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Ruhrbesetzung und Reichsbahn PDF

82 Pages·1925·8.603 MB·German
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RUHRBESETZUNG UND REICHSBAHN Herausgegeben von der Deutschen Reichs bahn-Gesells eh a ft Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1925 Additional material to this book can be downloaded from http://extras.springer.com ISBN 978-3-662-31333-6 ISBN 978-3-662-31538-5 (e Book) DOI 10.1007/978-3-662-31538-5 Vorabdruck aus: ARCHIV FÜR EISENBAHNWESEN Ruhrbesetzung und Reichsbahn. (Mit einer Karte und vier bildliehen Darstellungen.) Inhaltsübersicht. Seite I. Allgemeines über das Eisenbahnnetz im besetzten Gebiet. 1. Lage 3 a) Rheingebiet . . . . . . 3 b) Ruhrgebiet . . . . . 3 c) Badische Einbruchsstellen bei Offenburg, Mannheim und Karlsruhe 4 d) Einbruchsstelle bei Darmstadt . . . . 4 e) Kölner Zone . . . . 4 2. Yerkehrswirtschaftliche Bedeutung der Rhein-Ruhrhahnen 4 3. Verhiiltnis zur Rheinlandkommission 5 II. Beginn und Ausdehnung des Einbruchs. 1. Beginn 5 2. Ausdehnung im Ruhrgebiet 6 3. Einwirkung o.uf das Rheingebiet 7 III. Folgen der Ruhrbesetzung. 1. Allgemeine Arbeitsniederlegung im besetzten Gebiet 8 2. Störungen im Betrieb und Verkehr 9 a) Betriebsunterbrechungen und Umleitungen 9 1. Im Ruhrgebiet 9 2. lm Rheingebiet 13 b) Verkehrssperren 17 c) Räumungszüge 17 d) Kraftwagen, Fuhrwerk und Schiffe als Ersatzbeförde- rungsmittel . 18 e) Wagengestellung 19 f) Betriebs- und Verkehrsleistungen 21 g) Kotmaßnahmen auf tarifarischem Gebiet 22 l. Tm innerdeutschen Verkehr 22 2. Tm Auslandsverkehr 23 h) Frachtcrstattung-cn 24 3. Einwirkung auf die Beschaffung von Dienstkohlen 25 4. EinwirkuJlg auf die Personalverhältnisse 25 a) Personalbestand . 25 b) Gewalttätigkeiten der Bcsatzupgsbehörden 25 c) Verwendung des Personals . . . . . . 26 d) "\viederaufnahmc des Dienstes nach Beendigung des pas- siven "'iderstands 27 e) Arbeiterentlassung 27 f) Beamtenabbau . . . . 28 g) Rechtliche Stellung der Bediensteten während der Y ~r- wendung im Regiedienst und spätere Behandlung 28 h) Fürsorgemaßnahmen . . . . 28 i) "\YohmmgsYerhältnisse im besetzten Gebiet . 30 Ruhrbesetzung und Reichsbahn. IV. Organisation und Geschäftsgebaren der französisch-belgiseben Eisen- Seite bahnregie. a) Allgemeines 30 b) Personal 31 c) Beförderungswesen 32 d) Tarifwesen 34 e) Bauliche Anlagen 35 f) Werkstättenwesen 35 g) Rollendes Material 35 h) Einnahmen und Ausgaben 36 V. Beziehungen der Reichsbahn zur französisch-belgiseben Eisenbahn- regie (Mainzer Abkommen) . 36 VI. Auflösung der Regie . . 38 1. Wohlfahrteinrichtungen 39 2. Verträge . . . . 39 3. Personalfragen 39 VII. Abrechnung mit der Regie 40 VIU. Durch den Ruhreinbruch - einschl. Regieeinrichtung erwachsene Schäden ....... . 41 dazu Schäden an baulichen Anlagen, in Werkstätten usw. 42 IX. Zusammenfassung . . . 46 X. Anlagen (Zusammenstellung hierunter). X. Anlagen. 1. Übersichtskarte des besetzten Gebiets. ~. u'lbersicht der Streckenlängen im besetzten Gebiet nach dem Stand vom Ende September 1923. 3. Tägliche Wagenstellung im gesamten Reichsbahngebiet in der Zeit vom 1. Januar 1922 bis 31. Dezember 1924. 