This series aims to report new developments in mathematical economics and operations research and teaching quickly, informally and at a high level. The type of material cons'idered for publication includes: 1. Preliminary drafts of original papers and monographs 2. Lectures on a new field, or presenting anew angle on a classical field 3. Seminar work-outs 4. Reports of meetings Texts which are out of print but still in demand may also be considered if they fall within these categories. The timeliness of a manuscript is more important than its form, which may be unfinished or tentative. Thus, in some instances, proofs may be merely outlined and results presented which have been or will later be published elsewhere. Publication of Lecture Notes is intended as a service to the international mathematical com munity, in that a commercial publisher, Springer-Verlag, can offer a wider distribution to documents which would otherwise have a restricted readership. Once published and copyrighted, they can be documented in the scientific literature. Manuscripts Manuscripts are reproduced by a photographic process; they must therefore be typed with extreme care. Symbols not on the typewriter should b.e inserted by hand in indelible black ink. Corrections to the typescript should be made by sticking the amended text over the old one, or by obliterating errors with white correcting fluid. Should the text, or any part of it, have to be retyped, the author will be reimbursed upon publication of the volume. Authors receive 75 free copies. The typescript is reduced slightly in size during reproduction; best results will not be ob tained unless the text on anyone page is kept within the overall limit of 18 x 26.5 cm (7 x 10 V, irches). The publishers will be pleased to supply on request special stationery with the typing area outlined. Manuscripts in English, German or French should be sent to Prof. Dr. M. Beckmann, Department of Economics, Brown University, Providence, Rhode Island 02912/ USA or Prof. Dr. H. P. Kunzi, Institut fur Operations Research und elektronische Datenverarbei tung der Universitat Zurich, SumatrastraBe 30, 8006 Zurich. Die" Lecture Notes" sollen rasch und informell, aber auf hohem Niveau, uber neue Entwick lungen der mathematischen Okonometrie und Unternehmensforschung berichten, wobei insbesondere auch Berichte und Darstellungen der fUr die praktische Anwendung inter essanten Methoden erwunscht sind. Zur Veroffentlichung kommen: 1. Vorlaufige Fassungen von Originalarbeiten und Monographien. 2. Spezielle Vorlesungen u!Jer ein neues Gebiet oder ein klassisches Gebienn neuer Betrach- tungsweise. 3. Seminarausarbeitungen. 4. Vortrage von Tagungen. Ferner kommen auch altere vergriffene spezielle Vorlesungen, Seminare und Berichte in Frage, wenn nach ihnen eine anhaltende Nachfrage besteht. Die Beitrage durfen im Interesse einer groBeren Aktualitat durchaus den Charakter des U n fertigen und Vorlaufigen haben. Sie brauchen Beweise unter Umstanden nur zu skizzieren und durfen auch Ergebnisse enthalten, die in ahnlicher Form schon erschienen sind oder spater erscheinen sollen. Die Herausgabe der "Lecture Notes" Serie durch den Springer-Verlag stellt eine Dienstlei stung an die mathematischen Institute dar, indem der Springer-Verlag fUr ausreichende Lagerhaltung sorgt und einen groBen internationalen _K reis von Interessenten erfassen kann. Durch Anzeigen in Fachzeitschriften, Aufnahme in Kataloge und durch Anmeldung zum Copyright sowie durch die Versendung von Besprechungsexemplaren wird eine luckenlose Dokumentation in den wissenschaftlichen Bibliotheken ermoglicht. Lecture Notes in Operations Research and Mathematical Systems Economics, Computer Science, Information and Control Edited by M. Beckmann, Providence and H. P. Kunzi, Zurich 30 H. Noltemeier Institut fUr 'Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universitat Karlsruhe Sektion: Okonometrie und Unternehmensforschung Sensitivitatsanalyse bei diskreten linearen Opti mieru