Geo.Alp,Sonderband1,S.111–134,2007 SSAALLZZBBUURRGG IIMM GGEEOOLLOOGGIISSCCHHEENN KKAARRTTEENNBBIILLDD –– HHIISSTTOORRIISSCCHH UUNNDD MMOODDEERRNN SSAALLZZBBUURRGG IINN GGEEOOLLOOGGIICC MMAAPPSS –– HHIISSTTOORRIICC AANNDD MMOODDEERRNN Josef-Michael Schramm Mit 11 Abbildungen und 10 Tabellen / with 11 figures and 10 tables Fachbereich Geographie und Geologie, Abteilung Regionale und Angewandte Geologie, Universität Salzburg, Hellbrunner Straße 34/III,A-5020Salzburg;[email protected] Schlüsselwörter:Salzburg,geologischeKartierung,historischegeologischeKarten,modernegeologischeKarten Keywords:Salzburg,geologicalmapping,historicalgeologicmaps,presentgeologicmaps AAbbssttrraacctt Geologic maps are substantial results of geoscientific research and reveal valuable insights into the cul- tural heritage of a region. Salzburg – as the youngest but one Federal State in the Republic of Austria – is well represented in geologic maps today. Diametrically to the spatial surface cover, however, historical gaps stand, particularly since the cultural heritage “geologic map“ had to suffer irreplaceable losses attendant of military conflicts. On the basis of Salzburg’s geoscientific map stock it is to be stated that two world wars of 20th century caused smaller cuts, than Napoleon’s wars and the end of Salzburg’s independence (1803). The geopolitical confusions at the beginning of the 19th century (before Viennese Congress’ peace order) led to the probably largest and most sustainable cultural loss of Salzburg. Today large parts of this cultural heritage are trackable therefore only outside of Salzburg in libraries, archives and collections of Paris, Munich, Florence, Berlin and Vienna. After the secularization of the religious Principality of Salzburg the University of Salzburg was dissolved 1810 and reestablished only in 1962. During the “pioneer era of geologic mapping“ Salzburg’s territories have been investigated only margin- ally, e.g. in the maps of Mathias von Flurl (1792), Christian Keferstein (1821) or Ami Boué (1829). Scientific authorship of the first surface covering geologic map of Salzburg is attributed to Leopold von Buch, who visited and researched the archbishopric of Salzburg together with his friend Alexander von Humboldt 1797/1798. The copper engraving of sheet Salzburg was later manufactured in 1809, and published 1826 at some remote period. 155 years after von Buch’s map Peter Beck-Mannagetta compiled the hitherto extend- ed geological knowledge in a similarly scaled outline map of Austria in 1964. Supported by an old mining industry’s tradition in the Duchy of Salzburg and numerous detailed information the geologic survey could progress during the Austro-Hungarian monarchy’s era rapidly above average (1849 foundation of Austrian Empire’s Geological Survey at Vienna). Starting from outline mapping (e.g. Wilhelm von Haidinger, Franz von Hauer, Adolphe Charles von Morlot, Carl Wilhelm von Gümbel, Franz Foetterle, last but not least Hermann Vetters) the scientific community immediately focussed their attention toward Salzburg’s geologic key posi- tions of the Alps, for example the Hallstätter zone and the Tauern window, implicating comprehensive detail studies. The further steps of development took place evenly distributed into the present. Colleagues of Austria’s Geological Survey (e. g. Edmund von Mojsisovics, Georg Geyer, Otto Ampferer, Theodor Ohnesorge, Gustav Götzinger, Hans Peter Cornelius, Sigmund Prey, Benno Plöchinger), their foreign co-workers (e.g. Heinrich 111 Prinzinger, Eberhard Fugger, Walter Del-Negro) and in addition, the research personnel of Austrian and for- eign universities as well as their students (complete citation of names would break an abstract’s extent) in the context of their academic training have substantial portion of this geologic mapping work. Project-rela- ted – usually applied (e. g. deep construction, traffic line and power plant construction, mineral raw and building material supply, water supply) – studies with large-scale detailed maps complement Salzburg’s geo- logic map stock. Considering the geoscientific information flood of the recent past Gerhard Pestal & Ewald Hejl 2005 compiled a “Geological map of Salzburg“, at a scale 1:200.000. ZZuussaammmmeennffaassssuunngg Die vorliegende Studie bietet einen Überblick über geologische Kartierungen und Karten des Bundeslandes Salzburg. In der „reich an armen