1 Grundlagen des Suchmaschinenmarketings mit Google Adwords 1.1 Einführung Morgens schlägt der durchschnittliche Deutsche die Zeitung auf, mit dem Ziel das Neuste vom Tage zu erfahren, doch das erste, dass er sieht ist Werbung. Anschließend steigt er in sein Auto um zur Arbeit zu fahren und schon brüllt es aus dem Radio: „Seitenbacher Müsli“ und „20 % auf alles!“ (außer Tiernahrung ; ). Sobald er den PC einschaltet überfluten ihn Spam- und Werbemails und wenn er die erste Website öffnet, heischen Online-Banner nach seiner Aufmerksamkeit. Auf dem Weg nach Hause fährt er an ungezählten Logos, Plakatwänden und Citylights vorbei und schon wieder: „Seitenbacher Müsli“. Kommt er Abends nach Hause und öffnet er den Briefkasten, kann er froh sein, wenn er nicht unter einer Welle von Werbebriefen und Prospekten begraben wird. Nach dem Abendessen ist dann der Spielfilm dran. Doch halt. Erstmal gibt's - natürlich Werbung: So geht es Tag ein Tag aus. Und Tag ein Tag aus wird der Mensch mit über 3000-5000 Werbebotschschaften konfrontiert. Das eine solche Informationsflut kein Mensch mehr bewältigen kann, ist nur zu logisch. Marketingexperten sprechen hier vom „Information Overload“. Um in dieser Reizüberflutung nicht unterzugehen werden bis zu 98 Prozent der einströmenden Informationen vom Ultrakurzzeitgedächtnis gefiltert, noch bevor sie die Bewusstseinsschwelle des Menschen erreichen. Das ist einer der Hauptgründe, warum Werbung oftmals nicht mehr die gewünschte Wirkung entfaltet und Werbebudgets verbrannt werden, ohne das sie sich auf die Umsatzzahlen der Unternehmen auswirken. Nun will ich nicht behaupten, dass Werbung in den klassischen Medien wie Radio oder TV rausgeschmissenes Geld ist, denn nichts geht über eine starke Marke, in welcher Branche man sich auch immer bewegt, aber dennoch mag sich der geneigte Leser fragen, ob Werbung nicht noch intelligenter ausgesteuert werden kann? Die Antwort ist ja. Und wie? Mit Google Adwords! Statt Zielgruppen nach dem Motto greller, lauter, billiger anzusprechen und das meist in Situationen, in denen das Angebot des Unternehmens in keiner Weise relevant für den Rezipienten ist, wird das Prinzip bei der Anzeigenschaltung bei Google einfach umgekehrt: Statt das die Werbung auf den Menschen zugeht, geht der Mensch auf die Werbung zu. Denn genau in dem Moment in dem ein Internetnutzer bei Google nach einem bestimmten Produkt oder einer Dienstleistung sucht, werden über und rechts neben den Suchergebnissen kleine Textanzeigen eingeblendet, die exakt auf sein aktuelles Interesse zugeschnitten sind. Relevanter kann Werbung kaum sein. 1.2. Abgrenzung Suchmaschinenwerbung vs. Suchmaschinenoptimierung Neben Google gibt es in Deutschland natürlich auch andere Suchmaschinen, bei denen Sie Werbung schalten können. Aber unter uns: Bei einem Marktanteil von gut 93 %, empfehle ich klar, sich erst einmal dem Primus der Branche zuzuwenden, bevor man sich Mitbewerbern wie Bing (wer? Genau!) zuwendet. Die Reichweite, die Sie über Google.de und das angegliederte Werbenetzwerk von zig tausenden Seiten erzielen können, ist enorm. Ebenso enorm wie auch die Steuerungsmöglichkeiten, die Ihnen Google hierfür an die Hand gibt und die deutlich ausgefeilter sind als bei der Konkurrenz. Grundsätzlich lässt sich eine Suchergebnisseite bei Google in zwei Bereiche unterteilen: Im in der Abbildung 1 rot markiertem Bereich können Werbetreibende eine bezahlte Anzeigenplatzierung vornehmen, die so genannten Google Adwords. Wie sie der Grafik entnehmen können, sind die Anzeigen stets über und rechts neben den organischen Suchergebnissen platziert. Sie werden immer dann eingeblendet, wenn