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Schleichwege zu Pfründe und Altar. Päpstliche Dispense vom Geburtsmakel 1449-1533 PDF

34 Pages·2010·1.37 MB·German
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Schriften des Historischen Kollegs Herausgegeben von der Stiftung HistorischesK olleg Vorträge 37 Ludwig Schmugge Schleichwegez u Pfründe und Altar PäpstficheD ispensev om Geburtsmakel1 449-1533 München 1994 - Schriftend es HistorischenK ollegs im Auftrag der StiftungH istorischeKs olleg im Stifterverbandfü r die DeutscheW issenschaft herausgegebevno n Horst Fuhrmann in Verbindungm it Knut Borchardt,R udolf Cohen,A rnold Esch,L otharG all, Hilmar Kopper, ChristianM eier, Horst Niemeyer,P eterG . J. Pulzer,W infried Schulzeu nd EberhardW eis Geschäftsführung: Georg Kalmer Redaktion: ElisabethM üller-Luckner Organisationsaussch:uß GeorgK almer,F ranzL etzelterE, lisabethM üller-LucknerH, einz-RudiS piegel Die Stiftung HistorischesK olleg hat sich für den Bereichd er historisch orientiertenW issenschaftedni e Förderung von Gelehrten,d ie sich durch herausragendLee istungenin Forschungu nd Lehrea usgewiesehna ben,z ur Aufgabe gesetzt.S ie vergibt zu diesem Zweck jährlich bis zu drei For- schungsstipendieunn d ein Förderstipendiums owie alle drei Jahre den ,,Preisd es HistorischenK ollegs". Die Forschungsstipendiedne, renV erleihungz ugleiche ineA uszeichnungfü r die bisherigenL eistungend arstellt,s ollen den berufenenW issenschaftlern währende ines Kolleglahresd ie Möglichkeit bieten,f rei von anderenV er- pflichtungen eine größere Arbeit abzuschließenP. rofessorD r. Ludwig Schmugge( Zürich) war - zusammenm it ProfessorD r. ElisabethF ehrenbach (Saarbrücken)P, rofessorD r. Hans-WernerH ahn (Saarbrückenj,e tzt Jena) und ProfessorD r. Bernhard Kölver (Kiel, jetzt Leipzig)- Stipendiatd es HistorischenK ollegsi m Kollegiahrl 99l/92. Den Obliegenheitedne r Stipen- diateng emäßh at Ludwig Schmuggea uss einemA rbeitsbereicehi nenö ffent- lichenV ortragz u demT hema, ,Schleichwegzeu Pfründeu nd Altar. Päpstliche Dispensev om GeburtsmakeIl4 49-I 531" am 23.J uni I9 92i n der Bayerischen Akademied er Wissenschaftegne haltend, er zuersti n der ,,HistorischenZ eit- schrift" (Band 257, Heft 3. 1993,S . 615-645)v eröffenrlichwt urde. f)ie Stiftung HistorischesK olleg wird vom StiftungsfondsD eutscheB ank zur Förderungd er Wissenschafint Forschungu nd Lehreu nd vom Stifterver- band für die DeutscheW issenschafgte tragen. O 1994.S tiftungH istorischesK olleg, Kaulbachstraße1 5,8 0539M ünchen. I. Abgrenzungu nd Begriffsbestimmung Die Eckdatend iesesV ortragsu mschreibene ine der aufregendsten Epochen der europäischenG eschichte!1 453f iel Konstantinopel, die türkischeB edrohungb ildete fortan eine Konstanteg eraded er päpstlichenP olitik. Wie prekär die Situationd er Kirche war, zeigte sich 1527,a ls die LandsknechteK arlsV. im Saccod i Roma die Ewige Stadt plünderten.S eit einigen Jahren drohte in der Person und Lehre Martin Lutherse in neuesS chismaa m Horizont. Gleich- wohl überwölbted ie eine, heilige, universale,a postolischeK irche noch alle Lebensbereicheih, re geistlicheA utorität schienn ach der Überwindungd esg roßenS chismaas uf dem KonstanzeKr onzilu nd dem Versandend es BaslerK onzilsversuchus nter PapstN ikolausV . kaum gefährdet.D er Konziliarismusk onntea ls vorerstü berwunden