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Schnittkraft- und Verschleißuntersuchungen beim Walzfräsen von Stirnrädern PDF

57 Pages·1968·2.074 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Nr.1969 Herausgegeben im Auftrage des Ministerprăsidenten Heinz Kiihn von Staatssekretăr Professor Dr. h. c. Dr. E. h. Leo Brandt DK 621.833 621.91.02 Prof. Dr.-Ing. Dr.o. e. D. Se. Herwart OpitZ Dr.-Ing. Karl Ziegler Dipl.-Ing. Bernoard Hoffmeister Laboratorium fiir Werkzeugmaschinen und Betriehslehre der Rhein.-Westf. Techn. Hochschule Aachen Schnittkraft- und VerschleiBuntersuchungen beim von Walzfrăsen Stirnrădern SPRINGER FACHMEDIEN WIESBADEN GMBH ISBN 978-3-663-06682-8 ISBN 978-3-663-07595-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-07595-0 Verlags-Nr.011969 © 1968 by Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Westdeutscher Verlag GmbH, Köln und Opladen 1968 lnhalt 1. Schnittkrăfte beim Wălzfrăsen von Stirnrădern ........................... 5 1.1 Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 1.2 Schnittkrăfte bei der spanabhebenden Metallbearbeitung ............ 5 1.2.1 V orschubkraft, Riickkraft .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 1.2.2 Hauptschnittkraft. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 1.3 Spanungsgeometrie beim Wălzfrăsen ............................. 6 1.3.1 Bestimmung der Eingriffsverhăltnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 1.3.1.1 Bezeichnungen an der Paarung Frăser-Zahnrad .... . . . . . . . . . . . . . . . . 7 1.3.1.2 Abstand des ersten schneidenden Zahnes von der Verzahnungsmitte . . 8 1.3.1.3 Ersatzkreisradius rK und Eindringtiefe H ......................... 10 1.3.1.4 Verdrehwinkel rp', Mittenabstăndey .............................. 11 1.3.2 Ermittlung der Spanungsgeometrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 1.4 Numerische Berechnung der Spanungsgeometrie in Abhăngigkeit von den Verzahnungsabmessungen und den Schnittbedingungen . . . . . . . . . 13 1.4.1 V orschub . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 14 1.4.2 Modul........................................................ 16 1.4.3 Zăhnezahl. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 17 1.4.4 Profilverschiebung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 1.4.5 Frăserabmessungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 1.4.5.1 Frăserradius . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 18 1.4.5.2 Frăserstollenzahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 19 1.4.6 Zustellfaktor. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 19 1.4.7 Folgerungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 20 1.5 Messung der Schnittkrăfte ...................................... 20 1.6 Ermittlung einer SchnittkraftkenngrăBe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 22 1.7 Maximale Hauptschnittkraft P H in Abhăngigkeit von der Verzahnungs- geometrie und den Schnittbedingungen .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 25 1. 7.1 Schnittgeschwindigkeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 26 1.7.2 Frăsverfahren................................................. 26 1.7.3 WerkzeugverschleiB. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 27 1.7.4 Zahnradwerkstoff. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 27 1.7.5 Schnittkraftformel fiir PH . .•••..•••... . ..•. .••••. .•••. .•.••. . . .• 27 1.8 Mittlere Schnittkraft Pm ........................................ 29 1.8.1 Ermittlung von Pm ............................................ 