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Schule und Bildung im Wandel: Anthologie historischer und aktueller Perspektiven PDF

436 Pages·2009·2.94 MB·German
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Werner Helsper · Christian Hillbrandt Thomas Schwarz (Hrsg.) Schule und Bildung im Wandel Werner Helsper · Christian Hillbrandt Thomas Schwarz (Hrsg.) Schule und Bildung im Wandel Anthologie historischer und aktueller Perspektiven Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. 1.Auflage 2009 Alle Rechte vorbehalten © VSVerlag für Sozialwissenschaften | GWVFachverlage GmbH,Wiesbaden 2009 Lektorat:Katrin Emmerich / Tilmann Ziegenhain VS Verlag für Sozialwissenschaften ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werkeinschließlichallerseiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohneZustimmungdes Verlags unzulässig und strafbar.Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,Übersetzungen,Mikroverfilmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungen usw.in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung:KünkelLopka Medienentwicklung,Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung:Krips b.v.,Meppel Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in the Netherlands ISBN 978-3-531-15305-6 (cid:2)(cid:3)(cid:4)(cid:5)(cid:6)(cid:7)(cid:8) Werner Helsper & Bernhard Stelmaszyk Vorwort ..................................................................................................... 9 Christian Hillbrandt & Thomas Schwarz Wer liest schon Festschriften? – Ein Vademecum! ................................ 11 (cid:2)(cid:9) (cid:10)(cid:11)(cid:12)(cid:7)(cid:13)(cid:14)(cid:11)(cid:12)(cid:15)(cid:4)(cid:16)(cid:8)(cid:17)(cid:16)(cid:11)(cid:7)(cid:14)(cid:18)(cid:19)(cid:16)(cid:8) Christian Hillbrandt & Wilhelm Sintzen-Königsfeld Schulentwicklung durch Standardisierung. Anmerkungen zur Entwicklung von Schule durch Bildungsstandards aus historischer und aktueller Sicht .................................................................................. 15 Dietmar Fack Einsatzbereitschaft und Führungsanspruch im nationalsozialistischen Staat. Die Relativierung der Auslese in den NS-Formationen durch die Schule ............................................................................................... 37 Anja Hilgers Geschichte, Struktur und Funktion der Hitlerjugend .............................. 53 Volker van der Locht Die Anfänge anthroposophischer Heilpädagogik im Kontext der Jugendbewegung ..................................................................................... 73 Gerhard Siegner Öffentliche Sorge für Jugendliche – Kritik der öffentlichen Jugendfürsorge. Historische Schlaglichter und aktuelle Entwicklung eines produktiven Diskurses ................................................................... 93 Josef Fellsches Förderung der Lebenslust als Moment von Erziehung und Bildung .... 127 6 Inhalt Michael Weegen Mehr oder weniger? Studiennachfrage in Deutschland zwischen verordneter Freiheit und wachsender Beliebigkeit ............................... 139 Thomas Ziehe Jugend in symbolischen Kontexten. Einige Folgen des Wandels von Hintergrundüberzeugungen .................................................................. 