gelten.U nter dem Pontifikatd es gebildetenk, unstliebendenH uma- nistenpapstesN ikolausV . waren im Jahre 1450d ie Gläubigen in hellen Scharenz um HeiligenJ ahr an den Tiber geströmt,d arunter besondersz ahlreichd ie Deutschen.D er römischeJ ubiläumsablaß, der Perdono, kam ihrer tiefwurzelnden,d inglichen Frömmigkeit, ihrer Sorgeu m Seelenheiul nd Heilsgewißheitb, ei der Ablaß, Wall- fahrt und Heiligenverehrunge inez entraleR olle spielten,s ehre ntge- gen. Kritik an dem Papstu nd den Pfaffen übten zwar fast alle da- mals, gleichwohl erwartetend ie Christen geradev on ihrer Spitze Reformen- und Gnaden. r Die Kirche war außerdem der größte Arbeitgeberd es Mittel- alters.G emäßd em Grundsatz, .Wer am Altar dient,s oll auchv om Altare leben"'; bot der ,,Pfründenpool"')d er Kirche vom Kardina- lat bis hinunterz ur einfachenS inekureA ussichta uf fürstliche( zu- mindest an der Spitze),h inreichend krisensichereu nd noch dazu verdienstvolleV ersorgung.I m DeutschenR eich .,kamen die Ein- künfte des Pfarrklerusi m Schnitt denen von Händlern und Mei- sternm it mehrerenG eselleng leich,u nd die Vikareb ezogenim all- gemeinenk leinbürgerlichEe inkommen".r)D aher, ,galt. .. der Ein- tritt in den geistlichenS tand nicht nur aus religiösenM otiven als ein wesentlichers ozialerA ufstieg".o) Die Kirche kanntek eine Erblichkeiti hrer Funktionenu nd Am- ter.D as kanonischeR echth attes eitd em 12.J ahrhunderdt ie Zulas- sungz u Amtern und Pfründeng enaug eregeltd, ie Bedingungend es Eintrittsi n den geistlichenS tand waren seitl angemf ixiert. Die Ver- gabe der Pfründen durch den ordentlichenK ollator (in der Regel den Bischof oder einen anderenK irchenherrn)o der durch den au- ßerordentlichen(g elegentlichd en Kaiser,m eistd en Papst)f unktio- nierte,w enn man die Spielregelnk annte.D as Wiener Konkordat hatte 1448f ür den Raum des DeutschenR eiches- der in der Zeit des Schismasla ut gewordenenK ritik am päpstlichenP fründenver- gabemonopolR echnungt ragend- den ,,strukturellenM ißstandd es Pfründenwesensa" bgemildert,i ndem den ordentlichenK ollatoren in den geradenM onaten das Besetzungsrechfrte iwerdenderP [rün- den eingeräumtu nd das päpstlicheR eservationsrechatu f die unge- raden beschränktw urde.5)D ie Situation der Pfründenvergabeim r)D ecretumCr atianCi .l3q .l d.G.p.c.l. t) Der treffendeA usdrucks tammtv on AndreasM eyer,I )er deutscheP frün- denmarkitm Spätmittelalteinr,: QuFiAB7 1, 19912, 66-2'79h,i er2 7L Vgl. auchd er.sZ.,ü richu nd Rom.O rdentlichKe ollaturu nd päpstlichPe rovisio- nena m Frau-u ndG roßmünstle3rl 6-1523(.B ibliothedk. Dt. Hist.I nst.in Rom,B d.6 4.)T übingen1 986. r; Zu diesem Ergebnisk ommt Dietich Kurze, Der niedere Klerus in der so- zialen Welt des späterenM ittelalters,i n: Festschriftf ür Herbert Helbig. Hrsg.v . Knut SchulzK. öln 19762, 93. 4) Ebd. 296. 5)V gf. zur Würdigung des Konkordatsz uletztA ndreasM eyer, Das Wiener Konkordat von I448 - Eine erfolgreicheR eform des Spätmittelaltersi,n : QuFiAB 66, 1986,1 08-152s, owieG erhardF ouquetD, as SpeyererD omkapi- tel im spätenM ittelalter( ca. 1350-1540)A. dlige Freundschaftf,ü rstlicheP a- tronageu nd päpstlicheK lientel.( Quellenu nd Abhandlungenz ur mittelrhei- nischenK irchengeschichteB,d . 