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Seh- und Höreinbußen älterer Menschen: Herausforderungen in Medizin, Psychologie und Rehabilitation PDF

249 Pages·1996·7.724 MB·German
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Seh-und HoreinbuBen alterer Menschen Wir widmen dieses Buch unseren Eltern Ursula undJoachim Tesch Frieda und Werner Wahl Clemens Tesch-Romer Hans-Werner Wahl C. Tesch-Romer· H.-W. Wahl Herausgeber Seh- und HoreinbuBen ilterer Menschen Herausforderungen in Medizin, Psychologie und Rehabilitation Anschriften der Herausgeber: Dr. C. TESCH-RoMER Institut fUr Psychologie Ernst-Moritz-Arndt-UniversiHit Franz-Mehring-Str.47 17487 Greifswald Priv.-Doz. Dr. HANS-WERNER WAHL Deutsches Zentrum fUr Alternsforschung an der Universitat Heidelberg Bergheimer Str. 20 69115 Heidelberg Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Seh-und Horeinbu8en lilterer Menschen : Herausforderungen in Medizin, Psychologie und Rehabilitation / C. Tesch-Romer; H.-W. Wahl Hrsg. - Darmstadt: Steinkopff, 1996 ISBN-13:978-3-642-72524-1 e-ISBN-13:978-3-642-72523-4 DOl: 10.1007/978-3-642-72523-4 NE: Tesch-Romer, Clemens [Hrsg.] Dieses Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des N achdrucks, des Vortrages, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksen dung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfaltigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Daten verarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwendung, vorbehalten. Eine Vervielfalti gung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland yom 9. Sep tember 1965 in der Fassung yom 24. Juni 1985 zulassig. Sie ist grundsatzlich vergiitungspflichtig. Zuwider handlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. © 1996 by Dr. Dietrich SteinkopffVeriag, GmbH & Co. KG,Darmstadt Softcover reprint of the hardcover 1st edition 1996 Verlagsredaktion: Sabine Ibkendanz - Herstellung: Heinz 1. Schafer Umschlaggestaltung: Erich Kirchner, Heidelberg Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in dieser Veroffentli chung berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden diirften. Gesamtherstellung: Druckhaus Beltz, Hemsbach Gedruckt auf saurefreiem Papier Geleitwort Altern - verstanden als eine Vielzahl von normalen Rtickbildungsvorgangen, welche Anpassungsfahigkeiten und Reservekapazitaten im psychosozialen wie me dizinisch-biologischen Bereich zunehmend einschranken - weist in seinem Ablauf erhebliche interindividuelle Unterschiede auf: So konnen identische Funktionsaus falle - abhangig von der Wertigkeit fUr den einzelnen - zu einem sehr unterschied lichen Leidensdruck fUhren; es konnen aber auch bei Geichaltrigen nach Art und Auspragung deutlich voneinander abweichende Verluste vorliegen. Jeder Alternde aber wird irgendwann einmal-und dann fUr ihn wie fUr seine Um gebung schnell zu erkennen - von einer Verschlechterung beim Horen und Sehen eingeholt. Diese StOrungen werden als schicksalhaft angesehen und deshalb oft ba gatellisiert. Die Verordnung einer BriBe wird gerade noch akzeptiert; ein Horgerat aber liegt vielfach versteckt in der Schublade. Erst wenn die Ausfalle die Wertigkeit von erheblichen StOrfaktoren erreichen - z.E. Unvermogen, Gesprachen zu folgen oder