Michael Bretschneider-Hagemes Scientific Management reloaded? Zur Subjektivierung von Erwerbsarbeit durch postfordistisches Management Scientific Management reloaded? Michael Bretschneider-Hagemes Scientific Management reloaded? Zur Subjektivierung von Erwerbsarbeit durch postfordistisches Management Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. rer.pol. Ralf Pieper Michael Bretschneider-Hagemes Wuppertal, Deutschland Zugl.: Dissertation, angenommen an der Fakultät für Maschinenbau und Sicherheits- technik der Bergischen Universität Wuppertal, 2016, unter dem Originaltitel „Scientific Management reloaded? Zur Subjektivierung von Erwerbsarbeit durch postfordistis - ches Management – Eine kritische Betrachtung auf der Schnittmenge soziologischer, ökonomischer sowie arbeits- und organisationspsychologischer Prozesse.“ ISBN 978-3-658-16783-7 ISBN 978-3-658-16784-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-16784-4 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. 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Danke Sarah, Ralf, Geschwister, Familie und Freunde! Geleitwort Diskurse um Management- bzw. Organisationskonzepte sind ein getreuer Spie- gel der jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnisse und ihrer Entwicklungsten- denz. In der vorliegenden Publikation von Michael Bretschneider-Hagemes geht es zugespitzt um eine kritische Darstellung von Konzepten marktorientierter Selbststeuerung von Arbeitsprozessen in Organisationen, die fördernden Fakto- ren ihrer Entstehung und Veränderung aufgrund der kategorialen Struktur und Krisendynamik des warenproduzierenden Systems und ihre historisch-ideologi- sche Verortung im Bemühen um ein restauriertes Scientific Management. Dieser erstmalige und im Ergebnis gelungene Versuch, Phänomene einer Sub- jektivierung von Arbeit übergreifend und im Sinne einer gebrochenen gesell- schaftlichen Totalität mit den allgemeinen Entwicklungstendenzen der kapita- listischen Gesellschaft in Beziehung zu setzen und so einer theoretischen Erklärung zugänglich zu machen, verdient eine umfassende Rezeption. Vor dem Hintergrund der technisch-organisatorischen Veränderungs- und Rest- rukturierungsprozesse sowie der globalen, politisch-ökonomischen Verwerfun- gen liegen mit dieser Arbeit insofern wesentliche Grundlagen für die Förderung eines kritischen, arbeits- und sicherheitswissenschaftlichen Diskurses zum Phä- nomen einer Vermarktlichung von Arbeits- und Organisationsstrukturen vor. Wobei dieses Phänomen auch als Ausbruchversuch gegenüber einer sich immer stärker geltend machenden, absoluten inneren Schranke gesellschaftlicher Ent- wicklung der Konkurrenzgesellschaft im globalen Maßstab gedeutet werden kann. Prof. Dr. rer.pol. Ralf Pieper Bergische Universität Wuppertal Inhaltsverzeichnis Einleitung ................................................................................................ 13(cid:1) 1(cid:1) Phänomen Subjektivierung von Arbeit ............................................. 27(cid:1) 1.1(cid:1) Die große Transformation der Vermarktlichung ................................ 40(cid:1) 1.1.1(cid:1) Das ‚Ticken’ der vermarktlichten Organisationssysteme ........ 41(cid:1) 1.1.2(cid:1) Strukturelle Entsprechungen der Vermarktlichung ................. 48(cid:1) 1.1.2.1(cid:1) Marktgesetzliche Rationalisierung organisationaler Prozesse .......................................... 48(cid:1) 1.1.2.2(cid:1) Quasi-Autonomisierung und Dezentralisierung von Organisationseinheiten ....................................... 50(cid:1) 1.1.2.3(cid:1) Permanente Re-Organisation ..................................... 52(cid:1) 1.1.2.4(cid:1) Inszenierte Vermarktlichung ..................................... 53(cid:1) 1.1.2.5(cid:1) Strategischer Einsatz von Controlling und HR im Dienste der Vermarktlichung .................................... 55(cid:1) 1.1.2.6(cid:1) Zusammenfassung der strukturellen Vermarktlichung ........................................................ 67(cid:1) 1.2(cid:1) Der instrumentelle Modus ‚Indirekte Steuerung’ ............................... 71(cid:1) 1.2.1(cid:1) Facetten der indirekten Steuerung und deren Instrumente ...... 76(cid:1) 1.2.1.1(cid:1) Führen durch Ziele und Formen der Leistungslohndifferenzierung .................................... 79(cid:1) 1.2.1.2(cid:1) Spaß und Freude mit dem inszenierten Identifikationskollektiv – Von Leitbildern, inszenierten Familien und Spielplätzen ..................... 96(cid:1) 1.2.1.3(cid:1) Campus-Welten und ähnliche architektonische Umsetzungen als objektivierte Kontextparameter subjektivierter Arbeit ............................................... 106(cid:1) 1.2.1.4(cid:1) Arbeitszeitregime ‚Vertrauen’ ................................. 120(cid:1) 1.2.1.5(cid:1) Neuroleadership ...................................................... 129(cid:1) 1.2.2(cid:1) Zusammenfassung der Instrumente der indirekten Steuerung ............................................................................... 137(cid:1) 1.3(cid:1) Exkurs High Performance Work Systems – eine Konzeptperspektive .......................................................................... 141(cid:1) 10 Inhaltsverzeichnis 1.4(cid:1) Exkurs Change-Management – Skizzen zur Wandlungstheorie und -praxis ........................................................................................ 148(cid:1) 1.5(cid:1) Interessierte Selbstgefährdung, Freiwillige Selbstausbeutung und Burn-out – eine akteurperspektivische Problembeschreibung .......... 