57.) Mainz 198'7,441. Reich war allerdingsa uch gekennzeichnedt urch eine wachsende Tendenzd er Fürstenu nd Städte,i n ihren Territorien die Kirchen- verwaltung,u nd damit auch die Stellenbesetzungu,n ter die eigene Kontrolle zu bringen.o) Wenngleichd ie spätmittelalterlichKei rche in der Praxise ine Adelskirchew ar, zumindestw as die Spitzenpositioneann geht, stand der Eintritt in die militia tlericalis- den geistlichenS tand- prinzipiella llen als frei geltendene, helichg eborenenu nd körper- lich unversehrtenM ännern offen. In einer Gesellschafti.n welcher sozialerA ufstiegn ur sehr eingeschränkutn d als Ausnahmeu nter streng kontrollierten Bedingungenm öglich war, bedeutetee s eine vielversprechendAe ussicht,ü ber ein Beneficiumz um Officium zu gelangenA. uch die ohnes tändischeE inschränkunagu f den Univer- sitätenz u erwerbendeh öhereB ildung wurdez um Motor einerg eist- lichenK arriere. Hindernissea uf dem Weg zu Pfründeu nd Altar gab es nicht we- nige: Die zu allen Zeiten tendenziellv orhandeneA bschottungg e- sellschaftlicheGr ruppen von- und gegeneinandehr atte im Laufe des Spätmittelalterss tark zugenommen.D ie adlige Welt forderte durch Ahnenprobe den Nachweis legitimerG eburt als Vorausset- zung für Erb- und HerrschaftsfähigkeitS, tifte verteidigteni hre Pfründen gegen die Vergabea n bürgerlicheu nd durch akademi- schenA bschlußa usgewiesennei chtadligeB ewerber;),s elbstB ettel- ordensklöstewr arenb edachta uf den Eintritt nur ehrbarerP ersonen (obwohl der Eintritt in einen Orden auch den Geburtsmakel tilgte).8)In der Stadt verliefend ie sozialenG renzenz wischen, ,ehr- lich" und ..unehrlich":. .Zu den Unehrlichenz ähltend ie unehelich u)Zur Situation der Kirche in Deutschland im l5-Jahrhundert vgl. den Überbfick bei Peter Johanek, Vescovo, clero e laici in Germania prima della Riforma, in: Strutture ecclesiastichei n ltalia e in Germania prima della Ri- forma. (Ann. dell'lst. stor. italo-germanico, Quad. 16.) Trient 1984, 87-134. 7) Der erfolglose Kampf der Stadt Augsburg gegen das Adelsprivileg des dortigen Domkapitels dauerte von 1475 bis 1492! Vgl. dazu Roll'Kiefiling, Bürgerliche Gesellschaft und Kirche in Augsburg im Spätmittelalter. (Abh. z. Gesch. d. Stadt Augsburg, 19.) Augsburg 1971,323-352. 8) Zum Kampf um das Adelsprivileg und zu den Bestrebungen vieler Klöster im Reich des l5.Jahrhunderts, möglichst nur Adlige aufzunehmen, vgl. Klaus Schreiner, Sozial- und standesgeschichtlicheU ntersuchungen zu den Benediktinerkonventen im östlichen Schwarzwald. (Verölfentlichungen d. Komm. f. geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, 31.) Stuttgart 1964,b es.92-112. -{A Geborenen,d arunter die Pfaffenkinder,d ie vor und außerhalbd er Ehe Gezeugtend, ie Kinder unehrlicherE ltern."'ql)m Bereichd es städtischenH andwerks kontrollierten die Zünfte scharf den Ge- burtsstandi hrer Mitglieder."') Randständigew ie Bettler, Gaukler und Judenw urdenm ehru nd mehr marginalisierkt,r iminalisiertj,a vertriebenu nd verfolgt.") Was geschahm it denjenigenM enschen,d eren Existenzd adurch belastetw ar, daß sie unter Verletzungg eltenderr echtlicherb ezie- hungsweises oziala nerkannterN ormen auf die Welt gekommenw a- ren? Aus dem bisher Gesagtene rgibt sich, daß niedriger Geburts- stando der gar mit einem Makel belasteteH erkunft den Betroffenen behindern,j a brandmarkenk onnten.Z ur Gruppe der Benachteilig- ten gehörtenv orab die Illegitimen (lat. bastardusm, hd. Bankert), Kinder, welchea us einemn icht