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Selbstverständnisse der Moderne: Formationen der Philosophie, Politik, Theologie und Ökonomie PDF

190 Pages·1991·18.542 MB·German
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SelbsrverstandnissederModerne GiinterFigall RolfPeter Sieferle (Hrsg.) Selbstverstandnisse der Moderne Formationen der Philosophie, Politik, Theologie und Okonomie J. B.MetzlerscheVerlagsbuchhandlung Stuttgart BibliothekMetzler Band I CIP-Titelaufnahmeder DeutschenBibliothek SelbstuerstandnissederModerne: FormationenderPhilosophie,Politik,Theologieund Okonomie/ GunterFigal;RolfPeterSieferle(Hrsg.).-Stuttgart:Metzler, 1991 (BibliothekMetzler;Bd.I) NE: Figal,Gunter[Hrsg.);GT ISBN978-3-476-00734-6 ISBN 978-3-476-03339-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-476-03339-0 DiesesWerkeinschlieBlichallerseinerTeileisturheberrechtlich geschiitzt.JedeVerwertungauBerhalbderengenGrenzen des UrheberrechtsgesetzesistohneZustimmungdesVerlagesunzulassigund strafbar.DasgiltinsbesonderefiirVervielfaltigungen, Uberserzungen, Mikroverfilmungenund dieEinspeicherungund Verarbeitungin elektronischenSystemen. ©1991Springer-VerlagGmbHDeutschland UrsprunglicherschienenbeiJ.B.Metzlersche Verlagsbuchhandlung undCarlErnstPoeschelVerlagGmbHinStuttgart1991 Inhalt Vorwort HANS-PETERSCHUrr Descartesund diemodernePhilosophie Notizenzueinerepocbalen Vaterschaft Seite7 UnoKROLZIK ZeirverstandnisimSpiegelderNatur Wandlungen desZeitverstiindnisses undderNaturwahrnehrnungurn1700 Seite42 BIRGERP.PRIDOAT Natur-Stoffund Wert-Form ZurModernisierungdesNaturbegriffesinderOkonomie des18.und19.Jahrhunderts Seite67 GUNTERFIGAL PhilosophischeZeitkritikimSelbsrverstandnisder Modernitat Rousseaus ErsterDiscoursund Nietzsches zweite Unzeitgernatie Betrachtung Seite100 ROLFPETERSIEFERLE ErnstJlingersVersucheinerheroischenUberwindung derTechnikkritik Seite133 5 Literatur Seite174 DieAutoren Seite189 6 Vorwort 1m Mai 1983 wurde an der Evangelischen Akademie Hofgeismar ein interdisziplinares Kolloquium zum Thema »Zivilisationskritik und Technikfeindschaft. Zur Geschichte eines gegenwartigen Phanomens« veranstaltet, welches sich die Aufgabe stellte, den historischen Hintergriinden der wiederaktuell gewordenenZivili sationskritiknachzuspiiren.Da essichzeigte,daBdieangesproche nen Fragenweitausschwierigerundkomplexersind, alsessichzu nachst darstellte, bildete sich aus den Reihen der Teilnehmer eine Arbeitsgruppe,die inden folgendenJahreneinProjektmitdem Ti tel:»DieKritikanTechnikundZivilisationinderModerne«inAn griff nahm. Die Kerngruppe von etwa zwolfHistorikern, Philoso phen,Okonomen,TheologenundLiteraturwissenschaftlernIudzu ihren Treffen, die an der Evangelischen Akademie Hofgeismar stattfanden,Gasteein,diezueinzelnenThemenreferierten. AlsEr gebnis dieser Kolloquienreihe entstand eine Vielzahl von Papieren und Aufsatzen, die zum Teil separat, zum Teil in einem Heft der »Anstolie. veroffentlicht wurden. Der vorliegende Sammelband enthalt Beitrage von Mitgliedern der Kerngruppe, die versuchen, die von der Kolloquienreihe ausgelosten Reflexionsprozesse anhandeinesexemplarischenThemasdarzustellen. Der Prozef der europaischen »Modernisierung- kann