Jens Heinrich Rüstung und Rüstungskontrolle in Asien Zum Stabilisierungspotenzial einer sicherheitspolitischen Strategie Rüstung und Rüstungskontrolle in Asien Jens Heinrich Rüstung und Rüstungskontrolle in Asien Zum Stabilisierungspotenzial einer sicherheitspolitischen Strategie Jens Heinrich Rostock, Deutschland Dissertation Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg / 2015 ISBN 978-3-658-17714-0 ISBN 978-3-658-17715-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-17715-7 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. 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Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Danksagung Einen unglaublich großen Anteil an dieser Arbeit haben meine ehemaligen Hochschullehrer an den Universitäten Greifswald (wo ich das erste Mal mit der Problematik von Kernwaffen in Berührung kam) und Magdeburg sowie meine beiden Betreuer, Prof. em. Dr. Erhard Forndran und Prof. Dr. Jörn Dosch, die mich nicht nur für Fragen von Krieg, Frieden und Sicherheit motivieren und begeistern konnten, sondernmir auch die notwendigen Freiräume gaben. Meinen Freunden und Freundinnen aus Magdeburg, Rostock, Berlin und anderswo gilt unendlicher Dank. Besonders das Kolloquium – zuletzt in Ede- missen –ist für mich mehr als ein Zusammentreffen von Kommilitonen gewor- den. Namentlich möchte ich Antje Holinski, Catharina Zschieck, Valerie Wal- dow und Frau Alexandra Forndran danken. In Rostock waren (und sind) es besonders meine Kolleginnen und Kollegen am Lehrstuhl für Internationale Politik und Entwicklungszusammenarbeit, die zu einer unvergleichbaren Atmo- sphäre beigetragen haben –auch außerhalb der Uni. Diese Arbeit ist meiner ganzen Familie gewidmet. Inhalt Abkürzungsverzeichnis .................................................................................... 11 Abbildungsverzeichnis ..................................................................................... 13 Tabellenverzeichnis .......................................................................................... 13 1 Einleitung ............................................................................................... 15 1.1 Problem-und Fragestellung ..................................................................... 15 1.2 Kritische Anmerkungen zum Forschungsstand ....................................... 30 1.2.1 Zum Wandel des Rüstungskontrollverständnisses ....................... 30 1.2.2 Der Forschungsstand zu einseitigen und gradualistischen Schritten als Rüstungskontrollmethode ........................................ 40 1.3 Relevanz und Begrenzung der Untersuchung .......................................... 45 1.4 Verortung der Studie ................................................................................ 53 2 Analytisch-methodischerRahmen ....................................................... 57 2.1 Begriffsdefinitionen und -eingrenzungen ................................................ 57 2.1.1 Rüstungskontrolle ......................................................................... 57 2.1.2 Formelle und informelle Rüstungskontrolle.................................. 67 2.2 Sicherheit und Stabilität ........................................................................... 74 2.2.1 Sicherheit ...................................................................................... 75 2.2.2 Stabilität als Resultat von Optionen ............................................. 81 2.3 Das Problem des Wissens ........................................................................ 93 2.4 Analyserahmen ........................................................................................ 97 8 Inhalt 2.5 Aufbau der Studie .................................................................................. 106 2.6 Quellenlage und Quellenprobleme......................................................... 108 3 Konzepte und Kernwaffen .................................................................. 111 3.1 Rüstungskontrolle: Zielkonflikte, Schulen und Kritik ........................... 111 3.1.1 Zielkonflikteinnerhalb der Rüstungskontrolle ........................... 112 3.1.2 Die unterschiedlichen Rüstungskontrollschulen ......................... 118 3.1.2.1 Die Schelling-Schuleder stabilen Abschreckung ............ 120 3.1.2.2 Die Wiesner-Schule der minimalen Abschreckung ......... 124 3.2 Das Verhältnis Rüstungskontrolle zur Abrüstung und Abschreckung ... 128 3.2.1 Rüstungskontrolle und Abrüstung .............................................. 128 3.2.2 Rüstungskontrolle und Abschreckung ........................................ 134 3.2.3 Abschreckung durch Bestrafung oder Abschreckung durch Kriegführung? .................................................................. 143 3.3 Kritik an der Rüstungskontrolle ............................................................ 