ebook img

Schulautonomie, Wohlfahrtsstaat und Chancengleichheit: Ein Studienbuch PDF

250 Pages·2000·4.166 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Schulautonomie, Wohlfahrtsstaat und Chancengleichheit: Ein Studienbuch

Schulautonomie, Wohlfahrtsstaat und Chancengleichheit Frank-OlafRadtkeIManfred Weiß (Hrsg.) Schulautonomie, Wohlfahrtsstaat und Chancengleichheit Ein Studienbuch unter Mitarbeit von Eumorfia Magotsiu-Schweizerhof Leske + Budrich, Opladen 2000 Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Papier. Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Ein Titeldatensatz für diese Publikation ist bei Der Deutschen Bibliothek erhältlich ISBN 978-3-8100-2006-2 ISBN 978-3-322-95122-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-95122-9 © 2000 Leske + Budrich, Opladen Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere fiir Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikro verfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Inhalt Vorwort 11 Frank-OlaJ Radtke Einleitung: Schulautonomie, Sozialstaat und Chancengleichheit.... 13 1. Semantische Verwirrung 13 - 2. Rekontextualisierung 15 - 3. Reformmotive 17 - 4. Gewollte und ungewollte, befiirchtete und tatsächliche Wirkungen 20 - 5. Neo-liberaler und neo-konservativer Import 24 - 6. Wofiir ist die Bildungspolitik noch verantwortlich? 27 -Literatur 30 Teil I: Bildungspolitische Tendenzen ManJred Weij] unter Mitarbeit von Brigitte Steinert Privatisierung des Bildungsbereichs - Internationale Tendenzen ................................................ 35 l. Einleitung 35 - 2. Privatisierungsgrad des Schulbereichs in OECD-Ländem 37 - Exkurs: Erklärung unterschiedlicher Privatisie rungsgrade -die Studie von E. James 39 - 3. Privatisierungstrends 40 - 4. Privatisierungsstrategien 42 - 5. Evaluation der Privatisierung 46 - 6. Resümee 49 - Anmerkungen 49 - Literatur 50 Ludwig v. Friedeburg 52 Schulentwicklung zur Ungleichheit .............................. .. Literatur 64 5 Martin Carnoy Volkswirtschaftliche Strukturanpassungen Das veränderte Erscheinungsbild des Bildungswesens im in ternationalen Vergleich 66 1. Die weltweite Reduktion des öffentlichen Sektors 66 - 2. Struk turanpassungen im Bildungssektor 73 - 2.1 Wettbewerbsorientierte Reformen 73 - 2.2 Finanziell motivierte und geldgesteuerte Refor men 78 - 2.3 Auf Gerechtigkeit und Chancengleichheit zielende Reformen 80 - 3. Konflikte zwischen den Reformen 82 - 4. Hat die Bildungsqualität nachgelassen? 85 - 5. Gibt es Alternativen? 89 - Literatur 91 Egon Becker Von der Zukunftsinvestition zur Effektivitätskontrolle des Bildungssystems Ein unvorsichtiges Plädoyer fiir eine neue bildungsökonomi 95 sche Debatte 1. Vorbemerkungen 95 - 2. Ein kurzer Blick zurück 96 - 3. Kon junkturen einer Zwitterdisziplin 99 - 4. Transformationen eines Dis kurses 102 - 5. Wiederbelebungsversuche des bildungsökonomi schen Diskurses 107 - Literatur 113 6 Teil 11: Erfahrungen aus De-Regulierungsländern Cita Steiner-Khamsi De- Regulierung und Schulwahl in den U.S.A.: Gewinner und Verlierer Was ist aus internationalen Vergleichen zu lernen? 117 1. Vergleichbare Entwicklungen 119 - Der Übergang von einem Allgemeinbildungs- zu einem Minimalbildungskonzept 124 - Der Übergang von Bedürfnisorientierung zu Leistungsorientierung 125 - 2. Interne Angelegenheiten 129 - Schulqualität und Wettbewerb 129 - Segregation von Minderheiten und freie Schulwahl 129 - Das Kon zept der "Community": Choice und Voice 131 - Deregulierung: Ein Intermezzo? - Literatur 134 Carole Anne Spreen Empowerment und Enahlement: Steuerung großstädtischer Schulen durch die Schulgemeinde in den USA am Beispiel New York, Los Angeles und Chicago ................................................ 136 1. Der Kontext der Reformen 136 - Die Schulsysteme in den Groß städten und die Legitimationskrise im Bildungswesen 137 - Die An sätze Empowerment und Enablement 142 - 3. 