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Rüstungskooperation und Technologiepolitik als Problem der westeuropäischen Integration PDF

300 Pages·1994·21.881 MB·German
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Rüstungskooperation und Technologiepolitik als Problem der westeuropäischen Integration Wilfried Karl (Hrsg.) Rüstungskooperation und Technologiepolitik als Problem der westeuropäischen Integration mit Beiträgen von Harald Bauer Martina Fischer Wilfried Karl Martin Köhler Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1994 Herausgeber und Autorinnen bedanken sich bei der Volkswagen-Stiftung für die finanzielle Unterstützung der Veröffentlichung. ISBN 978-3-8100-1319-4 ISBN 978-3-322-97303-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-97303-0 © 1994 by Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Leske + Budrich, Opladen 1994 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustinunung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mi kroverftlmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Inhalt Vorwort .............................................................. 5 Einleitung des Herausgebers .............................................. 8 Harald Bauer Die westeuropäische Integration als Rahmen für Technologiepolitik und Rüstungskooperation I. Einleitung ............................................................ 17 II. Technologische und rüstungsindustrielle Kooperation in Westeuropa .......................................................... 20 1. Entwicklung und Merkmale westeuropäischer Technolo- giekooperation ......................................................... 21 1.1. Wirtschaftspolitische Differenzen und ihre Auswir- kungen ............................................................. 21 1.2. Die Struktur der Kooperation .................................. 24 1.3. Die Bedeutung externer Einflüsse ............................. 26 2. Auswirkungen des Binnenmarktes und der Europäischen Union auf die Rüstungsindustrie .................................... 28 lß. Rüstungskooperation und -Binnenmarkt in Westeuropa ........ 31 1. Die Strategie der Rüstungsindustrie ................................ 33 2. Der westeuropäische Binnenmarkt für Rüstungsgüter .......... , 35 2.1. Die EG-Kommission ............................................ 36 2.2. Die Independent European Programme Group .............. 38 2.3. Die Westeuropäische Union (WEU) I WEAG ............. 42 IV. Zusammenfassung .................................................. .43 Literatur ............................................................. 46 Martina Fischer Rüstungs- und Industriepolitik in Spanien Versuche technologischer Ankopplung an Westeuropa 0. Einleitung: Der Europäische Binnenmarkt als Chance und Be drohung für spanische Firmen - Visionen spanischer Rüstungs- planer ............................................................. 49 I I. Die Entwicklung der spanischen Rüstungsindustrie ............ 51 LI. Die Entwicklung der Rüstungsproduktion zwischen franquistischer Autarkiepolitik und abhängiger Industrialisierung ...................................................... 51 I.2. Volkswirtschaftliche Bedeutung der Rüstungsindustrie .......... 57 II. Die Rüstungs- und Industriepolitik der PSOE-Regierung ...... 61 11.1. Technologiepolitische Zielsetzungen und Absichtserklä- rungen: Der Mythos vom Spin-Off-Effekt ......................... 61 11.2. Maßnahmen zur Effektivierung des Rüstungssektors und zur Modemisierung der Industrie (1982-93) ...................... 67 2.1. Strukturpolitische Maßnahmen und Sanie- rungsversuche .................................................... 67 2.2. Nachfrageankurbelung durch Exportförderung, Streitkräftemodernisierung und Vorgaben zur Rü- stungsplanung .................................................... 73 2.3. Rüstungskooperation auf transatlantischer und westeuropäischer Ebene ......................................... 78 111. Die Rüstungsindustrie im Binnenmarkt: Haushaltskürzungen, Betriebsschließungen und die zaghafte Suche nach Alternativen ................................................... 86 IV. Fazit und Ausblick: Konversion oder Spanischer MIK mit westeuropäischen Besitzern ........................................ 93 Tabellenanhang ........................................................... 97 Literatur ........................................................... 101 Martin Köhler Die italienische Rüstungsindustriepolitik im Umbruch Das verspätete Ende eines Entwicklungsmodells durch Abschottung und Verstaatlichung I. Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 ll. Entwicklung der italienischen Rüstungsindustrie und Situation zu Beginn der 90er Jahre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 II .1. Entwicklungsphasen seit 1945 ...................................... 