im Rah men einerhistorischenSozialwissenschaftunschweralseinobjekti ver, an bestimmten Parametern abiesbarer Vorgang rekonstruiert werden. InsbesonderediesoziologischenModernisierungstheorien der Nachkriegszeit hatten versucht, diesen Prozefi als eine Einheit 7 zu erfassen, welche samtliche relevanten Faktoren in Gesellschaft, Okonornie, Politik, Technik und in bezug auf die natiirliche Urn welt ergriffen hat. Die moderne industrielle Welt der letzten 200 Jahre kann daher als eine einheitliche »Epoche- gesehen werden, die sich in ihren Funktionsprinzipien wie auch hinsichtlich phy sisch-natiirlicher Parameter fundamental von den Gesellschaften unterscheidet, die im Gegensatz zu ihr als »traditionell- erschei nen. Esfragtesich nun,ob esrnoglichist, auchaufderintellektuell reflexiven Ebeneeine solche Einheitzu konstatieren, die sich etwa als der Gegensatz eines »Projekts der Moderne«und eines gegen Iaufigen Antimodernisrnus- odervon »Aufklarung- und »Gegen aufklarung- rekonstruierenliHk . In einer solchen Formulierung des Problems wird bereits eine Verschiebungder urspriinglichenFragestellungerkennbar,die sich auchimTiteldieses Bandesniederschlagt: Eshandeltsich nichturn das Selbsrverstandnis, sondern urn eine Pluralitat von Selbstver standnissenderModerne,dieauchkaum,wiesichzeigensollte,ex klusiv mitEtikettenwie »rnodern- oder »antimodern- belegtwer den konnen, Die intellektuellen Selbstverstandigungsprozesse der europaischen Gesellschaftsindvoneinergeradezu uferlosen Korn plexitat und Verwobenheit, welche fiir denjenigen, der einfache Muster von Linien und Gegenlinien sucht, als Uniibersichtlichkeit oder Paradoxie erscheinen muls. In dem Malic, wie sich das Inter esse der Arbeitsgruppe auf Texte und Positionen von philo sophischem Rang konzentrierte, wurde deutlich, wie problema tischesist, »dieModerne- alseine Epocheeinfachnurvorauszuset zen und dann nach bestimmten intellektuellen Reaktionen aufsie zu fragen. Es zeigte sich vielmehr, wie entschieden »die Moderne sich in philosophischen und wissenschaftlichen Entwiirfen iiber haupterstausgebildethat.Erstin Hinblickaufdiese Entwiirfeund das Spiel dervon ihnen ausgelosten Gegen- und Querentwiirfe so wie die Pragung von bestimmten Lebens- und Handlungsformen durch sie kann iiberhaupt nur von einer »Moderne- im geistesge schichtlichen Sinn die Redesein. Die weitergehendeFrage, in wel cher Relation diese Selbstverstandigungsprozesse zu den Vorgan gen einer Selbstorganisation sozialer, okonomischer, technischer oder okologischer Strukturen steht, muf dementsprechend mit 8 groBter Vorsicht behandelt werden. Sicherlich ware es aber ab wegig, wollte man diese Relation als eine der »Verursachung- in derWeise begreifen,daBintellektuellenEnrwiirfenundInterpreta mentendie »Schuld- an realenhistorischenVorgangenzuzuschrei ben ware. Die Beitragedieses Bandes beschaftigensich mit Positionen und Autoren,denen gewohnlich eine durchausprominenteStellungim Prozef der Selbstverstandigung der Moderne zugeschrieben wird, seies,daBsieals typisch »modern- oderalstypisch »antimodern« gelten.SowirdnebenFrancisBaconinder RegelRene Descartesals einerder UrheberundHeroender modernen Philosophiegenannt. Hans-PeterSchuttgehtder