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Rutherford-Rückstreu-Analysen mit Protonen PDF

84 Pages·1980·2.7 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHT DES LANDES NORDRHEIN-WESTF ALEN Nr. 2999 / Fachgruppe Physik/Chemie/Biologie Herausgegeben vom Minister für Wissenschaft und Forschung Dr. rer. nato Hans Mommsen Prof. Dr. rer. nato Theo Mayer-Kuckuk Dipl. -Phys. Wilhelm Sarter Dipl. -Phys. Peter Schürkes Dipl. -Phys. Albrecht Weller Institut für Strahlen- und Kernphysik der Universität Bonn Rutherford-Rückstreu -Analysen mit Protonen Westdeutscher Verlag 1980 CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Rutherford-RUckstreu-Analysen mit Protonen / Hans Mommsen ••• - Opladen : Westdeutscher Verlag, 1980. (Forschungsberichte des Landes Nordrhein Westfalen ; Nr. 2999 : Fachgruppe Physik, Chemie, Biologie) NE: Mommsen, Hans [Mitverf.] ISBN 978-3-531-02999-3 ISBN 978-3-322-88124-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-88124-3 © 1980 by Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen Gesamtherstellung: Westdeutscher Verlag - 1 - Inhalt Vorwort Zusammenfassung 3 I. Einleitung 4 II. Rutherford-Rückstreuung 7 1. Theoretische Grundlagen 7 2. Erklärung der Rückstreuspektren 14 3. Lineare Näherung für dünne Targets 18 4. Höhe des Energiespektrums 19 III. Experimenteller Aufbau 23 1. Allgemeine Bedingungen, Strahl und Streukammer 23 2. Meßelektronik 28 3. Elektrostatischer Analysator (ESA) 30 a) Theoretische Grundlagen 30 b) Praktische Ausführung 33 c) Abschätzung der Zählrate im ESA 37 d) Energieauflösung des ESA 39 IV. Spektrensimulation per Rechenmaschine 44 1. Programmbeschreibung 44 2. Schematische Gliederung des Programms 45 3. Berücksichtigung der Detektorauflösung 47 4. Simulation inhomogener Targets 50 V. Anwendungsbeispiele und Diskussion einiger Spektren 54 1. Dickenbestimmung dünner Folien 54 2. Dickenbestimmung von Oberflächenverunreinigungen 56 3. Analyse und Tiefenprofile dünner Schichten 61 4. Quantitative Analyse homogener Gemische 69 VI. Schlußbetrachtung 74 Literaturverzeichnis 76 Bilderverzeichnis 78 - 2 - Vorwort Die Rutherford-Rückstreu-Analyse gehÖrt heute zu den Standard- verfahren in der Untersuchung VOn Oberflächenschichten. Ihre Fähigkeit der Tiefenrnikroskopie mit einer Tiefenauflösung von • einigen 100 A wird vor allem zu Materialuntersuchungen in der Halbleitertechnologie und der Kernenergietechnologie genutzt. Das starke Interesse, das diese Methode gefunden hat, läßt es wünschenswert erscheinen, diese deutschsprachige Beschreibung zu veröffentlichen. Obwohl hier speziell die Verwendbarkeit der Rückstreuung zu Analysezwecken bei kleinen Energien, wie sie von Niederenergiebeschleunigern geliefert werden, unter- sucht wird, wurde diese Arbeit so verfaßt, daß sie auch als allgemeine Einführung in die Methode verstanden werden kann. Ihr liegt die Diplomarbeit von Herrn A. Weller zugrunde, der den elektrostatischen Analysator gebaut sowie das Spektrensimu lationsprogramm geschrieben hat (Institut für Strahlen- und Kern- physik, Bonn, 1979). - 3 - Zusammenfassung Die Methode der Rutherford-Rückstreuung (RBS) erlaubt es, quan titative Analysen dünner Folien und Oberflächenanalysen mit hoher Empfindlichkeit und guter Genauigkeit durchzuführen. Zusätzlich wird Information über die Elementverteilung in einer Probe in Abhängigkeit von