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Schauplatz Lektüre : Blick, Figur und Subjekt in den Texten von R. D. Brinkmanns PDF

267 Pages·2002·26.4 MB·German
by  BauerThomas
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Thomas Bauer Schauplatz Lektüre LITERATU RWI SS EN SCHAFT Thomas Bauer Schauplatz Lektüre Blick, Figur und Subjekt in den Texten R. D. Brinkmanns Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Manfred Schneider Deutscher Universitäts-Verlag Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Ein TIteldatensatz für diese Publikation ist bei Der Deutschen Bibliothek erhältlich Dissertation Universität-GH Essen, 2001 1. Auflage Juli 2002 Alle Rechte vorbehalten © Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden, 2002 Lektorat: Ute Wrasmann / Dr. Tatjana Rollnik-Manke Der Deutsche Universitäts-Verlag ist ein Unternehmen der Fachverlagsgruppe BertelsmannSpringer. www.duv.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verla.9s unzulässig und strafbar. Das gilt insbe sondere für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main Druck und Buchbinder: Rosch-Buch, Scheßlitz Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier ISBN 978-3-8244-4491-5 ISBN 978-3-322-90836-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-90836-0 Geleitwort Das Gerede der Poesie Es schien einige Zeit so, als sei die große Aufmerksamkeit, die Rolf Dieter Brinkmanns Werk während der siebziger und achtziger Jahre in der Literaturwis senschaft genoss, erloschen. Der Unfalltod des Lyrikers im Jahre 1975 leitete die erste Phase der Auseinandersetzung ein, die durch kultische Verehrung charakteri siert war. In den achtziger Jahren kamen die Monographien von Hansjürgen Richter, Gerhard Lampe und Sibylle Späth heraus. Die neunziger Jahre brachten keine neuen Forschungen. Doch das vorliegende Buch von Thomas Bauer wird das Interesse an Brinkmann wiedererwachen lassen. Durch eine enorme Verfeinerung der literaturwissenschaftlichen Methoden macht Thomas Bauer Brinkmanns Werk neu lesbar. Der einzigartige Sound, der die Gedichte durchzieht, das Nebeneinander von Poesie, Pop, Poetik und Medien, wird auf der Höhe dieser lyrischen Technik beschrieben. Nur ein genau arbeiten des analytisches Instrumentarium erfasst die Komplexität und Vielschichtigkeit von Brinkmanns Sprechen. Da sind einmal die Vorbilder. Denn das Problem, ob und wie die Welt adäquat beschrieben werden kann, quält Dichter und Philosophen schon lange. Bei Brinkmann taucht aber das neue modeme oder postmoderne poetologische Thema auf: das Schreiben und der Text. Das lässt sich systemtheoretisch als Frage nach der Einheit von Selbstreferenz und Fremdre ferenz fassen: "Wie beschreiben sich das Schreiben und das Geschriebene als Teil der Welt?" Bei Brinkmann kreuzen sich nicht nur Poesie und poetologische Reflexion; vielmehr schließt er in sein Schreiben auch den textuellen, medialen und kommunikativen Bezug ein; das Materielle des lyrischen Schreibvorgangs, Tinte, Feder, Schrift, Papier, Schreibmaschine, die Schreibszene selbst tauchen auf im Horizont des poetischen Prozesses, den das Gedicht protokolliert und der das Gedicht ist. Zugleich montiert der Autor in seine Gedichte und autobiografischen Texte Fotografien und andere Dokumente. Die alte Authentizitätsproblematik der Lyrik, die um das OriginaL den Klang der Stimme kreiste, hat sich erweitert: Einst schien die Welt in den Wörtern unmittelbar zur Hand; heute sind die Welt, der Autor, die Schrift und die Adressaten buchstäblich ins Gerede der Poesie gekommen. VI Dieses Gerede der Poesie, das Diskurs, Geschwätz, Plaudere~ Brief, Klang, Wort, Sound sein kann, ist in seiner materiellen Wahrheit weißes Papier und nach Zeichenkonventionen verteilte Schwärze. Es ist erstaunlich, dass die Dichter erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf diese triviale Gegebenheit stießen. Aber seit sie das wissen, ist ihr Leben und