Lagerstätten“ von Bodenschätzen versehenen Region existie- ren zahlreiche Detailaufzeichnungen über einzelne Gewinnungsstätten, etwa ab dem Zeitraum Spätmittelalter/Frühneuzeit. Eine geologische Durchforschung Salzburgs begann etwa Mitte bis Ende des 18. Jahrhunderts, hingegen trugen die napoleonischen Kriege bei, die ersten geologischen Übersichtsdarstellun- gen um Jahrzehnte zu verzögern. Mit der 1849 gegründeten Geologischen Reichsanstalt erfolgte ein syste- matischer Aufschwung an geologischen Landeskenntnissen, sodass Salzburg heute durch geologische Karten gut repräsentiert ist. 11.. EEiinnlleeiittuunngg uunndd AAllllggeemmeeiinneess Forschungen – erhoben werden, sind in Zusammen- hang mit einem Gebiet zu bringen. Für das kulturelle Erbe stellen alte topografische und geologische Karten außerordentlich wichtige Die lange Entwicklung der Kartografie beginnt be- Beweismittel dar. Landkarten spiegeln das auf ihnen reits im Altertum. Wenn auch die ältesten kartografi- dargestellte Gelände authentisch für jene Zeitab- schen Werke viele Mängel aufweisen, sind sie trotz- schnitte wider, in denen sie entstanden sind. Sie sind dem ein bedeutendes Glied in der Kette der fort- zuverlässige Zeugen für zahlreiche geogene und an- schreitenden Erkenntnisse über die Erde. Kartografi- thropogene Ereignisse und deren Folgen, dokumen- sche Darstellungen sollten immer im entsprechenden tieren also die jüngste Landschafts ent wicklung unse- Kontext ihrer Entstehung erforscht werden, da sie res Gebietes. Landkarten sind auch als bedeutsame stets ein Dokument der Zeit, in der sie entstanden historische Quellen zu würdigen und sollten nicht sind, und des auf ihnen dargestellten Gebietes sind. bloß als Wirtschaftsgut (Nachfrage-Angebot-Preis) Drei Faktoren spielen eine wichtige Rolle für die Ent- oder als ästhetischer Blickfang (Wandschmuck) ge- wicklung der Kartografie und für die kartografische wertet werden. Deshalb kommt der Erforschung und Erfassung eines Gebietes: die praktischen Bedürfnis- Analyse alter topografischer und geologischer Kar- se der Gesellschaft in ihren verschiedenen Entwick- ten eine besondere Bedeutung zu. Darüber hinaus lungsstufen, der Stand der geografischen Kenntnisse zeigen Karten die Entwicklung der Geowissenschaf- in dem Gebiet, sowie die technischen Möglichkeiten ten auf. Es wird die Wahr nehmung und Bewertung der Grundstücksaufnahmen und der Herstellung der der kartografischen Quellen im entsprechenden his- kartografischen Darstellungen. Die Geschichte der torischen und wissenschaftlichen Kontext ermög- Kartografie, die sich auch durch das kartografische licht. Kartografische Quellen sind daher besonders Erfassen von salzburgischen Gebieten manifestieren, wichtig für die geowissenschaftlichen Disziplinen, weist alle Veränderungen auf den drei bereits ange- welche die natürliche Umwelt des Menschen, sowie führten Ebenen auf. Sie gibt wichtige Hinweise über den Einfluss und die gegenseitige Abhängigkeit his- die historischen und geografischen Prozesse, die torischer Geschehnisse auf den Zustand und die Ver- während der Geschichte einen dominanten Einfluss änderungen in der Natur- und Kulturlandschaft er- auf die Gestaltung der Natur- und Kulturlandschaft forschen. Dabei wird der Akzent hauptsächlich auf hatten und die Entwicklung des Landes Salzburg ge- die dynamischen Merkmale eines Geo-Raumes ge- prägt haben. Im Falle exakter Kartenauswertung sind legt. Zahlreiche historisch-geografische Daten, die – die in den Salzburg umgebenden Regionen variieren- ausgehend von der klassischen Geschichte über die den alten Längenmaße (Rottleutner 1985) zu berück- ökogeschichtlichen und historisch-geografischen sichtigen. Deren teils beträchtliche Differenzen, zei- 112 Geo.Alp, Sonderband 1, 2007 Altes Längenmaß alte Unterteilung in metrische Umrechnung 1 Salzburger Fuß (1268) 12 Zoll 0,297488 m 1 Salzburger Fuß 12 Zoll 0,295935 m 1 Wiener Fuß (Ingenieur-Dezimal-Fuß) 12 Zoll 0,379297 m 1 Wiener Fuß (Rekruten-Fuß) 12 Zoll 0,316080 m 1 Fuß (Oesterreich obder Enns) (1570) 12 Zoll 0,294260 m 1 Steirischer Fuß (1763) 12 Zoll 0,297116 m 1 alter Bayerischer Fuß 12 Zoll 0,291859 m 1 alter Tiroler Fuß 12 Zoll 0,335833 m 1 neuer Tiroler Fuß (Innsbrucker Fuß) 12 Zoll 0,334097 m 1 Fuß (Zillertal) 12 Zoll 0,315000 m 1 Bozner Fuß (1768) 12 Zoll 0,335855 m 1 Bayerischer Fuß 12 Zoll 0,291859 m 1österreichische Postmeile 4000WienerKlafter a 6 Fuß 7585,93728 m