der Tiefe unter der Oberfläche erhal ten. Besonders diese Möglichkeit der Tiefenprofilmessung zeich net die RBS vor anderen physikalischen Analysemethoden aus. In dieser Arbeit wird die Einrichtung eines RBS-Meßplatzes an einem Niederenergie-Van-de-Graaff-Beschleuniger mit Protonen energien von 100 - 400 keV beschrieben. Der Teilchennachweis geschieht mit einem elektrostatischen Analysator mit 1 % Ener gieauflösung. Zur Deutung der unter Umständen komplizierten Rückstreuspektren wird ein Simulationsprogramm verwendet, das auf einem Kleinrechner arbeitet. Für die Hauptanwendungsgebiete der RBS, der Dickenbestimmung dünner Folien, der quantitativen Analyse von Oberflächenverunreinigungen und der Tiefenprofilbe stimmung werden Beispiele an Hand erster Messungen gegeben. Sie zeigen, daß auch billige Niederenergiebeschleuniger für RBS Analysen mit Erfolg eingesetzt werden können. - 4 - I. Einleitung Die Messung der bei Rutherford-Streuung aus verschiedenen Tie fen einer Probesubstanz zur~ckgestreuten Teilchen enthält In formation über die Art und den Aufbau des Targets. Diese jedem Kernphysiker seit langem bekannte Tatsache hat in den letzten Jahren besonderes Interesse gefunden. Die Anwendung der sog. Rutherford-Rückstreuung (engl.: Rutherford backscattering, RBS) zu Analysezwecken und zur Vermessung von Tiefenprofilen wurde mit Alpha-Teilchen als Projektile im Energiebereich von 1-2 MeV ausführlich untersucht. Gute Einführungen und Beispiele ihres Einsatzes sind in den ~eferenzen 1 - 3 zu finden. Die am besten bekannte Analyse nach dieser Methode ist das Alpha-Streuexperi- ment von Surveyor 5, das die erste direkte Information über die Zusammensetzung des Mondbodens lieferte 4) Ziel dieser Arbeit ist es, die Einsatzmöglichkeiten der RHck streu-Analyse für Protonen mit der Energie 200 keV ~ Ep ~ 400 keV von einem Niederenergie-Van-de-Graaff-Beschleuniger aufzuzeigen. Solche Beschleuniger sind heute in vielen Labors vorhanden und billig in ihrer Unterhaltung. In ihrem Energiebereich ist der differentielle Wirkungsquerschnitt des Energieverlustes von Pro tonen in l1aterie und damit die Tiefenauflösung der Methode am größten. Die möglichen Einschußenergien liegen fUr die meisten Elemente unterhalb der Schwelle für Kernresonanzreaktionen, so daß die Rutherford'sche Streuformel unter Einschluß bekannter Abschirm-Korrekturen des Kernfeldes Gültigkeit besitzt. Bei hohen Energien im MeV-Bereich müßten die durch das Auftreten dieser Resonanzen veränderten Querschnitte berücksichtigt wer den, die oft nur unzureichend bekannt sind. Sehr kleine Energien unter 100 keV andererseits führen durch die Projektil-Elektron- - 5 - Wechselwirkung im Target zur Neutralisation des Strahles. Damit sind an solchen Beschleunigern ideale Voraussetzungen fUr hoch auflösende Rutherford-RUckstreuung gegeben. Die Messung der rUckgestreuten Teilchen bei diesen sehr niedri gen Energien verlangt jedoch einen speziellen experimentellen Aufbau und einen Detektor, der so hohe Energieauflösung besitzt, daß verschiedene Elemente auch in diesen Niederenergiespektren noch unterschieden werden können. Nach einer Einführung in die physikalischen Eigenschaften dieser Methode in Kap. II schließt sich eine Beschreibung des apparati ven Teils und des hier gewählten Teilchendetektors, eines elek trostatischen Analysators in Kap. III an. Eine