147 3.4 Das Konzept des Gradualismus ............................................................. 158 3.5 Rüstungskontrolle und Gradualismus .................................................... 168 3.6 Die Kritik am Gradualismus .................................................................. 170 3.7 Das Konzept der gradualistischen Rüstungskontrolle ............................ 176 4 Die formelle Rüstungskontrolle im regionalen Kontext ................... 179 4.1 Die Positionen Chinas, Indiens und Pakistans zum CTBT .................... 180 4.2 Die Positionen Chinas, Indiens und Pakistans zum FMCT ................... 191 Inhalt 9 4.3 Exkurs: Rüstungskontrollverträge als Politikum ................................... 201 4.4 Möglichkeiten und Grenzengradualistischer Rüstungskontrolle .......... 203 4.4.1 Der CTBT: Ansatzpunkte und Grenzen der gradualistischen Rüstungskontrolle ....................................................................... 203 4.4.2 Der FMCT: Ansatzpunkte und Grenzen der gradualistischen Rüstungskontrolle ....................................................................... 212 4.5 Zwischenfazit.......................................................................................... 221 5 Kernwaffenpolitik, Stabilität und Rüstungskontrolle ...................... 223 5.1 Die Kernwaffenpolitik Chinas ............................................................... 225 5.2 DieKernwaffenpolitik Indiens .............................................................. 248 5.3 Die Kernwaffenpolitik Pakistans ........................................................... 269 5.4 Möglichkeiten und Grenzen gradualistischer Rüstungskontrolle .......... 289 5.4.1 Die NFU-Politik und die gradualistische Rüstungskontrolle ...... 290 5.4.1.1 Die NFU-Politik im indisch- pakistanischen Verhältnis............................................. 291 5.4.2 Stabilisierungdurch Ausgleich der verteidigungspolitischen Strategien .................................................................................... 295 5.5 Zwischenfazit.......................................................................................... 314 6 Kernwaffen und regionale Stabilität ................................................. 317 6.1 Chinas ballistische Raketen ................................................................... 320 10 Inhalt 6.1.1 Die Mehrfachsprengkopftechnologie und die regionale Stabilität ......................................................... 323 6.1.2 Implikationen für die regionale Stabilität ................................... 331 6.1.3 Die MIRV-Technologie: Ansatzpunkte und Grenzen der gradualistischen Rüstungskontrolle ...................................... 337 6.1.4 Chinas Dong-Feng 21 und die regionale Stabilität ..................... 349 6.1.5 Die DF-21: Ansatzpunkte und Grenzen der gradualistischen Rüstungskontrolle ............................................ 352 6.2 Pakistans Kurzstreckenraketen .............................................................. 357 6.2.1 Pakistans Kurzstreckenraketen und die regionale Stabilität ........ 359 6.2.2 Pakistans Kurzstreckenraketen: Ansatzpunkte und Grenzen der gradualistischen Rüstungskontrolle ...................................... 362 6.3 Zwischenfazit ......................................................................................... 367 7 Schlussbetrachtungen .......................................................................... 371 7.1 Darstellung und Bewertung der Ergebnisse............................................ 372 7.2 Offene Fragen ........................................................................................ 382 7.3 Neue Forschungsfragen ......................................................................... 385 Literaturverzeichnis ........................................................................................ 393 Anhang ........................................................................................................... 463 Abkürzungsverzeichnis ASAT Anti Satellite (Anti-Satelliten Waffen) ASW Anti-Submarine Warfare (U-Boot-Bekämpfung) BJP Bharatiya Janata Party CD Conference on Disarmament (Genfer Abrüstungskonfe- renz) CTBT Comprehensive Test Ban Treaty (Umfassender Atomtest- stoppvertrag) DF Dong Feng (chinesische Bezeichnung der ballistischen Raketen) FMCT Fissile Material Cut-off Treaty (Vertrag zum Stopp der Spaltmaterialproduktion für Waffenzwecke) GRIT Graduated Reductions in Tensions/Graduated Reciproca- tion in Tensions Reductions ICBM Intercontinental Ballistic Missile (Interkontinentalrakete) LOW Launch on Warning LUA Launch under Attack MIRV Multiple Indepently Reentry Targetable Vehicle (un- abhängige Mehrfachsprengköpfe) MRV Multiple Reentry Vehicle (Mehrfachsprengköpfe) NCA Nuclear Command Authority NFU No-First-Use (Verzicht auf den Ersteinsatz von Kernwaf- fen)