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Schwarze Magie – Braune Macht PDF

240 Pages·1987·7.972 MB·German
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PETER ORZECHOWSKI Schwarze Manie - Braune Nacht p.s. VER L AG PETER SELINKA ISBN 3 926532 05 X Alle Rechte vorbehalten © Verlag Peter Selinka Ravensburg Umschlag: Peter Selinka AG Zürich Unter Verwendung einer Fotographie von Otto Weber entnommen aus „Tausend ganz normale Jahre“ erschienen i. Greno Verlag © Hildegard Weber Druck und Bindung: Franz Spiegel Buch GmbH, Ulm Inhalt 1. Historische Wirklichkeit: eine Frage 9 2. Die eine Wirklichkeit: 17 das nachweisbare Komplott Die Politik der Thule-Gesellschaft - Hitler und die Reichswehr 3. Die andere Wirklichkeit: 37 die geheime Veränderung der Welt Dietrich Eckart - Hitlers erste Veröffentlichung - Schwarze Magie? - Gottfried Feder und Alfred Rosenberg 4. Die eine Wirklichkeit: der Sucher 63 Schönerer und Lueger: Rassismus als Politik - Lanz, List und Fritsch: Rassismus als Religion 5. Die andere Wirklichkeit: 87 der Traum vom Heldentum Der magische Pakt vor dem Speer des Schicksals? - Wagner, Chamberlain, May: die deutschen Helden 6. Die eine Wirklichkeit: die Kampfzeit 109 Hitlers Soldaten - Hochschule auf Staatskosten 7. Die andere Wirklichkeit: 125 Ideen und Symbole der Macht Karl Haushofer - Das Hakenkreuz als magisches Symbol 8. Die eine Wirklichkeit: 139 die Gewinnung der Massen Die Psychologie der Massen - Hess, Goebbels und Hitler: Reden - Massenhypnose 5 9. Die andere Wirklichkeit: der Führerkult 163 Vom Trommler zum Führer - Messias und Retter - Die göttliche Mission - Der Glaube des Adolf Hitler 10. Die übergreifende Wirklichkeit: 187 die Rasse-Religion Der Kampf als Vater aller Dinge - Der Lebensraum im Osten - Das Führerprinzip - Die Rassentheorie 11. Meine Wirklichkeit: eine vorläufige Antwort 199 Bibliographie 209 Anmerkungen 223 Personenregister 235 6 Ich möchte einer Reihe von Personen und Institutionen danken, deren Hilfe maßgeblich zur Fertigstellung dieses Buches beigetragen hat. Zuallererst sei den Autoren aller hier zitierten Bücher für ihre Anre­ gungen oder Bestätigungen gedankt. Die Genauigkeit und Authentizi­ tät ihrer Untersuchungen waren stets eine Herausforderung an meine Sorgfalt. Den Mitarbeitern der Bayerischen Staatsbibliothek, des Institutes für Bayerische Geschichte und des Institutes für Zeit­ geschichte in München, der Nationalbibliothek in Wien und der Research Library der University of Southern California in Los Angeles sei Dank für ihre Beratung und Unterstützung. Ich danke meinem Verleger für seinen Mut, ein solches Thema histo­ risch erforschen zu lassen, obwohl eine auf Sensationen abzielende Untersuchung mit vielen unbewiesenen Behauptungen eine höhere Auflagenzahl erwarten ließe. Erlauben Sie mir noch einen Dank für die politische Bildung an den Schulen und Universitäten der Bundesrepublik Deutschland. Ich habe zuerst als Lernender und dann als Lehrender die Erfahrung ge­ macht, daß in den vergangenen Jahrzehnten eine Vergangenheitsbe­ wältigung in Deutschland stattfand. Die Geschichtsforschung ist heute in der Lage, die Vorgänge zwischen 1918 und 1945 vorurteils­ frei zu untersuchen. Lynne Hartley danke ich für ihre Hilfe bei der Bearbeitung des Manu­ skriptes. Dr. Peter Orzechowski 7 1. Historische Wirklichkeit: eine Frage „Wie war es diesem sonderbaren kleinen Mann möglich eine große Nation in einer grausamen, aber immerhin populären Tyrannei gefangen zu halten und einen Kontinent zu erobern?