die vertrauensvolle und freundschaftliche Zusammen- arbeit bedanken. Weiterhin möchte ich allen Mitarbeitern und ehemaligen Doktoranden des Lehrstuhls Dank sagen, die zum Gelingen der Arbeit beigetragen haben. Besonders möchte ich hier Dr.-Ing. L. Bobach und Dipl.-Ing. T. Illner erwähnen. Prof. Dr.-Ing. G. Poll und Prof. Dr.-Ing. H. Schwarze sei für die Übernahme der weiteren Gutachten gedankt. Zum Schluss, dafür umso inniger, möchte ich mich bei meiner Frau Kathrin und meinen bei- den Kindern Johanna und Alexander für die schon seit vielen Jahren anhaltende liebevolle Unterstützung bedanken. Ihnen sei die vorliegende Arbeit gewidmet. Magdeburg, im November 2009 Dirk Bartel Inhaltsverzeichnis Vorwort………………………………………………………………………………………...V Formelzeichen, Benennungen, Einheiten……………………………………………………..IX Abbildungsverzeichnis……………………………………………………… ………………XV Tabellenverzeichnis…………………………………………………………………………XIX 1 Grundgleichungen der Hydrodynamik........................................................................1 1.1 Masseerhaltung (Kontinuitätsgleichung)................................................................3 1.2 Impulserhaltung (Navier-Stokes-Gleichungen)......................................................4 1.3 Energieerhaltung (Energiegleichung)....................................................................12 2 Verallgemeinerte Reynolds’sche Differenzialgleichung............................................21 2.1 Herleitung..............................................................................................................21 2.2 Randbedingungen..................................................................................................30 2.3 Kavitation..............................................................................................................30 2.3.1 Nichtmasseerhaltende Kavitationsmodelle................................................32 2.3.2 Masseerhaltende Kavitationsmodelle........................................................32 3 Raue Oberflächen.........................................................................................................39 3.1 Kontakt rauer Oberflächen....................................................................................39 3.2 Werkstoffbeanspruchung.......................................................................................48 3.3 Mikrohydrodynamik rauer Oberflächen................................................................56 3.3.1 Direkte Kopplung von Mikro- und Makrohydrodynamik.........................56 3.3.2 Indirekte Kopplung von Mikro- und Makrohydrodynamik......................59 3.3.2.1 Druckflusssimulation...................................................................64 3.3.2.2 Scherflusssimulation...................................................................69 3.3.2.3 Modifikation der makrohydrodynamischen Gleichungen...........73 4 Reibung..........................................................................................................................75 4.1 Festkörperreibung..................................................................................................76 4.1.1 Deformationskomponente der Festkörperreibung.....................................79 4.1.2 Adhäsionskomponente der Festkörperreibung..........................................84 4.2 Flüssigkeitsreibung................................................................................................87 4.3 Mischreibung.........................................................................................................90 VIII Inhaltsverzeichnis 5 Temperaturberechnung...............................................................................................97 5.1 Energiegleichung für das Fluid.............................................................................97 5.2 Energiegleichung für die Festkörper.....................................................................99 6 Schmierstoffeigenschaften..........................................................................................109 6.1 Temperatur- und Druckabhängigkeit der Dichte.................................................109 6.2 Temperatur- und Druckabhängigkeit der Wärmeleitfähigkeit............................112 6.3 Temperatur- und Druckabhängigkeit der spezifischen Wärmekapazität............115 6.4 Temperatur- und Druckabhängigkeit der Viskosität...........................................119 6.5 Schergefälleabhängigkeit der Viskosität.............................................................122 7 Elastohydrodynamik..................................................................................................127 7.1 Quasistatische Kopplung von Hydrodynamik und Verformung.........................127 7.2 Dynamische Kopplung von Hydrodynamik und Verformung............................128 8 Ausgewählte Simulationsbeispiele.............................................................................129 8.1 Stationäres Radialgleitlager – Vergleich von Navier-Stokes-Gleichungen und Reynolds’scher Differenzialgleichung.........................................................129 8.2 Einfluss von Lagerumgebung und Schiefstellung auf das Betriebsverhalten von Radialgleitlagern..........................................................................................132 8.3 Pleuellagerung eines Verbrennungsmotors.........................................................138 8.4 Oszillierendes Axialgleitlager in einer Einspritzpumpe......................................145 8.5 Wälzbeanspruchter rauer Linienkontakt.............................................................151 9 Zusammenfassung und Ausblick...............................................................................155 Literatur …………………………………………………………………………………….. 159 Formelzeichen, Benennungen, Einheiten (Ist die Einheit von zusammengefassten Formelzeichen unterschiedlich, steht dort ein *.) Lateinische Buchstaben A Fläche m2 A Koeffizienten in Gl. (6-8) * c1…5 A projizierte Kontaktfläche des Eindringkörpers m2 p A reale Kontaktfläche m2 c A(cid:2) Koeffizient in Gl. (6-5) W/(m(cid:3)K(cid:3)°C) A(cid:4)1…3 Koeffizienten in Gl. (6-11) * A(cid:5)1, A(cid:5)2 Koeffizienten in Gl. (6-2) 1/GPa a Beschleunigung m/s2 a halber Gitterpunktabstand in x-Richtung m a Temperaturleitfähigkeit m2/s B Breite m B(cid:2)1, B(cid:2)2 Koeffizienten in Gl. (6-6) 1/GPa B(cid:4)1, B(cid:4)2 Koeffizienten in Gl. (6-13) und (6-14) – B(cid:5)1, B(cid:5)2 Koeffizienten in Gl. (6-2) * b halber Gitterpunktabstand in y-Richtung m b Wärmeeindringzahl J/(m2(cid:3)K(cid:3) s) C Lagerspiel m C Einflusszahl für Verformungsberechnung m3/N C, C Integrationskonstanten N/m2 1 3 C, C Integrationskonstanten m/s 2 4 C(cid:4)1…5 Koeffizienten in Gl. (6-15) * C(cid:5)1…4 Koeffizienten in Gl. (6-3) * c spezifische Wärmekapazität bei konstantem Druck J/(kg(cid:3)K) p c spezifische Wärmekapazität bei konstantem Volumen J/(kg(cid:3)K) v D Durchmesser m D Einflusszahl für Spannungsberechnung – D(cid:4)1…6 Koeffizienten in Gl. (6-16) * D(cid:5)0…2 Koeffizienten in Gl. (6-4) * E Elastizitätsmodul N/m2 E Einheitsmatrix – E Eindringmodul N/m2 IT Eu Eulerzahl – E Energie des Volumenelements J V e spezifische Energie des Volumenelements J/kg e Exzentrizität m F Kraft N F auf das Volumenelement wirkende Massenkraft N m

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