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Sensorische Integrationstherapie: Theorie und Praxis PDF

645 Pages·1998·22.322 MB·German
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Rehabilitation und Prävention 41 Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH Anne G. Fisher Elizabeth A. Murray Anita C. Bundy Sensorische I nteg ration sthera pie Theorie und Praxis Mit einem Geleitwort zur deutschen Ausgabe: DOROTHEA SCHLEGTENDAL Mit 49 Abbildungen und 24 Tabellen Springer Autoren: Beratung: ANNE G. FISHER, ScD, OTR DOROTHEA SCHLEGTENDAL Assistant Professor Staatl. anerk. Ergotherapeutin Department of Occupational Therapy SI Lehrtherapeutin DVE University of Illinois at Chicago Otto-Burrmeister-Allee 24c Chicago, Illinois, USA D-45657 Recklinghausen ELIZABETH A. MURRAY, SeD, OTR Obersetzung: Assistant Director of Occupational Therapy WITTLICH & SCHLEGTENDAL Shriver Center, Waltham, Massachusetts Obersetzungsservice and Dipl.-Obers. Meike Schlegtendal Adjunct Assistant Professor Dipl.-Obers. Marion Wittlich Department of of Occupational Therapy GeldernstraBe 121a Sargent College of Allied Health Professions D-S0739 Koln Boston, University Boston, Massachusetts, USA ANITA C. BUNDY, SeD, OTR Assistant Professor Department of Occupational Therapy College of Associated Health Professions University of Illinois at Chicago Chicago, Illinois, USA 1. korrigierter Nachdruck 1999 Titei der Originalausgabe: Sensory Integration. Theory and Practice F.A. Davis Company, Philadelphia, Pennsylvania, USA © 1991 ISSN 0172-6412 ISBN 978-3-540-63850-6 Die Deutsche Bibliothek CIP-Einheitsaufnahme Fisher, Anne G.: Sensorische Integrationstherapie: Theorie und Praxis / Anne G. Fisher; Elizabeth A. Murray; Anita c. Bundy. Aus dem Amerikan. iibers. von Meike Schlegtendal und M. Wittlich. (Rehabilitation und Prăvention; Bd. 41) ISBN 978-3-540-63850-6 ISBN 978-3-662-09865-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-09865-3 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Oberset zung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der VervielfaItigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungs an1agen, bleiben,auch beinur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten.Eine VervielfaItigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulăssig. Sie ist grundsătzlich vergiitungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestim mungen des Urheberrechtsgesetzes. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1998 Urspriinglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1998 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinn der Warenzeichen und Markenschutzgesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden diirften. Umschlaggestaltung: Kiinkel + Lopka Werbeagentur GmbH, Heidelberg Umschlagfoto: © Mauritius Satz: tbs, Sandhausen SPIN 10728236 22/3133 - 5 4 3 2 1 - Gedruckt auf săurefreiem Papier Geleitwort zur deutschen Ausgabe Als ich 1970 Antje Price (enge Mitarbeiterin von J. Ayres, Pittsburgh, USA) vor einem kleinen Kreis ergotherapeutischer Berufskolleginnen in Augsburg erst mals von der Theorie und der Behandlungsmethode der Sensorischen Integra tion (SI) sprechen hörte, ahnte ich noch nicht, welch eine Verbreitung diese Therapieform in Deutschland erfahren würde. In der Planungsgruppe des Fachkreises Pädiatrie des deutschen Verbandes der Ergotherapeuten (DVE), die ich damals leitete, beschäftigten wir uns schon mehrere Jahre mit dem Einfluß von Wahrnehmungsstörungen auf die Handlungsfahigkeit unserer Patienten. Die SI -Theorie und -Behandlung bot uns die Möglichkeit, unsere Erkenntnisse in einen Gesamtzusammenhang zu stellen. In den darauf folgenden Jahren stieg durch die erworbenen Erkenntnisse in diesem Bereich meine subjektiv erlebte Effektivität in den ergotherapeutischen Behandlungen. Es lag nahe, parallel zu den Veröffentlichungen von J. Ayres (deutschsprachige Ausgaben: "Lernstörungen" 1974, "Bausteine kindlicher Entwicklung" 1984) SI-Grundkurse, Aufbaukurse und Testkurse zu organisie ren und weiterzuentwickeln. Einen weiteren wesentlichen Schritt zur Qualitäts sicherung und -verbesserung der pädiatrisch ausgerichteten Ergotherapeut/ innen konnten wir in den 80er Jahren durch die Erstellung eines kurrikularen Aufbaus der SI -Grundkurse erreichen. 