Orientierungsstorungen bei ungentigender Helligkeit -, ist man bereit, urn Hil fe nachzusuchen. Diese wird dann nach dem jeweiligen Stand der Therapie oder der Technik auch gewahrt: aber das reicht eben fUr Betagte vielfach nicht aus. So namlich erklart sich, daB z.E. die Adaptation an technische Hilfsmittel nur mehr einem Teil der Alten gelingt. Dabei konnten - wenn man darum wtiBte und dann auch noch von der Sinnhaftigkeit solcher MaBnahmen bei Betagten tiberzeugt ware - z.E. Effektivi tatskontrollen nach dem Anpassen der Horhilfen und eine entsprechende Schulung fUr deren optimale Nutzung oder bei Sehstorungen eine das alleinige Bestimmen der Sehscharfe tiberschreitende Diagnostik (Gesichtsfeld, Adaptationsbreite) zu ei nem erheblichen Funktionsgewinn beitragen und zugleich noch helfen, die geistige Leistungsfahigkeit zu erhalten. Wer denkt denn auch immer daran, daB ein Orientierungs- und Mobilitatstraining zugleich die Raumkoordination und eine sichere Bewegung verbessern helfen. Denn beide hangen bei fortschreitendem Alter zunehmend von dem noch vorhan denen Gesichtsfeld - zur Kontrolle der Korperhaltung im Raum - sowie yom Gehor - zum Ermitteln von Raumpunkten und Distanzen - ab und werden so kontrolliert und zugleich begrenzt. Ein solches Training kann unter Umstanden die letzte Chan ce sein, eine mit den Jahren zunehmende Sturzgefahrdung mit all ihren Konsequen zen zu verringern oder sogar langere Zeit aufzuschieben. Die Gerontologie hat sich bisher mit dem verfUgbaren Wissen auf diesen Gebieten zufriedengegeben und sich der Frage nach Problemen durch sensorische EinbuBen kaum forschend zugewandt. Urn hier eine Anderung anzustoBen, haben die Her ausgeber dieses Buches schon bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft fUr Gerontologie und Geriatrie 1994 in Freiburg ein Symposium "Sensorische Verluste im Alter" veranstaltet. Die Beitrage des nun vorgelegten Buches vermitteln eine vorztigliche Ubersicht tiber Physiologie und Pathologie des Horens und Sehens im Alter, zeigen die psychologischen Konsequenzen von Hor- und SeheinbuBen auf und gehen auf die Rehabilitationsmoglichkeiten bei derartigen Funktionsverlusten em. VI Geleitwort Ich will nachdrticklich unterstreichen, daB dieses Buch dem Anspruch, Informatio nen fur und Forderungen an die Grundlagenforschung gleichermaBen wie an Geria ter, Therapeuten und Pflegepersonal zu vermitteln, d.h. dem interdisziplinaren Cha rakter der Gerontologie zu entsprechen, voll gerecht wird. Es faBt - eine beachtliche Leistung bei der Vielzahl der Autoren - das heutige Wissen und den erkennbaren Forschungsbedarf in einer sehr homogenen und gut lesbaren Darstellung zusammen und gibt zudem zahlreiche Tips ftir die praktische tagliche Arbeit. Ich wtinsche dieser schonen Arbeit eine weite Verbreitung und eine aufmerksame Leserschaft. Ltibeck, Juli 1996 RUDOLF-M. SCHUTZ Inhaltsverzeichnis Geleitwort RM. Schutz v Kapitell: Was es bedeutet, (nicbt) horen und sehen zu konnen C. Tesch-Romer und H.-W Wahl ........... . 1 Kapitel 2: Physiologie des Innenohres und pathophysiologische Aspekte im Alter P.K. Plinkert und H.P. Zenner . . . . . . . . . . . . . . 13 Kapitel 3: Anatomie, Physiologie und Pathologie des Sehens im Alter EG. Holz, A. Blankenagel und H.E. Volcker. . . . . . . . . . 