4. Tägliche Wagenstellung für Kohle, Koks und Briketts im Ruhrgebiet in der Zeit vom 1. Januar 1913 bis 31. Dezember 1913 und vom 1. Januar 1922 bis 31. Dezember 1924. 5. Lokomotivleistungen im gesamten Reichsbahngebiet in der Zeit vom 1. April 1922 bis 31. Dezember 1924. 6. Wagenleistungen (Wagenachskm) im gesamten Reichsbahngebiet in der Zeit vom 1. April 1922 bis 31. Dezember 1924. 7. übersieht über die Gewalttätigkeiten der Besatzungsbehörden anläßlich des Ruhreinbruchs. 8. "C'bcrsicht über die Belegung von Eisenbahnerwohnungen im besetzten Gebiet nach dem Stand vom 1. Juli 1924. 9. Mainzer Protokoll vom 11. Oktober 1923. 10. Düsseldorfer Protokoil vom 11. November 1923. 11. a) Mainzer Abkommen vom 1. Dezember 1923. b) Mainzer Abkommen vom 16. Februar 1923. 12. Zusammenstellung der durch den Ruhreinbruch - einschl. Regieeinrichtung erwachsenen finanziellen Schäden. I. Allgemeines über das Eisenbahnnetz im besetzten Gebiet. 1. Lage. Drus durclJ. die Rruhrbe.setzun.g betroff·ene Eisenbahnnetz ze~fällt in zwei große Y.erkehrsg,ebiete: d·rus Rlreingebiet mit Mosel und Lahn und das Ruhrgelbiet. a) Rhein gebiet. Die wichti:gsten Eiseillbahnlinien des Rhein-, Mosel- und Lalmbezirks, im folgenden kurz .als Riheingebiet ~eichnet, sind die an den Ufern des Rheins gelegenen Strecken Wiesbarlen-RüdeSiheim-Niederlahnstein Troisdorf-Köln auf. der !'echten Rheinseite, M.ai~m-Bingerbrück­ Cobl.enz-Köln auf der linken Rheinseite u.nd die durch die Eifel führende Linie Köln-Euskirche&-Trier; außel'diean .gehören zu diesem Gebiet die in den Flußtälern der Mosel, der L81hn und der Nahe so.wie die in der Pfalz gelegenen Eisenbahnlinien. b) R•uhr.gebiet. Das Ruhrgeibiet (neu beset~tes Gebiet), das mit dem rheinischen Eisenbahnneflz in Uil!IIlitlte1barem Zusaanmenihang steht, umfaßt - abge sehen von den Strecken Duisburg-Wesel-EmiDerich - i.m rwesentliohen dws dichte Netz der schon vor mehr als einem halben Jahrhundert verstaat· lichten Privatbahnstrecken der Köln-Mindener Bahn, der Hheini.schen Bahn, der Bergisch-Mäl'lkischen Bahn El,berfeld-Dortm'lllld, der Köln Neuß-Crefelder Ei.senJbahn, der Dortmund-Enscheder EiseDJbahn und der Prinz-E'riedrich-Wilhelm-Eisenbahn Steele-V o.hwinkel. Politisch gehört das Rheingeibiet ·zuan Teil zum Freistaat Preußen (Provinz Rheinioa.nd), zum TeH zu den Freistaaten Bayern (Be zirk Rheinpfalz) und Hessen; das Ruhrgebiet gehört ausschließlich zum F:ooistaat Preußen (Provinzen Rheinland und Westfalen). Neben diesen beiden Hauptgebieten waren durch die Ruhrbesetzung noch einige kleinere Gebiete betroffen: 4 Ruhrbesetzung und Reichsbahn. c) Badische Einbruchstellen bed Offenburg, M a n n h e i m und K a r 1 s r u ih •e. Im Freistaat Baden wurden die Bezirke von Off.enlburg, umfassend diie Ei•sen'bllihnstrooke Kehl-Appenweiler-Off.enburg, .sowi'e die Bezirke von Maooheim und Karlsruhe, umf•assend die dortigen Hafenanlagen, besetzt. d) E i n ib r u c h s t e 11 e b ·e i D a r m s t a d t. Im Freistaat Hessen wurde .die in Darms,t.atdt g·elegene Eisen.bahn werkistätte besetzt. e) K ö l n e r Z o n e. Eine Sonderstellung nahm während ·des Ruhreinbruchs der i:m He reich tdes Brückenkopfs Köln gel.egene, von den EIIlgländern besetzte Teil der Reichsbahndirektion