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Shahnameh Das Buch der Könige PDF

1332 Pages·2018·18.958 MB·German
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Schahname Das Buch der Könige Band 1 Abu'l-Qasem Firdausi Schahname Das Buch der Könige Aus dem Persischen übersetzt von Robert Adam Pollak Bearbeitet und herausgegeben von Nosratollah Rastegar Band I Bücher XX–XXXIV Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. Gedruckt mit freundlicher Unterstützung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und der Kulturvertretung der Botschaft der I.R. Iran in Wien. www.klaus-schwarz-verlag.com All rights reserved. Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie oder in einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet werden. © 2018 by Klaus Schwarz Verlag GmbH Berlin Erstausgabe 1. Auflage Cover, Konzept & Layout: Henrik Jeep Gesamtherstellung: J2P Berlin Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier Printed in the EU ISBN 978-3-87997-461-0 Inhaltsverzeichnis Zur Einleitung (Florian Schwarz) ..................................................vi Vorwort (Nosratollah Rastegar) ...................................................xiv Zur Herausgabe von Pollaks Übersetzungstext (Nosratollah Rastegar) .....................................................xx Tafel der Abkürzungen ...............................................................xxiii XX Regierung des Iskandar ......................................................1 XXI Regierung der Aškanier ..................................................121 XXII Herrschaft der Sasaniden. Regierung des Ardašîr Bâbakân .....................................167 XXIII Regierung des Šâpûr, Sohn Ardašîrs ..............................208 XXIV Regierung des Ôrmuzd, Sohn Šâpûrs ............................214 XXV Regierung des Bahrâm-i Ôrmuzd ..................................220 XXVI Regierung des Bahrâm-i Bahrâm ...................................224 XXVII Regierung des Bahrâm-i Bahrâmîjân ............................227 XXVIII Regierung des Narsî-i Bahrâm .......................................229 XXIX Regierung des Ôrmuzd-i Narsî .......................................231 XXX Regierung des Šâpûr ḏu’l Aktâf .....................................233 XXXI Regierung des Ardašîr-i Nîkôkâr ....................................274 XXXII Regierung des Šâpûr ibn Šâpûr ......................................276 XXXIII Regierung des Bahrâm, Sohn des Šâpûr ........................279 XXXIV Regierung des Jazdgird Bazegar (des Verbrechers) .......282 Zur Einleitung Robert Adam Pollak und seine Übersetzung des Buchs der Könige 1 Florian Schwarz Wie auch der Sinn nach Ehre sehnt und süchtet, Nichts, was dir selber innig nicht entstammt, gedichtet! (Schließlich kannst du aber auch der Welt Von Zeit zu Zeit was hinschmeißen, was ihr gefällt.) Robert Adam [Pollak], Sprüche, Die Fackel, Heft 246-247 (12.3.1908), S. 26 Erstmals wird hier eine vollständige2 deutsche Versübersetzung der sogenannten historischen Teile des Schahname von Firdausi vorgelegt. Das Schahname oder „Buch der Könige“, verfasst um das Jahr 1000 n. Chr. im Osten Irans, ist ohne Zweifel das bedeu- tendste epische Werk in persischer Sprache und darf zu den wich- tigsten epischen Werken der Weltliteratur gezählt werden. Es er- zählt die Geschichte der Herrscher Irans seit den mythologischen Anfängen bis zur Eroberung des Sasanidenreichs durch die musli- mischen Araber im 7. Jahrhundert n. Chr. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert erschienen Versübersetzun- gen des Schahname in mehreren europäischen Sprachen, darun- ter eine vollständige italienische Versübersetzung des Orientalis- 1 <https://www.oeaw.ac.at/iran/german/schwarz_florian.html> 2 Vollständig im Sinne der jeweils verfügbaren Standardausgaben. Pollak arbeitete auf Grundlage der Editionen von Jules Mohl, Le Livre des Rois, Paris 1838–1878 und Turner Macan, The Shah Nameh, Calcutta 1829. s. zu Firdausi und zum Schahname das Vorwort von Nosratollah Rastegar. VI Zur Einleitung ten Italo Pizzi (Turin 1886–1888) und die ebenfalls vollständige englische Übersetzung der Brüder Arthur und Edmund Warner (London 1905–1925). Deutsche Versübersetzungen wie diejenigen von Adolf Friedrich von Schack und durch den Orientalisten und Poeten Friedrich Rückert blieben jedoch Torsos.3 Im November 