29 1.8.2 Schnittkraftformel fiir Pm ....... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 30 1.8.3 Vergleich der Schnittkraftformeln fiir P und Pm .................. 30 H 1.9 Folgerungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 31 2. VerschleiBuntersuchungen beim Wălzfrăsen .............................. 31 3. Literaturverzeichnis ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 33 4. Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 3 1. Schnittkrăfte beim Wălzfrăsen von Stirnrădern 1.1 Einleitung Flir die Auslegung leistungsfăhiger Werkzeugmaschinen ist die Kenntnis der auftreten den Belastungen von entscheidender Bedeutung. Bei a11en Zerspanverfahren sind die Schnittkrăfte wichtige Kriterien, da sie sowohl Verformungen der Maschinenteile her vorrufen als auch ein MaB flir die erforderliche Antriebsleistung sind. V on der durch gesetzten Leistung ist die Dimensionierung der Getriebe sowie die Auslegung des An triebsmotors abhăngig, wăhrend die Schnittkraft die erforderliche Steifigkeit derjenigen Maschinenteile bestimmt, von denen Werkzeug und Werkstlick gefUhrt werden. Die erreichbare Bearbeitungsqualităt ist von der Flihrungsgenauigkeit der Werkzeug maschine abhăngig. Dies gilt in besonderem MaBe fUr Verzahnmaschinen, bei denen das geforderte Profil durch Abwălzen von Werkzeug und Werkstlick erzeugt wird. Beim Abwălzfrăsen wird die Wălzbewegung durch einen Getriebezug erzeugt, der Frăser und Zahnrad im vorgegebenen Obersetzungsverhăltnis miteinander koppelt. Zur Flihrungs genauigkeit kommt demnach als weitere EinfluBgroBe auf die Bearbeitungsqualităt die Obertragungsgenauigkeit des Wălzgetriebezuges. Abweichungen von der exakten Wălz­ bewegung rufen Profilfehler an der Verzahnung hervor, die in starkem MaBe das Ober tragungsverhalten, die Gerăuschabstrahlung und die Lebensdauer von Getrieben beein flussen. Solche Abweichungen werden hervorgerufen durch schnittkraftbedingte Ver formungen von Maschinenteilen sowie durch kinematische Ungenauigkeiten der Ver zahnmaschine. Wăhrend die kinematischen Ungenauigkeiten von Wălzfrăsmaschinen bereits eingehend untersucht wurden, liegen liber Schnittkrăfte beim Wălzfrăsen bisher nur wenige Unter suchungsergebnisse vor. Wegen der beim Wălzfrăsen stets sehr aufwendigen Versuchs durchfUhrung und der hohen Kosten fUr Werkzeuge, Maschinen und Zahnrăder werden dabei meist nur wenige EinfluBgroBen erfaBt. Weiterhin sind die Untersuchungen nicht immer unter praxisnahen Schnittbedingungen durchgeflihrt worden. Die Ergebnisse weichen demzufolge zum Teil erheblich vonein ander ab. In den vorliegenden Untersuchungen sol1 versucht werden, die Schnittkrăfte beim Wălz­ frăsen a11gemeingliltig darzuste11en. Dazu wird die infolge des Abwălzvorganges kom plizierte Spanungsgeometrie an den einzelnen Frăserschneiden berechnet und experi mente11 eine SchnittkraftkenngroBe ermittelt. Aus Spanungsgeometrie und Schnittkraft kenngroBe lassen sich dann die bei unterschiedlichen EinfluBgroBen auftretenden Schnittkrăfte bestimmen. 1.2 Schnittkriifte bei der spanabhebenden Metallbearbeitung Der Schnittkraftvektor am Schneidkeil des Werkzeuges wird im allgemeinen Fall in die Komponenten Hauptschnittkraft P H in Richtung der Schnittgeschwindigkeit, V or schubkraft Pv in Vorschubrichtung und Rlickkraft P senkrecht zu P und Pv unter R H teilt. Es wurden Schnittkraftmesser entwickelt, die diese drei Komponenten einzeln und gleichzeitig zu messen gestatten. 