RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VERÖFFENTLICHUNGEN AUS DEM ARCHIV Ergänzungen zu den pädagogischen Grundkursen Copyright Rudolf Steiner Nachlass-Verwaltung Buch: 300c Seite: 1 Veröffentlichung aus dem Archiv der Rudolf Steiner-Nachlaß Verwaltung als Studienmaterial für die Lehrer an Waldorf schulen Übersicht über die Konferenzen in drei Bänden Erster Band 1. Schuljahr: 16. September 1919 bis 24. Juli 1920 Konferenzen vom 8. September 1919 bis 31. Juli 1920 2. Schuljahr: 20. September 1920 bis 11. Juni 1921 Konferenzen vom 21. September 1920 bis 26. Mai 1921 Zweiter Band 3. Schuljahr: 18. Juni 1921 bis 30. Mai 1922 Konferenzen vom 16. Juni 1921 bis 10. Mai 1922 4. Schuljahr: 20. Juni 1922 bis 24. März 1923 Konferenzen vom 20. Juni 1922 bis 8. März 1923 Dritter Band 5. Schuljahr: 24. April 1923 bis 7. April 1924 Konferenzen vom 30. März 1923 bis 27. März 1924 6. Schuljahr: 30. April 1924 bis 30. März 1925 Konferenzen vom 9. April 1924 bis 3. September 1924 Copyright Rudolf Steiner Nachlass-Verwaltung Buch: 30 0c Seite: 2 RUDOLF STEINER Konferenzen mit den Lehrern der Freien Waldorfschule in Stuttgart 1919 bis 1924 Dritter Band Das fünfte und sechste Schuljahr 1975 RUDOLF STEINER VERLAG DORNACH/SCHWEIZ Copyright Rudolf Steiner Nachlass-Verwaltung Buch: 30 0c Seite: 3 Veröffentlichung aus dem Archiv der Rudolf Steiner-Nachlaßverwaltung, Dornach als Studienmaterial für die Lehrer an Waldorfschulen Aus verschiedenen, von Rudolf Steiner nicht durchgesehenen unvollständigen Nachschriften und handschriftlichen Notizen der Teilnehmer zusammengestellt und herausgegeben von Erich Gabert (+) und Hans Rudolf Niederhäuser unter redaktioneller Mitarbeit von Anton Rodi Erste Veröffentlichung als Vervielfältigung für Lehrer der Waldorfschulen, o. J. (intern) Zweite Veröffentlichung (mit Auslassungen) in „Die Menschen schule", 1946-1956 Dritte, erweiterte Ausgabe (Vervielfältigung) in 8 Heften, Stuttgart 1962-1964 Vierte, neu durchgesehene und erweiterte Ausgabe (erste Buchauflage in 3 Bänden), Gesamtausgabe Dornach 1975 Der Aufsatz „Die pädagogische Zielsetzung der Waldorfschule in Stuttgart" erschien in der Erziehungsnummer der Zeitschrift „Soziale Zukunft", Dornach 1920 Bibliographie-Nr. 300 / 3 Alle Rechte für die Wortlaute Rudolf Steiners bei der Rudolf Steiner-Nachlaßverwaltung, Dornach / Schweiz © 1975 by Rudolf Steiner-Nachlaßverwaltung, Dornach / Schweiz Abdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet Printed in Switzerland by Buchdruckerei Meier + Cie AG Schaffhausen ISBN 3-7274-3000-1 (Reihe) ISBN 3-7274-3003-6 (3. Band, Ln.) ISBN 3-7274-3006-0 (3. Band, Kt.) Copyright Rudolf Steiner Nachlass-Verwaltung Buch: 300c Seite: 4 Als lebensmäßige Voraussetzung galt für die Teil- nehmer dieser Konferenzen die Kenntnis der Anthroposophie, der drei grundlegenden Vor- tragskurse: „Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik", „Erziehungskunst. Methodisch-Didaktisches" und die „Seminar- besprechungen", sowie der anderen Kurse, die Rudolf Steiner für die Lehrer der Waldorfschule gehalten hat: „Menschenerkenntnis und Unter- richtsgestaltung", 1921, „Meditativ erarbeitete Menschenkunde", 1920, „Erziehungsfragen im Reifealter" und „Zur künstlerischen Gestaltung des Unterrichts", 1922, „Anregungen