1 Empowerment in New York und Chicago 143 -Enablement im Unified School District von Los Angeles 147 - Wirkungen und Grenzen der Dezentralisie rung 148 - 4. Schlußfolgerungen 150 - Anhang: Fallbeispiele 153 - Literatur 158 7 Ingeborg Kriwet Bildungschancen von Migrantenkindern im schwedischen Schulsystem .............................................. . 161 1. Einwanderung, soziale Integration und Schulautonomie 161 - 2. Das schwedische Schulsystem und die Schulreform der neunziger Jahre 164 - 3. Das Recht der Migrantenkinder auf heimatsprachli chen Unterricht -Anspruch und Wirklichkeit 169 - 4. Zwei Beispiele rur problematische Entwicklungen und hoffnungsvolle Perspektiven 174 - 5. Zusammenfassung 179 - Literatur 183 Paul Jungbluth Schul autonomie und Chancengleichheit in der Niederländischen Grundschule Eine Zwischenbilanz ............................................................................ 185 1. Schulautonomie und Schulvorrangspolitik in den Niederlanden 185 - 2. Eliteschulen, Bürgerschulen und drei Kategorien Arbeiter schulen 188 - 3. Mechanismen der (Selbst-)Segregierung 191 - 4. Schultypen und Leistungseffekte 192 - 5. Leistungsvergleich und 'school-feedback' 196 Sally Tomlinson Wie wirken sich Bildungsmärkte auf ethnische Minderheiten aus? ........................................................... . 201 1. Einleitung 201 - 2. Wahlfreiheit und sozioökonomischer Status 203 - 3. Konzentration der Minderheiten in den Großstädten 205 - 4. Freie Schulwahl und ethnische und rassische Segregation 208 - 5. Erwünschte Kunden? 211 - 6. Dezentralisierung der Budgets 214 - 7. Positive Aspekte 216 - 8. Schlußfolgerungen 218 - Literatur 219 8 Teil ßI: Literaturbericht Eumorfia Magotsiu Zur Debatte um die Schulautonomie und die Folgen für die Chancengleichheit von Migrantenkindern......... 225 Einleitung 225 - 1. Hauptargumentationslinien der Debatte 227 - 1.1 Geschichtliche Entwicklung 227 - 1.2 Pädagogische und ökonomi sche Argumentationslinien 231 - 1.3 Schwierigkeiten bei der Durch führung 232 - 1.4 Frage der pädagogischen Effizienz 233 - 2. Schulautonomie und Chancengleichheit 236 - 2.1 Chancengleichheit oder marktwirtschaftliche Effizienz 236 - 2.2 Die Frage der Chan cengleichheit im Fokus der Entwicklungen in anderen europäischen Ländern 240 - :.3 Chancengleichheit und dauerhafte Ungleichheiten 246 - 2.4 Folgen für die Chancengleichheit von Migrantenkindern? 248 - Literatur 249 9 Vorwort Mit dem hier vorgelegten Studienbuch soll der Versuch gemacht werden, zwei Debatten über Schule, die bisher mehr oder weniger unbeeindruckt voneinander geführt wurden, zusammenzubinden: In den vergangenen Jahren hat es (1) eine Fülle von Publikationen über das Thema "Schulautonomie" gegeben. Befürwortet wird eine Umstellung der Steuerungsstrategien durch Entbürokratisierung der Schulverwaltung bis hin zu einer Einführung von Marktelementen. Angestrebt wird eine Verbes serung der Qualität der Schulen und der Schülerleistungen bei zugleich ef fektiverer Ausnutzung der verfügbaren Ressourcen. Das Thema ist Teil der De-Regulierungsdiskussion im Wohlfahrtsstaat, die über die USA und Groß britannien kommend nach den Systemen der sozialen Sicherung nun auch das Schulsystem erfaßt hat. Das Wort "Autonomie" hat in der Pädagogik einen guten Klang. Die Diskussion im Kontext der Schule kann an lange gehegte reformpädagogi sche Ideen anknüpfen und wird deshalb von engagierten Schulreformern begrüßt, aber auch hoch kontrovers diskutiert. Während die einen ihre uner füllten Reformhoffnungen auf das neue Konzept setzen, haben andere vor allem Befürchtungen. Vorausgesagt wird, daß mit der Verwaltungsreform unter der Hand bisher allgemein geteilte gesellschafts- und bildungspolitische Ziele, darunter die "Chancengleichheit", aufgegeben werden könnten. Daneben und unabhängig gibt es (2) eine migrationspädagogische De batte, die ihren programmatischen