158(cid:1) 1.6(cid:1) Zwischenfazit zur phänomenologischen Diskussion ........................ 175(cid:1) 2(cid:1) Kritik und Reflexion des Kategoriensystems der kapitalistischen Moderne ................................................................ 179(cid:1) 2.1(cid:1) Die ursprüngliche Akkumulation und die Vermarktlichung der Gesellschaft im Modus der Selbstregulation .................................... 187(cid:1) 2.1.1(cid:1) Eckpfeiler 1: Selbstregulation als ökonomische und gesellschaftliche Maxime ...................................................... 187(cid:1) 2.1.1.1(cid:1) Vom absolutistischen Zwang zur Naturalisierung der Selbstregulation ................................................. 189(cid:1) 2.1.1.2(cid:1) Zur Moral des Glücks und Nutzens der Selbstregulation ....................................................... 192(cid:1) 2.1.1.3(cid:1) Zum religiösen ‚Geist des Kapitalismus’ als konstitutivem Moment der Selbstregulation .......... 203(cid:1) 2.1.2(cid:1) Eckpfeiler 2: Ursprüngliche Akkumulation und Vermarktlichung als Initialzündung der Selbstregulation ..... 213(cid:1) 2.1.3(cid:1) Eckpfeiler 3: Krisenpotenz und Restaurationsbedarf unter dem Regime der marktgesellschaftlichen Selbstregulation ... 237(cid:1) 2.1.3.1(cid:1) Das Transformationsproblem als basale Krisenpotenz ............................................................ 238(cid:1) 2.1.3.2(cid:1) Die Krisenpotenz der Absatzschwäche durch mangelnde Kaufkraft ............................................... 240(cid:1) 2.1.3.3(cid:1) Das Krisentheorem des tendenziellen Falls der Profitrate .................................................................. 243(cid:1) 2.1.3.4(cid:1) Das Entwertungstheorem als unterstellter Kern der Krisen ................................................................ 249(cid:1) 2.1.3.5(cid:1) Entfremdung als krisenpotenter Hemmschuh der Produktivkraftentfaltung ......................................... 255(cid:1) 2.2(cid:1) Scientific Management und Fordismus als Methode der kapitalistischen Restauration ............................................................ 256(cid:1) 2.3(cid:1) Die Totalisierung der Selbstregulation als ideologischer Versuch eines restaurativen ökonomischen und politischen Programms ....... 268(cid:1) 2.4(cid:1) Die Dritte industrielle Revolution als Geburtshelfer und Restaurationsforderung postindustrieller Gesellschaften ................. 289(cid:1) Inhaltsverzeichnis 11 2.5(cid:1) Zwischenfazit zur Kritik und Reflexion des Kategoriensystems der kapitalistischen Moderne ............................................................ 300(cid:1) 3(cid:1) Reflexion der Subjektivierung von Arbeit auf Grundlage der kategorialen Kritik der kapitalistischen Moderne .................. 305(cid:1) 3.1(cid:1) Zum restaurativen Charakter des Phänomens Subjektivierung von Arbeit im Anschluss an die kategoriale Krisendynamik ............ 308(cid:1) 3.1.1(cid:1) Subjektivierung von Arbeit als Folgephänomen der materiellen Krisendynamik ................................................... 309(cid:1) 3.1.2(cid:1) Subjektivierung von Arbeit als Doppelform zwischen utilitaristischem Humanismus zur Besänftigung der Krisendynamik und Entfremdung zweiter Ordnung ............. 322(cid:1) 3.1.3(cid:1) Zusammenfassung zum Anschluss des Phänomens an die kategoriale Krisendynamik .................................................... 340(cid:1) 3.2(cid:1) Zur Reformulierung des Phänomens Subjektivierung von Arbeit als Scientific Management reloaded ................................................. 341(cid:1) 3.2.1(cid:1) (Vorgebliche) Legitimation ................................................... 344(cid:1) 3.2.2(cid:1) Methode ................................................................................. 347(cid:1) 3.2.3(cid:1) Instrumente ............................................................................ 349(cid:1) 3.2.3.1(cid:1) Sammeln des Arbeitswissens – Dimension 1 der Objektivierung des Arbeitshandelns ...................... 350(cid:1) 3.2.3.2(cid:1) Studium des output-assoziierten Arbeitshandelns – Dimension 2 der Objektivierung des Arbeitshandelns ....................................................... 352(cid:1) 3.2.3.3(cid:1) Studium der Motive des Arbeitshandelns – Dimension 3 der Objektivierung des Arbeitshandelns ....................................................... 352(cid:1) 3.2.4(cid:1) Umsetzungen ......................................................................... 358(cid:1) 3.2.4.1(cid:1) Umsetzungen in Folge des Sammelns von Arbeitswissen und des Studiums des output- assoziierten Arbeitshandelns ................................... 358(cid:1) 3.2.4.2(cid:1) Umsetzungen in Folge des Studiums der Motive des Arbeitshandelns ................................................. 362(cid:1) 3.3(cid:1) Kritische Reflexion der akteursperspektivischen Krisensymptomatik zwischen Burn-out und Freiwilliger Selbstausbeutung .............................................................................. 369(cid:1) 3.4(cid:1) Exkurs – Zum Moment der Re-Mystifikation des Scientific Management reloaded ................................................ 374(cid:1) 12 Inhaltsverzeichnis 4(cid:1) Zusammenfassende Schlussbetrachtung und Ausblick ............... 381(cid:1) 5(cid:1) Literaturverzeichnis ........................................................................ 397(cid:1)