Schreiben schwerer geworden. Jedes Gedicht muss sich aus einem ungeheuren Rauschen von Leere und Lärm herausschälen, um überhaupt wahrgenommen zu werden. Petrarca hat den Dichter im Anschluss an Macrobius als einen Wolkenmacher bestimmt. Des Dichters Aufgabe lautet: »sub poetici nube figmenti venun sapientibus intellegi": (Unter der Wolke der poetischen Wortgespinste den WISsenden das Wahre zu erkennen geben). Der Dichter hüllt die Klartexte in die Nebel und in das Rauschen der Poesie. Das Rauschen ist literarisch vertraut als Naturgeräusch und steht in der Lyrik auch topisch für Unkommunizierbares. Nebel, Wolken, Einhüllung, Rauschen bilden daher nicht nur Gespinste aus poetischer Sprache, sie sind nicht nur Elemente einer lyrischen Mitteilung; sie erzeugen auch ein Fading, eine Diffusion, eine semantische Zwischenwelt. Allerdings gehört es einfach zur poetischen Nachricht dazu. Es erzeugt Unordnung, Möglichkeitsspektren des Gemeinten, Schwer verständlichkeit, eben das, was in der Informationstheorie als Rauschen bezeichnet wird: unzureichende Trennschärlen der Signale. Die Nebel der Modeme sind nicht mehr die Wolken von Petrarcas poetologi scher Devise. Das modeme Rauschen entstammt dem Ineinander von Tradition, Technik, Medien und dem mitlaufenden Geräusch des Schreibens selbst: Das Rauschen ist das Gerede der Poesie. All dies hat Brinkrnann in beispielloser Kunst vernehmbar gemacht und in Mitteilung übersetzt. Und Thomas Bauers Buch ist die wolkenlos klare Übersetzung dieser Übersetzung. Manfred Schneider Vorwort Die vorliegende Arbeit entstand als Dissertation am Fachbereich Literatur- und Sprachwissenschaften der Universität Gesamthochschule Essen. Mein Dank gilt den Freunden und Gesprächspartnern in Freiburg, Essen und Köln, die das Voran schreiten der Arbeit durch Anregung und Kritik unterstützt haben. Danken möchte ich vor allem denen, die sich der Mühe einer ersten Lektüre einzelner Teile der Arbeit unterzogen haben: llli Neher, Peter Friedrich und dem leider viel zu früh verstorbenen Uwe Weisenbacher. Maria-Anna Worth hat den Entstehungsprozeß der Arbeit in allen Phasen miterlebt; ohne sie wäre vieles nicht zu Ende gedacht worden. Wesentlich gefördert wurde mein Vorhaben durch das Evangelische Studienwerk Villigst -ideell durch viele Gespräche im Rahmen der Arbeitsgruppe Text-Welt und materiell durch die Gewährung eines Promotionsstipendiums. Vor allem danke ich Prof. Dr. Manfred Schneider, dessen Unterstützung und Vertrauen in den Fortgang der Arbeit entscheidend zum glücklichen Gelingen bei getragen haben. Thomas Bauer Inhaltsverzeichnis I Einleitung 1 II Eine poetologische Serie 9 III Eine Komposition für M. - Beginn der Lektüre: Schrift 19 1. Blick und Buchstabe 20 Die phonematisch-textuelle Struktur - Semantisierung - Text als Objekt - Schreibmaschine 2. Figur und Bedeutung 38 Die Funktion des Syntagmas - Lineare Lektüre - Merkmal und Opposition - Zum Status der Isotopie - Strategien der Poetizität IV Lichtschrift 61 1. Belichtung 61 Die fotogrqftsche Metapher - "Die alte schwarz-weiße Show" - Die Logik der Trugbilder 2.Schrüttechrüken 85 Bilderwelt und Inschrift - Wissenschqftsmythen: W S. BUTTOUghs - Medienhbhle und Hierogjyphik V Eine Komposition Flir M. - weitere Lektüre: Text 111 1. Personen und Dinge 111 Konturen des Dings - Grammatik der Person - Zum Subjekt im Gedicht - Das pronominale Suf?jekt - Struktur und Tropus: schlagen/ schreiben 2. Intersubjektivität und Eigentwn 144 Intertextuelle Sprachkritik - Titel, Name, Versprechen: Wer ist David Cooper? - Mauthners Paradox - Entsprechungen - Der Ort des Schönen - Wer lacht zulef::(!? x VI Erscheinungen im Gegenlicht 193 1. Erzählungen, Roman 193 Artikulation - Mehr-Wissen und Wiederholung 2. Briefe, Tagebuch 210 Ins Unbeschriebene - Aufstieg und Verzückung - Sinnbild und Autobiographie - Weihnachten in Olevano VII Literaturverzeichnis 247

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