33 Kapitel 4: Psychologie des Horens im Alter 1. Hellbruck . . . . . . . . . . . . 53 Kapitel 5: Psychophysik des Sehens im Alter R Hilz und C.R Cavonius . . . . . 77 Kapitel 6: Die Rolle von Seh-und Horeinbu8en fUr den Alternsproze8 Ch. Rott, H.-W Wahl und C. Tesch-Romer. . . . . . . . . . . 89 Kapitel 7: Horeinbu8en im Alter: Belastung und Bewiiltigungsmoglichkeiten C. Tesch-Romer und M. Nowak ...... . . ... 107 Kapitel 8: Schwere Seheinbu8en im Alter aus psychologischer Sicht: Belastung und Bewiiltigungsmoglichkeiten H.-W Wahl und E Oswald . . . . . . . . . . . . . . . . .. .... 127 Kapitel 9: Audiologische Rehabilitation bei Altersschwerhorigkeit H. von Wedel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ... . . . .. 149 KapitellO: Technische Hilfsmittel bei Seheinbu8en im Alter A. Blankenagel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 175 Kapitelll: Uber die Technik hinaus - Psychosoziale Aspekte der Rehabilitation bei Hor-und Seheinbu8en im Alter H.-W Wahl und C. Tesch-Romer . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 203 Kapitel12: Seh-und Horeinbu8en alter Menschen: Forderungen an Praxis und Forschung A. Kruse, C. Tesch-Romer und H.-W Wahl. 233 Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243 Adressenverzeichnis PROF. DR. MED. ANITA BLANKENAGEL, Universitat Heidelberg, Universitatsaugenklinik, 1m Neuenheimer Feld 400, 69120 Heidelberg PROF. DR. CARL R CAVONIUS, Institut fUr Arbeitsphysiologie an der Universitat Dortmund, Ardeystr. 67,44139 Dortmund PROF. DR. JURGEN HELLBRUCK, Fachgebiet Psychologie, Katholische Universitat Eichstatt, 85071 Eichstatt PROF. DR. RUDOLF HILz, Fachhochschule Aalen, Fachbereich Augenoptik, 73428 Aalen DR. MED. FRANK G. HOLz, Universitat Heidelberg, Universitatsaugenklinik, 1m Neuenheimer Feld 400, 69120 Heidelberg PROF. DR. ANDREAS KRUSE, Ernst -Moritz-Arndt-U niversitat Greifswald, Institut fUr Psychologie, Franz-Mehring-Str. 47,17487 Greifswald FRAU DIPL.-PSYCH. MARION NOWAK, Forschungsgruppe Psychologische Gerontologie, Abteilung fUr Gerontopsychiatrie, Universitatsklinikum Benjamin Franklin, Freie Universitat Berlin, NuBbaumallee 18,14050 Berlin DR. FRANK OSWALD, Deutsches Zentrum fUr Alternsforschung an der Universitat Heidelberg, Bergheimer Str. 20, 69115 Heidelberg PRIV.-Doz. DR. MED. PETER PUNKERT, Universitatsklinik fUr HNO-Heilkunde, Universitat Tiibingen, Silcherstr. 5,72076 Tiibingen DR. CHRISTOPH ROTT, Universitat Heidelberg, Institut fUr Gerontologie, Bergheimer Str. 20, 69115 Heidelberg PROF. DR. MED. RM. SCHUTZ, Klinik fUr Angiologie und Geriatrie, X Adressenverzeichnis Medizinische Hochschule Lubeck, Ratzeburger Allee 160,23538 Lubeck DR. CLEMENS TESCH-RoMER, Ernst-Moritz-Arndt-Universitat Greifswald, Institut fUr Psychologie, Franz-Mehring-Str. 47, 17487 Greifswald PROF. DR. MED. HANS EBERHARD V OLCKER, Universitat Heidelberg, Universitatsaugenklinik, 1m Neuenheimer Feld 400,69120 Heidelberg PRIV.-Doz. DR. HANS-WERNER WAHL, Deutsches Zentrum fUr Alternsforschung, an der Universitat Heidelberg, Bergheimer Str. 20, 68115 Heidelberg PROF. DR. HASSO VON WEDEL, Universitats-HNO-Klinik, Universitat Koln, loseph-Stelzmann-Str. 9,50931 Koln PROF. DR. MED. HANS PETER ZENNER, Universitatsklinik fUr HNO-Heilkunde, Universitat Tubingen, Silcherstr. 