“ Diese Frage stellt Robert G. L. Waite in seinem 1977 erschienenen Buch „The Psychopathie God - Adolf Hitler (Der psychopathische Gott - Adolf Hitler)“1. Was ging in den Herzen und Köpfen der Gefolgsleute vor, als sie kaltblütig über fünf Millionen jüdische Mit­ bürger ermorden ließen? Warum haben diese Männer keine Schuld empfunden, selbst als sie vor dem Nürnberger Tribunal das ganze Ausmaß ihrer Greuel sehen konnten? Keiner hat bisher eine befriedigende Antwort finden können. Schon gar nicht die Historiker, die zu sehr die Ereignisgeschichte unter­ sucht haben und zu wenig in die Ursachenforschung eingestiegen sind. Sehr weit drangen Friedrich W. Doucet2, der oben zitierte Waite und andere vor, indem sie die Geschichte des Nationalsozialismus aus psychologischer Sicht untersuchten: Hitler verstand es, das kol­ lektive Unbewußte der Deutschen anzusprechen („Schande von Versailles“, „Deutschland als Prügelknabe“, Angst vor Arbeits­ losigkeit und Not etc.). Doucet, andere Psychologen und inzwischen auch die Historiker haben erkannt, daß die Frage der Kollektivschuld von der Frage nach den kollektiven Ursachen abgelöst werden muß. Wir lernen durch Ursachenforschung, nicht durch Anklagen. Was für Deutsch­ land 1918 zusammenbrach, war nicht nur eine feudale Monarchie. Es war auf einmal allles fraglich geworden. Das Volk stand davor, erwachsen zu werden, die Eltern hatten versagt: Mutter Kirche hatte ihre Glaubwürdigkeit verloren. Im Namen desselben Gottes hatten französische und deutsche Pfarrer die Waffen geweiht, mit denen das bis dahin blutigste Gemetzel der Geschichte angerichtet worden war. Vater Staat war nach 1918 eine Farce. Die einen „Väter“ wollten die Restauration der Monarchie, die andern eine Sowjetrepublik. Vater Staat war nicht mehr existent: er gab seinen 9 Kindern kein Brot mehr und er konnte sie nicht mehr gegen die Nach­ barkinder schützen. 1921 annektierte Polen das oberschlesische Industriegebiet, 1923 marschierten französische und belgische Trup­ pen im Ruhrgebiet ein. Sogar das Geld, für viele nach dem Verlust ihres Vertrauens in Staat und Kirche der einzig akzeptable Wert, wurde wertlos ins milliardenfache. Die Sehnsucht nach dem Über­ vater, der die Geborgenheit innerhalb des Familienvolkes wiederher­ stellte, wuchs. Hitler hat an diese unbewußten Sehnsüchte appel­ liert. Daß er der „Führer“ und nicht der Kanzler war, zeigt, daß er die Sehnsüchte auf seine Person vereinigen konnte. Mit der Einbezie­ hung der einfachen Bürger in das große Gemeinsame, den Staat, durch unzählige von Bünden und Organisationen, stillte Hitler auch die Sehnsucht nach Beteiligung (Sozialismus). Ich werde zeigen, daß Hitler auch die religiösen Sehnsüchte ansprach. Gerade er wußte, wie nötig der Trost der Mutter Kirche in dieser Not- und Kampfzeit war. Aber wie haben er und seine Gefolgsleute es fertiggebracht, Vater Staat und Mutter Kirche in einem zu sein? Wie konnten sie einen Führerkult inszenieren, der gegen jedes rationale und humanistische Argument erhaben war? Die Linguisten fanden in der Sprache der Natonalsozialisten die Bestätigung für die Erkenntnisse der Psychologen: Die NS-Redner sprachen die Emotionen der Massen an.3 Gustave Le Bon hatte schon in seiner „Psychologie der Massen“4 gezeigt, wie große Men­ schenmengen zu manipulieren sind. Hitler hat Le Bon übrigens bei­ nahe wörtlich in „Mein Kampf“ kopiert. Die NS-Redner haben mittels ihrer Rhetorik die Massen manipuliert. Aber reicht dies als Erklärung aus? Verzichten 60 Millionen Men­ schen auf die Freiheit und gehen in den Krieg, weil ihre politischen Führer zündende Reden halten können? Hitler sah in der Masse die Frau, die er sich gefügig machen wollte und konnte. Die These ist mit zahlreichen Hitler-Zitaten belegbar.5 10

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