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Runder Tisch und direkte Demokratie PDF

91 Pages·2000·1.748 MB·German
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Runder Tisch und direkte Demokratie Wittenberg. Fridericianum. Blick in den Kollegienhof (Neues und Altes Kolleg) mit Professoren und Studenten. Schmuckblatt aus der Wittenberger Matrikel, Herbstsemester 1644 Rita Süssmuth Everhard Holtmann Friedrich Schorlemmer Rüdiger Fikentscher Uwe Thaysen Ludwig Ehrler Runder Tisch und direkte Demokratie mit Beiträgen von Gunnar Berg Reinhard Kreckel Eckhard N aumann Redaktion Monika Lindner Herausgeber Gunnar Berg Leske + Budrich, Opladen 2000 Die Abbildung auf der vierten Umschlagseite zeigt den Innenhof der Stiftung LEUCOREA in der Lutherstadt Wittenberg. Foto: Archiv LEUCOREA Gedruckt auf alterungsbeständigem und säurefreiem Papier. Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Ein Titeldatensatz für diese Publikation ist bei Der Deutschen Bibliothek erhältlich ISBN 978-3-8100-2763-4 ISBN 978-3-322-95092-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-95092-5 © 2000 Leske + Budrich, Opladen Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Satz: Leske + Budrich, Opladen Inhalt Einführung Disputation des Akademischen Senats an der Stiftung Leucorea Prof. Dr. Dr. Gunnar Berg, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg .......... 9 Eröffnung Prof. Dr. Reinhard Kreckel, Rektor der Martin-Luther-Universität ..................... 15 Eckhard N aumann, Oberbürgermeister der Lutherstadt Wittenberg....................................... 21 Thesenvortrag Runde Tische und qualitative Weiterentwicklung der Demokratie Prof. Dr. Rita Süssmuth, MdB, Präsidentin des Deutschen Bundestages a.D. .......... 27 Der Dialog war der eigentliche Durchbruch Friedrich Schorlemmer, Studienleiter an der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt 35 Das Vermächtnis der Runden Tische ist die Fähigkeit zur zivilgesellschaftlichen Einmischung Prof. Dr. Uwe Thaysen, Universität Lüneburg ........ 45 6 Inhalt Disputation Runde Tische - Instrumente zur Ausgestaltung der Demokratie Dr. Rüdiger Fikentscher, MdL, Fraktionsvorsitzender der SPD im Landtag Sachsen-Anhalt ....................... 53 Runde Tische als Mittel der Selbstorganisation in Krisenzeiten Prof. Ludwig Ehrler, Rektor der Burg Giebichenstein - Hochschule für Kunst und Design. 59 Runder Tisch und Parlamentarismus- zwei unvereinbare Entscheidungsverfahren Prof. Dr. Everhard Holtmann, Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg.................................... 63 Replik Runde Tische als reaktivierbare Institution der unmittelbaren Beteiligung Prof. Dr. Uwe Thaysen............................................... 71 Die Demokratie braucht Runde Tische zu Grundfragen der Kommune Friedrich Schorlemmer .............................................. 75 Wir brauchen das persönliche Bürgerengagement! Prof. Dr. Rita Süssmuth............................................. 79 Diskurs Die akademische Disputation - historisches Relikt als interdisziplinäre Kommunikation? Prof. Dr. Dr. Gunnar Berg......................................... 85 Einführung Professor Dr. Dr. Gunnar Berg geboren 1940; von 1958 bis 1963 Studium der Physik an der Mar tin-Luther-Universität in Halle; anschließend bis 1970 Tätigkeit am Institut für Bergbausicherheit in Leipzig; im gleichen Jahr Beginn der Arbeit an der Sektion Physik der Martin-Luther Universität - zuerst als Assistent und ab 1983 als Oberassistent in der Festkörperphysik; Promotionen: 1971 zum Dr. rer. nato an der Martin-Luther-Universität und 1975 zum Dr. Ing. an der Berg akademie Freiberg, 1982 Auszeichnung mit dem Gustav-Hertz Preis für Arbeiten auf dem Gebiet der Festkörperphysik; 1983 Habilitation; 1989: Berufung zum außerordentlichen Dozenten; 1992 Berufung zum Professor für Experimentelle Physik an