Fragenachder historischenGenesedie ser »epochalen Vaterschaft- nach, welche als ein Konstrukt der Jahreurn 1800entschliisseltwerdenkann. Schuttwill dies nunkei neswegs so verstanden wissen, daB es sich bei Descartes bloB urn einenzu destruierenden Mythoshandelt- wirhabenvielmehreine historischeKonstruktionvoruns, die unauflosbarindas Selbstver standnis derModerneeingegangen isr,Der Beitragvon Udo Krol zik beschaftigt sich mit der Rolle theologischer Vorverstandnisse fur die Entstehungdes modernenWeltbildes,vorallemin Hinblick aufVorstellungenvon ZeitlichkeitundGleichgewichtinder Natur. Er exemplifiziert dies anhand physikotheologischer Kreislaufmo delle urn 1700, namentlich der Hydrotheologie von Johann Alb recht Fabricius. BirgerP.Priddat beschaftigt sich mitdem vielfach an die okonomischeTheoriedes 18.und 19.Jahrhundertsgerichte ten Vorwurf,diese habedie Rolle der »Natur«fur den Wirtschafts prozefignoriertund tragedeshalb eine Mitschuld an der okologi schen Krise der Moderne. Er demonstriert, in welcher Weise die Emanzipation von der Natur-Metaphysikgerade eine zentrale In tention der klassischen Okonorniegewesen ist, so daBvon Natur vergessenheit keine Rede sein konne. Gunter Figal nimmt sich zweierAutoren an, die geradezu als Klassiker der Zivilisationskri tikgelten.Erkannzeigen,daBJeanJacquesRousseauundFriedrich Nietzsche als »Parteiganger der Moderne und der Tradition zu gleich- verstandenwerdenkonnen,undzwarineinerWeise,diedie ProblematikeinersolchenKonfrontationvon»Moderne- undTra dition- erweist. In ahnlicher Weise gilt dies auch fur den Beitrag 9 von RolfPeter Sieferle, dessen Rekonstruktion derTechniktheorie von ErnstJiingerundOswaldSpenglerzudem Schlufkommt,daB es sich bei beiden nicht urn »Technikkritik« und »Antimodernis rnus- handelt, sondern im Gegenteil gerade urn Versuche zu einer Uberwindung der Technikkritik und urn Entwiirfe einer anderen bzw.einersichvollendendenModerne. DieHerausgebermochtenan dieserStelleinersterLiniedem da rnaligen Direktor der Evangelischen Akademie Hofgeismar, dem heutigen Oberlandeskirchenrat Klaus Rohring, danken, der uns nicht nur »logisrisch- die Arbeit in der geradezu idealen Atrno sphare der Akademie errnoglicht hat, sondern der sich auch aktiv und inspirierend an der Arbeit der Gruppe beteiligt hat. Unser Dank gilt dariiber hinaus allen, die (neben den Autoren dieses Sammelbandes) an der mehralssiebenjiihrigenArbeitderStudien gruppe als Mitglieder oder Giiste teilgenommen haben: Juan AI lende-Blin, RalfBambach, Giinter Bayerl, Wolfgang de Boer, Lo thar Burchardt, Andreas Griefsinger, Gert Groning, Dieter Groh, Karla Gunrher-Hielscher, Roland Hedewig, Eberhard jackel, Ul rich Kortner,HeinrichKiintzel,HartmutKuhlmann,BarbaraLiitt Conrad, jiirgen Liitt, Klaus M. Meyer-Abich, Kurt Maser, Horst Nienstadt,JoachimRadkau,ThomasSchmid,EngelbertSchramm, HelmutF.Spinner,Wolfhard Weber, RainerWirtz, ClaudiaWolff. Danken wollen wir auferdem cando phil. Christoph Quarch fur seine Hilfe beim Anfertigen und Korrigieren der Druckvorlagen dieses Buches. StuttgartundNeckargemiindimNovember1990 GiinterFigal RolfPeter Sieferle 10

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