Tab. 1: Alte Längenmaße (Salzburg und umgebende Länder) und deren Umrechnung ins metrische System. Tab. 1: Old units of length (Salzburg and surrounding countries) and conversion into the metric system. gen sich nach Umrechnung ins metrische System, wie Bereits im Jahre 798 zum Erzbistum erhoben und im etwa am Beispiel des vergleichsweise kleinen Körper- Hochmittelalter ein geistliches Fürstentum im Ver- maßes „Fuß“ (Tab. 1). band des römisch-deutschen Reiches, zählt Salzburg zu den jüngsten Bundesländern Österreichs, dem es Während der Entwicklung der kartographischen erst seit 1816 angehört. Salzburg ist das einzige unter Darstellung von Staaten und Regionen monographi- den Ländern des heutigen Österreich, welches als ei- sche Bearbeitungen gewidmet wurden, z. B. Öster- genständiges Staatsgebilde über Jahrhunderte von reich (Dörflinger, Wagner &Wawrik 1977) und Salz- Fürsterzbischöfen regiert wurde. Es ist gleichzeitig burg (Schaup 2000), schien das Thema „historisches das einzige unter den zahlreichen geistlichen Fürs- und modernes geologisches Kartenbild“ kaum von tentümern des römisch-deutschen Reiches, das auch Interesse. Erst mit zunehmender Besinnung auf das heute noch als eigenes Land besteht. Ab dem 7. Jahr- kulturelle Erbe „geologische Karte“ würdigen nun hundert war das Salzburgische Land in der Hand der auch die geologischen Wissenschaften Kartenmate- Bayernherzöge. Seit 1213 führte Erzbischof Eberhard rial aus der Anfangszeit, weshalb über das geologi- II. den Titel eines Fürsten und – da sich bis dahin über- sche Kartenbild einzelner österreichischer Bundes- dies ein eigenständiges Salzburger Landesrecht aus- länder bereits entsprechende Studien vorliegen. gebildet hatte, kann man ab dem Jahr 1292 vom Land Nach Niederösterreich (Cernajsek & Gottschling Salzburg sprechen. Gegen Ende des Mittelalters um- 2002) und der Steiermark (Hubmann & Cernajsek fasste das „Land und Erzstift Salzburg“ außer der Flä- 2004) folgt nunmehr Salzburg. che des heutigen Bundeslandes auch die 1816 bei Bayern verbliebenen Gebiete westlich der Saalach und Salzach, sowie Tiroler Gebiete. Salzburg besaß 22.. HHiissttoorriisscchheerr HHiinntteerrggrruunndd außerdem im heutigen Niederösterreich, in Ober- österreich, in der Steiermark und in Kärnten sowie in Die erdwissenschaftliche Durchforschung Salz- Slowenien und Kroatien Exklaven. Das geistliche burgs ist im Kontext mit dem historisch-politischen Fürstentum Salzburg hatte insbesondere nach Grün- Hintergrund zu sehen (Dopsch 1981, 1983 a, 1983 b, dung der Universität (1622) durch Fürsterzbischof 1988 a, 1988 b, 1991 a, 1991 b, 1991 c) und verdient Paris Graf Lodron (1586-1653) seine Schwerpunkte deshalb ausführlicher erwähnt zu werden, insbeson- auf den Gebieten der Theologie sowie Philosophie, dere weil sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts für Rechtswissenschaften und Medizin. Auch der letzte Salzburg gewaltige Umbrüche ereigneten, also gera- regierende Erzbischof Hieronymus Graf Colloredo de zur Pionierzeit der „Geognosie“. (1732 bis 1812) förderte Wirtschaft und Wissen- Das bedeutende kulturelle Zentrum Salzburg gilt schaft, u. a. reformierte man das Schulwesen nach als ältestes auf dem Boden des heutigen Österreich. österreichischem Vorbild und berief zahlreiche Wis- Geo.Alp, Sonderband 1, 2007 113 senschafter nach Salzburg. Am 14. Dezember 1800 zum Königreich Bayern wurde erst 1818 endgültig besetzten französische Truppen Salzburg. Während festgelegt. Bis zum Ende des selbstständigen Erzstif- der Napoleonischen Kriege flüchtete Colloredo und tes 1803 umfasste das geschlossene Territorium mit- leitete das Erzbistum Salzburg als geistliches Ober- samt Tiroler und bayrischem Gebiet rund 14000 Qua- haupt bis zu seinem Tode 1812 von Wien aus. 1803 dratkilometer. Demgegenüber beträgt die heutige wurde das Erzstift säkularisiert, Salzburg zum Her- Fläche des Bundeslandes Salzburg 7154 km². zogtum erhoben und Erzherzog Ferdinand III. von Toskana als Ausgleich für das Großherzogtum Toska- na entschädigt. Von 1803 bis 1805 war Salzburg ein 33.. GGeeoollooggiiee uunndd BBooddeennsscchhäättzzee SSaallzzbbuurrggss Kurfürstentum des noch bis 1806 bestehenden Heili- gen Römischen Reiches deutscher Nation. Nach einer Die Salzburger Landesnatur mit ihren zahlreichen neuerlichen Koalition gegen Napoleon wurde Salz- mineralischen Bodenschätzen, insbesondere dem burg 1805 abermals besetzt und kam nach