157 (cid:2)(cid:2)(cid:9) (cid:17)(cid:16)(cid:11)(cid:7)(cid:14)(cid:18)(cid:19)(cid:16)(cid:8)(cid:20)(cid:21)(cid:14)(cid:8)(cid:22)(cid:15)(cid:4)(cid:21)(cid:6)(cid:16)(cid:23)(cid:24)(cid:16)(cid:25)(cid:5)(cid:6)(cid:7)(cid:23)(cid:26)(cid:14)(cid:13)(cid:27)(cid:6)(cid:16)(cid:28)(cid:5)(cid:7)(cid:11)(cid:29)(cid:8) Kerstin Dümmler & Wolfgang Melzer Gewalt in der Schule – Untersuchungen zu Schikane und Mobbing mit den Daten der aktuellen HBSC-Studie ........................................... 171 Sigrid Blömeke Medien machen gewalttätig – die Schule soll aber nichts dagegen tun. Ergebnisse einer empirischen Studie zu medienerzieherischen Einstellungen von Lehramtsstudierenden ............................................. 187 Anja Seifert Theaterpädagogik als Methode der Gewaltprävention in der Schule .... 209 Joachim Kersten „Ghettos“, Gangsta-Stil und der Rütlifluch ........................................... 225 Volker Ladenthin Destinatives und auratisches Handeln. Anmerkungen zur Handlungstheorie, nebst einigen aktuellen Applikationen anlässlich terroristischen Handelns ....................................................................... 235 (cid:2)(cid:2)(cid:2)(cid:9) (cid:26)(cid:16)(cid:14)(cid:12)(cid:30)(cid:16)(cid:29)(cid:7)(cid:11)(cid:31)(cid:16)(cid:3)(cid:8)(cid:5)(cid:21) (cid:8)(cid:19)(cid:16)(cid:19)(cid:16)(cid:3)(cid:25)(cid:18)(cid:14)(cid:7)(cid:11)(cid:19)(cid:16)(cid:8)(cid:26)(cid:14)(cid:13)(cid:27)(cid:6)(cid:16)(cid:28)(cid:16)(cid:8)(cid:31)(cid:13)(cid:3)(cid:8) !(cid:14)(cid:20)(cid:11)(cid:16)(cid:4)(cid:21)(cid:3)(cid:19)"(cid:8)(cid:22)(cid:15)(cid:4)(cid:21)(cid:6)(cid:16)(cid:8)(cid:21)(cid:3)#(cid:8)(cid:17)(cid:11)(cid:6)#(cid:21)(cid:3)(cid:19)(cid:8) Sven Brademann, Werner Helsper, Rolf-Torsten Kramer & Carolin Ziems Biographische Orientierungen von Kindern zu schulischer Selektion – der Übergang in exklusive gymnasiale Bildungsgänge ..................... 255 Heinz-Hermann Krüger, Sina-Mareen Köhler & Maren Zschach Peergroups und schulische Selektion – Forschungsdesign und erste Ergebnisse .............................................................................................. 281 Inhalt 7 Werner Thole Die Wiederentdeckung der Erziehung und ihre Infragestellung durch die Neurobiologie ................................................................................. 303 Klaus Klemm ‚Risikoschüler’ – Jugendliche auf dem Abstellgleis? ........................... 317 Achim Frohnhofen & Heinz Schmitz Ich bin Deutschland! – Zur risikobehafteten Dramaturgie des Alltäglichen in Deutschland. Illustriert am Phänomen von Schulverweigerung ............................................................................... 329 Thomas Schwarz Schulangst, Schulverweigerung und Hochbegabung. Zugleich ein Beispiel für die Notwendigkeit des rekonstruktiven Fallverstehens in der Professionalisierung von Lehrkräften ................. 353 Fritz Bohnsack Stabilität als Ziel schulischer Erziehung? ............................................. 387 Michael Jost Jugendspezifische Selbstüberschätzung im Bezugsrahmen jugendlichen Risikoverhaltens .............................................................. 397 Bernhard Stelmaszyk Die Bedeutung einer berufsbiographischen Perspektive für Erziehungswissenschaftler/innen – Eine Grundlegung von Professionalisierung durch Fallrekonstruktion und Fallarbeit .............. 423 Christian Droßmann Innenansichten einer Großstadthauptschule. Perspektiven aus dem Projekt „Krisenhafte Schülerbiographien“ .................................... 435 Verzeichnis der Autorinnen und Autoren ............................................. 