ein Nutzer eine Suchphrase eingibt, die ein Werbetreibender vorher gebucht hat und für die er eigens Anzeigen erstellt hat. Diese gebuchten Liste mit den Suchworten heißen in der Adwords-Terminologie „Keywords“. Werbetreibende buchen nicht selten viele tausende Suchphrasen, die in Zusammenhang mit dem Verkauf ihrer Leistungen stehen. Im grün markierten Bereich hingegen finden sich die organischen Suchtreffer, in dieses Listing kann man sich für kein Geld der Welt einkaufen. Und das ist auch gut so, denn andernfalls würde die Qualität der Suchergebnisse sehr schnell ad absurdum geführt und es würden nur noch kommerzielle Ergebnisse angezeigt. Sobald aber die Qualität der Suchergebnisse nicht mehr stimmt, würden die Nutzer der Suchmaschine den Rücken kehren. Daher ist es das Bestreben von Google, dem Suchenden möglichst perfekt auf ihn zugeschnittene Ergebnisse einzublenden. Das gilt für den bezahlten Bereich, genauso wie für den nicht käuflichen Index. Relevanz hat bei Google einen extrem hohen Stellenwert, daher werden wir im Verlauf dieses Artikels über Google Adwords auch immer wieder darauf zurückkommen. Abb. 1 Suchmaschinenergebnisseite nach der Eingabe der Suchphrase Spenden Pakistan. Generell kann man davon ausgehen, dass ca. 15 % der Klicks auf einer Suchergebnisseite auf die Anzeigen (Google Adwords) entfallen und ca. 85 % auf die organischen Suchergebnisse. Je größer die Kaufbereitschaft bei Suchenden ist (oder im Falle von Non Profit Organisationen (NPOs) die Spendenbereitschaft), desto eher werden Google Adwords-Anzeigen geklickt. Der Grund hierfür liegt auf der Hand: Anzeigen sind, im Gegensatz zu den organischen Treffern, meist exakt auf die eingegebenen Suchbegriffe abgestimmt. 1.3 Suchmaschinenoptimierung Die Verbesserung der Rankings der eigenen Seite im organischen - in der Abbildung grün markierten Bereich - ist Aufgabe der Suchmaschinenoptimierung oder kurz SEO (Search Engine Optimization). Während Sie eine Anzeigenschaltungen zu tausenden Suchbegriffen theoretisch binnen weniger Minuten vornehmen können, ist eine Präsenz in den organischen Suchergebnissen nur mittelfristig (zum Teil erst nach Monaten oder gar Jahren) möglich, insbesondere, wenn es sich um sehr wettbewerbsintensive Suchphrasen handelt. Der Google Algorithmus, welcher aus 200-300 Faktoren besteht, berechnet genau in dem Moment, in dem der Nutzer auf den „Suche“-Button klickt, welche Suchtreffer dem Nutzer in welcher Reihenfolge angezeigt werden. Hierbei ist es Googles Ziel, die Suchtreffer, die dem Nutzer mit hohen Wahrscheinlichkeit die bestmögliche Antwort auf seine Frage geben, möglichst weit vorne zu listen. Dies alles geschieht unter Einsatz einer unglaublichen Rechenpower und in Bruchteilen von Sekunden. Täglich werden allein in Deutschland 140 Millionen Suchabfragen getätigt, weltweit sind es 129 Millionen Suchen - pro Sekunde. Den Algorithmus hütet Google wie einen heiligen Gral, denn auf den ersten Plätzen lässt sich bei besonders wettbewerbsintensiven Suchabfragen richtig viel Geld verdienen. Soviel Geld, dass, der ein oder andere Online-Marketer gerne einmal versucht, die ausgegebenen Ergebnisse auch mit unlauteren Methoden zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Die hauptsächlichen Kriterien, die ein gutes Ranking im organischen Bereich ermöglichen, sind aber bekannt: 1) Eine technisch sauber aufgesetzte Webseite, die die Grundlagen der Suchmaschinenoptimierung berücksichtigt, 2) guter Inhalt, der häufig aktualisiert wird, 3) viele eingehende und qualitativ hochwertige Links. Selbstverständlich ist es für Unternehmen und Non-Profits erstrebenswert in den bezahlten und