5 1.2.1 Vorschubkraft, Ruckkraft Jm allgemeinen ist die Hauptschnittkraft die dominierende Komponente; vielfach werden die anderen Komponenten als Bruchteile von PH angegeben. Beim Wălzfrăsen ist die Ermittlung von Pv und PR mit erheblichem Aufwand verbunden; deswegen wird die Messung zunăchst fiir die Hauptschnittkraft PH durchgefiihrt. 1.2.2 Hauptschnittkraft Fiir die klassischen Zerspanverfahren Hobeln, Drehen, Frăsen wurden an vielen Stellen eingehende Untersuchungen des Zerspanprozesses durchgefiihrt. Die dabei ange fallenen Ergebnisse ermoglichen es, verschiedene EinfluBgroBen zu Werkstoffkenn werten zusammenzufassen und fiir die Hauptschnittkraft relativ einfache Gleichungen aufzustellen. Nach KIENZLE gilt: (1) PH Hauptschnittkraft in Richtung der Schnittgeschwindigkeit ks 1.1 = Schnittkraft bezogen auf einen Spanungsquerschnitt von s = 1 mm V orschu b und b = 1 mm Spanungsbreite (spezifische Schnittkraft = WerkstoffkenngroBe) b = Spanungsbreite h Spanungsdicke 1 1-Z = Anstiegswert (WerkstoffkenngroBe) Diese Beziehung gilt exakt nur fiir ein Zerspanen im Orthogonalschnitt mit rechtcckigem Spanungsquerschnitt. Eine Ănderung der Spanungsgeometrie oder des Spanungsquer schnittes muB durch Schnittkraftbeiwerte beriicksichtigt werden. Voraussetzung fiir die Berechnung der Hauptschnittkraft ist somit die Kenntnis der Spanungsgeometrie. Beim Wălzfrăsen weicht die Spanungsgeometrie so stark von den Zerspanbedingungen beim OrthogonalprozeB ab, daB eine unmittelbare Verkniipfung mit der KIENZLE-Formel nicht mehr moglich ist. Deshalb ist es erforderlich, eine zu (1) analoge Beziehung speziell fiir das Wălzfrăsen aufzustellen. 1.3 Spanungsgeometrie beim Wălzfrăsen Die Spanungsgeometrie beim Wălzfrăsen ist wegen des verwickelten Bewegungsab laufes zwischen Werkzeug und Werkstiick bisher nicht in allgemeingiiltiger Form dar gestellt worden. Sie ist jedoch nicht nur fiir die Bestimmung der Schnittkrăfte von Interesse; vielmehr ist die genaue Kenntnis der Eingriffsverhăltnisse zwischen Wălz­ frăser und Zahnrad wichtig, z. B. fiir die Einstellung und damit die wirtschaftliche Nutzung des Werkzeuges. Bei Unkenntnis der Zusammenhănge wird entweder das Werkzeug nicht voll ausgenutzt oder stellenweise iiberbeansprucht. Ăhnliches gilt fiir die Auslegung von angespitzten Werkzeugen, die im Normalfall năherungsweise auf Grund von Erfahrungswerten durchgefiihrt wird. Jm folgenden wird die Spanungsgeometrie beim Wălzfrăsen durch Zuriickfiihren des Verzahnvorganges auf die Getriebepaarung Zahnrad-Zahnstange untersucht. Die ab geleiteten Beziehungen gestatten eine Berechnung der Spanungsgeometrie fiir beliebige Verzahnbedingungen. Die zahlenmăBige Berechnung ist jedoch wegen des erheblichen Rechenaufwandes nur mit Hilfe eines Digital-Rechners sinnvoll. 6 1.3.1 Bestimmung der Eingriffsverhăltnisse Die Ermittlung der Spanungsgeometrie wird beim Wiilzfriisen dadurch erschwert, daG ei ne Vielzahl von Schneiden an der Zerspanung beteiligt ist, von denen jede - durch die Wiilzbewegung bedingt - einen an de ren Spanungsquerschnitt aufweist. Beim Wiilzfriisen durchdringen sich Werkstuck und Werkzeug wie ein geradeJ: Kreis zylinder und ei ne zylindrische Evolventenschnecke mit windschiefen Achsen. Aus den Schneckengiingen entstehen durch Einarbeiten von Spannuten die Friiserziihne; diese erhalten durch Hinterarbeitung die fur das Zerspanen erforderlichen Freiwinkel. Die nebeneinander liegenden Ziihne der verschiedenen Giinge bilden den Friiserstollen, der mit guter Niiherung als Geradzahnstange angesehen werden kann. Von den am Friiser vorhandenen Friiserziihnen kommt, abhiingig von den Verzahnbedingungen, eine be stimmte Anzahl zum Schnitt. Zur Bestimmung der an einzelnen Friiserziihnen auf tretenden Spanungsquerschnitte mussen deshalb zuniichst die Eingriffsverhiiltnisse zwischen Friiser und Zahnrad untersucht werden. 