1994 erreichte die damalige Kommission (seit 2002 Institut) für Iranistik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) ein Hinweis auf ein unveröffentlichtes Typoskript einer deutschen Versübersetzung, die mit dem Kapitel zu Alexander dem Großen beginnt und bis zum Ende des Schahname führt. Sie schließt damit weitgehend die Lücke, die Rückerts Nachdichtung gelassen hatte. Der Urheber dieser meisterlichen Übersetzung ist der österrei- chische Schriftsteller und Jurist Robert Adam Pollak (1877–1961). Er entstammte bedeutenden jüdischen Familien in Böhmen. Unter seinen Urgroßvätern findet man väterlicherseits Leopold Juda Porges von Portheim (1784–1869, in den Adelsstand erhoben 1841),4 mütterlicherseits Jakob Jerusalem (1798–1857).5 Pollak wuchs in Wien auf, wo sein Vater Emil und sein Onkel Alfred in Wien-Meidling eine namhafte Möbelfabrik betrieben.6 3 A.F. von Schack, Heldensagen des Ferdusi, 3 Bde., Stuttgart 1877. F. Rückert, Firdosi’s Königsbuch (Schahname), Berlin 1890-95. Eine neue- re Unternehmung zu einer deutschen Nachdichtung des Schāhnāme ist Helmhart Kanus-Credé, Das Königsbuch, Glückstadt 2002 ff. 4 Alexander Fischel, Stammbaum der Familien Porges und Porges von Port- heim, Cassel 1906; <http://freepages.genealogy.rootsweb.ancestry.com/ ~prohel/names/misc/porges.html> Zu L. Porges von Portheim s. Öster- reichisches Biographisches Lexikon 8:209. 5 <http://freepages.genealogy.rootsweb.ancestry.com/~prohel/names/misc/ jerusalem.html#sido1> 6 Die „Vienna Sitzmöbel und Tischfabrik Emil und Alfred Pollak“ in Wien- Meidling existierte nach zeitweiliger Enteignung während des National- sozialismus auch nach dem Zweiten Weltkrieg für einige Zeit weiter; u.a. produzierte sie den berühmten „Stadthallensessel“, die 1952 von Ro- land Rainer entworfene Bestuhlung für die neue Wiener Stadthalle. Zur „Arisierung“ der Firma s. Ulrike Felber, Ökonomie der Arisierung: 2. Wirt- schaftssektoren, Branchen, Falldarstellungen, Wien/München 2004, S. 636. VII Zur Einleitung Anders als seine Vorgänger war Pollak kein hauptberuflicher Orientalist. Das Interesse an orientalischen Sprachen und literari- schen Stoffen lässt sich allerdings in seine Studienzeit in den 1890er Jahren zurückverfolgen. Robert Adam Pollak wurde am 20. April 1877 in Wien gebo- ren. Schon früh entwickelte er literarische Aktivitäten. Während seines Jurastudiums gehörte er einem größeren Kreis literarisch interessierter und aktiver Personen an; er kann zum weiteren Umfeld der Gruppe „Jung-Wien“ im Café Griensteidl gerechnet werden.7 Bis in die 1930er Jahre stand er in brieflichem und per- sönlichem Kontakt mit zahlreichen Protagonisten der „Wiener Moderne“, darunter die Schriftsteller Arthur Schnitzler, Alfred Polgar und Richard Beer-Hoffmann. Briefe aus dieser Zeit lassen die Intensität des literarischen Schaffens Pollaks erahnen. Unter anderem erwähnt er in Briefen von 1898 an einen Freund, den Frankfurter Eduard Strauß,8 ein „sehr schönes, dickes, großes Heft“ Lyrik und ein „Roman-Drama“ mit dem Titel „Eva“.9 Im fol- genden Jahr allerdings klagt Pollak seinem Freund, er „leide unter Skriptenanhäufung und unter dem vergeblichen Bemühen, litera- rische Selbstüberschätzungen bei andern und bei mir krampfhaft abzuwehren. Insbesondere bei mir.“10 Seine erste größere Arbeit erschien 1905 in Wien bei einem Karl Kraus nahestehenden Verleger: In aeternum: Eine Phantasie 7 Z.B. seine Briefe an Eduard Strauß vom 8.5.1898, 7.11.1898 und 25.2.1899. Die Digitalisate der hier und im Folgenden zitierten Briefe an Eduard Strauß sind unter <https://archive.org/details/eduardstrauss> zu finden (letzter Zugriff 3.2.2014). 8 Der Biochemiker Eduard Strauß (1876–1952) machte sich in der Weima- rer Republik als Mitarbeiter von Franz Rosenzweig am Freien jüdischen Lehrhaus in Frankfurt am Main einen Namen als jüdischer Intellektuel- ler. Nach der erzwungenen Emigration begründete er neben seiner wis- senschaftlichen Forschungstätigkeit ein Lehrhaus in New York. Die im Leo Baeck Institute verwahrten Briefe von Pollak an Strauß zwischen 1898 und 1931 zeugen von einer engen Freundschaft. S. Michael Brenner, Jüdische Kultur in der Weimarer Republik, München 2000, 93ff. 9 Briefe an Eduard Strauß, 8.5., 24.5. und 7.11.1898. 