dem Frie- Namen gebenden Salz, bescherte weitgehende Au- den von Preßburg erstmals zu Österreich. Infolge tarkie, und ermöglichte einen regen Warenaustausch eines weiteren Krieges mit Sieg der französischen mit fallweise weit entfernten europäischen Regio- Truppen unter Napoleon musste Österreich das Land nen, z. B. dem Baltikum. Dennoch sei festgehalten: Im Salzburg 1809 an Frankreich abtreten (Frieden von Vergleich zu anderen europäischen Bergbauregio- Schönbrunn, 14.10.1809). Für 17 Monate stand es bis nen, etwa dem Erzgebirge und dem Harz, waren und 1810 unter französischer Verwaltung, gehörte da- sind die hiesigen Lagerstätten – ausgenommen Salz – nach als Salzachkreis wiederum zu Bayern, bis es nur von regionaler bis lokaler Bedeutung. Rohstoffe 1816 endgültig wieder an Österreich zurückgestellt waren im Land vielerorts vorhanden, sie wurden wurde (Münchner Vertrag vom 1.5.1816). 1810 bergmännisch wahrgenommen und mussten „bloß“ wurde auch die 1622 gegründete Universität in Salz- gewonnen werden. Bergbau auf Gold, Silber, Kupfer, burg aufgelöst (Wiedererrichtung 1962). Viele wert- Arsen, Eisen, Blei, Zink (Galmei), Antimon, Quecksil- volle Dokumente und Kunstschätze gingen während ber, Kobalt, Schwefel, Schwefelsalze (Vitriol), sowie dieser turbulenten Jahre der Auseinandersetzungen Salz wurde also permanent betrieben und weist und mehrfachen Regierungswechsel verloren. 1818 somit ebenso wie die Gewinnung des Bau- und De- setzte ein großer Stadtbrand (rechtsufrig) den kultu- korsteines „Marmor“ eine Jahrhunderte lange Tradi- rellen Aderlass fort. Mit der neuen Grenzziehung er- tion auf. Der bescheidene Bedarf im Land induzierte folgte nach Jahrhunderte dauernden Streitigkeiten keinen Rohstoffmangel, der entsprechende natur- eine Regelung zwischen Bayern und Österreich über wissenschaftliche, speziell erdwissenschaftliche An- Rechte an Steinsalz und Forstnutzung, die so ge- strengungen erforderlich gemacht hätte. Die Histori- nannte Salinenkonvention (18.3.1829). Von 1816 bis ker attestieren diesbezüglich für einzelne Gewin- 1918 war Salzburg Kronland der österreichischen nungsstätten im Lande spätmittelalterliche bis früh- (später österreichisch-ungarischen) Monarchie und neuzeitliche sorgfältige Dokumentationen, es konn- ist seit 1918 österreichisches Bundesland. Das mo- te aber keine „alte“ geologische Gesamtdarstellung derne Salzburg übernahm per Landesverfassung des Landes nachgewiesen werden. 1921 das historische Wappen des Erzstiftes als Lan- deswappen und die alten Landesfarben rot-weiß. 44.. EEnnttwwiicckklluunngg ddeess ggeeoollooggiisscchheenn Grenzen und Gliederung: Salzburg wurde schon KKaarrtteennbbiillddeess vvoonn SSaallzzbbuurrgg seit frühester Zeit in ein Land diesseits und jenseits der Tauern eingeteilt. Jenseits der Tauern lag der Lun- Wie erwähnt fokussierte sich im geistlichen gau, das Gebiet diesseits der Tauern wurde in das Staatsgebilde Salzburg das wissenschaftliche Inte- Land vor dem Gebirge und „Innergebirg“ unterteilt. resse auf die Theologie. Dementsprechend finden Die Bezeichnungen für „Pongau“ und „Pinzgau“ sind sich in der wissenschaftshistorischen Literatur keine seit dem 8. Jahrhundert nachweisbar, der „Lungau“ erdwissenschaftlich tätigen Persönlichkeiten mit ist erstmals 923 urkundlich erwähnt. Während der Salzburg Bezug aus den vor- und frühneuzeitlichen „Tennengau“ seinen Namen in der zweiten Hälfte des Geschichtsepochen. Zum besseren Verständnis der 19. Jahrhunderts erhalten hat, ist der „Flachgau“ eine Entwicklung der Erdwissenschaften seien etliche Wortschöpfung des 20. Jahrhunderts. Die Grenze Umfeldbedingungen „Theologie – Geologie“ skiz- 114 Geo.Alp, Sonderband 1, 2007 ziert. Der Begriff „Geologie“ ließ sich bis zum „Philo- zip) Georg Christian Füchsel (1722-1773) die Be- biblon“ (erschienen in Köln, 1473) des Bischofs von zeichnung „Geognosie“. Während des erbittert ge- Durham, Richard de Bury (1287-1345), zurückverfol- führten Richtungsstreits zwischen dem Schotten gen. Dort diente der Begriff – in völlig anderer Defi- James Hutton (1726-1797), einem Protagonisten des nition als heute – zur Abgrenzung gegen die „Theolo- Plutonismus, und dem schlesischen Geognosten gie“, ersichtlich aus der Schlussfolgerung am Ende Abraham Gottlieb Werner (1749-1817), einem Ver- von Kapitel 11 (Warum wir die Bücher der freien fechter des Neptunismus, verlor Salzburg in den na- Künste den juristischen Büchern