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Science Fiction Almanach 1982 PDF

322 Pages·2013·14.81 MB·German
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Klassische deutsche Science Fiction beginnt nicht bei Hans Dominik und hört nicht bei Hans Dominik auf. Erstaunlich vielfältig zeigt sich der Schatz der SF-Erzählungen, die eine unvermutete Tradition der Gattung in Deutschland aufzeigen. Und wer sich als Leser aufmacht, diesen Schatz zu erobern, begibt sich auf eine abenteuerliche Reise, bei der allerlei Spannendes, Lustiges, Skurriles und Phantastisches am Wegesrand lauert. Die meisten der hier abgedruckten Erzählungen sind seit Jahrzehnten unbeachtet in den Truhen einiger weniger Sammler verstaubt, aber unter dem Staub kommt so manche Perle zum Vorschein. Da ist zum Beispiel Gustav Meyrinks „Schöpsoglobin“ eine Geschichte, die schon Kurt Tucholsky begeisterte. Paul Gurk, ein vergessener deutscher Dichter, der mit dem beinahe verschollenen Roman „Tuzub 37“ eine Anti-Utopie schrieb, die sich mit den größten Werken dieser Gattung messen kann, fehlt sowenig wie der skurrile Phantast Paul Scheerbart, Kurd Laßwitz sowenig wie der große alte Mann des deutschen Rundfunks, Axel Eggebrecht, oder Kurt Kusenberg, ein Meister der kurzen Form. Weitere Beiträge von Carl Grunert, Friedrich Freksa, Otfried von Hanstein, Alfred Manns, Othmar Sterzinger und Jürgen Nowak bilden eine Kette bis hin zu Herbert W. Franke und Wolfgang Jeschke, den Klassikern der Nachkriegs-SF. Artikel von Jörg Weigand (über Karl August von Laffert), Susanne Fach (über die „Utopie der Gestrigen“) und Helmut Krohne (über Kurd Laßwitz) helfen das Wissen über die deutsche Science Fiction zu erweitern. Deutsche SF-Klassiker sind das Thema dieses Jahrbuchs mit Kurzgeschichten, Autorenporträts und Artikeln. Zu den Autoren zählen Axel Eggebrecht, Paul Scheerbart, Paul Gurk, Kurd Laßwitz, Carl Grunert u.a. Copyright © 1981 by Moewig Verlag, München SCHÖPSOGLOBIN by Gustav Meyrink – Aus: Des deutschen Spießers Wunderhorn – Copyright © 1913 by Georg Müller Verlag, Leipzig ADAM PERENNWS, DER ZEITLOSE by Carl Grunert – Aus: Feinde im Weltall – Copyright © 1904 by Franck’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart DIE GROSSEN BÄUME. EINE JUNO-NOVELLETTE by Paul Scheerbart – Aus: Astrale Novelletten – Copyright © 1912 by Georg Müller Verlag, Leipzig DIE RUHELOSE KUGEL by Kurt Kusenberg – Aus: Gesammelte Erzählungen – Copyright © 1969 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg KOSMISCHER STAUB by Herbert W. Franke – Aus: Utopia Großband 68 – Copyright © 1958 by Herbert W. Franke DER RISS IM BERG by Wolfgang Jeschke – Aus: Utopia Magazin 23 (unter dem Titel SUPERNOVA) – Copyright © 1958 by Wolfgang Jeschke DAS LAND DER NORMALMENSCHEN by Friedrich Freska – Aus: Bücherei der Münchner „Jugend“, Dritter Band: Phantastische Geschichten – Copyright © 1919 by G. Hirths Verlag, München ZWISCHEN SCHÖPFUNG UND UNTERGANG by Jürgen Nowak – Unter diesem Titel als Broschüre veröffentlicht, Eigenverlag, Duisburg – Copyright © 1959 by Jürgen Nowak PROFESSOR KIENBEINS ABENTEUER. EINE LABORATORIUMS-NOVELLETTE by Paul Scheerbart – Aus: Astrale Novelletten – Copyright © 1912 by Georg Müller Verlag, Leipzig DIE FAHRT IN DAS WELTALL by Otfried von Hanstein – Aus: Mond-Rak I (Romanauszug) – Copyright © 1929 by Levy & Müller Verlag, Stuttgart HOMUNCULUS by Alfred Manns – Aus: Bücher der Münchner „Jugend“, Dritter Band: Phantastische Geschichten – Copyright © 1919 by G. Hirths