1.3.1.1 Bezeichnungen an der Paarung Friiser-Zahnrad Zur Unterscheidung wird im folgenden beim Zahnrad von »Ziihnen«, beim Friiser von »Friiserziihnen« gesprochen. In Abb. 1 * sind Werkstuck und Werkzeug im Eingriff dargesteIlt, wobei ein vereinfachter Wiilzfriiser mit nur vier Stollen gewiihlt wurde. Abweichend von der genormten Be zeichnungsweise wird derjenige Friiserzahn mit O bezeichnet, cler auf der Mittellinie des Zahnrades, im folgenden »Verzahnungsmitte« genannt, steht. Das Gebiet, in dem das Zahnrad in den Friiser einlauft, wird als Einschneidezone, das Auslaufgebiet als Aus schneidezone bezeichnet. Die Zahnnumerierung wird fUr beide Zonen von O beginnend in der Art durchgefuhrt, daG auf einem Gang hintereinander liegende Ziihne fortlaufende Nummern erhalten. Damit bekommen auf einem Stollen nebeneinander liegende Ziihne Nummern, die um die Stollenzahi voneinander unterschieden sind. Zur Kennzeichnung erhalten die Zahnnummern in der Ausschneidezone ein negatives V orzeichen. + In der SteIlung nach Abb. 1 befindet sich Stollen n 2 mit den Ziihnen 4, O und -4 in SchneidsteIlung. Das Evolventenprofil des Zahnrades wird auf den Teilstucken der Ein griffslinien ausgebildet, die durch den Kopfkreis des Zahnrades und die Kopfkante des Friiserstollens begrenzt sind. Damit ist in der gezeichneten SteIlung nur Zahn O an der Profilausbildung beteiligt. In der Einschneidezone dringt jeder Friiserzahn in der Reihenfolge seines Eingreifens (4,3,2 usw.) tiefer in das Zahnrad ein und trennt dabei vorwiegend mit dem Friiserzahn kopf Material ab; d. h., die Zahnlucke wird vorgeschruppt. Dieses Schruppen der Zahn lucke beginnt beim Schneiden ins VoIle in einem grăGeren Abstand von der Verzah nungsmitte als die Ausbildung der Evolventen. Der in Verzahnungsmitte stehende Friiserzahn O dringt am tiefsten in das Zahnrad ein. Beim weiteren Durchlaufen der Schneidzone entfernt sich der ZahnfuG wieder vom Friiserzahnkopf. Die Ausbildung des Verzahnungsprofils erfolgt demnach symmetrisch zur Verzahnungs mitte in der Ein- und Ausscheidezone, wiihrend der ZahnfuG ausschlieGlich in der Ein schneidezone ausgebildet wird, wobei die Hauptzerspanarbeit zu leisten ist. Auf Grund der unterschiedlichen Eindringtiefen der Friiserziihne wird der abzu + trennende Spanungsquerschnitt fur einen Friiserzahn des Stollens n 1 durch das Zahn luckenprofil, das der Zahn des Stollens n erzeugt hat, und durch den zwischen diesen beiden Stolleneingriffen erfolgten Teil der Wiilzbewegung bestimmt. Die Wiilzbewegung von Zahn zu Zahn ist konstant; auf Grund der veriinderten Eindringtiefen ist jedoch * (Die Abbildungen stchen im Anhang ab Seite 35). 7 die Profilausbildung und damit der Spanungsquerschnitt fiir jeden Zahn und fiir jede Winkelstellung unterschiedlich. Ăhnliches gilt fiir die Lănge des abzutrennenden Spanes. Nur der in Verzahnungsmitte stehende Zahn O schneidet iiber den gesamten Winkel c5max, wăhrend die anderen Zăhne mit wachsendem Mittenabstand immer kleinere Winkelbereiche iiberstreichen. Fiir jede Winkelstellung c5 liegt eine Paarung Zahnstange-Werkstiick vor, fiir die die Spanungsquerschnitte ermittelt werden k6nnen. Fiir diese im folgenden durchzu fiihrende Bestimmung der Spanungsquerschnitte wird vereinbart: Es werden nur eingăngige Wălzfrăser und nur Geradverzahnung betrachtet. Der