Auswertung und Deutung der Streuspektren kann bei komplexen Targets sehr auf wendig werden. Deshalb war es nötig, ein Spektrensimulations- computerprogramm zu schreiben, das in Kap. IV vorgestellt wird. Zur Verdeutlichung der Eigenschaften der Rückstreu-Analyse bei diesen kleinen Einschußenergien werden am Schluq einige ausge- wählte Anwendungsbeispiele gezeigt und diskutiert. Damit wird es möglich, diese Methode als Ergänzung der hier bereits verwendeten teilcheninduzierten Röntgenfluoreszenzana lyse 5) zu betreiben. Der Gehalt einer Probe an sehr leichten Elementen, wie C oder 0, der mit der Röntgenstrahlen-Methode im allgemeinen nicht er faßt werden kann, kann so in speziellen Fällen bestimmt werden. Weiterhin werden eventuelle Inhomoqeni- täten oder Oberflächenverunreinigungen gesehen, deren Kenntnis wichtig ist für eine exakte Röntgenfluoreszenzanalyse. Beiden Methoden gemeinsam ist die Möglichkeit einer zerstörungsfreien Mikroanalyse, wodurch sie sich als besonders geeignet für - 6 - die Untersuchung wertvoller archäologischer Fundstücke und Patinaschichten erweisen. - 7 - II Rutherford-Rückstreuung 1. Theoretische Grundlagen Die Rutherfordstreuung gehorcht der seit langem gut bekannten Coulombkraft. Im folgenden soll nur eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Formeln dieser Streuung gebracht werden, so weit sie für MaterialunterSUChungen gebraucht werden. Es lassen sich drei grundlegende Größen bei der Rutherford Rückstreuung unterscheiden. Jede von ihnen enth~lt analytische Aussagekraft a) die Kinematik der Streuung: Die Energie des rückgestreuten Teilchens ist mit der Masse des Targetkernes verknüpft. Dadurch werden Massenanalysen möglich. b) der Energieverlust der Projektile im Targetmaterial: Durch seine Messung lassen sich Tiefenprofile angeben. Nicht homogene oder geschichtete Targets werden erkannt. c) der differentielle Streuquerschnitt: Er liefert direkt ohne die Verwendung von Standardtargets die quantitative Zusammensetzung des Targets. a) Kinematik der Streuung Bei der Rutherford-Streuung werden die Projektile elastisch am Targetkern gestreut. Dieser Prozeß kann durch die klassi schen Stoßgesetze beschrieben werden. Auf~rund von Energie und Impulserhaltung kann folgende Beziehung leicht abgeleitet werden: - 8 - E kE O pcos~ +-Y1 - p2sin~) 2 k k{ ~.-o-) + p P miM Hierbei ist k(p,-o-) der kinematische Faktor, Eo die Energie des einlaufenden Teilchens mit der Masse mund M die Masse des Targetkerns , während ~ der Streuwinkel im Laborsystem ist. Der maximale Energieübertrag tritt bei zentralem Stoß auf: (1 - }l )2 (1 + Jl )2 -1 In Figur 1 ist k(}l,~ ) für verschiedene Jl aufgetragen. Aus dieser Figur ersieht man, daß die beste Massenauflösung bei großen Rückwärtswinkeln liegt. Sie ist aber in hohem Maße nicht- linear. Um einen Eindruck der Massenauflösung zu geben, ist in Figur 2 das Differential dk/dM für m=1 (H+) und m=4 (He+) bei ~ =1800 aufgetragen. Aus diesem Bild kann man sofort abschätzen, wie gut die Energieauflösung eines Detektors sein muß, um benach- barte Massen noch trennen zu können. Aus einer detaillierteren Rechnung ergibt sich, daß man bei einer Energieauflösung (t.E/E) des Detektors von 1 % benach- barte Massen bis M = 20 bei Protonen und bis M = 40 bei Alpha- teilchen noch eindeutig trennen kann.

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