110 11.2. Wirtschaftliche Situation zu Beginn der 90er Jahre ............. 112 2 .1. Eigentumsstruktur, Größenordnungen und Rüstungsabhängigkeit .......................................... 112 2.2. Rüstungsumsatz, Beschäftigung und Wirt- schaftlichkeit .................................................... 115 2.3. Stellenwert in der italienischen Industriestruktur .......... 118 11.3. Charakteristik der Rüstungsindustrie nach Produktions- sektoren ................................................................ 119 II 11.4. Internationale Einbettung der italienischen Rüstungsin- dustrie .................................................................. 123 4 .1. Rüstungsimport ................................................. 123 4.2. Rüstungsexport .................................................. 124 4.3. Rüstungskooperation im Bündnis ............................ 126 4.4. Internationale Unternehmensbeteiligungen und Konsortien ....................................................... 127 111. Umfang und Struktur der nationalen Rüstungsnachfrage ..... 129 III.1. Entwicklung des Verteidigungshaushaltes ........................ 129 III.2. Beschaffungsausgaben und Beschaffungspolitik ................. 130 III.3. Administrative Struktur und Vertragsvergabe .................... 132 III.4. Organisation von Forschung und Entwicklung (F&E) im Verteidigungsministerium ........................................... 134 IV. Technologischer Entwicklungsstand und rüstungsrelevante F&E-Strukturen ....•.............................................. 136 IV .!.Indikatoren des technologischen Entwicklungsstandes .......... 136 IV.2.Rüstungsrelevante F&E-Ausgaben und Strukturen .............. 138 IV.3.Beteiligung an internationalen rüstungsrelevanten Tech- nologieprogrammen .................................................. 141 V. Anpassungsprozesse an die Neustrukturierung der west europäischen Rüstungsindustrien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143 V .1. Determinanten italienischer Rüstungsindustriepolitik ........... 145 1.1. Strukturen, Ziele und Scheitern der Industriepolitik 145 1.2. Definition und Einbettung des Rüstungssektors in die nationale Industriestruktur ..................................... 148 1. 3: Verstaatlichung als Konstante der Rü- stungsindustriepolitik .......................................... 150 V.2. Reaktionsmuster aufrüstungskooperative Tendenzen in Westeuropa ............................................................ 153 2.1. Abwehr europäischer Liberalisierungstendenzen und rüstungsindustrieller Konzentrationsprozesse .............. 154 2.2. Rüstungsindustriepolitische Vorschläge und Maß- nahmen ........................................................... 158 2.3 Rüstungstechnologiepolitische Zielsetzungen .............. 159 VI. Ausblick: Westeuropäisierung oder Transnationalisierung?. 162 Tabellenanhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165 Quellenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 72 III Harald Bauer Die autonome Sicherheitspolitik Frankreichs und ihre industriellen Konsequenzen I. Einleitung .......................................................... 175 ß. Die Grundlagen der Sicherheitspolitik ......................... 178 II.1. Unabhängigkeit und Sicherheitspolitik ............................ 178 11.2. Die autonome Rüstungspolitik und ihre Grenzen ................ l80 111. Volkswirtschaftliche Planung, Corps d'Etat und Rüstungssektor 182 III .1. Wirtschaftssteuerung und Rüstungssektor ........................ 185 III.2. Rüstungssektor und Technologiepolitik ........................... 188 2.1. Umstrukturierung der Forschungslandschaft ............... 188 2.2. Militärische Forschung und Entwicklung ................... 191 III.3. "Verteidigungsausgaben" und Beschaffungsplanung ............ 192 III.4.Zusammenfassung .................................................... 194 IV. Die französische Rüstungsindustrie und ihre Strategien ...... 195 IV .1. Arsenale und Betriebe in staatlichem Besitz ...................... 196 IV.2.Firmen in Privatbesitz ............................................... 208 IV.3.Zusammenfassung .................................................... 212 V. Rüstungskooperation: Autonomie versus Zusammenarbeit .. 215 VI. Schlussfolgerungen ............................................... 222 Tabellenanhang ......................................................... 225 Literatur ........................................................... 227 Wilfried Kar/ Die Bundesrepublik als integrationspolitischer Musterschüler? I. Einleitung .......................................................... 