Kreuzungswinkel zwischen Werkzeug und Werkstiick wird mit 900 ange nommen, da der Steigungswinkel des Werkzeuges zwischen 10 und 3 o liegt und deshalb der EinfluB auf den Kreuzungswinkel vernachlăssigt werden kann. 1.3.1.2 Abstand des ersten schneidenden Zahnes von der Verzahnungsmitte Zur Ermittlung der Eingriffsverhăltnisse muB zunăchst der Bereich bestimmt werden, in dem der Frăser Material abtrennen kann. Dabei sind zwei Kriterien vorhanden: 1. Schneidbeginn an der Frăserzahnflanke und 2. Schneidbeginn am Frăserzahnkopf. Bei Schrupparbeiten, fiir die die Ermittlung der auftretenden Schnittkrăfte von be sonderem Interesse ist, wird in der Einschneidezone in groBem Abstand von der Ver zahnungsmitte das Zahnliickenprofil zunăchst vorgeschruppt, wobei die Frăserzahnk6pfe die Hauptarbeit zu leisten haben. Diese Schrupparbeit ist mit der Ausbildung des Zahn fuBprofils in Verzahnungsmitte beendet. Die Ausbildung der Evolventen erfolgt sym metrisch zur Verzahnungsmitte in der Einschneide- und Ausschneidezone durch die Flanken der Frăserzăhne. In der Regel erfolgt der Schneidbeginn am Frăserzahnkopf in gr6Berem Abstand von der Verzahnungsmitte als an den Frăserzahnflanken, insbesondere beim Frăsen ins volle Material. Deshalb wird im folgenden stets der Schneidbeginn am Frăserzahnkopf als Kriterium fiir die Untersuhung der Spangeometrie gewăhlt. In Abb. 2 ist die Durchdringung von Werkstiick und Werkzeug vereinfacht dargestellt. Der Frăser wird als Walzenfrăser angenommen, der in Vorschubrichtung die Hiillflăche des Werkstiickes ausbildet. Nach einer Werkstiickumdrehung ist der Frăser um den Betrag s des Axialvorschubes verschoben und zerspant im Winkelbereich von O ~ c5 ~ c5max, wobei fiir c5max gilt: -=-) c5max = arc cos rp - T = arc cos (1 - (2) rp A Darin sind rp = A . m = Frăserradius m Modul A - Beiwert des Frăserradius T = t . m Tiefenzustellung des Frăsers t Zustellbeiwert Fiir jeden Winkel 15 ergibt sich ein ăuBerster Punkt des Schneiclbeginns des Frăserkopfes im Abstandy, der fiir 150 den Gr6Btwertyo erreicht. Die Gr6Be des Wertesyo lăBt sich nach Abb. 2 aus den geometrischen Beziehungen ableiten. Es gilt 10 = P - s = yr}, - (rp - T? - s s = Axialvorschub in mmJWerkstiickumdrehung 8 Nach einigen Umformungen folgt: 10 = m· Vo mit (3) yt Vo = (2 A - t) -.:. m Der Winkel 150 berechnet sich zu . 10 Vo slnbO = - = (4) rF A Ferner gilt y 16 Bo = r~ = m . A . cos 150 sowie Fo = rF + rw- T-Bo und yo = ,V/r W2 - 11702 (5) Darin sind m + + rw = - (z 2 2 x) Werkstuckkopfradius (Sa) 2 z = Zăhnezahl des Werksţuckes x = Profilverschiebungsfaktor In Gl. (Sa) ist der Zahnhăhenfaktor y = 1 nach DIN 3960. Da in der Praxis nur in Ausnahmefăllen Hoch-oder Kurzverzahnung (y =l= 1) angewendet wird, kann der Zahn hăhenfaktor fur die folgenden Berechnungen als konstant angenommen werden. Nach Einsetzen und Umformen ergibt sich Yo = m· Wo (6) mit y + + + Wo = (z 2 2 x) [1 - A (1 - cos 150)] - 2 A (A - 1) (1 - cos 150) - t2 Va (6a) Fur beliebige Winkel 15 gilt eine analoge Beziehung, wobei jedoch fUr 15 < 150 zu beruck sichtigen ist, daf3 die erste Beruhrung nicht auf dem Radius rw, sondern auf einem Radius ry = f (15) mit ry < rw erfolgt. ry lăf3t sich gemăf3 Abb.3 aus den geometrischen Beziehungen bestimmen. Es gilt y + e = r~ - (rp . sin 15 s)2 und ry = rw + rF - T - e Nach einigen Umstellungen wird ry = rw-m· E (7) mit (8) 9 Fiir o = 00 wird E = O; fiir O > 00 entfă11t die Berechnung von E, da nun wieder ',D fur die Berechnung heranzuziehen ist. Analog zu (3) gilt . V SlnO = A und (9) .Y = Y';_F2 Wird 'y nach Beziehung (7) und F analog zu Fo gemăB Gl. (5) eingesetzt, so ergibt sich nach einigen U mrechnungen : ]=m'W (10) mit + W = Y(Z+2 2x) [t-A (1-coso)]-2/l (A-t)(l-coso)+ V2_t2+2 E[t-A(l-coso)] (IOa) Mit den Beziehungen (6) und (10) lăBt sich fur jeden Schneidwinkel b der Schneidbeginn des Frăserzahnkopfes als Abstand von der Verzahnungsmitte berechnen. 