den Fachbereich Physik der Martin-Luther-Universität. Tätigkeiten in Gremien: 1990-1992 Direktor der Sektion Physik, seit 1989 Mitglied der Initiativgruppe zur Erneuerung der Universität, 1991-1992 Dekan der Mathematisch-Naturwis senschaftlichen Fakultät, 1990-1998 Mitglied im Vorstand der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, seit 1996 im Beirat und ab 2000 Vorsitzender des Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultätentages. Gunnar Berg war von 1992 bis 1996 Rektor der Martin-Luther-Universität. Seit 1996 ist er Vorsitzender des Vor standes der Stiftung Leucorea in Wittenberg und seit 2000 Mit glied des Präsidiums des Deutschen Hochschulverbandes. Foto: Kai-Uwe Dietrich Disputation des Akademischen Senates an der Stiftung Leucorea Gunnar Berg Der Akademische Senat der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg führt seine nun schon traditionelle Dis putation in diesem Jahr zum siebenten Mal an histori scher Stätte durch. Damit wird - wie seit 1993 alljährlich - am Reformationstag dem einen Gründungsort der 1817 vereinigten Universität Halle-Wittenberg Referenz erwie sen. Bereits kurz nach der Gründung der Universität im Jahre 1502 wurde sie der Ursprung der Reformation, ge tragen von Martin Luther, Philipp Melanchthon und vie len Mitstreitern. Nach diesem glanzvollem Auftakt und einer etwa ein Jahrhundert währenden Blüte ging auch die Wittenberger Universität zum "Normalbetrieb" über. Als sächsische Landesuniversität gegründet, nahm sie je derzeit die damit verbundene Aufgabe zur Ausbildung der Landeskinder wahr, erreichte aber auch vereinzelt über regionale Bedeutung durch das Wirken hervorragender Gelehrter. Das Ende akademischen Lebens in Wittenberg hatte politische Ursachen. Im Verlaufe des Wiener Kon gresses 1815 wurden Wittenberg und Umgebung preu ßisch, womit zwischen Berlin (gegründet 1811 als Reakti on auf den vorübergehenden Verlust Halles an das König reich Westfalen) und Halle eine dritte Universität auf 10 Gunnar Berg preußischem Boden existiert hätte. Man entschloß sich zur Verlegung der Wittenberger Universität nach Halle, die seitdem in ihrem Namen Halle-Wittenberg die Erinne rung an beide Gründungsorte aufrecht erhält und auch die Traditionen beider Wurzeln pflegt. N ach der friedlichen Revolution 1989/90 entstand in Wittenberg der verständliche Wunsch, wieder universitä res Leben an den Ort zu holen. Selbstverständlich war da die Universität in der Pflicht und reagierte unter ande rem mit den Disputationen als öffentliche Veranstaltun gen, die es jedem Bürger und jeder Bürgerin ermöglichen, eine aktuelle wissenschaftliche Auseinandersetzung zu erleben. Es reagierten aber auch die Landesregierung, be sonders deren Wissenschaftsminister Prof. Dr. Rolf Frick und deren Finanzminister Prof. Dr. Wolfang Böhmer, und der Landtag. Das historische erste Universitätsgebäude aus den Jahren 1503/04, das Collegium Fridericianum, wurde per Landtagsbeschluß am 1. April 1994 in eine Stiftung öffentlichen Rechts an der Martin-Luther-Uni versität überführt. Mit erheblichem Aufwand saniert, ist es heute eine hervorragend ausgestattete Forschungs und Tagungs stätte. So kann in diesem Jahr auch die Dis putation zum zweiten Mal hier im Auditorium maximum der Stiftung Leucorea durchgeführt werden. In der Ver gangenheit waren wir mehrfach in der Aula des Melanch thon-Gymnasiums sowie im Ratssaal des historischen Rathauses am Markt zu Gast. Der freundlichen Aufnah me sei dankbar gedacht. Die Rückkehr an den histori schen Ursprung aber war selbstverständlich ein Ziel. Der Inhalt der Disputation soll aktuell und von allge meinem Interesse sein sowie möglichst viele Gebiete be treffen. Nun, zehn Jahre nach dem Fall der Mauer, sind zehn Jahre praktischer Erprobung von Demokratie der Anlaß, sich mit einer von deren Ausprägungen auseinan-

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