ngsproblemen Spri nger-Verlag Berlin · Heidelberg· New York 1970 Advisory Board H. Albach A. V. Balakrishnan F. Ferschl W. Krelle . N. Wirth ISBN-13: 978-3-540-04953-1 e-ISBN-13: 978-3-642-95163-3 DOl: 10.1007/978-3-642-95163-3 This work is subject to copyright. All rights are reserved, whether the whole or part of the material is concerned, specifically those of translation, reprinting, re-use of illustrations, broadcasting, reproduction by photocopying machine or similar means, and storage in data banks. Under § 54 of the German Copyright Law where copies are made for other than private use, a fee is payable to the publisher, the amount of the fee to be deterlnined by agreement with the publisher. © by Springer-V~rlag Berlin' Heidelberg 1970. Library ofC ongress Catalog Card Number 74-131544. Title No. 3779 Vorwort Die Sensitivitatsanalyse bei diskreten Optimierungsproblemen ist ein ebenso schwieriges wie reizvolles Objekt der Unternehrnensforschung. In dieser Arbeit versucht der Verfasser, wenigstens fur die einfachsten Problernklassen - diskrete lineare Programme mit pararnetrischen Ziel funktions- bzw. Restriktionenvektoren - eine einheitliche Darstellung zu geben und grundlegende Ergebnisse zu forrnulieren, die sich nicht zwangsweise an den verfugbaren Algorithmen orientieren, sondern starker den mathematischen Sachverhalt herausstellen. Einige Ideen lassen sich ohne Schwierigkeiten auf den Fall pararnetri scher Koeffizientenmatrizen und auch auf nichtlineare, parametrische Problemstellungen Ubertragen. Mein besonderer DanK gilt Herrn Prof.Dr.Rudolf Henn, der mein Inter esse an den mathematischen Methoden in den Wirtschaftswissenschaften weckte und mir mit Anregungen wertvolle Hilfe leistete. Mein Dank gilt ferner Herrn Prof.Dr.D.Bierlein und Herrn Privatdozent Dr.W.Fieger fur die mir erwiesene unterstutzung. Besonderen Dank schulde ich auch Frau Wurz, die mit groBer Sorgfalt das Manuskript tippte. AbschlieBend mochte ich der Deutschen Forschungsgemeinschaft fur die mir wahrend mehrerer Jahre gewahrte finanzielle Unterstutzung meinen Dank aussprechen. Karlsruhe, den 30.Mai 1970 Hartrnut Noltemeier Inha1tsverzeichnis 1. Praliminarien .................................. . 1 1.1. Einlei tung .............................. . 1 1.2. Bezeichnungen und Satze zur Theorie konvexer Mengen ••••••••.•.•••••.••••••••• 8 1.3. Aussagen fiber den a11gemeinen einpara- metrischen Fall •.•••••••••••••••••••••••• 10 2. Rein-diskrete parametrische Programme ••.•••••••• 14 2.1. Aussagen fiber die konvexe HU11e der rein diskreten Losungen •.••••.•.•••••...•.•••• 14 2.2. Bestimmung der charakteristischen Para- meterbereiche •••..•••.••••..••••••••••••• 22 2.3. Bestimmung der Losungsfunktionen zM(t) und zG (t) ................................ 24 2.4. Beispie1e 29 3. Programme mit parametrischen Restriktionen- vektoren ....................................... 32 3.1. Gewohn1iche Programme mit mehrparametri- schen Restriktionenvektoren ••.••.•.•...• 32 3.2. Rein-diskrete Programme mit parametrischen Restriktionenvektoren •....••••......•.•. 34 4. Gemischt-diskrete parametrische Programme ••...• 40 4.1. Aussagen fiber die abgesch10ssene konvexe HU11e CG der gemischt-diskreten Losungen 40 4.2. Zur Charakterisierung der StUtz-und Be rUhrparamete~ngen und weitere Eigen- schaften von CG ••••.•.•••••••••••••••••• 43 4.3. Eigenschaften der Losungsfunktion ZG(t) 54 4.4. Zur Bestimmung der Losungsfunktion zG(t) 60 4.4.1. Exakte Bestimmung der Losungs- funktion ••••..•..•••••••••.•.... 60 - VI - 4.4.2. Konstruktion von Naherungslosungen 62 4.5. Beispiele. • . . . . . • . . . . . . . . . • • • . . . • . • . . . • . . 69 5. Programme mit mehrparametrischen Zielfunktionen 76 6. Parametrische Programme mit allgemeinen Diskret- hei tsbedingungen ..•.•.•.•........••.......•...• 83 Anhang Al Bezeichnungen ••....•..•...••.•.•..•.... 86 A2 Zur diophantischen Approximation .....•• 87 A3 Zur stUckweise linearen Approximation konkaver Funktionen .....•.•..•......... 91 Li teraturhinweise .......