als ehelicha nerkannteno der gar vom Kirchenrechtv erbotenenV erhältnisg eborenw aren.I m Mittel- alter waren das bei weitem nicht wenige,w ie die neuered emogra- phische Forschungb ehauptet.A ußerehelicheC eburten sind dort nichts Überraschendesw, o - wie für Florenz 1427v on Herlihy und Klapisch-Zubern achgewiesen- das durchschnittlicheH eiratsalter der Frauen bei 17,d as der Männer aber bei über 29 Jahren lag.r2) o1E richM aschkeD, ie Unterschichtedne r mittelalterlicheSntä dteD eutsch- lands,i n: ders./JürgeSny dow( Hrsg.)C, esellschaftlicUhnet erschichteinn dens üdwestdeutschSetänd ten(.V eröffentlichungde.n K omm.f . geschicht- lichel -andeskundine Baden-WürttembeRrgh,. B, Bd.4 1.)S tuttgar[t9 67, t -)_ t0)Z ur ehelichenG eburt als Voraussetzundge r Zunftmitgliedschafvt gl. für Höxter Heinrith Rüthing.H öxter um 1500(. Stud.u . Quellenz . westfälischen Gesch.,2 2.)2 . Aufl. Paderborn1 986,h ier 153.F ernerg enerellM aschkeU, n- terschichte(nw ieA nm.9), l3-l5i KnutS chulzD, ie Norm der Ehelichkeiitm Zunft- und Bürgerrechts pätmittelalterlicheSr tädte,i n: Ludwig Schmugge (Hrsg.),I llegitimitäti m SpätmittelalterT. heorieu nd Praxis.( Schr.d . Hist. Kollegs,K olloquien,2 9.)M ünchen 1993( im Druck). tt\VEl. FrantiiekG raus.D ie Randständigeni,n : PeterM oraw (Hrsg.),U nter- wegsseinim Mittelalter.( ZHF, Beih. l.) Berlin 19859, 3-104.F ernerM ichael Toci, Siedlungsstruktudre r Juden Mitteleuropasim Wandel vom Mittelalter zur Neuzeit,i n: Alfred Haverkamp/Franz-JoseZfi wes( Hrsg.),J udeni n der christlichenU mwelt währendd es spätenM ittelalters(. ZHF, Beih. 13.)B er- lin 1992,2 9-39; Franz Irsigler/Arnold Lasotra,B ettler und Gaukler, Dirnen und Henker.R andgruppenu nd Außenseiteirn Köln 1300-1600K. öln 1984. Für Augsburgv gl. Kie.lJlingC,e sellschaf(tw ie Anm. 7)',211f . : außerdemB ro- nislawG eremef,D er Außenseiteri,n : JacquesL e Goff (Hrsg.),D er Mensch des Mittelalters.2.A ufl. Frankfurt am Main 1990,3'74401. tt1D avid Herlihy,O utline of PopulationD evelopmentsin the Middle Ages, Bisweilenw ird der Anteil der unehelichG eborenena n der spätmit- telalterlichenB evölkerunga uf etwa ein Drittel geschätzt,:, Es wim- melt im späterenM ittelalterv on unehelichenK indern".'r)V om Ge- burtsmakel,i n der kirchenrechtlichenS prached eJectuns ataliumg e- nannt, konnten Kinder aller Ständeb etroffens ein, ein adliger Ba- stard ebenso wie ein Ausgesetztere, in Pfarrerssohni n gleicher Weisew ie die Tochtere inerA btissin. Das kanonischeR echt hatte seit dem Hochmittelalter die Zu- gangsbedingungeznu m Klerus verschärft:N ach der Einführungd es Pflichtzölibatsf ür Maioristen, das heißt die Inhaber der höheren Weihen vom Subdiakona ufwärts,a uf dem II. Laterankonzill l39 waren dieseü ber das Dekret Gratians,d en Liber Extra und den Li- ber SextusB onifaz'VIIl. (1298),s o fixiert worden,d aß es illegitim Geborenenu ntersagtw ar, die höheren Weihenz u empfangenu nd ein Kuratbenefizz u übernehmend, as hieß aberz ugleich,i n der Kir- che Karriere zu machen.J e umfassenderd ie kanonischenG ebote Lebenu nd Wirken von Klerikern wie von Laien normierten,d esto dringlicherw urde das Bedürfnisn ach einer Entlastungf ür diejeni- gen, welche den rigorosen Kirchengebotenn icht oder zeitweise nicht nachzulebenv ermochten.D ie Kirche verwaltetej a nicht nur die Strenged es Rechtsu nd versuchtee s durchzusetzens,o