1989 lehrte ich als eine von zwei in Deutschland offiziell vom DVE anerkannten SI-Lehrtherapeutinnen zum er sten Mal selbständig SI-Theorie und -Behandlung. Zeitgleich erschienen in Deutschland vielfältigste Veröffentlichungen zum Thema Sensorische Integra tion, so daß das Gedankengut der SI in die verschiedensten Berufssparten einging bis hin zu populärwissenschaftlichen und stark vereinfachten Darstel lungen. Erst 1996 gelang es uns, im DVE eine umfassende bundesweit anerkannte Zusatzqualifikation zum/zur "Ergotherapeuten/Ergotherapeutin mit Weiter bildung in der Sensorischen Integrationstherapie nach den Richtlinien des DVE" (Ergotherapeut/in - SIIDVE) anzubieten. Aus meiner Tätigkeit im DVE, in freiberuflicher Praxis und in der Weiterbildung heraus erschien es mir nur logisch und zwingend notwendig, daß das vorliegende Werk als Grundlagen lektüre und Lehrbuch in die deutsche Sprache übersetzt werden müßte. Der VI Geleitwort zur deutschen Ausgabe Springer-Verlag hatte ja schon die Bücher von J. Ayres übersetzen lassen und erklärte sich bereit, auch dieses Buch in einer deutschsprachigen Ausgabe zu publizieren, wenn ich die fachliche Beratung übernehmen und kompetente Übersetzer finden könne. Es war beeindruckend zu erfahren, wie die anfangs noch ungenaue Terminologie im persönlichen Austausch mit meinen Berufs fachkolleginnen und Freunden in Deutschland und den USA innerhalb eines Jahres an Präzision gewann und so ein konsensuelles Verständnis der SI ent stand. Ich danke, auch im Auftrag der SI-Lehrtherapeuten-Konferenz/DVE, den fachkompetenten Diplomübersetzerinnen Marion Wittlich und Meike Schleg tendal für ihre eineinhalbjährige engagierte Arbeit. Ebenso gilt mein Dank den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Springer Verlages, vor allem Frau Marga Botsch, die mit mir zusammen die nötigen redaktionellen Veränderungen an diesem Buch vorgenommen hat. Um das Buch für deutschsprachige Leser/-in nen überschaubarer zu gestalten, • wurden die vielen Fallbeispiele optisch hervorgehoben, • wurden Definitionen und grundsätzliche, wichtige Aussagen für Theorie und Praxis gekennzeichnet, • wurde der Text im Layout ansprechender gegliedert, • wurden anstelle der amerikanischen Firmenliste für SI-Geräte und Behand lungsmaterialien zwei deutsche Hauptlieferanten beispielhaft aufgeführt, • wurde das Kapitel 14 der amerikanischen Ausgabe weggelassen, da uns die Aussagen zur Forschung für den deutschsprachigen Leser nicht relevant erschienen, • wurde das Sachregister den Bedürfnissen der Ergotherapeut/-innen im deutschsprachigen Bereich entsprechend neu zusammengestellt. Ich bin davon überzeugt, daß dieses Buch als Basisliteratur verstanden werden kann und geeignet ist, zu einem gemeinsamen umfassenden Verständnis der SI-Theorie, der SI-Dysfunktion und der SI-Behandlung beizutragen. Gleichzei tig möchte ich die Aussage Jean Ayres'und auch der Autor/-innen dieses Buches unterstreichen, daß die "Kunst" der Behandlung nur im engen Austausch mit erfahrenen 51-Therapeut/-innen erlernt werden kann. Es ist zu hoffen, daß Weiterentwicklungen auf der Grundlage dieses Buches erheblich schneller als in der Vergangenheit in den internationalen Austausch gelangen. Ich wünsche dem Buch eine ähnliche Verbreitung wie "Bausteine der kind lichen Entwicklung", das inzwischen bereits in der 3. Auflage erschienen und zur Pflichtlektüre aller Therapeuten geworden ist, die sich mit SI