Verlag, München DIE GEFANGENE WOLKE by Kurd Laßwitz – Aus: Aspira. Der Roman einer Wolke (Romanauszug) – Copyright © 1905 by Elischer Nachf., Leipzig DER EDISON DER TIERWELT by Othmar Sterzinger – Aus: Bücherei der Münchner „Jugend“, Dritter Band: Phantastische Geschichten – Copyright © 1919 by G. Hirths Verlag, München PIERRE MAURIGNACS ABENTEUER by Carl Grunert – Aus: Der Marsspion – Copyright © 1908 by Buchverlag für das deutsche Haus, Berlin DER LETZTE DICHTER und DIE GRAUEN by Paul Gurk – Aus: Tuzub 37. Der Mythos von der grauen Menschheit oder von der Zahl 1 (Romanauszüge) – Copyright © 1935 by Verlag Holle & Co., Berlin LA BOTELLA by Kurt Kusenberg – Aus: Gesammelte Erzählungen – Copyright © 1969 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg ZACK UND SIDI UND DER GROSSE KOPF EINE CERES-NOVELLETTE by Paul Scheerbart – Aus: Astrale Novelletten – Copyright © 1912 by Georg Müller Verlag, Leipzig AUF DEM NEPTUNSMOND by Kurd Laßwitz – Aus: Sternentau. Die Pflanze vom Neptunsmond (Romanauszug) – Copyright © 1906 by Elischer Nachf., Leipzig WAS WÄRE, WENN … EIN RÜCKBLICK AUF DIE ZUKUNFT DER WELT by Axel Eggebrecht – Unter diesem Titel als Broschüre veröffentlicht – Copyright © 1947 by Hammerich und Lesser, Hamburg DIE UTOPIE DER GESTRIGEN by Susanne Päch – Copyright © 1981 by Susanne Päch KURD LASSWITZ by Helmut Krohne – Copyright © 1981 by Helmut Krohne KARRIEREOFFIZIER, GUTSBESITZER, SCIENCE FICTION-AUTOR: KARL AUGUST VON LAFFERT (1872-1938) by Jörg Weigand – Copyright © 1981 by Jörg Weigand Dem Band sind zeitgenössische Illustrationen beigegeben. Umschlagillustration: Utoprop Umschlagentwurf und -gestaltung: Franz Wöllzenmüller, München Redaktion: Hans Joachim Alpers Verkaufspreis inkl. gesetzl. Mehrwertsteuer Auslieferung in Österreich: Pressegroßvertrieb Salzburg, Niederalm 300, A-5081 Anif Printed in Germany 1981 Scan by Brrazo 06/2013 Druck und Bindung: Mohndruck Graphische Betriebe GmbH, Gütersloh ISBN 3-8118-3555-6 Inhalt Erzählungen Gustav Meyrink Schöpsoglobin Carl Grunert Adam Perennius, der Zeitlose Paul Scheerbart Die großen Bäume. Eine Juno-Novellette Kurt Kusenberg Die ruhelose Kugel Herbert W. Franke Kosmischer Staub Wolfgang Jeschke Der Riß im Berg Friedrich Freksa Das Land der Normalmenschen Jürgen Nowak Zwischen Schöpfung und Untergang Paul Scheerbart Professor Kienbeins Abenteuer. Eine Laboratoriums-Novellette Otfried von Hanstein Die Fahrt in das Weltall Alfred Manns Homunkulus Kurd Laßwitz Die gefangene Wolke Othmar Sterzinger Der Edison der Tierwelt Carl Grunert Pierre Maurignacs Abenteuer Paul Gurk Der letzte Dichter Paul Gurk Die Grauen Kurt Kusenberg La Botella Paul Scheerbart Zack und Sidi und der große Kopf. Eine Ceres-Novellette Kurd Laßwitz Auf dem Neptunsmond Axel Eggebrecht Was wäre, wenn … Ein Rückblick auf die Zukunft der Welt Artikel Susanne Päch Die Utopie der Gestrigen Helmut Krohne Kurd Laßwitz Jörg Weigand Karriereoffizier, Gutsbesitzer, Science Fiction-Autor: Karl August von Laffert (1872-1938) Nachwort Gustav Meyrink Schöpsoglobin 1 Motto: Dulce et decorum est pro patria mori. Professor Domitian Dredrebaisel, der weltberühmte Bakteriologe, habe eine wissenschaftliche Entdeckung von geradezu verblüffender Tragweite gemacht, lief das Gerücht von Mund zu Mund, von Zeitung zu Zeitung. Ein Umgestalten des Militärwesens – gewiß wohl –, vielleicht sogar einen völligen Umsturz alles Bestehenden auf diesem Gebiete werde man zu gewärtigen haben; – warum hätte denn sonst der Kriegsminister es gar so eilig