zur inner- lichen Durchdringung des Lehrerberufs", 1923. Diese Kenntnis muß als Grundlage zur Beurtei- lung des Ganzen wie der Einzelheiten dieser Kon- ferenzen auch beim Leser vorausgesetzt werden. Die Wortlaute der Konferenzen waren nicht zur Veröffentlichung gedacht. Es muß hingenommen werden, daß in den von Rudolf Steiner nicht durchgesehenen, unvollständigen Aufzeichnun- gen Fehlerhaftes enthalten ist. Copyright Rudolf Steiner Nachlass-Verwaltung Buch: 3 00c Seite: 5 Copyright Rudolf Steiner Nachlass-Verwaltung Buch: 3 0 0c Seite: 6 INHALT Rudolf Steiner: Die pädagogische Zielsetzung der Waldorf schule in Stuttgart 9 Konferenzen vom: 30. März 1923 •. 16 24. April 1923 28 25. April 1923 34 3. Mai 1923 45 25. Mai 1923 52 21, Juni 1923 60 3. Juli 1923 64 B e s p r e c h u ng m it d em V e r w a l t u n g s r at am 5. J u li 1 9 23 . .. 71 Konferenzen vom: 12. Juli 1923 72 31. Juli 1923 82 18. September 1923 90 16. Oktober 1923 100 18. Dezember 1923 104 5. Februar 1924 110 27. März 1924 132 9. April 1924 141 29. April 1924 145 30. April 1924 150 2. Juni 1924 161 19. Juni 1924 170 15. Juli 1924 182 3. September 1924 191 Zeittafel' 195 Hinweise 201 Liste der Kurse und Vorträge Rudolf Steiners 213 Sachwortverzeichnis, Bände 1—3 225 Übersicht über die Rudolf Steiner Gesamtausgabe 271 Copyright Rudolf Steiner Nachlass-Verwaltung Buch:300c Seite:7 Copyright Rudolf Steiner Nachlass-Verwaltung Buch: 3 0 0c Seite: 8 DIE PÄDAGOGISCHE ZIELSETZUNG DER WALDORFSCHULE IN STUTTGART Rudolf Steiner Wer sich auf den heutigen Bildungsanstalten fiir den Beruf des Päd- agogen vorbereitet, nimmt viele gute Grundsätze über Erziehungs- wesen und Unterrichtskunst ins Leben mit. Und der gute Wille, diese Grundsätze auch anzuwenden, ist zweifellos bei vielen vorhanden, denen dies als Aufgabe zufällt. Dennoch ist eine weitgehende Unbe- friedigtheit auf diesem Lebensgebiete vorhanden. Immer neue oder neu erscheinende Zielsetzungen tauchen auf; und Anstalten werden begründet, welche den Forderungen der Menschennatur und des sozialen Lebens besser Rechnung tragen sollen als diejenigen, welche aus der allgemeinen Zivilisation der neueren Menschheit hervor- gegangen sind. Unbillig wäre es, nicht anzuerkennen, daß die Erzie- hungs- und Unterrichtskunde seit mehr als einem Jahrhundert die edelsten, von hohem Idealismus getragenen Persönlichkeiten zu ihren Pflegern gehabt hat. Was der Geschichte von diesen einverleibt ist, stellt einen reichen Schatz von pädagogischer Weisheit und von begeisternden Anweisungen für den Erzieher willen dar, die der angehende Lehrer aufnehmen kann. Man wird kaum in Abrede stellen können, daß für jeden Mangel, den man im Felde des Erziehens und Unterrichtens findet, sich leitende Ideen bei den bisher führenden großen Pädagogen aufweisen lassen, durch deren Befolgung Abhilfe geschaffen werden könnte. Die Unbefriedigtheit kann nicht in dem Fehlen einer sorgsam gepflegten Erziehungskunde liegen; sie kann auch nicht auf dem Mangel an gutem Willen bei denen beruhen, die im Erziehen und Unterrichten tätig sind. Aber sie ist doch nicht unberechtigt. Das beweisen die Erfahrungen des Lebens jedem Unbefangenen. Von solchen Empfindungen sind diejenigen durchdrungen gewesen, die an der Begründung der Waldorfschule in Stuttgart beteiligt