beschäftigen. DOROTHEA SCHLEGTENDAL Geleitwort zur amerikanischen Ausgabe Barber (1962) nennt in einer Abhandlung, die heute zu den Klassikern der Soziologie zählt, einige Quellen, in denen von nichtwissenschaftlicher Seite Kritik an wissenschaftlichen Forschungsmethoden geübt wird. Obwohl er ein räumt, daß im Bereich der Wissenschaften in den meisten Fällen Objektivität gewahrt wird, weist er anhand zahlreicher Beispiele nach, daß Wissenschaftler oft vorgefaßte Meinungen haben oder hartnäckig an bestimmten theoretischen Modellen, Methoden oder religiösen Überzeugungen festhalten. Dies kann dazu führen, daß sie für neue Ideen oder Forschungswege nicht mehr aufge schlossen sind. Weiterhin veranschaulicht er, in welch hohem Maße die allge meine Akzeptanz innovativer Entdeckungen eines Wissenschaftlers davon ab hängt, welches Ansehen er innerhalb seiner Berufssparte genießt, d. h. ob er auf einem bestimmten Fachgebiet als Insider oder Außenseiter gilt oder einer bestimmten Berufsgemeinschaft angehört. Barber weist daraufhin, daß bereits anerkannte Wissenschaftler oft dazu neigen, Arbeiten unbedeutenderer Kolle gen herabzuwürdigen. So beurteilte von Nägeli, der als Wissenschaftler ein höheres Ansehen genoß als Mendel, dessen Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Genetik als unbedeutend. Lavoisier, der ebenfalls jahrelang unter dieser Art von Ablehnung leiden mußte, schloß seine Memoiren Reflexionen über Philogiston mit den Worten: Ich erwarte nicht, daß meine Ansichten sofort Akzeptanz finden. Der menschliche Verstand wird dahingehend geformt, die Dinge auf eine bestimmte Art zu sehen. Menschen, die die Natur zeitlebens aus einem bestimmten Blickwinkel betrachtet haben, fallt es schwer, neue Ideen zu entwickeln. Daher wird sich erst im Laufe der Zeit zeigen, ob meine Ansichten Anerkennung finden oder verworfen werden. Ich stelle jedoch mit großer Befriedigung fest, daß die Jugend anfangt, unvoreingenommen mit den Naturwissenschaften umzugehen (zitiert in Barber 1969). Im Laufe ihrer 35 Jahre umfassenden wissenschaftlichen Karriere entwickelte A. Jean Ayres ein neues Paradigma, anhand dessen sich viele neurologische Störungen bei Kindern erklären ließen. Als Ergotherapeutin galt sie bei den Neurologen jedoch als Außenseiterin. Sie war auch keine Pädagogin, wenn gleich die von ihr entwickelte Theorie erziehungswissenschaftliche Aspekte aufwies. Obwohl ihre Arbeit im Laufe der Zeit innerhalb ihrer eigenen Berufs- VIII Geleitwort zur amerikanischen Ausgabe gruppe anerkannt wurde, verhärtete sich die ablehnende Haltung der Pädago gen und Mediziner. Zeitlebens litt sie unter dieser offensichtlichen Ungerech tigkeit, die sie jedoch nicht davon abhalten konnte, regelmäßig Forschungs-und Lehrprojekte durchzuführen. Vielleicht wird ihre Theorie - wie es auch bei anderen Wissenschaftlern schon der Fall war - bei der nachfolgenden Genera tion auf größere Akzeptanz stoßen. Es ist der richtige Zeitpunkt, dieses Buch kurz nach dem Tode von A. Jean Ayres herauszugeben. Damit wird klar zum Ausdruck gebracht, daß die Theorien und Arbeiten, denen Ayres ihr ganzes Leben gewidmet hatte, auch nach ihrem Tod Bestand haben und weiterentwik kelt werden. In diesem Buch sind erstmalig verschiedene, dem neuesten Stand der Wissenschaft entsprechende Abhandlungen zusammengefaßt. Darin wird folgendes zum Ausdruck gebracht: • Die Sensorische Integrationstheorie wird von jungen Wissenschaftlern, dar unter vielen ehemaligen Schülern von A. J. Ayres, im Rahmen von For schungs-und Lehrprojekten verbessert und weiterentwickelt. • Es werden eindeutige Argumente angeführt, die sich gegen die frühere Kritik an der Theorie, den verwendeten Mitteln sowie an den auf der Theorie beruhenden Behandlungsmethoden richten. • Forschungsergebnisse aus anderen wissenschaftlichen Disziplinen sprechen mehr und mehr für die Richtigkeit der Theorie. • Die