449 $(cid:13)(cid:14)(cid:25)(cid:13)(cid:14)(cid:7)(cid:8) Der vorliegende Band würdigt das akademische Wirken von Prof. Dr. Wilfried Breyvogel, dessen Arbeiten vielfältige Anregungen für die hier gesammelten Themen boten. Mit seinem 65. Geburtstag im März 2007 geht eine lange akademische Karriere von Wilfried Breyvogel als Forscher, akademischer Lehrer und Hochschul- politiker in eine neue Phase. Seit mehr als 30 Jahren hat er an der Universität in Essen im Diplomstudiengang Erziehungswissenschaft und in der Lehrerbildung eine engagierte, abwechselungsreiche und sowohl fachlich fundierte wie auch hochschuldidaktisch überzeugende Lehrtradition entwickelt. Fester Bestandteil seiner Lehrveranstaltungen waren umfangreiche Partizipationsmöglichkeiten für interessierte Studierende, so dass regelmäßig über die eigenen Lehrver- anstaltungen für Studierende erste Forschungs- und Projektbeteiligungen ermög- licht wurden. Kein Zufall, dass als erste Personengruppe bei der Abschiedsvor- lesung die Studierenden angesprochen wurden. Aus solchen Initiationen in die Erziehungs- und Sozialwissenschaft – über das Themenspektrum der Beiträge in diesem Band erfolgt gewissermaßen beiläufig eine Ausdifferenzierung des Feldes – erwuchsen eine Reihe akademischer Karrieren. Kein Zufall auch, dass etwa die Hälfte der in diesem Band versammelten Autoren auf Begegnungen mit Wilfried Breyvogel bereits im Studium zurück- greifen konnten. Die akademische Laufbahn von Wilfried Breyvogel angemessen zu würdigen, ist ein umfangreiches Unterfangen, insofern soll hier exemplarisch auf einige kontinuierliche Linien in seiner Arbeit hingewiesen werden. Die hohe Relevanz der Lehre ist bereits kurz angesprochen worden. Durchaus mit autobiographischem Hintergrund kann konstatiert werden, dass auch sehr gut besuchte Veranstaltungen (wenig euphemistisch könnte man von Überfüllung sprechen) – und das waren die meisten – sorgfältig geplant waren, Raum für Improvisationen ließen und vor allen Dingen studentische Arbeitsgruppen unterstützten und in ihrem Bildungsprozess Ernst nahmen. Inhaltlich standen zwei große Themenbereiche im Mittelpunkt seiner Arbeitsschwerpunkte: zum einen die historische Bildungsforschung und zum anderen die pädagogische Jugendforschung. Diese beiden Linien wurden zum Teil produktiv verknüpft. Hervorzuheben sind – neben grundlegenden historischen Beiträgen zu Lehrern und ihren Verbänden – die wichtigen Arbeiten zur historischen Jugend(kultur)forschung, etwa zum Wandervogel oder 10 Vorwort auch zur Jugend im Nationalsozialismus. Nicht weniger bedeutsam sind die Bei- träge zu neuen Jugendkulturen und deren Einbettung in die Geschichte der Jugendkulturen im Horizont neuer virtueller Welten und postmoderner Strömungen. Frühzeitig band Wilfried Breyvogel interdisziplinär Sozialwissen- schaften und Gesellschaftstheorie ein, um über Fragen von Schul-, Jugend- und Bildungsforschung angemessen diskutieren zu können. Er rezipierte dabei eine beeindruckende Anzahl von Autoren aus psychoanalytischen, sozialwissen- schaftlichen, historischen, philosophischen und religionswissenschaftlichen Denkrichtungen; diese Liste wäre sicherlich erweiterbar. Und mehr noch: er integrierte sie produktiv für eine erziehungswissenschaftliche Theoriebildung, die an Bildungsprozessen in historischen, modernen und postmodernen Gesell- schaften interessiert ist und dabei die Protagonisten – seien es nun Schüler/innen oder Jugendliche in unterschiedlichen Jugendkulturen – nicht aus dem Blick verliert. Ein Verweis