gehabt, den berühmten Gelehrten zu sich zu bescheiden? – Hm? – hieß es allgemein. Und gar erst, als sich herausstellte, daß sich bereits an den Börsen geheime Syndikate gebildet hatten, die Entdeckung auszubeuten und Professor Dredrebaisel eine große Summe vorzustrecken, um ihm eine dringend nötige Studienreise nach – – – – Borneo zu ermöglichen, da war des Mund-und Augenaufreißens kein Ende mehr. „Bitt’ Sie, wie kommt Borneo zum Kriegsminister“, hatte gestikulierend der Herr Galizenstein, der angesehene Börsianer und Verwandte des Gelehrten gesagt, als man ihn eines Tages interviewte, – „wie kommt Borneo zum Kriegsminister!?!! Wo liegt überhaupt Borneo?“ Silbe für Silbe brachten am nächsten Tage die Zeitungen diese so sympathischen Worte des weitblickenden Finanzmannes und sie fügten noch hinzu, daß ein Experte der amerikanischen Regierung, Mr. G. R. S. Slyfox M. D. und F. R. S., soeben in Audienz bei Professor Dredrebaisel empfangen worden sei. Natürlich steigerte sich die Neugier des Publikums bis zur Fieberhitze. Spürnasen bestachen die Schreiber im Kriegsministerium, um Genaues über die eingereichten neuen Erfindungen usw. zu erfahren, und förderten dadurch oft ein Material zutage, das dem rastlosen Streben, das Militärwesen immer noch mehr und mehr zu vervollkommnen, wieder einmal das glänzendste Zeugnis ausstellte. – – Ganz neuartig, so urteilten Fachkreise, sei zum Beispiel eine vorgeschlagene sinnreiche Einrichtung, das Funktionieren des „Train“ in Kriegs- und Manöverfällen betreffend, die es ermögliche, den bisher erzielten Erfolgsprozentsatz von Null auf das Fünffache (!!) zu erhöhen. Geradezu hors concours jedoch, darüber waren sich alle einig, sei der genial erdachte Ehrenratautomat des Infanteriehauptmannes Gustav Bortdiner, eines wegen seiner ungemein eigenartigen Auffassung des Ehrenwortes bis weit über die Landesgrenzen berühmten Offiziers. Man denke nur, ein Uhrwerk, schon von jedem Leutnant ohne Instruktion und Vorkenntnisse leicht zu handhaben, – ein Apparat –, kurz und gut: ein maschineller Offiziersehrenkodex mit Wasserspülung – mit einem einzigen Griff nach jeder Richtung hin zu drehen, – der all das langwierige und mühselige Eindrillen und Vorschreiben der für die einzelnen Fälle wünschenswerten Ehrauffassung entfallen mache und an dessen Stelle das reinliche mechanische Getriebe setze. Vieles, vieles dergleichen kam zutage, aber von einer Erfindung oder Entdeckung des Professors Dredrebaisel nicht eine Spur. So hieß es denn, sich in Geduld fassen, die Dinge reifen lassen wie die Früchte des Feldes und die Resultate der Expedition in Borneo abwarten. – – – Und Monate vergingen. – – – Alle Gerüchte von der großen Erfindung waren längst schlafen gegangen und hatten neuen Fragen Platz gemacht, da brachte eine europäische Zeitung die Nachricht, daß Professor Dredrebaisel und mit ihm vielleicht alle seine Begleiter jämmerlich umgekommen seien, – in den knappen Worten eines Telegrammes: 13. Mai. Silindong, Distrikt Pakpak, Borneo. (Kabelbericht unseres Berichterstatters) „Professor Domitian Dredrebaisel wurde gestern nacht von einer Schar Orang- Utans in seinem Wohnhause in Stücke gerissen. Viele Diener und Wärter teilten sein Schicksal. Assistent Dr. Slyfox wird vermißt. Der Schreibtisch des Gelehrten ist zertrümmert. Zahllose zerfetzte Schriften und Notizen des Forschers bedecken den Fußboden.“ Das war die kurze Leichenrede, mit der eine herrliche Sache zu Grabe getragen wurde.

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