Sensorische Integrationstheorie stellt heute für die Welt der Wissen schaft eine große Bereicherung dar. Diese Sammlung wendet sich an all jene Therapeuten und Akademiker, die ihr Wissen über die Sensorische Integrationstheorie und über deren praktische Umsetzung auf den neuesten Stand bringen und erweitern möchten, und soll ferner in Seminaren zu diesem Thema als Textgrundlage dienen. Im Gegensatz zu den meisten Büchern, bei denen man bei dem Versuch gescheitert war, Theorie und Praxis in angemessenem Umfang abzudecken, ist es in diesem Buch gelungen, ausführlich aufbeide Bereiche einzugehen. Im ersten Teil des Buches wird die Sensorische Integrationstheorie in die Begriffswelt der Ergotherapie eingeordnet. In Kapitell geben Fisher und Mur ray einen knappen und doch vollständigen Überblick über die Entwicklung und den aktuellen Stand der Theorie. Texte dieser Art sind meist eher trocken; in diesem Fall werden jedoch eindrucksvolle Fallbeispiele angeführt, durch die der Text äußerst lebendig wird. Das Buch ist für Therapeuten und Studenten gleichermaßen von großem Nutzen, da es überzeugende Argumente enthält, mit denen falsche Annahmen berichtigt werden können und der gelegentlich an der Theorie geübten Kritik entgegengewirkt werden kann. Die Autorinnen haben einen systematischen Überblick ausgearbeitet, in dem beschrieben wird, aus welchen Gründen die sensorische Integration als Grundlage für die Selb staktualisierung dient und durch den eine Einordnung der Theorie in die neue Geleitwort zur amerikanischen Ausgabe IX wissenschaftliche Disziplin der Ergotherapie ermöglicht wird. Die Stellung der Sensorischen Integrationstheorie innerhalb der Ergotherapie wird in der Ab handlung von Kielhofner und Fisher (Kapitel 2) ausführlicher beschrieben. In diesem Kapitel geht es um die Beziehung zwischen Bewußtsein, Gehirn und Körper, die nach Ansicht der Autoren ein einheitliches, in seiner Art einzigar tiges System bilden. Hier werden interessante Verbindungen zwischen der Sensorischen Integrationstheorie und "The model ofhuman occupation" (dem Modell des menschlichen Betätigungsverhaltens) hergestellt. Im letzten Kapitel des ersten Teils (Kapitel 3) erläutert Bundy den Zusammen hang zwischen Sensorischer Integrationstherapie und dem Spiel. Die Autorin beschreibt zunächst, wodurch sich Spiele kennzeichnen lassen, und kommt zu dem Ergebnis, daß nicht alle Spiele therapeutischen Wert haben und daß, umge kehrt, eine Therapie nicht nur aus Spiel bestehen darf.Dennochist sie der Ansicht, daß eine Kombination aus therapeutischen Maßnahmen und Spiel in einem geeigneten Rahmen ein sehr wirksames Behandlungsinstrument sein kann. In den folgenden vier Kapiteln werden fundiert und auf dem neu esten Wissensstand verschiedene Arten von Dysfunktionen beschrieben. Die Kapitel 4, 5, 6 und 7 wurden jeweils von dem oder den führenden Experten für die jeweilige Dysfunktion verfaßt. Dieser Teil des Buchs ist so einzigartig, weil viele verschiedene Bereiche abgedeckt werden: Auf eine Abhandlung von Anne G. Fisher über Störungen der vestibulär-propriozeptiven Verarbeitung folgt ein Kapitel von Charlotte Royeen und Shelly Lane über die Verarbeitung taktiler Sinneseindrücke und über sensorische Defensivität; im Anschluß daran findet man eine Arbeit von Sharon Cermak über Somatodyspraxie sowie eine Ab handlung von Elizabeth Murray über die Hemisphärenspezialisierung. In jedem der Kapitel findet man sorgfältig ausgewählte Fallbeispiele, anhand derer die feinen Unterschiede zwischen den einzelnen Dysfunktionen deutlich werden. Ayres theoretische Ansätze werden einer gründlichen Analyse unterzo gen, bei der auch aktuelle Forschungsergebnisse zum Tragen kommen. Ebenso werden die neuesten Behandlungsmittel und -methoden dargestellt, die sofort praktisch eingesetzt werden können. Ferner werden überzeugende Argumente aufgezeigt, mit