231 II. Wende in der Rüstuogspolitik? .................................. 234 Il.l. Ab- oder Umrüstung? ................................................ 235 1.1. Jäger 90 I EuroFighter 2000 .................................. 236 1.2. Neue Aufgaben der Bundeswehr und ihre Rüstungs- konsequenzen .................................................... 243 II. 2. Rüstungsindustrie-Politik ............................................ 246 2.1. Die Übernahme von MBB durch Daimler Benz ............ 246 2.2. Perspektiven der Rüstungsindustrie und Rü- stungsindustrie-Politik aus staatlicher Sicht ................ 249 ll.3. Kooperation und Integration der westeuropäischen Rü- stungssektoren aus bundesdeutscher Sicht ........................ 253 3.1. Staatliche Ziele und Interessen bei Rü- stungskooperation ............................................... 253 3.2. EGoder IEPG? Die bundesdeutsche Haltung zum Rüstungsbinnenmarkt .......................................... 255 IV IV. Rüstungsindustrie ................................................. 259 IV .1. Struktur und Entwicklung der bundesdeutschen Rüstungs- industrie bis 1988/1989 .............................................. 260 IV.2.Strategien und Umstrukturierungen ................................ 264 2.1. Luft- und Raumfahrtindustrie ................................. 265 2.2. Militärelektronik ................................................ 274 2.3. Leichte Waffen und Munition ................................ 277 2.4. Die Ergebnisse der Umstrukturierung ....................... 278 IV.3.Rüstungskooperation und Binnentnarkt ........................... 280 3 .1. Wettbewerbsposition der bundesdeutschen Industrie im internationalen Vergleich .................................. 280 3.2. Haltung zum Rüstungsexport und Binnenmarkt ........... 283 V. Zusammenfassung und Schlussfolgerungen .................... 286 Literatur ........................................................... 291 V Vorwort Sicherheit zu schaffen und dauerhaft zu gewährleisten, war von Beginn an eine der zentralen Funktionen der Europäischen Gemeinschaften. Entspre chend den nationalen Orientierungen wurde aber der Vergemeinschaftung von Sicherheitspolitik erst im Vertrag zur Europäischen Union Anfang der 90er Jahre eine konkrete Perspektive gegeben. Gleichwohl war einer der wichtigen Bestandteile von Sicherheitspolitik - die Rüstungsentwicklung und -beschaffung, die das Thema des vorliegenden Bandes sind - über die Jahrzehnte eine nicht öffentlich eingestandene Kernfrage der Europapolitik. Seit ihren Anfangen, seit der Bildung der "Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl" (EGKS) im Jahre 1951 hatte sich die erstehende Union mit der Frage auseinanderzusetzen, wie sie es denn mit der Rüstung halte. Mit dem Scheitern der "Europäischen Verteidigungsgemeinschaft" (EVG) im Jahre 1954 war auch der Ansatz fehlgeschlagen, die europäischen Rü stungsressourcen zu integrieren (Absatz 1 des Gründungsvertrages sah "gemeinsame Organe, gemeinsame Streitkräfte und einen gemeinsamen Haushalt" vor). In den "Römischen Verträgen", mit denen 1957 die "Europäische Wirtschaftsgemeinschaft" ins Leben gerufen wurde, war der Rüstungssektor ausdrücklich ausgespart worden. Selbst die Waffenexporte blieben unter nationaler Kuratel (Artikel 223). Dies bleibt besonders her vorzuheben, galt doch die Hauptstoßrichtung dieser europäischen Gründung der Errichtung eines gemeinsamen Marktes und der Allgleichung der Aus fuhrpolitik der Mitgliedstaaten. Auf dem Maastrichter Gipfeltreffen 1991 ist letztmalig der Versuch fehlgeschlagen, den Sonderartikel 223 aus den Römischen Verträgen zu streichen. Im Laufe der Jahrzehnte war Rüstung dennoch immer wieder ein Thema der westeuropäischen Staaten - sei es, weil alle Staaten von den kontinuier lich und überdurchschnittlich stark steigenden Rüstungsausgaben betroffen waren, sei es, weil Rüstungstechnologie als Spitzentechnik bewertet wurde, von der wichtige Impulse zur Steigerung der Leistungskraft einer modernen Volkswirtschaft im globalen Wettbewerb erwartet wurden, auf die man in Westeuropa schwerlich verzichten könne. Dies meinte man besonders in Buropa aus der historischen Erfahrung ableiten zu können - hatte doch die Nachfrage der Militärs nach modernsten Waffen für einen ununterbrochenen Technologieschub über lange Zeiträume geführt. In neuerer Zeit werden übergreifende industrielle Techniken wie das Management komplexer Systeme auf einen ursprünglich militärischen Bedarf zurückgeführt. Besonders auf dem Gebiet der Luft- und Raumfahrttechnologie war in den europäischen Eliten die Ansicht weit 5

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