unbezahlten Listings präsent zu sein. Denn für beide Bereiche der Suche gilt: Die Ansprache der Zielgruppe erfolgt in dem Moment, in dem sie nach Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung sucht. Studien belegen zudem, dass ein Unternehmen, welches zu einer Suchabfrage gleichzeitig in beiden Bereichen wahrnehmbar ist, aus Sicht der Suchenden als besonders werthaltig angesehen wird und mehr Klicks erhält, als Unternehmen, die nur in einem Bereich sichtbar sind1 Tipp: In einer der vorhergehenden Ausgaben dieser Publikation habe ich die Grundlagen der Suchmaschinen-Optimierung behandelt. Sie erhalten den Artikel hier zum kostenfreien Download: www.Online-Fundraising.org Widmen wir uns also wieder dem in der Abbildung 1 rot markiertem Bereich. Der Anzeigenschaltung mit Google Adwords. Suchmaschinenmarketing via Google Adwords Suchmaschinen-Marketing, oder englisch Search Engine Advertising (SEA), gehört nach Auffassung vieler Online-Marketer zur Pflicht im Online-Marketingmix. Insbesondere für solche Unternehmen oder NPOs, die auf Ihrer Webseite Leistungen verkaufen oder eben erfolgreich um Online-Spenden werben. Suchmaschinen gehören zu den Haupt-Trafficquellen vieler Webseiten und, vergleicht man die Interaktion der Besucher einmal mit anderen Herkunftsqellen,2 sie Webseiten meist die involviertesten und kauf- bzw. spendenbereitesten Nutzer zuführen. Den Grund habe ich bereits erwähnt: Diese Besucher haben genau nach der Leistung gesucht, die die Seiten anbieten, sei es die Online-Spende für die Überschwemmungsopfer in Pakistan, Essen auf Rädern in Köln oder der Verkauf eines Notrufsystems für Senioren. Da Google Adwords durch Werbetreibende auf das aktuelle Bedürfnis des Suchenden abgestimmt sind, sind sie in der Regel zig Mal relevanter als z.B. das Kaltmailing im Briefkasten oder die Kleinanzeigen in der Zeitung. Für viele große Hilfsorganisationen gehört die Werbung auf der Suchergebnisseite von Google mittlerweile zu einem der wichtigsten Kanäle im Fundraising-Mix. 1.4 Das Abrechnungsmodell Während die klassische Werbung im TV, Print-Anzeigen in Magazinen oder Radio-Werbung im direkten Zusammenhang damit steht, wie viele Rezipienten das Werbemittel gesehen haben, zahlen Sie bei Google Adwords nur, wenn der Nutzer sich wirklich für Ihre Anzeige interessiert und auf sie klickt. Diese Abrechnungsform nennt man Pay-Per-Click (PPC). Wird Ihre Anzeige also eine Million mal angezeigt wurde, aber kein einziges Mal geklickt wurde, zahlen sie keinen müden Cent. Wenn Sie aber nun denken, prima, dann erstelle ich meine Anzeigen doch einfach so, dass sie oft angezeigt, aber nicht geklickt werden, haben sie die Rechnung ohne Google gemacht. Denn: Wenn sie nichts zahlen, verdient Google auch kein Geld. Und welche Schlüsse würden Sie daraus ziehen, wenn Suchenden eine bestimmte Anzeige zig Tausend Mal pro Tag eingeblendet wird, aber nie jemand darauf klickt? Richtig: Die Anzeige ist für sie nicht relevant und gehört somit nicht auf die erste Suchergebnisseite. Wie bei den organischen Suchergebnissen auch, bei denen die ersten drei Treffer über im Schnitt 60 % aller Klicks erhalten, zählen auch bei den bezahlten 1 Full Value of Search, Paid vs. Organic, Eine Analyse der (Wechsel-) Wirkung von organischen und bezahlten Suchergebnissen, http://www.full-value-of-search.de/studies, letzter Zugriff 30.01.2011. 2 z.B. Online-Banner, Direktzugriff, verweisende Websites etc. Anzeigen meist vor allem die ersten Plätze, hier wird geklickt (und gekauft) was das Zeug hält, auf die Anzeigen hingegen, die es nicht in den sichtbaren Bereich schaffen, entfallen so gut wie keine Klicks mehr. Unser Ziel muss es also sein unsere Anzeigen zu möglichst geringen Kosten bestmöglich zu platzieren. Daher schauen wir uns im Folgenden an, nach welchen Kriterien Google die Anzeigenpositionen bestimmt. 