Kö:ln ein; er umf·aßte rdie Streciken innel'hal!b der Umgrenzung Worrirugen-Romel'skirchen (aus,schl.) - Bedburg Buer-Dür·en (ausschl..) -Liblar-Brühl-Porz-Urbach-Rö.sr:ath (aus schließlich) -Immek•eippel~Ber:g-Born (ausschl.) -Lennep (a.usschl.) -Vohlwinkel (auSISChl.) -ßruiten-Düsseldnrf-Eller (au.sschl.) -Rhein Worring·en. Dank der Haltung Englands vom Beginn bis zur Beendigung des Einibru.chs konnt,en die Eisenbahlll,Streoken dieser Zone stets unter deutscher Verwaltung bleiben, trotzdem td~e EinbruchSIIlliäohte wiederholt ven'31Ucht hatten, auch 'dieses Stl'eckennetz in ihren Besitrz zu bringen. 2. Verkehrswirtschaftliche Bedeutung der Rhein-Ruhrbahnen. Während !das insgesamt .zur Besetzung gel,angte Gebiet eine Fläche von rund 34 500 qkm mit etwa 10 Millionen Einwohnern umfaßbe, fielen auf d11l!S Ruhrgeibiet rund 4300 qkm mit allein 4 Milliionen Einwohnern, also auf 12,r; % des Gebiets 40 % d·er Einwohnerschaft. Das Eisenbahn netz ist entsprechend ausgestattet. Betrieblich urud finallizi.ell bildet das RJh.ein- und Ruhrnet-z ·das Rück grat der deutschen Ei·senbahnen. Es hat ·e'ine Länge von rund 6250 km, das sind 12 o/o des gesa,mten Reichsbahnnetzes, und umfaßt rund 1/6 aller zwei gleisi;gen und mehr als 1/6 aller viergleisigen Strecken. Etwa 1/a aUer im gesamten Reichsbahngebiet nötigen Güterwagen werden im besetzten Gebiet gestel.U, und fast die Hälfte der gesamten Güterbeförderung wird dort bewältigt. Nach einer vorsichtigen Schätzung betrugen im Jahr 1913 die Einnahmen 720 Mill. .11, d. s. 21,5 % der Gesamteinnahmen der deutschen Eisenbahnen, die Ausgaben . 475 Mill . .Jl, d. s. 17,2 % der Gesamtausgaben der -----deutschen Eisenbahnen, der überschuß demnach . 245 Mill. ,fl, d. s. 41,3 % des Gesamtüberschusses. Ruhrbesetzung und Reichsbahn. 5 Während im Rheingebiet der Schwerp!lllllkt de:s Eisenlhwhnverr-kehrs in der Güterdurchf·uhr liegt, ist -dlas Ruihrgebiet vorz.ugswei:se A'ILsfuhr geibiet. Die hauptsächlichsten Ausfuhrgüter sind dank der natürlichen Bodenschät•z.e des Ruhrreviers Kohlen - d.reiviertlel de·r ges111mten Stein kohlenfördenmg Deutschlands .stammen 8/US dem Ruhrg.eibliet -, Neben produkte d·er Kohle und Stahl; die Einfuhr besteht hauptsächlich in Erz, Grulbeniholz, Bauholz, Kalk, Gemiiise, Getreide, Mehl und Kartoffeln. 3. Verhältnis zur Rheinlandkommission. Die .auf der liniken Rheinseite g·elegooen Eisenbahnlinien einschl. ·der zu den Brückenköpfen von Mainz und Köln gehörenden Strecken auf dem rechten Rheinu.f·er (altibesetztes Gebiet) waren bis zum Ruhreinbruch im Jahr 1923 den Bestimmungen d.es Rhed.nlandwbko!IIliillens vom 28. Juni 1919 unte:rrworf.en und sind es nach der Beseritigung der französisch helgd.scihen Eisenhahnregie wieder. II. Beginn und Ausdehnung des Einbruchs. 