1.3.1.3 Ersatzkreisradius r K und Eindringtiefe H Fur die Ermittlung der Spanungsquerschnitte iiber den gesamten Winkelbereich b muB beachtet werden, daB die Lage der Schneidebene, d. h. der Ebene, die auf der momen tanen Bewegungsrichtung des schneidenden Frăserstollens senkrecht steht, um den Winkel b zur Normalen auf die Werkstiickachse geneigt ist (Abb. 4). Das bedeutet, daB diese Ebene, in der die Zerspanung statthndet, aus dem Radki:irper fur r5 = 0° einen Kreis, fur b > 0° dagegen Ellipsen ausschneidet. Es findet demnach cine Durchdringung Zahnstange~E11ipse statt. Fur die praktische Berechnung sol1 diese E11ipse durch einen Kreis mit dem kleinsten Scheitelkrummungsradius der Ellipse angenăhert werden. Aus der Darste11ung in Abb. 4 lăBt sich ableiten, daB V I V2 'K = , . cos 15 = , 1 - - (11) /12 ist. Dabei ist , der Radius des Kreises, den die unter 15 geneigte Schnittebene schneidet. Fiir 15 < bo ist , = f(15) und es gelten die Beziehungen nach Abb. 5 g = 'p - Q; d = Q . tg (5; d = 1/ rŢ, - Q2 - S Durch Einsetzen und U mformen wird 1 g = Jll' (A - cos 15 II A2 - (S-;) 2 cos2 b + 21 -S; sin 2 15 ) (12) Damit ergeben sich fUr , folgende Beziehungen , = , w - T + g fUr 15 < (50 (13) , ='w fur 15 ~ bo (13 a) Aus den Werten] und 'K lăBt sich die groBte Eindringtiefe H der Zahnstange in das Werkstiick ermitteln. Nach Abb. 6 gilt: (14) 10 1.301.4 Verdrehwinkel g!', Mittenabstănde y Mit den in Abhăngigkeit von (5 ermittelten Werten TK, Y und H lăf3t sich fiir den ge gebenen Winkel (5 die Spanungsgeometrie ermittelno In Abbo 7 ist das Eindringen eines Zahnstollens (Schneidkamm) in das Zahnrad dargestellto Zur einfacheren Darstellung wurden nur ein Frăserzahn und nur eine Zahnliicke ge zeichneto Der Zahnstollen dringt um den Betrag Hin das Werkstiick mit dem Kopf radius TK eino Dabei trifft er auf das Zahnliickenprofil, das der voraufgegangene Frăser­ zahn (gestrichelt eingezeichnet) ausgebildet hat und das durch die Wălzbewegung zum schneidenden Frăserzahn hin verdreht wurdeo Der schneidende Frăserzahn hat die schraffierte Spanungsf1ăche abzutrenneno Die nacheinander eingreifenden Frăserzăhne sind um den Betrag der Frăseraxialteilung es = -ta -og = -m- o=g o- r-e cos Yo - sin2 yo i' i o cos yo cos yo fiir spiralgenutete Frăser bzwo ta og m og or e ea = -0- = --=-- 1 10 cos Y O fiir axialgenutete Frăser gegeneinander versetzto Darin sind g = Gangzahl des Frăsers Stollenzahl des Frăsers yo = Steigungswinkel des Frăsers am Teilzylinder Fiir eingăngige Frăser mit g = 1 wird cos yo ~ 1 und sin yo ~ O, so daC vereinfacht gesetzt werden kann: more 10=--0- (15) 1 10 = Versetzung der in einem Frăsergang aufeinander folgenden Frăserzăhneo Ent sprechend dieser Schneidzahnversetzung wird das Zahnrad um den Winkel cp bei (5 = 0° bzwo cp' bei (5 > 0° verdrehto Fiir ist 2re cp=- Z i o Fiir den Ersatzkreisradius TK bei (5 > 0° ergibt sich wegen m = konstant eine Ersatz zăhnezahl Z'o Damit ist der Verdrehwinkel fiir (5 > 0° , 2re (TfJ ="~\-~ 'oo 1 (16) Zur Ermittlung der Ersatzzăhnezahl Z' wird gesetzt Kopfkreisradius des Zahnrades Tw = -m (Z + 2 + 2 x) 2 Ersatzkreisradius TK = -m (Z' + 2 + 2 x) 2 11

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