1.5 Die Anzeigenreihenfolge Google vergibt die Reihenfolge, in der die Anzeigen erscheinen über ein abgewandeltes Auktionsverfahren und berechnet zu jeder eingegebenen Suchphrase den internen Anzeigenrang (Ad rank) der konkurrierenden Anzeigen. Aus dem Anzeigenrang bestimmt sich dann, in welcher Reihenfolge die Anzeigen eingeblendet werden und wie viel Sie pro Klick tatsächlich bezahlen müssen. Es reicht nicht einfach 3 €/Klick z.B. für die Suchphrase Spenden Pakistan zu bieten und zu hoffen, dass man sich damit den ersten Platz dauerhaft kaufen kann. Denn wird die Anzeige nicht geklickt, verdient Google kein Geld. Bietet also ein zweiter Werbetreibender z.B. 2 €/Klick, seine Anzeige wird aber deutlich häufiger geklickt als die des Höchstbietenden, ist es wahrscheinlich, dass der zweite Advertiser über kurz oder lang Platz 1 übernimmt. Ja, sie haben richtig gelesen: Anzeigen, die nicht geklickt werden wandern in den Anzeigenpositionen immer weiter nach unten, bis sie auf der zweiten Anzeigenseite verschwinden, auf der sie kaum noch Klicks erhalten. Im ureigenen Interesse belohnt Google also Werbetreibende, die klickstarke und somit für den Nutzer relevante Anzeigen schalten und straft solche ab, die das nicht vermögen. Mehr hierzu lesen Sie im Abschnitt zum „Qualitätsfaktor“. 2 Struktur des Adwords-Kontos Ihr Adwords-Konto (siehe Abbildung 2) ist über Reiter gegliedert, jeder dieser Reiter bietet Ihnen zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten, hier einige Stichpunkte, was Sie unter den verschiedenen Reitern erwartet: Startseite: Hier erhalten Sie einen schnellen Überblick über die Leistung Ihrer Kampagnen: Sie sehen, wann und in welcher Höhe die letzte Zahlung geleistet wurde, welches die klickstärksten Keywords und welche Kosten angefallen sind. Den Ansichts-Zeitraum können Sie frei eingrenzen. Kampagnen: Dies ist der zentrale Reiter, auf den Sie ständig zurückkehren werden. Hier finden Sie detaillierte Leistungsübersichten zu Ihrem Konto, erstellen Kampagnen, Anzeigengruppen und Anzeigen und legen die Keywords fest, für die Anzeigen geschaltet werden sollen. Werbechancen: Hier bietet Ihnen Google Vorschläge zu Suchbegriffen, die Sie für eine Buchung ggf. noch in Betracht ziehen sollten. Berichterstellung und Tools: Gewährt Ihnen Zugriff auf das Berichtcenter, mittlerweile sind die wichtigsten Berichte zur Optimierung Ihres Kontos auch über den Tab Kampagnen aufrufbar. Außerdem können Sie, wenn Sie Ihr Adwords-Konto mit einem Analytics-Konto verknüpft haben, auf Ihr Google Analytics-Konto zugreifen und so zur Verbesserung der Kampagnen auch das Verhalten der Nutzer auf Ihrer Seite miteinbeziehen. Abrechnung: Hier findet sich die Übersicht über die angefallenen Kosten und bisherige Abrechnungen. Sie können sich Ihre Rechnungen ausdrucken und die Zahlungsinformationen bearbeiten. Über: Mein Konto können Sie andere Nutzer einladen Ihr Konto mit Ihnen gemeinsam zu verwalten und angeben, ob Google Ihnen bei bestimmten Ereignissen eine Benachrichtigung senden soll. Nach der Klärung der grundsätzlichen Einstellmöglichkeiten sollten wir uns der Struktur des Adwords-Kontos annehmen. Dies hilft Ihnen Ihr Konto sauber zu strukturieren, ein gut strukturiertes Konto ist die Voraussetzung für erfolgreiche Adwords-Kampagnen. 