•.•.•..........••............ 100 1.1. Einlei tung Stabilitatsuntersuchungen sind sowohl fUr die Wirtschaftstheorie als auch fUr die Anwendung von Entscheidungsmodellen in der unterneh merischen Praxis gleichermaBen von Interesse. Wirtschaftstheoretische Modelle konnen gerade auf Grund von Aussagen Uber Gleichgewichtszustande (in diesen Modellen) und deren Abhangig keit von der Xnderung verschiedener, (gewohnlich "exogener") modell bestimmender GroBen in mehr oder weniger wirklichkeitsnahe Modelle eingestuft werden. In der betrieblichen Praxis, in der in vielen Fallen Nachfrage- und Angebotsquantitaten, preisvektore~, Zins- und Lohnsatze und viele andere, die Entscheidung und das Resultat wirtschaftlicher Aktionen beeinfluBende GroBen im Zeitpunkt der Entscheidungsfallung nicht genau bekannt sind, sind Untersuchungen besonders wichtig, die den EinfluB dieser variablen ModellgroBen ("Parameter") auf die zu fal lende Entscheidung und das damit verbundene Risiko aufzeigen. Diese "Sensitivitatsanalyse" dient also vornehmlich als Entscheidungshilfe. Sie ist insbesondere auch Grundlage fUr stochastische Modelle, in denen fUr die Parameter des Modells zusatzlich wahrscheinlichkeits theoretische Annahmen (in Form von Verteilungsfunktionen, Ubergangs wahrscheinlichkeiten, etc.) gemacht werden. Die vorliegenden AusfUhrungen beschranken sich auf Entscheidungsmo delle, die sich als lineare Programme formulieren lassen, die aber zusatzlich durch spezielle Diskretheitsforderungen (gewohnlich die Ganzzahligkeit bestimmter Variablen) ausgezeichnet sind. Wegen dieser Forderungen sind Entscheidungen, die sich in einem analogen Modell ohne Diskretheitsforderungen als optimal herleiten lassen, haufig sowohl unzulassig als auch irrefUhrend bei der Suche nach einer optimalen Entscheidung im vorliegenden Modell. Dennoch bildet die Theorie gewohnlicher parametrischer, linearer Programme, die seit den ersten Arbeiten von Manne, Saaty und Gass (vgl. [41J , [19J , [20]) in wesentlichen Teilen entwickelt ist, eine Grundlage der folgenden Untersuchungen. Zusammenfassende Darstellungen dieser Theorie findet man zum Beispiel bei Simmonard ( [49] ), Dinkelbach ([13]), oder Gass ( [18J ). Auf dem Gebiete der parametrischen diskreten linearen Programmierung sind erst in letzter Zeit an wenigen Stellen Fortschritte bei der Losung der zum kontinuierlichen Fall analogen Probleme erzielt worden. - 2 - Erwahnt sei hier nur die Arbeit von Gomory(l); weitere Hinweise J . [17] ' findet der Leser bei [33] ' [2 Die Schwierigkeiten auf diesem Gebiet sind von zweierlei Natur. Auf der einen Seite ist die konvexe HUlle der zulassigen Losungen eines diskreten Programms im Gegensatz zum gewohnlichen linearen Programm i.a. weder abgeschlossen noch besitzt sie endlich viele Extremalpunkte. Auf der anderen Seite ist selbst im Falle der Kon vergenz der GOmOry-Algorithmen(2) nach endlicher Iterationszahl, also etwa bei rationalen Programmen, der Rechenaufwand fUr die Be rechnung des Optimums der Zielfunktion zu einem bestirnrnten Para meterwert gewohnlich"erheblich hoher" (3) als im kontinuierlichen Fall. Daher ist man bei der praktischen Berechnung u.U. nur auf eine "geringe Zahl" von Parameterwerten angewiesen. Diese Parameter werte aber gilt es so zu wahlen, daB man aus der Kenntnis des Opti mums oder einer suboptimalen Losung (einschlieBlich zugehoriger Fehlerschranken) an diesen ausgewahlten Stellen das Optimum als Funktion eines oder mehrerer Parameter moglichst genau bestirnrnen kann. Erschwerend wirkt sich dabei die Tatsache aus, daB das im kontinuierlichen Fall gebrauchliche Ver.fahren(4) zur Bestirnrnung der "charakteristischen" Parameterwerte hier selbst haufig in dem Fall versagt, in dem die konvexe HUlle der zulassigen Losungen des diskreten Programms nur endlich viele Extremalpunkte aufweist. 