1. Beginn. Seinen Anfang nahm der Rllihreirubruch IOOI'Ieits am 7. März 1921 als S a n k t i o n •s m a ß n a h m •e wegen der kurz vorher von der Deutschen Regierung abgelehnten Annahme der sogenannten Pariser Vo~schläg:e über die endgültige Reparationsregelung; er blieb jedoch auf die mili tärische Besetzung der Städte Dü.sseJdorf, Dui.JSiburg, Mülheim-Ruhr untd Ruhrort und aud' ·die Errichtung einer Z oll g r e n z e am Rhein be schränik:t. Seine Bedeutung für die Reichsbahn lag darin, daß auch die Eilsenbahnstrecke Düsseldorf-Duisburg-Ruhrort den Bedingung•en des Rheinlandabkommens vom 28. Juni 1919 unterworfen wurde. D ü s s e l d o r f erhielt einen besonderen ·f:ranzösischen Eisenbahn k o m m i s s a r mit zwci in DÜiSSeldorf und Duishurg st!ationierten deutschen Verbindung.sbeamten. Dieser ZU:stand währte bis zum 7. Januar 1923, also fast 2 Jahre, wähl'lend welcher Zeit Unzuträglichlkeiten von nennenswerter Bedeutung nicht zu verneiohnen gewesen waren. Erst vom 8. Ja n u a r 1923 ab traten empfindliche Störungen auf, als die A k t i o n der f r a n z ö s i s c h e n und b e I g i s c h e n R e g i er u n g im Ruhrgebiet unter schwerer Verletzung des Völkerrechts und des Ver trags von Y.ersailles begann. Zum Anlaß druzu nalhm. die Gegenseite gering ffigi.ge Meinun.gsverschiedenheiten, die wegen der auf Reparationskonto zu leistenden Gesa.mti:oongen zwischen Deutschland und den Alliierten entstanden waren. Man warf hiernach Deutschland Nichterfüllung der vertraglichen Verpflichtungen vor. Von genanntem Tage ab bis Monats mitte mußten auf Verlangen der Rheinlandkommission in COiblenrz 6 Ruhrbesetzung und Reichsbahn. Truppenzüge aus Frankreich und aus dem altbesetzten Gebiet nach Düssel dorf un.d Umgebung gefahren und dwzu Lokomotiv- und Wagenmaterial aus Zügen des ö.ffentlichen Verkehrs benullzt werden, woraus sich für diesen ernste Störungen ergaben. In der Zeit vom 8. bis 14. Januar 1923 Willrden allein auf ,d.Je.n Strecken Köln-Worringen und Köln-Mülheim 133 Truppenzüge •befördert. Am 10. J.a;nuar 1923 wurde dnfolge der drohenden Bes·etzung der Stadt Essen die Gener:al-Betriebs-Leitung (GBL.) West aus dieser Sfadt nach Elberfeld verlegt und am 11. Januar 1923 im Zusammenhang mit der Errichtung des Hütten- und Bergwerksaus schusses, dler so·genannben Mi c um (Misaion Interalliee de Controle des U.sines et .des Mines), in Essen die Re i c hsib ahndirekt i o n (RB D.) E .s s e n b es e t z t. Dieser letzte:oo Tag bedeutet daher den Anfang :des Zeita·bschnitts, doo d'er Ruhreinbruch im Sinn der vorliegenden Denk· schrrft umfaßt. 2. Ausdehnung im Ruhrgebiet. . Der Besetzung der RBD. Essen folgte bis zum 20. J .an u a r im jeweiligen Anschluß an den militärischen Vormal'ISCh die Einrichtung von m i l i t ä r i s c h e n K o n t r o 11 s t e 11 e n alllf den Bahnhöfen i:n Scham horst, Aplerbeck Süd, BraJre.l, Lünen Nord, RecklinJg,hau.sen Hbf., Dorsten, FriedrichSifeld und Speilen, die die Aufgalbe hatten, die aJbgef·ertigten Kohlen- und KokstranSiporte zu überwachen. Gegen Ende Januar wur den die Bahnhöfe Düsseldorf Hbf., Düsseldorf-Derendorf und Vorhalle besetzt und die Strecken Dü:Sseldorf-Neuß, Düsseldorf-Duilsburg-Ober hausen-Lünen Süd und Düsseldorf-Wedau-Kupferdreh-Steele Nord - Weng·ern in m i l i t ä r i s c h e n B e t rieb genommen. Am 1. Februar 1923 erhielt der wichtige Verschiebebahnhof Hengstey eine Kontrollstelle. Wenige Tage darauf wurden weite:oo Kontrollstellen an den in den BrückeDJk:opf Köln führenden Bahnstrec.ken errichtet, und der Betrieib der Strecke Neuß-Düre:n durch d'ie Franzosen ttbernommen. Gegen Ende Februar 1923 wurde