2.1 Der Aufbau des Adwords-Kontos Abb. 2: Die Grundlegende Struktur Ihres Google Adwords-Kontos.3 Während Sie auf der obersten Ebene der Kontoebene die wichtigsten persönlichen Grundeinstellungen vornehmen, ist der Tab Kampagnen, wie erwähnt, zentrales Steuerungselement Ihrer Kampagnen. Wie Sie aus der von Google bereitgestellten Grafik (Abb. 2) erkennen, kann ein Adwords-Konto über viele verschiedene Kampagnen (bis zu 25 Stück) verfügen, jede dieser Kampagnen kann bis zu 2000 Anzeigengruppen enthalten, in diesen Anzeigengruppen wiederum sind Ihre Anzeigen (max. 50 Anzeigen pro Gruppe) hinterlegt und die Keywords, die die Anzeigenschaltung auslösen. Je Anzeigengruppe sind maximal 2000 Keywords zulässig. In der Regel jedoch enthalten leistungsfähige Anzeigengruppen 2-10 Anzeigen und 10-35 Keywords.4 3 Die erste Kampagne: sechs Schritte zum Erfolg Um mit Google Adwords erfolgreich zu starten, sind im Wesentlichen sechs Schritte erforderlich: 1) Melden Sie ein Google Adwords-Konto an, 2) Bestimmen Sie Ihre Zielgruppe und wo Sie werben wollen, 3) Recherchieren Sie conversionstarke5 Suchbegriffe, zu denen Ihre Anzeige erscheinen soll und bestimmen Sie, zu welchen Suchbegriffen Ihre Anzeigen NICHT erscheinen sollen, 3 Quelle: Adwords Learning Center, http://adwords.Google.com/support/aw/bin/static.py? hl=de&topic=23617&guide=23620&page=guide.cs, Zugriff am 21.01.2010. 4 Quelle: Adwords Learning Center, http://adwords.Google.com/support/aw/bin/answer.py? hl=de&answer=40907, Zugriff am 21.01.2010. 5 Eine Conversion kann ein Kauf, eine Spende, eine Newsletter Anmeldung oder eine sonstige Aktion eines Nutzers sein, die für Sie von Wert ist. 4) Gliedern Sie Ihr Konto sinnvoll und gruppieren Sie die in Frage kommenden Keywords in eng abgegrenzten Anzeigengruppen und Kampagnen, 5) Entwerfen Sie klickstarke Anzeigen, 6) Messen Sie den Erfolg oder Misserfolg und optimieren Sie Ihr Konto, indem Sie die Schritte 3-6 wiederholen. 3.1 Anmeldung eines Kontos Die Anmeldung eines Google Adwords-Kontos ist schnell vorgenommen und Ihre Anzeigen können in wenigen Minuten online sein. Rufen Sie die Seite adwords.google.com auf und loggen Sie sich mir einem bestehen Google-Konto ein oder - wenn Sie noch über kein Goolge-Konto verfügen - legen Sie kostenlos eins an. Klicken Sie auf „Jetzt starten“ und gehen Sie den Anmeldeprozess einfach Schritt für Schritt durch. Dies sollte nicht mehr als fünf Minuten Ihrer Zeit in Anspruch nehmen. Insofern Sie noch nicht über ein Google Konto verfügen, werden Sie gebeten eine E-Mail Adresse anzugeben mit der Sie Ihr Google Adwords-Konto verwenden wollen, sowie ein Passwort festzulegen, mit dem Sie sich künftig in Ihr Konto einloggen wollen. Wenn Sie im Anmeldeprozess gefragt werden, in welcher Währung das Konto abgerechnet und in welcher Zeitzone (Land) es geführt werden soll, legen Sie die von Ihnen präferierten Einstellungen fest, z.B. € und DEUTSCHLAND. Die richtige Auswahl an dieser Stelle ist wichtig, da Sie die Einstellung später nicht mehr ändern können. Abb. 3: Der Klick auf den Button „Jetzt starten“ startet den Anmeldeprozess. Nachdem Sie den Anmeldeprozess durchlaufen haben, können Sie direkt damit beginnen eine erste Kampagne zu erstellen. Klicken Sie hierzu auf den nur mit viel Mühe zu übersehenden Button „Erste Kampagne erstellen“. Google führt Sie nun durch den Erstellungsprozess. Doch Vorsicht bereits an dieser Stelle lauern - neben sehr mächtigen Einstellungsmöglichkeiten - auch einige Fallstricke, die Sie kennen sollten. Abb. 4: Herzlichen Glückwunsch. Wenn Sie diese Seite sehen, haben Sie Ihr Adwords-Konto erfolgreich angelegt und können direkt durchstarten! 