1m allgemeinen Fall diskreter Programme ist weder die Endlichkeit noch die Konvergenz der Gomory-Algorithrnen gesichert. Hier ist man entweder darauf angewiesen, das Prograrnrn "durch rationale Programme zu approximieren" - dabei bedarf es jedoch einer genauen Analyse der durch die Approximation hervorgerufenen Fehler (vgl. die An merkungen im AnschluB an Satz (4.2.5) und das Beispiel (4.5.4»; oder man ist in der Lage - und dieser Fall ist im Hinblick auf die Praktikabilitat (beschrankte Rechenzeit, beschrankte Speicherrnoglich keiten auf elektronischen Rechnern) der wei taus wichtigere -, spe zielle Losungsverfahren einzusetzen, die dem besonderen Typ der ge gebenen Aufgabenstellung entsprechen. Letzteres ist haufig der Fall bei graphentheoretischen Problemstellungen (Transportprobleme, Zu ordnungsprobleme, etc. (5», die man gewohnlich als diskrete Programme formulieren kann, bei denen aber Losungsverfahren vom "algebraischen (1) R.E.Gomory, "On the relation between integer and noninteger solu- tions to linear programs", Proc. Nat .Ac. Sci. , Vol. 53 (1965), ~5J • (2) vgl. die Konvergenzbeweise bei Sirnrnonard (@9]) und Balinski ([6J ) , sowie bei [27J . (3) vgl. die Iterationsschrittzahlen- bzw. Rechenzeitvergleiche bei Balinski (f? J) . (4) vgl. Sirnrnonard (@9]), § 7.9. (5) vgl.Sirnrnonard (B9]) ,Kp.12,13jDantzig (Q..IJ) ,Kp.15-19;Noltemeier(@5]) - 3 - Typ" (1) existieren, die den Gomory-Algorithmen nicht nur wegen der Moglichkeit der Vorhersage einer oberen Schranke fUr die Zahl der erforderlichen elementaren Operationen prinzipiell Uberlegen sind, sondern auch bei dem Vergleich tatsachlich benotigter Rechenzeiten (bei den bisher berechneten.Beispielen) in der Uberwiegenden Zahl der FaIle gUnstigere Rechenzeiten liefern. Auch fUr den Fall, daB die Menge der zulassigen Losungen des diskreten Problems beschrankt ist oder gefolgert werden kann, daB eine optimale Losung in einem beschrankten Bereich liegt, ist es generell moglich und haufig vor teilhaft, auf die Problemstellung zugeschnittene Verfahren zu benutzen, die in der Literatur unter "Branch-and-Bound"-Methoden zusammenge- faBt werden (2) . In diesen Fallen eignen sich auch additive Algorithmen, [5] ) die von Balas (vgl. [4] ' entwickel t wurden. Primale Verfahren, wie sie von Glover und Young (vgl.~lJ ,~4 ] ) zur Losung diskreter Programme vorgeschlagen wurden, haben bisher kaum Anklang gefunden bei der praktischen Bewaltigung derartiger Probleme. Sie erscheinen aber teilweise geeignet bei der Bestimmung von Naherungsfunktionen (vgl. (4.4.2)). AIle hier aufgefUhrten Losungsverfahren weisen den gleichen ent scheidenden Nachteil auf, der bei den Gomory-Algorithmen schon ge schildert wurde: diese Verfahren lassen sich nicht direkt para metrisieren wie etwa die regulare Simplexmethode im Fall einer pa rametrischen Zielfunktion. Die nachfolgenden untersuchungen machen keinen Gebrauch von Eigen schaften spezieller Losungsverfahren. Es wird unterstellt, daB das bezUglich Rechenzeit (oder Speicheraufwand) gUnstigste Verfahren zur Bestimmung einer optimalen diskreten Losung Anwendung findet (sofern eine Klassifizierung der fUr den Aufgabentyp zur Auswahl stehenden Verfahren in diesem Sinne moglich ist). FUr die untersuchung von Fragestellungen der parametrischen diskreten (linearen) Programmierung wird in den folgenden AusfUhrungen im wesentlichen nur Gebrauch gemacht von einfachen Grundlagen aus der Theorie konvexer Teilmengen des Rn, elementaren Satzen aus der Gruppentheorie und der Theorie der Korpererweiterungen, einigen Aussagen der Theorie diophantischer Approximationen und der Theorie der gewohnlichen, insbesondere parametrischen linearen Programmierung. (1) die Zahl der zur Losung erforderlichen elementaren Operationen (und damit die Rechenzeit) laBt sich nach oben abschatzen durch ein Polynom in n1, ... ,nk, wobei die n. die Dimension des Problems charakterisierenae Zahlen sind (Zahl 5er Variablen, Zahl der Restriktionen o.a.) (2) vgl. [6], [39J ' [53J . - 4 - EinfUhrende Darste11ungen zu obigen Tei1gebieten findet man z.B. bei [51], [52] ' [9], [49]. Charakteristische Beispie1e parametrischer diskreter (linearer) Programme sind aufgefUhrt in (2.4) und (4.5).