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' Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman.'. Abenteuer eines neugierigen Physikers. PDF

461 Pages·1996·1.159 MB·German
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Zu diesem Buch Der amerikanische Physiker und Nobelpreisträger galt und gilt unter seinen Kollegen als einer der größten Theoretiker dieses Jahrhunderts und als ein Mann, der für jede Überraschung gut war. Sein Buch wurde in den USA zum Bestseller, es löste Kontroversen aus und wurde manchem zum Ärgernis. »Wer Dick Feynmans Memoiren nicht gelesen hat, weil sie bis- her nur in der amerikanischen Originalausgabe verfügbar wa- ren, hat seit dem Erscheinen der deutschen Übersetzung keine Ausrede mehr. Das Buch, das in den USA monatelang auf der Bestsellerliste stand und zu einem richtigen Klassiker gewor- den ist, braucht auch keine Empfehlung. Es muß nur davor ge- warnt werden, es ins Büro mitzunehmen: Sonst braucht man eine Ausrede, warum man an jenem Tag völlig arbeitsunfähig war und hinter geschlossener Türe pausenlos lachte und lachte.« (Neue Zürcher Zeitung) Richard P. Feynman, geboren 1918 in New York, gestorben 1988 in Los Angeles, Studium der Physik am Massachusetts Institute of Technology, ab 1942 Mitarbeiter am »Manhattan Project« in Los Alamos, 1945 bis 1950 Professor für Theoretische Physik an der Cornell University/Ithaca, seit 1950 am California Institute of Technology/Pasadena. 1965 Nobelpreis für Physik (mit S. I. Tomonaga und J. Schwinger). Richard P. Feynman »Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman !« Abenteuer eines neugierigen Physikers Gesammelt von Ralph Leighton Herausgegeben von Edward Hutchings Vorwort zur deutschen Ausgabe von Harald Fritzsch Aus dem Amerikanischen von Hans-Joachim Metzger Piper München Zürich Von Richard P. Feynman liegen in der Serie Piper außerdem vor QED - Die seltsame Theorie des Lichts und der Materie (1562) Vom Wesen physikalischer Gesetze (1748) »Kümmert Sie, was andere Leute denken?« (2166) Feynmans verschollene Vorlesung (David L Goodstein, Judith R Goodstein, 2994) Ungekürzte Taschenbuchausgabe l. Auflage Mai 1991 10. Auflage September 2000 © 1985 Richard P Feynman und Ralph Leighton Titel der amerikanischen Originalausgabe »Surely You're Joking Mr Feynman!«, W. W. Norton, New York 1985 © der deutschsprachigen Ausgabe 1987 Piper Verlag GmbH, München Umschlag: Büro Hamburg Umschlagvorderseite: Piper Archiv Satz: Carl Ueberreuter Druckerei Ges. m.b.H., Korneuburg Druck und Bindung: Clausen & Bosse, Leck Printed in Germany ISBN 3-492-21347-2 Inhalt Vorwort zur deutschen Ausgabe von Harald Fritzsch.............7 Vorwort von Ralph Leighton................................................13 Einleitung von Albert R. Hibbs.............................................13 Lebensstationen....................................................................15 1. Teil: Von Far Rockaway zum MIT Er repariert Radios durch Denken!.....................................17 Grüne Bohnen...................................................................32 Wer hat die Tür gestohlen? ................................................39 Lateinisch oder Italienisch? ...............................................54 Ungeschoren davonkommen .............................................57 Der Chef-Chemiker der Metaplast Corporation..................68 2. Teil: Die Jahre in Princeton "Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman!"................77 Iiiiiiiiiich!..........................................................................86 Eine Katzenkarte? .............................................................90 Geistesriesen...................................................................101 Das Mischen von Farben.................................................107 Ein anderer Werkzeugkasten............................................111 Gedankenleser.................................................................116 Der Amateurwissenschaftler............................................120 3. Teil: Feynman, die Bombe und das Militär Verpuffte Zünder..............................................................129 Tests mit Spürhunden.......................................................137 Los Alamos von unten......................................................141 Safeknacker trifft Safeknacker ...........................................181 Dich braucht Uncle Sam nicht! ..........................................208 4. Teil: Von Cornell ans Caltech, mit einem Abstecher nach Brasilien Der würdevolle Professor ...................................................219 Irgendwelche Fragen? ........................................................233 Ich will meinen