3.2 Wählen Sie die Zielgruppe Ihrer Anzeigen aus In den Einstellungen der Kampagne legen Sie einen eindeutigen Kampagnennamen fest und bestimmen Ihre Zielgruppe. Als Standard ist die deutschlandweite Anzeigenschaltung mit der Zielsprache Deutsch voreingestellt, wie Sie der Grafik 5 aber schon entnehmen können, kann die Anzeigenschaltung auch deutlich stärker eingegrenzt werden, z.B. nur auf Nordrhein- Westfalen, oder auch auf andere Länder ausgeweitet werden Abb.5: Auswahl der Zielgruppe. Doch es kommt noch besser: Klicken Sie auf den Link „Wählen Sie einen oder mehrere Standorte aus“, können Sie die Anzeigenauslieferung geografisch noch weiter beeinflussen und beispielsweise ganze Bundesländer von der Anzeigenauslieferung gezielt ein- oder ausschließen oder Ihre Anzeige auch nur auf ganz bestimmte Orte fokussieren. Das kann durchaus Sinn machen, denn wenn Sie beispielsweise einen Service für Essen auf Rädern in Bonn anbieten, wird eine deutschlandweite Adwords-Kampagne keinen Sinn machen, es sei denn, Ihre Fahrer geben richtig Gas ; ) Abb.6: Geografische Eingrenzung Ihrer Kampagne. 3.3 Bestimmen Sie Budget und Ausrichtung Wenn Sie eine Kampagne neu erstellen, hat Google für Sie bereits die Voreinstellung getroffen, dass Ihre Anzeigen nicht nur auf der Suchergebnisseite von Google erscheinen, sondern auch auf den Seiten des Such-Werbenetzwerks und im Display-Netzwerk. Das Such-Werbenetzwerk bezeichnet Partnerseiten, die die Google-Suche auf ihren Seiten eingebunden haben, wie z.B. T- Online.de oder web.de und die somit auch Adwords-Anzeigen einblenden. Das Display-Netzwerk besteht aus hunderttausenden privaten und kommerziellen Seiten, die Google Anzeigen eingebunden haben, sie stoßend beim täglichen Surfen sicher mehrfach auf solche Seiten. Um Anzeigen auf den Seiten im Display-Netzwerk6 einzubinden, scannt Google die redaktionellen Inhalte der Partner, passen diese Inhalte zu den von Ihnen gebuchten Suchbegriffen, blendet Google Ihre Werbung auf diesen Seiten automatisch ein. Im Gegenzug für die Einbindung der Werbung beteiligt Google die Webseitenbetreiber an den Erlösen der Werbung, genial oder? Neben klassischen Textanzeigen haben Sie im Display-Netzwerk auch die Option Banner- und Videoanzeigen zu schalten, hiermit können Sie die Reichweite Ihrer Werbung deutlich erhöhen und auch Brandingziele erreichen. Aber lassen Sie uns an dieser Stelle nicht schon euphorisch werden, dafür haben wir später noch Grund genug. Bisweilen wollen wir den bereits gesetzten Haken besser entfernen und richten unsere Kampagne nur auf die Google Suche und deren Suchpartner aus. Der Vorteil hierbei ist, dass Ihre Anzeigen nur dann angezeigt werden, wenn ein Nutzer wirklich die Suchbegriffe, die Sie gebucht haben in die Suchmaske eingibt. Abb. 7: Werbenetzwerk und Tagesbudget. Die Werbeschaltung im Display-Netzwerk setzt keine Aktion des Nutzers voraus, da Google die Werbung kontextbezogen einblendet. Dementsprechend weniger relevant ist sie auch für den Nutzer und entsprechend weniger oft werden die Anzeigen auch geklickt. Dennoch ist auch das Display-Netzwerk ein mächtiger Kanal, um Ihre Zielgruppen gezielt anzusprechen. Vorerst wollen wir jedoch den Haken bei Anzeigenschaltung im „Display-Netzwerk“ deaktivieren, da wir hierfür optimalerweise separate Kampagnen erstellen, die wir auch separat kontrollieren und optimieren können. Abb. 8: Anzeigen im Display Werbenetzwerk auf sueddeutsche.de. 3.4 Das Tagesbudget Nachdem wir die Zielgruppe bestimmt und festgelegt haben, dass unsere Anzeigen nur im Suchwerbe-Netzwerk erscheinen sollen, legen wir das Tagesbudget fest (Abb. 7). Das tolle an Google Adwords ist - das sie zu jeder Minute die volle Kontrolle über das Budget behalten, das sie investieren möchten. Sie können das Tagesbudget jederzeit anpassen