5, 72076 Ttibingen 1 Was es bedeutet, (nieht) hiren und sehen zu kinnen C. TESCH-RoMER UND H.-W. WAHL Werfen wir zu Beginn dieses Buches einen Blick in unseren Alltag. Kommen uns in dieser Alltagswelt nicht gerade Hor-und SeheinbuBen alterer Menschen als gleich sam typische Kennzeichen des Altwerdens und Altseins entgegen? Etwa wenn wir in der Schlange an der Supermarktkasse stehen und feststellen mussen, daB einem alteren Menschen die Identifikation einzelner Munzen nicht mehr gelingt, oder wenn wir einen Weg erklaren wollen und merken, daB wir zunachst bei normaler -< Lautstarke und den ublichen StraBengerauschen - nicht verstanden worden sind. Wahrnehmungsprobleme dieser Art treten so haufig auf, daB wir sie nicht selten als unvermeidliche Begleiterscheinungen des Alter(n)s ansehen, die akzeptiert werden mussen und an denen sich nichts andern laBt. Dabei befinden sich altere seh-und horbehinderte Menschen in einer paradoxen Lage. Jungere, nichtbehinderte Menschen konnen sich einerseits nur schwer in die Situation jener alteren Menschen hineinversetzen, die Seh-oder HoreinbuBen erlit ten haben. Aber auch in der Geriatrie, Rehabilitation und Altenhilfe tatige Profes sionelle wissen nicht immer gut uber sensorische EinbuBen und ihre Konsequenzen im Erleben und Verhalten alterer Menschen Bescheid. Andererseits - und dies macht die paradoxe Lage des alteren Menschen aus - sind wir nicht unanfallig fUr eine Reihe von My then, denen wir bezuglich eines Hor- oder Sehverlusts in der Alltagswelt begegnen. Beispiele hierfUr sind etwa die Auffassung, SchwerhOrigkeit sei mit Dummheit gleichzusetzen (taub = tumb = dumm) und verursache zwangslau fig Einsamkeit, oder die Annahme, Sehbeeintrachtigung fUhre stets zu Hilflosigkeit und zur Unfahigkeit, weiterhin eine selbstandige Lebensfuhrung aufrechtzuerhal ten. Kurz: Einerseits ist das Einfuhlungsvermogen fUr sensorische Verluste alterer Menschen gering, andererseits besteht ein unhinterfragtes Alltagswissen uber Seh und HoreinbuBen im Alter. Angesichts dieser Mischung von Wissen und Annahmen nicht nur in der Alltags welt, sondern auch in der praktischen Arbeit mit alten Menschen,. besteht das Ziel des vorliegenden Buches darin, eine differenzierte Analyse der Hor-und Seheinbu Ben alterer Menschen (und auch des Horens und Sehens im Alter) vorzulegen. Dies erscheint uns urn so wichtiger, als sensorische EinbuBen im Alter in der gerontologi schen Forschung und Praxis haufig vernachlassigt werden. In besonderem MaB trifft das auf die Gerontologie und (z.B. 25, 36) Geriatrie im deutschen Sprachraum zu. Notwendig ist daher eine Bestandsaufnahme des medizinischen und psychologi schen Wissens zu Hor-und SeheinbuBen im Alter, ihrer psychosozialen Konsequen zen sowie von Bewaltigungsmoglichkeiten. Beim letzten Aspekt sind nicht nur die Fahigkeiten, Handlungsmoglichkeiten und Ressourcen der Betroffenen angespro chen; es geht dabei auch urn bislang noch zu wenig angenommene Herausforderun gen an die Rehabilitationswissenschaften. In diesem Einleitungskapitel geht es im folgenden urn die Bedeutung des Horens und Sehens fUr den Menschen. Zuerst werden die Funktionen des Seh- und des

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