nderns ie war zugleichd er ,,Quelld er Gnaden"'') und ließ ihren Gläubigen darausd ie Barmherzigkeidt es Erlösersz ukommen. Hier kommt nun die ldeed esD ispenseisn s Spiel.r5D) ie Kanoni- sten verstandenu nter dispensatio,,daGs estattene iner Abweichung von dem, was an sich geboteno der verbotenw ar, um des Erbar- mens,d er Notwendigkeito der des Wohlesd er Kirche willen".'6) Ein Dispensh eiltea lso Verstößeg egend ie Canones.E r half auch in: BerndH errmann/RoSll prande(lH rsg.)D, eterminantedne r Bevölke- rungsentwickluimng M ittelalteWr. einheim1 987l,- 23,h ier1 7. ") Roll-SprandeDl,i e Diskriminierundge r unehelicheKni nderi m Mittel- alter,i n: JochenM artin./AugusNti tschke(H rsg.)Z, ur Sozialgeschicdheter KindheitF. reiburg1 9864,8 7. 'o), ,Welleo f grace"n annteS ir John Pastond ie römischeK uriei n einem Briefv om2 2.l l.1473a n seinenB ruder;v gl.J ohnA . F. Thomson,,ThWee ll of Grace':Englishmaennd R omei n theF ifteentChe nturyi,n : BarrieD ob- son (Ed.), The Church, Politics and Patronagei n the FifteenthC entury. Gloucester/NewY ork 1984,Z it.99. t5)Vgl. Maria AlbertS tiegler,D ispensationM. ainz 1901,z um Dispensv om defectusn atalium1 76-183. 'o) Carl GeroldF ürst,A rt. ,,Dispens",i n: Lexikon des Mittelalters( künftig: LMA). Bd.I ff. München1 980ff.h, ierB d.3, lll3. t0 einem lllegitimen,w eil dadurch auf Antrag und im Einzelfallv om Geburtsmakeal bgesehenw erden konnte, falls der BetroffeneG eist- fi cher werden, sich der militia clericalisa nschließenw ollte. Mate- rielle Interessend er Kurie standend abei,z umindesta nfangs,n icht im Vordergrund.A rme wurden grundsätzlichg ratisd ispensiertu, nd die Gebühren waren ansonstenj e nach Umfang der erbetenen Gnade fixiert. Nachwuchsproblemeh atted ie Kirche im Spätmittel- altero hnehinn icht. Wer verfügteü ber das Dispensrecht?D ispensierend urfte einmal jeder Bischofi m Bereichs einesS prengelsa, llerdingsn ur zu den nie- derenW eihenu nd zu einem Benefizo hne Seelsorgee,i ner Sinekure. Danebenu nd darüber hinaus stand das Recht aufgrund,d er pleni- tudo potestatrsin der EanzenK irche dem Papstz u. Dieser delegierte es nicht selten,s ei es an Einzelpersonenw ie Legatenu nd Kollekto- ren, sei es an Orden und religiöseG emeinschaftenG. enerellb esaß der Kardinalgroßpönitentiadr en Auftrag, im Namen des Stellver- tretersC hristi Dispensea uszuteilenD. as von ihm geleiteteA mt, die Pönitentiarie,h atte durch ständig erweiterteF akultätend ie Funk- tion einer Zentralef ür die Verwaltungd es Gewissensg ewonnen.'7) IL Die Quellen Im Spätmittelalterg alt der Grundsatz: ,,Wer es in der Kirche zu etwas bringen, ja auch nur seine materielle Existenz absichern wollte, wandte sich ... an den Papst."r8)I m Vatikanischen Archiv lagern daher Tausende von Registerbänden, in denen das Wirken der päpstlichen Behörden dokumentiert ist. Für das Deutsche Reich werden sie in einem Repertorium Germanicum ausgewertet.re) r') Immer noch grundlegendE mil Göller.D ie päpstlicheP önitentiariev on ihrem Ursprungb is zu ihrer Umgestaltungu nter PiusV . 2 Bde.i n 4 Teilen. (Bibliothekd esP reußischeHni storischeInn stitutsin Rom, Bd.3,4,7 u.8.) Rom 1907-l9ll. '8)S o Ericä Meutheni n seinerR ezensiond er jüngstenB ände des Reperto- rium Cermanicum( künltig:R G), in: Rhvjbll 55,1 991,425. 