oder die Anzeigenauslieferung auch ganz stoppen, sollten Sie feststellen, dass sich eine Kampagne nicht wie geplant amortisiert. Legen Sie beispielsweise 10 € als Tagesbudget fest, steuert Google Ihre Anzeigen so aus, dass im Schnitt 10 € pro Tag ausgegeben werden. An einzelnen Tagen kann Ihr Budget um maximal 20 % überschritten werden, dafür werden an anderen Tagen etwas weniger Anzeigen ausgeliefert. Am Ende einer 30-tägigen Abrechnungsperiode werden Ihnen jedoch maximal 300 € berechnet (Anzahl Tage x Tagesbudget). Sollte Google Ihre Anzeigen für 305 € ausgeliefert haben, erhalten Sie eine Gutschrift über 5 €. 6 Informationen über das Display-Netzwerk erhalten Sie im Learning Center: http://adwords.Google.com/ support/aw/bin/static.py?hl=de&guide=27443&page=guide.cs, letzter Zugriff 30.01.2011 Weitere Einstellungsmöglichkeiten: Neben diesen grundsätzlichen Einstellungen bietet Ihnen Google in diesem Schritt des Prozesses weitere Einstellungsmöglichkeiten (diese können Sie aber auch bei bereits laufenden Kampagnen jederzeit nachträglich einstellen). So können Sie Ihre Anzeigen beispielsweise um Ihre Telefonnummer, Ihren Standort oder auch um zusätzliche „Sitelinks“ ergänzen, die ggf. unterhalb Ihrer Anzeige eingeblendet werden, wenn Ihre Werbung sehr leistungsstark bzw. klickstark ist.7 Nachdem Sie Zielgruppe und Budget festgelegt haben, wollen wir nun eine erste Anzeige erstellen und die Keywords festlegen, die die Anzeigenschaltung auslösen. Ein Klick auf „Speichern und fortfahren“ führt Sie auf die entsprechende Eingabemaske. 3.5. Anzeigentexte & Keywords 3.5.1 Anzeigentexte Textzanzeigen bei Google folgen immer demselben Aufbau, Ihnen stehen drei Zeilen für Ihren Werbetext zur Verfügung: Die Überschrift mit 25 Zeichen und zwei Textzeilen mit jeweils 35 Zeichen. Die Anzeigen-URL darf ebenfalls 35 Zeichen enthalten, sie ist der Link, den der Nutzer unter Ihrer Anzeige sieht: Hier dürfen Sie etwas tricksen, um Ihre Anzeige attraktiver erscheinen zu lassen und z.B. www.IhreDomain/Keyword eingeben, auch wenn dieser Pfad real nicht existiert. Die Ziel-URL ist die URL, die tatsächlich aufgerufen wird, wenn ein Nutzer auf Ihre Anzeige klickt, z.B. www.IhreDomain/index.php?artikel-12. Abb. 9: Das Formular für die Anzeigenerstellung mit Vorschau. 3.5.2 Best Practice der Anzeigen-Erstellung Da sich Ihre Anzeigen optisch nicht von denen Ihrer Mitbewerber unterscheiden, müssen Sie potenzielle Kunden oder Spender also durch gut getextete Anzeigen überzeugen, auf Ihre und nicht die Anzeige Ihres Konkurrenten zu klicken. Nutzen Sie den knappen Platz also optimal aus, um so attraktive und so klickstarke Anzeigen wie möglich zu schreiben. Denn Sie wissen ja bereits: Je besser das Verhältnis von Werbeeinblendungen zu Klicks (Click-Trough-Rate) ist, desto höhere Relevanz signalisiert Ihre Anzeige Google. Und je höher die Relevanz, desto weniger bezahlen Sie für die Plätze auf der Sonnenseite der Suchergebnisseite! Schauen wir uns also einige Dinge an, die sich in der Praxis bewährt haben. 7 zur Standorterweiterung siehe: http://adwords.Google.com/support/aw/bin/answer.py? hl=de&answer=144545 und zu Sitelinks: http://adwords.Google.com/support/aw/bin/answer.py? hl=de&answer=164778, letzter Zugriff am 19.01.2011. USPs (Unique Selling Proposition): Kommunizieren Sie klar die Vorteile Ihres Unternehmens oder Ihrer Einrichtung. Wie unterscheiden Sie sich von Ihren Wettbewerbern, was macht Sie und Ihr Produkt so besonders oder gar einzigartig, was macht Ihr Unternehmen deutlich besser als die Konkurrenz? Wenn Sie sich mit Ihrer Anzeige auch nur ein wenig aus der Masse abheben, werden sie bessere CTRs