sind. Emil Molt, der Begründer dieser Schule, und der Schreiber dieses Artikels, welcher der Erziehungs- und Unterrichtsart die Richtung geben durfte, und der sich an der Fortführung dieser Richtung wei- terhin beteiligen darf: sie wollen mit dieser Schule eine pädagogische und eine soziale Aufgabe lösen. Bei dem Versuch, die pädagogische Aufgabe zu lösen, kommt es darauf an, den Grund zu erkennen, warum die guten Erziehungs- prinzipien, die vorhanden sind, in so weitgehendem Maße zu nicht Copyright Rudolf Steiner Nachlass-Verwaltung Buch: 300c Seite: 9 befriedigenden Ergebnissen führen. — Es wird doch zum Beispiel allgemein anerkannt, daß die sich entwickelnde Individualität des Kindes für die Gewinnung der leitenden Ideen im Unterrichten und Erziehen beobachtet werden müsse. In allen Tonarten wird dieser Gesichtspunkt als ein richtiger hingestellt. Aber es gibt heute gewichtige Hindernisse, diesen Gesichtspunkt einzunehmen. Er erfordert, um in wahrer Praxis zur Geltung zu kommen, eine Seelenerkenntnis, die wirklich das Wesen des Men- schen aufschließt. Zu einer solchen führt die Weltanschauung nicht, welche die geistige Bildung der Gegenwart beherrscht. Diese Weltanschauung glaubt nur dann einen sicheren Boden unter den Füßen zu haben, wenn sie allgemeingültige Gesetze aufstellen kann. Gesetze, die man in festen Begriffen aussprechen und dann auf den einzelnen Fall anwenden kann. Man gewöhnt sich an das Streben nach solchen Gesetzen, wenn man seine Berufsbildung in den Bildungsanstalten der Gegenwart erwirbt. Auch die für den Erzieherberuf Vorgebildeten sind an das Denken in solchen Geset- zen gewöhnt. Aber die menschliche Seelenwesenheit widerstrebt der Erkenntnis, wenn man sie durch solche Gesetze fassen will. Nur die Natur ergibt sich diesen Gesetzen. Will man das Wesen der Seele durchschauen, so muß man das Gesetzmäßige mit künstleri- scher Gestaltungskraft in der Erkenntnis durchdringen. Der Erken- nende muß zum künstlerisch Schauenden werden, wenn er das See- lische erfassen will. Man kann dozieren: ein solches Erkennen sei kein wahres Erkennen, denn es beteilige das persönliche Erlebnis an dem Erfassen der Dinge. Solches Dozieren mag noch so viele logische Vorurteile für sich haben; es hat die Tatsache gegen sich, daß ohne die Beteiligung des inneren persönlichen, des schaffen- den Erfassens das Seelische nicht zu erkennen ist. Man schreckt vor dieser Beteiligung zurück, weil man glaubt, damit unbedingt in die persönliche Willkür des Beurteilens hineinzukommen. Gewiß, man kommt in diese Willkür hinein, wenn man sich nicht durch sorgfältige Selbsterziehung innere Objektivität aneignet. Damit ist aber der Weg angedeutet, den derjenige einschlägt, der neben der auf ihrem Gebiete berechtigten Naturerkenntnis eine wahre Geist-Erkenntnis gelten läßt. Und dieser kommt es zu, das Wesen des Seelischen aufzuschließen. Sie muß eine wirkliche Erzie- hungs- und Unterrichtskunst tragen. Denn sie führt zu einer Men- schenerkenntnis, die so in sich bewegliche, lebendige Ideen hat, daß der Erzieher sie in die praktische Anschauung der einzelnen kindlichen Individualität umsetzen kann. Und erst wer dieses ver- Copyright Rudolf Steiner Nachlass-Verwaltung Buch:300c Seite: 10
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