deren Hilfe Widersprüche bereinigt und Thesen bestätigt oder widerlegt werden können. Nach der Lektüre der Kapitell bis 4 kommt man zu der Erkenntnis,daß es mit diesem Buch zum ersten Mal gelungen ist,eine Vielzahl wesentlicher Informationen zusammenzufassen, die man bislang eher als Teile eines Puzzles sah und die darüber hinaus nicht allgemein zugänglich waren. In den nachfolgenden fünf Kapiteln liegt der Schwerpunkt auf der Erläuterung vonBeurteilungsverfahrenundBehandlungsmethoden.lnKapitelBliefernAyres undMarreineüberzeugendeBeschreibungdesInhalts,derStandardisierungund der Aussagekraft der Sensory Integration and Praxis Tests (SIPT, Sensorische Integrations- und Praxietests), die eine Erläuterung der mit dem Computer erstellten und für die Interpretation verwendeten Chromographien enthält. Im X Geleitwort zur amerikanischen Ausgabe Anschluß daran (Kapitel 9) erörtern Fisher und Bundy sehr detailliert ein Fall beispiel, anhand dessen sie das Verfahren verdeutlichen, nach dem die SIPT -Er gebnisse unter Einbeziehung der Informationen aus den klinischen Beobachtun gen und der Anamnese des Patienten interpretiert werden. Dieser Interpretati onsvorgangwird als eine Art Kunst dargestellt, da der Therapeut gewissermaßen ein Bild seines Kenntnisstandes in bezug auf die Theorie,die Beurteilungsverfah ren und die angewandten Technologien zeichnet. Arbeitsblätter sollen dabei helfen,den Interpretationsvorgang zu beschleunigen. In den Kapiteln 10, 11 und 12 wird auf die Themen Behandlung und Beratung eingegangen. In Kapitell 0 liefern Koomar und Bundy den bislang umfangreich sten, präzisesten und anschaulichsten Bericht über die derzeitigen therapeuti schen Verfahren zur Behandlung von Störungen der Sensorischen Integration. An dieser Stelle muß anerkennend hervorgehoben werden, daß es ihnen dabei gelungen ist, nicht in einen Kochbuchstil zu verfallen, was bei anderen Autoren häufig der Fall ist. Mit den in diesem Kapitel vorgestellten Fallbeispielen wurden die wesentlichen Merkmale und die individuelle Gestaltung von auf der Senso rischen Integrationstheorie basierenden Behandlungsmethoden eingefangen. Besonders interessant ist der Abschnitt, in dem beleuchtet wird, inwieweit der Therapeut selbst zum Behandlungsinstrument wird. In den letzten drei Kapiteln des dritten Teils (Kapitel 11 und 12) zeigt Bundy neue Wege für die Beratung sowie für die Planung und Durchführung einer Behandlung auf. In Kapitel 13 stellen Murray und Anzalone die Sensorische Integrationstherapie anderen häufig angewandten Behandlungsmethoden ge genüber und zeigen anhand von Beispielen, daß viele Methoden miteinander kombinierbar sind. Ein wirklich außergewöhnliches Buch: Es ist nicht nur intellektuell anregend, gut geschrieben und wissenschaftlich fundiert, sondern es enthält gleichzeitig eine Vielzahl neuer Ideen und Vorschläge für Arbeitsmittel und Geräte, die im Rahmen einer Behandlung leicht zu handhaben sind. Nach Lektüre dieses Buchs gelangt man zu der Überzeugung, daß die Sensorische Integrationstheo rie, die damit verbundene Forschung und die auf ihr beruhenden Behandlungs methoden kontinuierlich aktualisiert werden und dadurch lebendig bleiben. Die Autoren, die an diesem Buch mitgewirkt haben, verdienen unsere Anerken nung dafür, daß sie Sensorische Integrationstheorie lebendig erhalten und sie stetig weiterentwickeln. FLORENCE CLARK, PhD, OTR, FAOTA 1 Professorin und Lehrstuhlinhaberin am Occupational Therapy Department, University of Southern California 1P hD =D octor of Philosophy (Dr. phil.), OTR = Occupational Therapist Registered (staatlich anerkannte Ergotherapeutin), FAOTA = Fellow of The American Occupational Therapy Association (Mitglied/Fellow des amerikanischen Berufsverbandes der Ergotherapeuten), Occupational Therapy Department = Fachbereich Ergotherapie

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