vorzogen): „Ex qui- poleonischen Kriegswirren schließlich seine territo- bus liquido satis constat quod, sicut leges nec artes riale Eigenständigkeit. Viele wertvolle Dokumente sunt nec scientiae, sic nec libri legum libri scientia- und Kunstschätze gingen während dieser turbulen- rum vel artium proprie dici possunt. Nec est haec fa- ten Jahre der Auseinandersetzungen und Herr- cultas inter scientias recensenda, quam licet geologi- schaftswechsel verloren. am appropriato vocabulo nominare. Libri vero libera- lium litterarum tam utiles sunt scripturae divinae, quod sine ipsorum subsidio frustra ad ipsius notitiam 44..11.. PPiioonniieerrzzeeiitt ggeeoollooggiisscchheerr KKaarrttiieerruunngg iinn SSaallzzbbuurrgg intellectus aspiret.“ Frei übersetzt: „Daraus ergibt sich mit aller Klarheit folgendes. Wie das Recht weder Dem Zeitraum spätes 18. Jahrhundert bis 1820 Kunst noch Wissenschaft ist, so können auch die wird häufig auch das Attribut „Heroisches Zeitalter Rechtsbücher nicht als Bücher über Wissenschaften der Geologie“ zugeschrieben, de facto war es eine oder Künste im engeren Sinne gelten. Man sollte die- Pionierzeit der Erdwissenschaften, in der sich die sen Wissenszweig nicht zu den Wissenschaften rech- geologischen Disziplinen vom umfassenden geogra- nen, vielmehr dürfte man ihn als Geologie bezeich- fischen Wissensanspruch zu trennen begannen. Geo- nen [sic!]. Wohl aber sind die Bücher der freien Küns- logische Untersuchungen und Kartierungen bedurf- te deswegen so nützlich für die Heilige Schrift, weil ten einer soliden topografischen Kartengrundlage, ohne sie sich der Verstand umsonst um das Verständ- landeskundliche Informationen waren ebenfalls för- nis der Bibel bemüht.“ In den verschiedenen Wissens- derlich. Der gebürtige Salzburger Kartograph Joseph gebieten der Erdwissenschaften – ausgenommen der Jakob Fürstaller (1730-1775) erstellte 1765 in seinem Montanistik – hielt sich das mittelalterliche Denken Atlas Salisburgensis 34 Kartenblätter im Maßstab ca. freilich lange. 1:57.000 (9 Jahre früher als das Tiroler Pendent „Atlas In der Renaissance zeigte der gebürtige Schweizer Tyrolensis“ des Peter Anich und Blasius Hueber). Lei- und Wahl-Salzburger Arzt, Alchimist, Naturforscher der kam es nie zur Drucklegung. Nach öffentlicher und Philosoph Paracelsus (Bombastus Theoprastus Ersteigerung des Unikats 1791 an den Landschafts- von Hohenheim, 1493-1541), ein Zeitgenosse des kanzler Joachim Ferdinand von Schidenhofen ebenso berühmten Philologen, Arztes und autodi- (1747–1823), einem Freund der Familie Mozart, ver- daktischen Montanisten Agricola (Georg Bauer, lieren sich die Spuren dieses epochalen Werkes wäh- 1494-1555) etliche Berührungspunkte zwischen Hu- rend der napoleonischen Kriege. Ebenso gilt Fürstal- manmedizin und Erdwissenschaften auf. lers „Große Generalkarte des Erzstiftes Salzburg“ seit Im 17. und beginnenden 18. Jahrhundert wurde 1802 aus der Geheimen Hofkanzlei Salzburg als ver- Salzburg zwar gerne bereist, aber wenig untersucht. schollen. Demgegenüber blieben zahlreiche landes- In der erdwissenschaftlichen Pionierzeit hätten der- kundliche Beschreibungen, herausgegeben durch artige Untersuchungen eher verwirrt, als nachhaltige den Salzburger Naturforscher und Staatsmann Karl Ergebnisse gebracht, wie sich am Beispiel des Schwei- Erenbert Freiherrn von Moll (1760-1838) als „Jahr- zers Johann Jakob Scheuchzer (1672-1733) mit sei- buch der Berg- und Hüttenkunde“ (erschienen nen verkannten Fossilien zeigt. Das stratigrafische 1797–1801) sowie als „Neues Jahrbuch der Berg- und Prinzip war durch den Dänen Niels Stensen (1638- Hüttenkunde“ (erschienen 1809–1825/26) der Nach- 1687), und ein erstes stratigrafisches System (montes welt erhalten. primitivii, secundarii und tertiarii) durch den Nord- italiener (geb. in Caprino Veronese, E Gardasee, da- In der Pionierzeit der geologischen Kartierung mals österreichisches Territorium) Giovanni Arduino wurde das Landesgebiet Salzburgs meist nur am Rand (1714-1795) bekannt. Erst 1761 prägte der Thüringer erfasst, z. B. in den Karten (1792) des Mathias von Arzt und Naturwissenschafter (aktualistisches Prin- Flurl oder des Christian Keferstein (1821). Der bayeri- Geo.Alp, Sonderband 1, 2007 115 Abb. 1: Strassenkarte des Erzstifts Salzburg 1:720.000 (L. Faber 1796). Ein vergrößerter Ausschnitt zeigt die Legende mit nutz- baren Bodenschätzen und relevanten Verarbeitungsstätten. Fig. 1: Road