der Hauptbwhnhof Bochum besetzt, nach ·zwei Monaten aber wieder freigegeben. Zu Beg.inn des Monats M ä r z 1923 wurde der Haupthahnhof Essen beset!Zt. Im ,gleichen Monat wurde nach und naoh der Osten des Brüclcen kopfe.s Köln in einer Ausdelhmmg von etwa 10 km \besetzt, so daß das Kölner Brückenkopfgebiet nach dem un~besetzten Gebiet hin völlig vom übrigen besetzten Gelbiet umschlossen war. Im Lauf des Monats A p r i 1 1923 wurden, ruhgesehen von der wech selnden Besetzung und Wiederfreigabe verschiedener Bahnhöfe, Kontroll stellen in Ründeroth, Mengede, Kirohrlerne und Laer eingerichtet und die Strecke Wanne-A plerbeck militarisiert. Ruhrbesetzung und Reichsbahn. 7 Im M a i 1923 erfolgt(} di·e Be·oobzung .weiterer Balhnhöfe, insbesondere des Ba:hnhofs Duisburg-Ruhrort und der Strecke Mülheim-Essen sowie die tei'lweise Räumung früher besetzter Balmihöfe. 1m Anfang des Monats Juni wu11den die Bahnhöfe Ber.geborbeck, Altelllessen, Katernberg Süd, Gelsenkirchen und während einiger Tage auch der Bahnhof Herne beset•zt. Um die Monallsmitte wurden die Strecke Buer Sli!d-Gelsenkirchen-Bismarck unterbrochen UJilJd di,e Bochumer und die Mehrzahl der Dmt:munder Bahnhöfe .auf die Dauer von 14 Tag·en he setzt. Am 25. Juni 1923 wur.dJe uan da.s ga.nze besetzte Gebiet eine Zoll grenze errichtet. Im Monat J u I i 1923 herrschte infolge einer iilber ·das gesamte be .setzte Gebiet verhängten allgemeinen Verkeilu·.sperre bis auf die1 Räu mung einiger minder wichtiger Strecken Ruhe. Der Monat August 1923 ihrachte die Beset•zung weliterer Bahnhöfe, die Stillegung v•erschiedener Linien und die Einrichtung einer Zoll kontrolle in W esthofen, f.erner dde Unterlbreohung der Güte•rgleise zwi schen Elberfeld-VarreSibeck und Vohwin.kel und die Freigwbe der Strecke Lünen Süd-Recklinghausen Ost-Westerholt. In den Monaten S e p t e m b er und 0 k tobe r 1923 kamen Stl'ecken und Bahnhofsbesetzungen nur noch ve·reilllzelt vor; sie f.anden im Monat November 1923 mit dem Abschluß der Verhandlungen übecr das Mainzer Abkommen ihr Ende. 3. Einwirkung auf das Rheingebiet. Im Rheingebiet machte sich der Ruhreinbruch so,fort bemerkbar durch gewaltsame E in g r i f f e der Besatzungstruppen in den Be tri c b, durch die V ·erd r ä n g u n g des PersonaIs von seinen Dienstposten so:w.ie durch die Verhaft u n g leitender Beamten, die sich geweige-rt hatten, .die von den Besoatzungs.beihö11den erlaSISenen, mit den Bestimmungen des RheinlandaJbkommens in Widerspruch stehenden Anordnungen an das Personal weiterzugeben. Im Bezirk <der Reichshahndirektion T r i e r hatte die Festnahme verschierlener leitender Beamten •am 24. J a n u a r 1923 einen 21 stündigen P r o t e ,s t s t r e i k sämtlioher Eisenbahnbediensteten zur Folge. Im Bereich der durch den Rhein in zwei Teile getrennten RBD. M a•i n z w.urden vom 30. Januar 1923 ·aib irufolge betrieblicher Eingriffe der Besatzungstruppen der linksrheinisch gel·egene Teil ga.nz, der rechts rheinische bis auf die Strecken Frankfurt-Darmstadt-Heidelberg Mannheim, die östlicib. davon gelegeneu Strecken und die Strecke Mann heim-Gerresheim, Eberst.adt-Pfungstadt und Weinheim-Bensheim-

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