auf einen mehr als 25 Jahre alten Sammelband, heraus- gegeben von Wilfried Breyvogel und Hartmut Wenzel, zeigt gleichzeitig die Kontinuität und die Aktualität: „Subjektivität und Schule. Pädagogisches Handeln zwischen subjektivem Sinn und institutioneller Macht“. Einerseits charakterisiert ein Titel „(...) im Wandel“ angemessen ein Arbeits- programm, das sich gerade nicht durch die Reproduktion von Standardthemen auszeichnet, andererseits zeichnen sich die thematischen Linien nicht durch eine an Modethemen orientierte Beliebigkeit aus, und so gibt es im akademischen Leben von Wilfried Breyvogel auch eine thematische Schließung, indem er in seiner Abschiedsvorlesung die Frühromantik und Schleiermacher behandelte – und damit zur Überraschung an frühe Marburger Themen im Kontext seiner Promotion anschloss. Über die anfänglich angesprochene neue Phase wissenschaftlichen Arbeitens kann nur spekuliert werden, jedoch erwecken Telefonate und Gespräche mit Wilfried Breyvogel kaum den Eindruck eines Ruhestandes. Wissenschaftliche und universitäre Themen und Fragen werden – das wäre jedenfalls unsere Prognose – auch außerhalb eines inneruniversitären Rahmens wahrgenommen und diskutiert. Nachlassendes Interesse ist nicht spürbar und neue Vorhaben sind bereits projektiert. Dazu wünschen wir im Namen aller Beiträger des Bandes weiterhin Produktivität und Kreativität. Werner Helsper & Bernhard Stelmaszyk Christian Hillbrandt & Thomas Schwarz %(cid:16)(cid:14)(cid:8)(cid:6)(cid:11)(cid:16)(cid:12)(cid:7)(cid:8)(cid:12)(cid:15)(cid:4)(cid:13)(cid:3)(cid:8)&(cid:16)(cid:12)(cid:7)(cid:12)(cid:15)(cid:4)(cid:14)(cid:11) (cid:7)(cid:16)(cid:3)’(cid:8)((cid:8)!(cid:11)(cid:3)(cid:8)$(cid:5)#(cid:16)(cid:28)(cid:16)(cid:15)(cid:21)(cid:28)) Unselbstständige Literatur so auch Festschriften, fristen ein bedauerliches Da- sein. Man wirft ihnen einen Mangel an Homogenität vor und bedauert, dass vielfach wichtige Beiträge in der Öffentlichkeit nicht ausreichend in den Blick genommen und so der interessierten Öffentlichkeit entzogen werden. So thematisieren die nachstehenden Beiträge das Verhältnis der heranwachsenden Generation zu ihren sozialisatorischen Handlungsfeldern. Diese Kontexte gliedern den Band in drei Themenblöcke, die sich in Anlehnung an die Forschungstradition der pädagogischen Jugendforschung in Essen entwickelt haben. Gleichzeitig lässt sich daraus der Schluss ableiten, dass die pädagogische Jugendforschung in weiten Teilen in der Schul- und Sozialforschung Berück- sichtigung gefunden hat. Nicht zuletzt deswegen, weil die Mehrzahl der Autoren eine enge Beziehung zur Jugendforschung in Essen hatten. I Der erste Teil des Buches beschäftigt sich unter Berücksichtigung historischer Schulentwicklung u. a. mit Erscheinungen wie der Hitlerjugend, hier mit ihrer Struktur, ihrer Geschichte und ihrer Funktion (A. Hilgers). Ergänzt wird diese Betrachtung der Jugendorganisation im Dritten Reich durch einen weiteren Aspekt der Gemeinschaftserziehung in Formationen während des National- sozialismus – Führerauslese am Beispiel eines Oberprimaners (D. Fack). Daneben werden reformpädagogische Ansätze sowie ihre Bedeutung für die Jugendbewegung dargestellt und mit Ansichten und Tendenzen der Heil- pädagogik verknüpft (V. van der Locht). Ergänzend stehen dazu die Förderung der jugendlichen Lebenslust und die der Menschenwürde, die im Zusammen- hang mit bildungstheoretischen Überlegungen expliziter Bestandteil der Wandlung von Schule und Bildung werden (J. Fellsches). Der damit ein- geräumte kulturgeschichtliche Befund der Lebensfeindlichkeit oder auch der Lebensunlust verweist darauf, welche Bedeutung der Fürsorge durch Institutionen zukommen kann. Darum wird der Entstehungskontext einer Für- sorgeeinrichtung rekonstruiert und die Parameter der Sorge um Kinder und Jugendlichen sowie Kritikpunkte an der öffentlichen Jugendfürsorge beispiel- haft im konkreten Sozialraum erarbeitet (G. Siegner). Angelehnt an Ver- änderungen der sozialen Bezüge und der Modernisierung kultureller ge- 12 Christian Hillbrandt & Thomas Schwarz sellschaftlicher Beziehungen lassen sich auch – zumindest theoretisch – Ver- änderungen der Jugendkulturen herleiten, die dann als sekundäre Folgen eines Wandels von allgemein-kulturellen und damit auch symbolischen Regel- systemen gesehen werden (Th. Ziehe). Zu einer Veränderung von Regeln im öffentlichen Raum gehören auch die administrativen Setzungen im Schulsystem bzgl. der Standardisierung von Bildung in Deutschland, die hier anhand aus- gewählter bildungsgeschichtlicher Stationen seit ihrer Institutionalisierung thematisiert und besonders gewichtet werden, um die Nachhaltigkeit von Quali- tätsentwicklung im Bildungssystem sowie Schulentwicklung zu initiieren und ihr Impulse zu geben (Hillbrandt & Sintzen-Königsfeld). Des Weiteren ist hier auch ein Beitrag angesiedelt, der die quantitativen Reflexionen zur Hochschul- planung beleuchtet (M. Weegen). II Der zweite Teil des Buches fokussiert die Gewalt-Problematik mit der Schul- entwicklung. So sind Neue Medien und Schule seit langer Zeit eine Konstante in der medienpädagogischen Diskussion und die Frage, ob Medien gewalttätig machen, berechtigt. Es werden Ergebnisse einer empirischen Studie zu medien- erzieherischen Einstellungen von Lehramtsstudierenden vorgestellt. Im Zentrum stehen dabei – unter entsprechender Fragestellung –, empirisch gesicherte Informationen zu liefern, die neben der Beschreibung der medienerzieherischen Einstellungen auch typische Einstellungen bei Lehramtsstudierenden zu Medien und Erziehung herauszuarbeiten (S. Bloemecke). Während Schüler über einen relativ engen Gewaltbegriff verfügen, der vorrangig auf physische Gewalt und Vandalismus abgestellt ist, sind Lehrende sensibilisiert gegenüber subtileren Formen von Gewalt. Dabei spielen Veränderungen der Täter-Opfer-Typologie, aber auch Täter- bzw. Opfererfahrungen der Akteure eine Rolle. Hieraus lassen sich Implikationen für Prävention und Förderung ableiten (Dümmler & Melzer). Eine These ist, dass in vielen Fällen Gewalttaten durch eine Handlungsplanung initiiert werden, welche durch kulturell vertraute Theorien der destinativen Handlungsplanung nicht angemessen verstanden werden können. Eine solche nunmehr nicht-destinativ begründete Handlungsbereitschaft – so die Konsequenz – erweist sich den aufklärerischen Politik- aber auch Bildungs- bemühungen gegenüber als stark oder völlig resistent. Von daher ist nach neuen Formen politischen Agierens und pädagogischen Arbeitens zu fragen. Dabei soll versucht werden, einen Beitrag zum Verständnis von Gewalttaten zu leisten (V. Ladenthin). Dem gegenüber steht die zunehmende Ghettoisierung von Zu- wandererfamilien, denen die Bildungs- und Integrationsmotivation verloren ge- gangen ist. Der Gangster-Stil hat in diesem Milieu bei der Identitätssuche eine besondere Stellung (J. Kersten). Gewaltprävention stellt daher eine besondere

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