map of the arch diocese of Salzburg 1 : 720 000 (L. Faber 1796). Enlarged detail of the legend, with economic minerals and rocks, deposits and mining sites. sche Geognost und Bergbeamte Mathias von Flurl leonische Feldzüge in Oberitalien ließen statt der ge- (1756-1827) unterscheidet in seinem Werk „Be- planten Durchreise einen längeren Salzburg-Aufent- schreibung der Gebirge von Baiern“ mit „Gebürgs- halt (von Oktober 1797 bis April 1798) sicherer er- Karte von Baiern und der Oberen Pfalz“ 8 Formatio- scheinen. Als erstes Resultat dieser Forschungsreise nen, davon 2 im Salzburger Bereich („Hoches Kalkge- erschien 1802 das Werk „Geognostische Beobach- bürg“ und „Niedere Kalk und Santflötze“). tungen auf Reisen durch Deutschland und Italien“ (v. Von einem weiteren in Salzburg tätigen Bayern, Buch 1802). Als weiteres Ergebnis wurde eine ge- dem Jesuiten und Topografen Lorenz Hübner (1751- ognostische Karte (Blatt Salzburg) entworfen, ent- 1807) stammt das Buch „Reise durch das Erzstift Salz- halten im Atlas (Quer-Folio) „Geognostische Karte burg zum Unterricht und Vergnügen“, dem eine von Deutschland und den umliegenden Staaten in 42 „Strassenkarte des Erzstifts Salzburg“ von Leopold Blättern nach den vorzüglichsten mitgetheilten Ma- Faber (1760-1800) beiliegt. Neben Verkehrswegen terialien“ mit kolorierten Kupferstichkarten. Der Ver- und Reisezeiten werden die Vorkommen von 13 merk am linken unteren Kartenrand „Heinrich Klie- Bodenschätzen (nutzbare Minerale und Gesteine), wer sculp: Berlin 1809“ verweist zwar auf den Ste- sowie Bergbaue, Schmelzwerke und Hammerwerke cher, der namentliche Hinweis auf den geologischen dargestellt, woraus sich ein geologischer Bezug er- Urheber geht leider weder aus dem Titelblatt, noch gibt (Abb. 1). der Karte hervor, im Kontext der wissenschaftlichen Literatur und nachweisbaren Bereisungen kommt Die wissenschaftliche Urheberschaft der ersten einzig Leopold von Buch in Frage. Bedingt durch die flächendeckenden geologischen Karte Salzburgs als Wirren der napoleonischen Kriege wurde Blatt Salz- kolorierter Kupferstich (Abb. 2) wird dem preußi- burg 1809 zeitverzögert gestochen, die Veröffentli- schen Geologen und Paläontologen Leopold von chung des Gesamtwerkes (herausgegeben von Simon Buch (1774–1853) zugeschrieben, der zusammen mit Schropp et Comp., Berlin) erfolgte gar erst 1826. Auf Alexander von Humboldt (1769–1859) das Fürsterz- Blatt Salzburg wurden 7 Gesteinsformationen ausge- bistum Salzburg bereiste. Als Schüler des vorhin er- schieden: Gneus, Glimmerschiefer, Thonschiefer, wähnten Abraham Gottlieb Werner waren die beiden Grauwacken und Thonschiefer, Unbestimmter Sand- Freunde eingefleischte Neptunisten und beabsich- stein der Alpen, Unbestimmter Kalkstein der Alpen, tigten den Vesuv diesbezüglich zu studieren. Napo- Braunkohlengebirge-Molasse. 116 Geo.Alp, Sonderband 1, 2007 Abb. 2: Ausschnitt aus Blatt Salzburg („Geognostische Karte von Deutschland …“, Schropp 1826). Maßstab ca. 1:1,090.000. Dies dürf- te eine der ältesten geologischen Darstellungen Salzburgs als Karte sein (7 unterschiedene Formationen). Kartierung von Kartenblatt „Salzburg“ 1797/98, Stich 1809, Erscheinungsjahr 1826. Fig. 2: Detailed view of sheet Salzburg. Atlas (folio landscape format) „Geognostic map of Germany and surrounding countries in 42 sheets on the base of excellentest communicated material“ with coloured copper engraving maps, edited by Simon Schropp et Comp., Berlin 1826. Scale approximately 1:1,090.000. Sheet Salzburg was mapped in the field 1797/98, copper-engraved 1809, and at last published in 1826. This opus may represent one of the oldest geologic maps of Salzburg (7 formations distinguished). Die oben erwähnte „Geognostische Charte vom lasses zu Grunde liegen wird, und ich ergreife die Ge- Königreiche Bayern“, 1821 veröffentlicht vom säch- legenheit, meinen innigsten Dank dafür hier wieder- sischen Juristen, Geologen und Ethnografen Christi- holen zu können. Halle, im April 1821.