Dollar! ......................................................240 Du fragst sie einfach? ........................................................244 Glückszahlen .....................................................................254 O Americano, outra vez!.....................................................263 Der Mann der tausend Zungen ...........................................290 Selbstverständlich, Mr. Big! ...............................................291 Ein Angebot, das man ablehnen muß .................................306 5. Teil: Die Welt eines Physikers Würden Sie die Diracsche Gleichung lösen? ...................313 Die 7-Prozent-Lösung ........................................................326 Dreizehnmal .......................................................................338 Das sind böhmische Dörfer für mich! .................................341 Ist denn das Kunst? ............................................................343 Ist Elektrizität Feuer? .........................................................369 Bücher nach ihrem Einband beurteilt ..................................381 Der andere Fehler von Alfred Nobel ...................................401 Den Physikern Kultur nahebringen .....................................414 In Paris entlarvt...................................................................421 Andere Bewußtseinszustände..............................................437 Cargo-Kult-Wissenschaft....................................................448 Register..................................................................................461 Vorwort zur deutschen Ausgabe Im Dezember des Jahres 1984 besuchte ich für ein paar Tage meine frühere Arbeitsstätte, das Lauritsen-Laboratorium für Kern- und Teilchenphysik des California Institute of Techno- logy in Pasadena. Wie stets bei solchen kurzen Aufenthalten am Caltech traf ich mich mit Richard Feynman, mit dem ich befreundet bin und der mich immer mit den neuesten Nach- richten aus der Gerüchteküche der Physik zu versorgen pflegt. Am letzten Tag meines Aufenhalts war ich mit Dick Feynman zusammen beim Mittagessen im Restaurant des Atheneums, des Gästehauses des Caltech. Diesmal sprachen wir nicht über Physik. Enthusiastisch erzählte Dick von sei- nen jüngsten Erlebnissen in einem Nachtklub von San Fran- cisco, in dem er in einer Band die Rolle des Schlagzeugers übernommen hatte. Wieder einmal wies ich ihn darauf hin, daß er seine Geschichten, insbesondere die Erlebnisse in Los Alamos zur Zeit des Manhattan Projects, einmal zu Pa- pier bringen sollte. Wahrscheinlich seien nicht nur Physiker an den kuriosen Erlebnissen eines Richard Feynman interes- siert. Dicks Antwort war ein breites Grinsen. »Bevor du weg- fliegst, gehen wir nochmal schnell in mein Büro - ich will dir etwas geben.« So kam es dann auch. Dick drückte mir ein Buch in die Hand: »Surely You're Joking, Mr. Feynman!« Die Überraschung war ihm gelungen. Feynman hatte das Buch, das ich ihm suggerieren wollte, bereits fertig. Am Caltech wußte noch niemand davon. Da ich aber im Begriff war, nach Europa zurückzufliegen, gab mir Dick sein Buch mit den Worten: »Ich habe es gerade heute morgen mit der Post er- halten und selbst noch nicht reingeschaut. Nimm es ruhig mit - ich bekomme nächste Woche eine ganze Ladung da- von. Es ist nichts Besonderes, aber du kannst es ja im Flug- zeug einmal überfliegen. Viel Spaß«. 7 Im Flugzeug von Los Angeles nach Frankfurt las ich Dicks Buch. Meine Nachbarn haben sich sicher über jenen seltsa- men Fluggast gewundert, der immerfort in seinem Buch las und offensichtlich Mühe hatte, dabei einigermaßen ernst zu bleiben. Dieses Buch, das nunmehr in der gelungenen Über- setzung von Hans-Joachim Metzger vorliegt, sollte vom Le- ser nicht mißverstanden werden. Nur wenig erfährt er von Richard Feynman als einem der bedeutendsten Physiker der Gegenwart und dem zur Zeit wohl einflußreichsten akade- mischen Lehrer der physikalischen Wissenschaften. Statt dessen lernt der Leser amüsante und teilweise bizarre De- tails aus Feynmans Leben kennen. In »Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman!« wird keineswegs ein vollständiges Bild von Richard Feynman gezeichnet, sondern eher eine Karikatur, in der einige wenige Seiten aus dem Leben Feyn- mans dargestellt werden. Ein Teil der Öffentlichkeit wird si- cher enttäuscht sein von dem Buch, in dem man vergeblich nach tiefen philosophischen Gedanken sucht und statt des- sen beispielsweise über die Tricks aufgeklärt wird, mit de- nen man Frauen an der Bar dazu bringt, am Ende ja zu sagen. Aber der unvoreingenommene Leser wird seine Freude an der unkonventionellen Art der Darstellung haben. Feynman erzählt Geschichten in der Tradition von Mark Twain. Er be- weist, daß auch ein sonst ernsthaft seinen Forschungen nachgehender Naturwissenschaftler gleichzeitig lachen und nachdenken kann. Und oft erzielt Feynman den größten Er- folg, wenn er unverblümt sagt, was er denkt, etwa indem er den Vortrag seines Philosophieprofessors zusammenfaßt mit den Worten »wugga mugga mugga wugga wugga« (»grummel, brummel, brummel, grummel, grummel«). In meinem Leben habe ich niemanden kennengelernt, der in seiner Meinung unabhängiger von seiner Umwelt und von Autoritäten, gleich welcher Art, gewesen wäre als Richard Feynman. In den USA ist diese persönliche Unabhängigkeit weithin bekannt. Diese, und nicht der Nobelpreis, den Feyn- man im Jahre 1965 erhielt, war wohl der Grund dafür, daß 8 Präsident Reagan ihn zum Mitglied der Untersuchungskom- mission zur Aufklärung des Challenger-Unglücks im Jahre 1985 ernannte. Feynman war es auch, der seinen Finger so- fort auf die wunde Stelle legte, die letztlich die Katastrophe in Florida ausgelöst hatte. Während der Sitzung der NASA- Kommission, vor den Augen von einigen zehn Millionen Fernsehzuschauern, führte Feynman, der Theoretiker, ein Experiment durch. Er legte einen von der NASA zur Verfü- gung gestellten Gummidichtungsring in ein Glas eiskalten Wassers und zeigte anschließend, daß der kalte Dichtungs- ring erheblich an Elastizität eingebüßt hatte. Damit wollte Feynman demonstrieren, daß die Explosion der Raumfähre seiner Meinung nach durch die bei kaltem Wetter unzuläng- lich funktionierenden Dichtungsringe verursacht wurde - ein Sachverhalt, der später durch eingehende Untersuchun- gen bestätigt wurde. In seinem Gutachten für den amerikanischen Kongreß zeichnete Feynman kein rosiges Bild der NASA-Organisa- tion. Seiner Meinung nach waren es letztlich die nicht mehr überschaubare Bürokratie und die mangelnde Effizienz der Organisation, die zu dem Unglück geführt haben. Feynman schreibt: »Die Challenger-Katastrophe war das letzte Glied einer Kette von Zwischenfällen, bei denen jedesmal Warn- zeichen auftraten. Das Problem mit den Dichtungsringen wurde zehn Jahre lang diskutiert. Getan wurde aber nichts, denn niemand hatte detaillierte Informationen. Diese waren nur auf der niedrigsten Ebene vorhanden, bei den Ingenieu- ren. Warum die Ingenieure auf der niedrigsten Ebene der Entscheidungsprozesse eingestuft wurden, weiß ich nicht, aber dies scheint ein allgemeines Gesetz zu sein: Jene, die et- was über die wirkliche Welt wissen, bilden in diesen großen Organisationen die unterste Stufe, und jene, die nur wissen, wie man andere Leute beeinflussen kann, indem man ihnen sagt, wie schön die Welt im Idealfall sein könnte, sind an der Spitze.« Soweit Feynman zur Organisation der NASA. Mir gegenüber hat er oft ähnliche, manchmal drastischere Worte 9 gebraucht, um vergleichbar große Organisationen, ein- schließlich der modernen Staatsgebilde, zu charakterisie- ren. Feynman wurde am 11. Mai 1918 geboren. Obwohl er seit mehr als 30 Jahren in Kalifornien lebt, hat er seinen typi- schen New Yorker Akzent beibehalten. Nach seinem Stu- dium am Massachusetts Institute of Technology und an der Princeton University ging er 1941 als frisch promovierter Physiker nach Los Alamos, um am Manhattan-Projekt mitzu- arbeiten. Nach dem Ende des Weltkrieges wurde Feynman Professor für Theoretische Physik an der Cornell University im Staat New York. Im Jahre 1950 wechselte er an die be- rühmteste Technische Hochschule des Westens, an das »Ca- lifornia Institute of Technology«. Seit 1959 hat er am Caltech den Richard-Chace-Tolman-Lehrstuhl für Theoretische Phy- sik inne. Physikern braucht man Feynman nicht vorzustellen. Seine anschaulichen Vorlesungen sind in aller Welt be- rühmt. Seine Bücher, die »Feynman Lectures«, sind nahezu in alle bedeutenden Kultursprachen übersetzt und jedem Student der Physik bekannt. Als kleiner Beleg dafür kann der denk- würdige Besuch Feynmans 1978 an der neu gegründeten Uni- versität Wuppertal dienen, übrigens sein erster Besuch Deutschlands überhaupt. Ich hatte als Mitglied der Physik- fakultät die Einladung an Feynman ausgesprochen. Daß der Besuch schließlich zustande kam, ist auch der großzügigen Unterstützung durch den Kanzler der Universität, Dr. Klaus Peters, zu verdanken. Der Vortrag sollte im größten Hörsaal der Universität stattfinden. Wir hatten mit vielen Hörern - vor allem auch aus den umliegenden Universitäten Nord- rhein-Westfalens - gerechnet. Was wir jedoch nicht wissen konnten, war, daß viele Stunden vor dem Feynman-Vortrag ganze Wagenkolonnen mit Physikstudenten weit entfernt gelegene Universitätsstädte wie München, Heidelberg oder Hamburg verließen, weil die Studenten den legendären 10

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