Ausdruck in dem Konzept der Interkultu rellen Pädagogik findet, deren überfallige Umsetzung in der Praxis verlangt wird. Auch hier geht es nicht ohne Kontroverse. Während die einen die An erkennung von kultureller Differenz in den Vordergrund schieben, befürchten die anderen, daß darüber die andauernde Bildungsungleichheit aus dem Blick geraten oder bloß als unvermeidliches Wanderungs risiko behandelt werden könnte. Wenn mit Blick auf das deutsche Schulsystem heute über Chancen gleichheit geredet wird, dann sind in erster Linie die Bildungschancen der Migrantenkinder (Arbeitsmigranten, Flüchtlinge, Aussiedler) zu thematisie ren. Migrantenkinder haben bezogen auf ihr Bildungsverhalten die Position der Arbeiterkinder der sechziger Jahre eingenommen. Sie sind insofern eine besondere Herausforderung für das Schulsystem und seine Leistungsfahig keit, die nicht an individuellen Schülerleistungen gemessen werden, sondern auch aus einem Beitrag zur sozialen Integration bestehen könnte. Aber Mi grantenkinder und ihre besonderen Bedürfnisse kommen in der Diskussion 11 um Schulautonomie in Deutschland, wo man an Schulprofilen arbeitet, bisher gar nicht vor, wie umgekehrt Migrationspädagogen eine Zusammenhang von De-Regulierung und Diskriminierung bisher nicht hergestellt haben. Ganz anders ist die Diskussionslage in den USA, aber auch in England, Schweden oder den Niederlanden, wo erste Erfahrungen mit der De-Regulierung des Schulsysteme vorliegen und die Wirkungen der Umstellung auf verschiedene BevölkerungsgruppeniMinderheiten mittlerweile auf der Basis empirischer Studien abgeschätzt werden können. Der hier vorgelegte Band versucht dem Defizit an empirischer Evidenz abzuhelfen, das ein Nährboden für Hoffnungen wie für Befürchtungen glei chermaßen ist. Er versammelt Übersichtsartikel und Fallstudien, die sich in dem semantischen Feld, das von den Begriffen Schulautonomie und Sozial staatsgarantie, De-Regulierung und Diskriminierung begrenzt wird, eine Art Folgenabschätzung vorzunehmen, die insbesondere die nicht-intendierten Nebenfolgen betriebs- und marktwirtschaftlicher Kalküle bei der Organisati on der Schule auf ethnische Gruppen/Minderheiten untersuchen soll. Bevor sich die Bildungsverwaltungen mit Elan in eine neue Reform wer fen, gilt es international vergleichend den Blick für die Vor- und Nachteile der weltweit favorisierten Anpassungsstrategie zu schärfen. Es könnte sich erweisen, daß so harmlos klingende Konzepte wie "pädagogische Profilbil dung", "Budgetierung" oder "Aufhebung der Schuleinzugsbezirke" für die Grundschulen als neue Mechanismen der institutionellen Diskriminierung und der Steigerung von Ungleichheit und sozialer Desintegration wirken. Andererseits war auch zu untersuchen, wo die Vorteile und neuen Möglich keiten einer Umsteuerung des Schulsystems liegen, und ob nicht mit Zielver einbarungen und den zugehörigen neuen Evaluationstechniken, z. B. ,ethnic monitoring', auch das gesellschafts- und bildungspolitische Ziel der Gerech tigkeit effektiver erreicht werden könnte. Der Band ist hervorgegangen aus einem Internationalen Expertenge spräch, das im Sommer 1996 an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) stattgefunden hat. Entstanden ist ein Studienbuch, das Zusammenhänge der Internationalen Bildungsreformdiskussion erschließen will. Es konnte -ergänzt um zwei weitere Texte -nur zustande kommen, weil alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer nachträglich bereit waren, ihre Beiträ ge auszuformulieren und dabei den Wünschen der Herausgeber nachzugeben. Zu danken ist an dieser Stelle besonders Eumorfia Magotsiu-Schweizerhof, die ihr organisatorisches Geschick einbrachte, den Übersetzern, Thomas Höhne und Ulrich Schäfer, aber nicht zuletzt Birgit Fischer für die genaue Einrichtung der Druckvorlage. Frankfurt, im Oktober 1999 F.O.R./M.W. 12

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.