“ an Keferstein (1784-1866), enthält lediglich die nordwestlichen Landesteile Salzburgs. Hier werden 5 Nach der geowissenschaftlichen Pionierzeit folgt Gesteinsformationen in einer von Johann Wolfgang eine Ära der „alten Geo-Meister“, zu denen Haidinger, von Goethe getroffenen Farbanordnung unterschie- Boué, Köchel, Russegger, Lipold, Hauer, Gümbel, Pe- den. Auf Seite X ist vermerkt: „Bei der Illumination ters, Foetterle, Morlot, Stur und Kudernatsch gezählt der Charten kam es nicht allein darauf an, durch ver- werden. Vor kurzem entdeckte Tillfried Cernajsek im schiedene Farben verschiedene Formationen anzu- Altbestand der Kartensammlung der Bibliothek der zeigen, sondern auch darauf, die Farben so zu wäh- Geologischen Bundesanstalt eine handkolorierte len, daß sie zweckmäßig vertheilt sind und angenehm Litho graphie der „Geognostical Map of Southern Ba- in’s Auge fallen; hierbei war die Beihülfe eines gros- varia“ des Arztes, Naturforschers und Kosmopoliten sen Kenners der Farben von hoher Wichtigkeit. Herr Ami Boué (1794-1881). Die Legende (20 Ausschei- Geheimde Rath von Goethe war so gütig, sich nicht dungen) entspricht dem Kenntnisstand der Alpen- allein für dieses Werk im Allgemeinen zu interessie- geologie um 1830. Boué stellte diese Karte 1830 der ren, sondern auch eine Farbentafel anzugeben, wel- Geological Society London vor (Boué 1830 b) und che der Illumination des ganzen geognostischen At- dürfte sie auch Wilhelm Haidinger für dessen „Geo - Geo.Alp, Sonderband 1, 2007 117 Bezeichnung nach Boué (1830), exakt generalisierende Zuordnung zur aktuellen widergegeben in ursprünglicher Schreibweise Stratigraphie und tektonischen Einheiten (19) Old Alluvium, gravel, etc. klastisches Tertiär (Pliozän) und Quartär (17) Alluvial old calcareousdeposit Kalksinter (teils Talrandverkittung) (12) Molasse orupper tertiary Sandstone at the footof klastische Serien der autochthonenund the Alps allochthonen Vorlandmolasse (10) Vienna Sandstone or recent alpine sandstone with Sandsteine der rhenodanubischenFlyschzone Fucoides, Ammonites, Belemnites, etc. (11) Green Sandwith Belemnites, Inocerames, etc. paläogene Sandsteine und Mergel (Gosau) (7) Sandstone with salt, subordinated to the alpine Jura Haselgebirge mit Steinsalz limestone (6) Alpine Jura Limestone Kalke und Dolomite (Mitteltrias bis Oberjura) (8) Gypsum of the alpine Limestone Haselgebirge mit Anhydrit und Gips (3) Alpinered Sandstone Klastische Permotrias (Werfener Schichten) (2) Quarzotalcose rocks Phyllite der Grauwackenzone Tab. 2: Gegenüberstellung der Kartenlegende (Salzburg relevant) von Boué mit heutigen Begriffen. Tab. 2: Confrontation of the map legend (concerning Salzburg) of Boué with generalized today’s terms. Abb. 3: Ausschnitt des Salzburger Bereiches der Geognostical Map of Southern Bavaria von Ami Boué, 1830. Maßstab ca. 1:8,000.000. Fig. 3: Detail from the area of Salzburg from the Geognostical Map of Southern Bavaria (Ami Boué 1830). Scale approximately 1:8,000.000. 118 Geo.Alp, Sonderband 1, 2007 gnostische Uibersichtskarte des Österreichischen „Geognostischen Uibersichtskarte des Österrei- Kaiserstaates“ (1845) zur Verfügung gestellt haben. chischen Kaiserstaates“, auch Haidinger-Karte ge- Die topografische Grundlage stammt aus dem Jahr nannt (Maßstab 1:864.000). Salzburg ist in diesem 1817. Im Salzachquertal werden beginnend etwa ab Werk zur Gänze enthalten. Wilhelm Karl von Haidin- St. Johann im Pongau nach Norden folgende Forma- ger (1795–1871) war 1840 als Nachfolger des Mine- tionen unterschieden (Tab. 2). Dieser Salzburger Aus- ralogen Friederich Mohs (1773–1839) nach Wien schnitt wird in Abbildung 3 gezeigt. berufen worden, wo er die Mineralien-Sammlung der k.k. Hofkammer für das Münz- und Bergwesen lei - Boué veröffentlichte u. a. auch ein Profil durch die tete. Er wurde 1847 Mitglied der Akademie der Wis- Salzburger Kalkalpen (1830 a). Als Karl Lill von Lilien- senschaften in Wien, sowie Initiator und 1849-66 bach (1798-1831) seinen „zweiten Durchschnitt aus erster Direktor der Geologischen Reichsanstalt. Auf- dem nördlichen Felsgebilde der Alpen an der östli- bauend auf diesem epochalen Kartenwerk entwarf chen Seite des Salzach-Thales vom Tännengebirg bei der Geograf und Offizier Joseph Ritter von Scheda Werfen bis Mattsee“ entwarf (posthum 1833 veröf- (1815–1888) gewissermaßen als Handkarte die „Ge- fentlicht), war die Trias noch unbekannt. Man be- ognostische Karte des österreichischen Kaiserstaates zeichnete die Hauptfelsbildner ebenso wie bereits mit einem großen Theil Deutschlands und Italien“ Boué als „Alpenkalk“. Auch eine Reihe weiterer Profil- (Maßstab 1:3,370.000). schnitte (Abb. 4) durch die Nordalpen gibt Hinweise auf die damalige Sicht des geologischen Baus, z.B. vom Salzburger Montanisten und Geologen Joseph 44..22.. SSyysstteemmaattiisscchhee LLaannddeessaauuffnnaahhmmee Russegger (1835), Heinrich Carl Friedrich Credner (1850) und Franz von Hauer (1857). Aufbauend auf die Jahrhunderte andauernde Bergbautradition im Kronland Salzburg und unzähli- Noch vor der Gründung der Geologischen Reichs- ge Detailinformationen konnte eine systematische anstalt Wien erschienen 1845 sämtliche 9 Blätter der geologische Landesaufnahme zur Zeit der Österrei- Abb. 4: Geologischer Profilschnitt (S-N) von den Zentralalpen bis zu den Kalkalpen von Salzburg und Tirol (Russegger 1835). Fig. 4: Geologic section from the Central Alps to the Limestone Alps of Salzburg and Tyrol (Russegger 1835). Geo.Alp, Sonderband 1, 2007 119 Blattschnittbereich der Österreichischen Karte ursprüngliche ursprüngliche Autor (Jahr) 1 :50 000 (Gauß-Krüger- Blattbezeichnung Ortsangabe, Maßstab Blattschnitt) Franziszeische 63 Laufen, 1 : 28 800 Lipold, Prinzinger(1852) Landesaufnahme, Col.26/V Franziszeische 63 Wals-Viehausen, 1 : 28 800 Lipold, Prinzinger(1852) Landesaufnahme, Col.27/V Franziszeische 63, 64 Salzburg, 1 : 28 800 Lipold (1853) Landesaufnahme, Col.27/VI Franziszeische Großgmain, Untersberg, 63, 93 Lipold, Prinzinger(1852) Landesaufnahme, Col.28/V 1 : 28 800 Franziszeische 92 Unken, 1 : 28 800 Peters(1853) Landesaufnahme, Col.17/IV Franziszeische 92 Lofer, 1 : 28 800 Peters(1853) Landesaufnahme, Col.18/IV Franziszeische Königsee - Berchtesgadner 92, 93 Lipold, Peters(1853) Landesaufnahme, Col.29/V Thal, Ramsau, 1 : 28 800 Franziszeische Detting, Leogangthal, Mitt. 92, 123 Lipold (1853) Landesaufnahme, Col.19/IV Pinzgau, 1 : 28 800 94, 95 Abtenau, 1 : 28 800 sine nomine (1840) Franziszeische Krimml, Oberpinzgau, 121, 151 Lipold, Peters(1853) Landesaufnahme, Col.5/II 1 : 28 800 Franziszeische Mittersill – Oberpinzgau, 121, 122, 151, 152 Lipold, Peters(1853) Landesaufnahme, Col. 10/III 1 : 28 800 Franziszeische Glemthal – Mitterpinzgau, 122 Lipold (1853) Landesaufnahme, Col. 9/III 1 : 28 800 Franziszeische 122, 123 Saalbach, Glemthal, 1 : 28 800 Lipold (1853) Landesaufnahme, Col.20/IV Franziszeische Uttendorf – Walchen, Pinzgau, 122, 123, 152, 153 Lipold, Peters(1853) Landesaufnahme, Col.21/IV 1 : 28 800 Franziszeische Gerlachtal [Göriachtal] und 127, 157 Stur (1853) Landesaufnahme, Col. 62/VIII Leßachtal – Oberlauf, 1 : 28 800 Franziszeische Ahren- und Sulzbach Thal 151 Peters (1853) Landesaufnahme, Col.6/II (Oberpinzgau), 1 : 28 800 Franziszeische Drei Herren Spitz, Oberpinzgau, 151 Peters (1853) Landesaufnahme, Col.7/II 1 : 28 800 Franziszeische Rauchkogel – Oberpinzgau, 151, 152 Peters (1853) Landesaufnahme, Col. 11/III 1 : 28 800 Franziszeische St.Leonhard, St. Veit,Salzburg, 151, 152, 177, 178 Stur (1853) Landesaufnahme, Col. 13/III 1 : 28 800 Franziszeische Krystallwand, Froßnitzthal, 152 Stur (1853) Landesaufnahme, Col. 12/III 1 : 28 800 Franziszeische Vellern, Kitzsteinhorn, 152, 153 Peters (1853) Landesaufnahme, Col.22/IV 1 : 28 800 Franziszeische Windisch Matrei, 152, 153 Stur (1853) Landesaufnahme, Col.23/IV Großglockner, 1 : 28 800 153 Pasterzengletscher,1 : 28 800 sine nomine (1840) Tab. 3: Systematische geologische Landesaufnahme von Salzburg 1:28.800 (Geologische Bundesanstalt, Archiv). Tab. 3: Systematic geologic survey of Salzburg 1:28.800 (Geologische Bundesanstalt, archive of maps and unpublished reports). chisch-Ungarischen Monarchie (Gründung der kai- Quartiermeister Staabe in den Jahren 1806 und 1807 serlich-königlichen Geologischen Reichsanstalt am in Verbindung mit dem oesterreichischen Kaiserrei- 15. November 1849) überdurchschnittlich rasch che astronomisch trigonometrisch vermessen, topo- voranschreiten. Maßgeblichen Anteil an diesen grafisch aufgenommen und im Jahre 1810 reduciert ersten geologischen Landesaufnahmen 1:28.800 und gezeichnet“. Das gesamte Territorium der öster- (Tab. 3) und 1:144.000 (Tab. 4) hatten u.a. Marko Vin- reichischen Monarchie ist auf 3.333 Blättern darge- cenc Lipold (1816–1883), Johann Kudernatsch stellt, für jedes Kronland gibt es separate Blattnum- (1819–1856), Carl Ferdinand Peters (1825–1881) und mern, Salzburg umfasst 15 Blätter. Die durchwegs Dionys Stur (1827–1893). Die topografische Basis handkolorierten, unveröffentlichten Manuskript - entstammt der „Carte des Herzogthums Salzburg von karten werden im Archiv der Geologischen Bundes- dem kaiserlich königlich-oesterreichischen General anstalt aufbewahrt (Abb. 5). 120 Geo.Alp, Sonderband 1, 2007
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