10 Brief an Eduard Strauß vom 31.4.1899. VIII Zur Einleitung (Wien: C.W. Stern 1905). Mit einer Veröffentlichung in Karl Krausʼ Fackel, zu deren begeisterten Lesern er seit ihrer Gründung im Jahr 1899 zählte, erreichte er 1908 ein großes Publikum,11 doch den Durchbruch brachte sie so wenig wie im Jahr darauf die Ko- mödie Geschichte des Alî ibn Bekkâr mit Schams an-Nahâr (Wien & Leipzig: Hugo Heller 1909), die ebenfalls von einem Verleger herausgebracht wurde, der eine wichtige Rolle in der „Wiener Moderne“ spielte. Alle Veröffentlichungen zeichnete Pollak mit dem Pseudonym Robert Adam. Als Höhepunkt seiner öffentlichen Wirkung als Schriftsteller darf vielleicht die Aufführung der Ko- mödie „Margot und das Jugendgericht“ am Frankfurter Schau- spielhaus angesehen werden. Der Direktor des Burgtheaters An- ton Wildgans hatte sie im April 1931 am neugegründeten Akade- mietheater, dem „Studiotheater“ des Burgtheaters, angesetzt, doch scheint es hier nicht zu einer Aufführung gekommen zu sein.12 Im Vorfeld und in Erwartung dieser (Nicht-)Aufführung zog Pollak jedoch einige Aufmerksamkeit auf sich.13 Schließlich gelangte das Stück am 27. Mai 1931 am Schauspielhaus in Frankfurt/Main zur Aufführung.14 Mit dem 1909 erschienenen Alî ibn Bekkâr, an dem er seit 1904 gearbeitet hatte,15 tritt Pollak erstmals mit einem orientalischen Thema (in diesem Fall 1001 Nacht) an die Öffentlichkeit. Orienta- listische Interessen lassen sich mindestens in die Studienzeit zu- rückverfolgen. Im Sommer 1899, kurz vor dem Abschluss des Ju- 11 Sprüche, Die Fackel, Heft 246-247 (12.3.1908), S. 25-26. Zur Fackel s. sei- nen Brief an Eduard Strauß vom 31.4.1899. 12 Die täglichen Theaterprogramme der Wiener Zeitungen für 1931 ver- zeichnen keine Aufführung von „Margot und das Jugendgericht“. 13 Eine kuriose Meldung dazu brachte das Algemeen Handelsblad, Avonblad–Derde blad (Amsterdam) vom 15. April 1931, das die Autor- schaft einem 15-jährigen Wunderkind namens R. Adam zuschrieb. 14 Die Neue Literatur 32 (1931), S. 388. Deutsches Bühnenjahrbuch 43 (1932), S. 67. Vgl. William Grange, Comedy in the Weimar Republic: a chronicle of incongruous laughter, Santa Barbara CA 1996, S. 112. Zur Aufführung und den für Pollak teilweise verstörenden Reaktionen s. seinen Brief an Eduard Strauß vom 31.5.1931. 15 Brief an Eduard Strauß vom 31.5.1904. IX Zur Einleitung rastudiums, nennt er in einem Brief an Eduard Strauß seine Lese- liste für die Sommerfrische in Aussee: Das neue bürgerliche Ge- setzbuch für das Deutsche Reich, 1001 Nacht, Montesquieu, Natio- nalökonomie (sowie Gemächlichkeit und Flirt als weitere Som- merpläne).16 Für die Zeit nach dem Examen trug er sich mit Plä- nen, in Berlin „meine Orientalia … zu betreiben.“17 In einem Brief vom November 1898 berichtet er seinem Freund Eduard Strauß, dass er „Italienisch, [und] ein bischen [sic] Orientalia“ lerne. „Nur als Übung“ überträgt er anlässlich einer Koran-Vorlesung an der Universität einige Koransuren „in mein geliebtes Deutsch“ (um al- lerdings im gleichen Briefzusammenhang anzudeuten, dass er eine Voltaire-Übersetzung aufgegeben habe, denn: „Ich bin kein Übersetzer, ich seh’s ein.“)18 Als weitere Übersetzungen – offenbar alle aus dem Arabischen und im Rahmen orientalistischer Lehr- veranstaltungen – erfahren wir von „Maverdij“ (wohl der Jurist und Staatstheoretiker Abū l-Ḥasan al-Māwardī, lebte 972–1058). Auch später, neben seiner beruflichen Tätigkeit, schrieb er sich als Hospitant für orientalistische Lehrveranstaltungen ein, unter anderem im Sommersemester 1937 für die Vorlesung „Neupersi- sche Dichter“ bei Bernhard Geiger.19 Geiger bot bis zu seiner Ver- treibung durch die Nationalsozialisten im Jahr 1938 auch regel- mäßig Übungen zum Schahname an. Pollak hatte gleich im Anschluss an sein Jurastudium eine er- folgreiche Richterlaufbahn überwiegend in Wien eingeschlagen. 1930 wurde er zum Vizepräsidenten des Handelsgerichts Wien er- nannt. Schon wenige Tage nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich wurde er am 15.3.1938 aufgrund der Nürnber- ger Rassengesetze seines Amtes enthoben und kurz darauf pensi- oniert. Die 1911 geschlossene Ehe mit Mimi (Maria) Patzner, im Sinne der Nürnberger Rassengesetze eine „Mischehe“, ermöglich- 16 Brief an Eduard Strauß vom 8.7.1899. 17 Brief an Eduard Strauß vom 31.5.1904. 18 Brief an Eduard Strauß vom 8.11.1898. 19 Auskunft des Archivs der Universität Wien vom Juni und Juli 2006. X

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