'e)Z u der seit 1892v om DeutschenH istorischenIn stituti n Rom (DHI) her- ausgegebeneRne ihev gl. zuletzt Michael Reimann,N eue Erschließungsfor- men kurialerQ uellen:l )as RepertoriumG ermanicumN ikolaus'V. und Ca- lixts IIL (1441-1458m) it computerunterstützteInn dices,i n: RQA 86, 1991, 98-112.D as Werk wird mit RG und der Bandzahls owied er Regestennum- mer zitiert.D ie Bände8 (Piusl l.) und 9 (PaulI I.) konntenb ereitsi n den Fahnend es DHI benutztw erden. t il c:ir'; h. iri.:.:! ! .qiirl\i@1.*,*uq, ll Diese Registerb elegenn un, wie häufig die Wege zu Pfründeu nd Altar, welchei nsbesonderefü r Illegitimeü ber Rom führten,b egan- gen wurden! Dem hohen Grad administrativerS chriftlichkeita n der päpstli- chen Kurie verdankenw ir nämlich glücklicherweisea uch die Auf- zeichnungd er Supplikend er Pönitentiarie(S upplikenw erdend ie von den Petentene ingereichtenB ittschrifteng enannt, die an der Kurie gemäßd er Reskript-Technibke arbeitewt urden).l hre Regi- ster sind, von vereinzeltenB ändena us früherenJ ahrena bgesehen, seit dem Jahre 1449e rhaltenu nd der Forschunge ingeschränkzt u- gänglich.'zSo)ie erlaubene ine fast lückenloseA uswertungd er in Rom eingegangeneunn d positivb eschiedeneGne sucheA. bgelehnte Anträgew urden leidern icht registriertd, ahers ind Angabenü ber die,,Erfolgsquoten" ichtm öglich. Wie ging ein lllegitimerv or, um in Rom den Dispensv om defec- tusn ataliumz u erreichen?E r wandtes ich an die Kurie, wo seinA n- liegen durch einen Prokurator entgegengenommeunn d in einen Text gegossenw urde. Der erlegtea uch die Gebühren für Dispens und Littera und zog die Kosten für seinee igenenA ufwendungen ein. Nur wenigeP etentenu nternahmend ie Reisen ach Rom in eige- ner Person.D er eingereichteA ntrag - weitgehendf ormelhali gehal- ten, wie man das von einer Behördenadministratioanu ch heuteg e- wohnt ist - enthielt wichtige Sozialdatend es Antragstellers( etwa Name, Stand,W eihegradO, rdenszugehörigkeuitn d Heimatdiözese) wie auch seinerE ltern (hier nur Stand und Weihegrad). r0) Nach dem Artikel von Emil Göller,Dasa lte Archiv der päpstlichenP öni- tentiariei,n : Festgabfeü r Anton de Waal.( RQA, Supplementbd.20R.)o m/ Freiburg 1913,l -19, hat Filippo Tamburini,I l primo registrod i suppliche dell'archiviod ellaS acraP enitenzieriAap ostolica(1 410-l4ll ;, in: RSCI2 3, 1969,384427,d ie Beständee rstmalsb ekanntgemachVt.g l. fernerd ie weite- ren Studien von Tamburini,z uletzt: La riforma della Penitenzierian ella prima metä del sec.X VI e icardinali Puccii n recentis aggi,i n: RSCI 44, 1990,I l0-140. FernerG eneB rut'ker.R eligiousS ensibilitieisn Early Modern Europe: Examplesf rom the Records of the Holy Penitentiary,i n: Hist. Reflections1 5, 1988,1 3-25:J amesJ . RobertsonS, cottishL egal Researchin the VaticanA rchives:a PreliminaryR eport,i n: RenaissancSet ud.2, 1988, 339-346; Ludwig Schmugge,L eichen für Heidelberg und Tübingen, in: Staat,K irche, Wissenschafint einer pluralistischenG esellschaftF. estschrift zum 65.G eburtstagv on PaulM ikat. Berlin 19894, l l4l8; ders.,D er falsche Pilgeri,n : Fälschungeinm MittelalterT. .5. (Schrd. . MGH,3515.)H annover 1988.475-484. 'il

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Päpstliche. Dispense vom Geburtsmakel I449- I 531" am 23. Juni I 992 in der Bayerischen. Akademie der Wissenschaften gehalten, der zuerst in der ,
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