und somit bessere Platzierungen erhalten. Wenn Sie z.B. als einziger Wettbewerber eine „kostenfreie Lieferung“ einen „24/7-Service“ oder eine „Geld-zurück-Garantie“ bieten, kommunizieren Sie dies deutlich in Ihrer Anzeige! Dringlichkeit und Verknappung: Verdeutlichen Sie dem Suchenden, warum er nicht länger warten darf und genau jetzt auf Ihre Anzeige klicken muss. Hinweise wie „nur noch diese Woche“, „nur noch 100 Stück“ oder im Spendenbereich „schnelle Hilfe rettet Leben“ können den Anreiz auf Ihre Anzeige zu klicken verstärken. Auszeichnungen/Siegel? Die Deutschen lieben Siegel. Haben Sie ein „TÜV-Zertifikat“, das „DZI- Spendensiegel“ oder ist Ihr Produkt „Testsieger“ der Stiftung Warentest oder hat eine andere renommierte Auszeichnung unabhängiger Dritter? Verwenden Sie dies in Ihrer Anzeige und testen Sie ob, ein solcher Hinweis die CTR erhöht. Sollten Sie mit solchen Auszeichnungen werben, müssen Sie das Versprechen, welches Sie in Ihrer Anzeige gegeben haben aber auch auf der Anzeigen-Zielseite (Landingpage) beweisen. Tun Sie dies nicht, verstoßen Sie gegen die Google Richtlinien und laufen Gefahr, dass Ihre Anzeige abgelehnt wird. Preise: Ist ihr Produkt besonders günstig? Dann testen Sie die Nennung des Preises in Ihrer Anzeige! Sind Sie ein Anbieter von Luxusartikeln und höherpreisig? Dann testen Sie diese Preise ebenfalls in Ihrer Anzeige, denn so können Sie ungewollte Klicks von Nutzern vermeiden, die Sie nur Geld kosten, aber nicht konvertieren (kaufen oder spenden). Call to Action: Verwenden Sie in jeder Anzeige eine klare Call to Action. (Handlungsaufforderung) wie Kaufen Sie jetzt! Bestellen und sparen! Jetzt spenden! Anzeigen (und Zielseiten), die jegliche Handlungsaufforderung vermissen lassen, sind oft deutlich weniger erfolgreich als Anzeigen, die dem Nutzer kommunizieren, was er als nächstes tun soll. Dynamic Keyword Insertion Die Erfahrung zeigt, das Nutzer mit einer höheren Wahrscheinlichkeit auf Ihre Anzeige klicken, wenn der von ihnen eingegebene Suchbegriff in der Anzeige erscheint. Im Übrigen erscheinen Keywords, die ein Nutzer eingibt in Ihrer Anzeige fettgedruckt, wenn Sie es in Ihrer Keywordliste hinterlegt haben, das schafft weiteren Klickanreiz, erfordert aber auch die exakte Abstimmung der Keywords auf die Anzeigen. Wenn Sie jedoch über Anzeigengruppen mit einer großen Anzahl allgemeiner Keywords verfügen oder auch viele sehr eng verwandte Keywords in einer Anzeigengruppe gruppiert haben, können Sie dennoch dafür sorgen, dass die von Ihnen gebuchten Keywords bei Eingabe in der Anzeige erscheinen, auch, wenn Sie nicht für jedes einzelne Keyword eine extra Anzeige erstellt haben. Hierzu müssen Sie z.B. in der Überschrift der Anzeige nur einen kleinen Codeschnippsel hinterlegen, dieser sorgt dafür, dass in der Anzeige das Keyword eingeblendet wird, welches die Anzeigenschaltung ausgelöst hat. Ist das hinterlegte Keyword länger als 25 Zeichen (die maximale Zeichenanzahl in der Überschrift), wird eine von Ihnen festgelegte Keywordalternative in der Überschrift angezeigt. Beispiel: In der Abbildung sehen Sie die Dynamic Keyword Insertion im Einsatz. Nehmen wir an, wir hätten in einer Anzeigengruppe das Keyword Spenden Kinder mit der Option weitgehend passend8 gebucht. Der Codeschnippsel {Keyword: Spenden} bewirkt nun, dass Ihre Anzeige wie in Abbildung 10, rechts ausgeliefert wird, sobald ein Suchender Spenden Kinder eingibt. 8 Die Keyword-Option „weitgehend passend bewirkt, dass Ihre Anzeigen auch zu verwandten Suchabfragen und Synonymen geschaltet werden. Mehr dazu im Abschnitt „Keyword-Optionen“.
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