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Rückzug und Rückkehr des Religiösen: Religionspolitik(en) der modernen Türkei (1839-2002) PDF

283 Pages·2019·3.386 MB·German
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Suna G. Aydemir Rückzug und Rückkehr des Religiösen Religionspolitik(en) der modernen Türkei (1839–2002) Rückzug und Rückkehr des Religiösen Suna G. Aydemir Rückzug und Rückkehr des Religiösen Religionspolitik(en) der modernen Türkei (1839–2002) Suna G. Aydemir Istanbul, Türkei Dissertation Universität Bielefeld, 2016 ISBN 978-3-658-28401-5 ISBN 978-3-658-28402-2 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-658-28402-2 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von allgemein beschreibenden Bezeichnungen, Marken, Unternehmensnamen etc. in diesem Werk bedeutet nicht, dass diese frei durch jedermann benutzt werden dürfen. Die Berechtigung zur Benutzung unterliegt, auch ohne gesonderten Hinweis hierzu, den Regeln des Markenrechts. Die Rechte des jeweiligen Zeicheninhabers sind zu beachten. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag, noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Springer VS ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH und ist ein Teil von Springer Nature. Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Danksagung Dieses Buch ist das Produkt einer mehrjährigen Forschungsarbeit und könnte ohne die Unterstützung zahlreicher weisen, mutigen und gutherzigen Persönlichkeiten nicht zustande kommen. Sie werde ich immer mit Dankbarkeit und Respekt in Erinnerung halten. Ich möchte mich zuerst bei meinem Doktorvater Prof. Mathias Albert bedanken. Mit sehr klaren Wegweisungen begleitete er Schritt für Schritt die gedankliche und inhaltliche Entwicklung der Arbeit. Er hat mich in all den Jahren stets dabei unterstützt, meinen eigenen Ideen zu folgen und in sie Vertrauen zu haben. Mein großer Dank gilt auch meinem zweiten Betreuer Prof. Levent Tezcan, der mich leider nur in der ersten Phase meiner Promotion betreute. Die Kollegen konnten oft kaum unterscheiden, ob es sich bei unseren hohen Stimmen um einen aufgeregten Austausch oder um eine Streiterei auf Türkisch handelte. Meinen Zweitgutachter Prof. Andreas Vasilache schulde ich meinen Dank für hilfreiche Kommentare und Hinweise bezüglich des theoretischen Rahmens der Arbeit. Prof. Alev Özkazanç möchte ich als meine lebenslange Mentorin mit tiefstem Respekt danken. Dass ich mich meiner Doktorarbeit ohne finanzielle Sorgen widmen konnte, verdanke ich dem Begabtenförderungsprogramm der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS). Der liebe Dr. h.c. Berthold Gees aus der KAS hat mich nie vernachlässigt und für einen guten Anfang, wie ein Wecker, oft früh morgens angerufen. Der ganz besondere Dank geht an meinen Ehemann und Kollegen Dr. Philipp Decker, der mit mir zahllose und unbezahlbare Stunden vor dem Bildschirm verbrachte. Ich halte mich für sehr glücklich, dass ich während der Arbeit an dieser Studie auf einen verlässlichen Kolloquiumskreis zählen konnte. An dieser Stelle nochmals aufrichtigen Dank an Prof. Oliver Kessler, Prof. Stephan Stetter, Dr. Eva Herschinger, Dr. Martin Koch, Dr. Jochen Walter, Dr. Peter Lenco. Darüber hinaus möchte ich mich bei meinen lieben Freundinnen und Freunden Dr. Devrimsel Deniz Nergiz, Hülya Ünlü, Hale Şipal und Hülya Alkan, Miriam Lampe, Dr. Anna Zaitseva, Dr. V VI Danksagung Friso Hecker und Dr. Ramesh Parajuli bedanken. Sie haben nie zugelassen, dass ich lange frustriert oder unmotiviert war. Zum Schluss möchte ich mich bei meinen Eltern, meinem Bruder Çağdaş, meinem Ehemann und meiner Tochter Clara bedanken. Von ihnen allen habe ich bedingungslose Liebe, Hilfe und Verständnis bekommen. Meine Mutter Güler Ay- demir hat alle möglichen Reisen auf sich genommen, um für mich da zu sein, egal wo ich war und wann immer ich sie brauchte. Sie las und benotete meine türkischen Manuskripte aus ihrer Sicht als eine erfahrene Sozialwissenschaftslehrerin. Mein Vater Mızrap Aydemir hat mit väterlicher Weisheit und als schlauer Zeitzeuge der türkischen Politik mit mir zusammen über verschiedenste Fragen reflektiert. Dass ich zur staatlichen Religionspolitik forschte, hat unmittelbar mit seinem Leben und meinen Erinnerungen daran zu tun. Dieses Buch widme ich meinem Vater Mızrap Aydemir. Er hat in keiner Öffent- lichkeit daran gezögert zu sagen, woran er glaubt und was er denkt. Leider hat er uns zu früh verlassen. Inhalt Einführung .......................................................... 1 Teil I: Rückzug des Religiösen in der ersten Modernisierungswelle (1839–1950) ......................................................... 17 1 Die spätosmanische Ära (1839–1918) ............................... 21 1.1 Zur Artikulation des Religiösen vor der ersten Modernisierungswelle – Das Millet-System ...................... 22 1.2 Die spätosmanische Epoche (1839–1918) – Die erste Etappe des Rückzugs des Religiösen ................................... 30 1.2.1 Erziehungsreformen – der Aufbau des modernen Schulsystems .......................................... 31 1.2.2 Der allgemeine Wehrdienst – Die Wehrdienstfrage der Nicht-Muslime in der spätosmanischen Ära ............... 35 1.2.3 Die juristischen Reformen ............................... 37 2 Der Rückzug des Religiösen in der frühen Republik (1923–1950) ..... 39 2.1 Der türkische Befreiungskrieg und Sieg des kemalistischen Gesellschaftsprojektes ........................................ 39 2.2 Die Radikalität der kemalistischen Konstitutivität – die zweite Etappe des Rückzugs des Religiösen ............................ 44 2.3 Die radikale Umzäunung der (kemalistischen) Radikalität – die dritte Etappe des Rückzug des Religiösen .................... 50 2.3.1 Social Engineering Attitude ............................. 51 2.3.2 Essentialismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 VII VIII Inhalt 3 Auftritt der Massen als Folge und Herausforderung der Moderne ..... 73 3.1 Eine alternative Narration der Volkssouveränität auf Basis der Verhältnisse der Massen zur Politik ............................ 73 3.2 Bevölkerungsexplosion und der Auftritt der Massen .............. 90 Teil II: Die Rückkehr des Religiösen in der zweiten Modernisierungswelle (1950–2002) ......................................................... 99 4 Die Transformation(en) der politischen Struktur in der zweiten Modernisierungswelle (1950–2002) ............................... 101 4.1 Politisches Panorama ........................................ 101 4.2 Das Aufkommen der hegemonialen Politik durch die Auflösung der „Republik ohne Publikum“ ............................... 109 4.2.1 Übergang zum Mehrparteiensystem – Eine Reflexion über das Verhältnis des Kemalismus zum Liberalismus ......... 109 4.2.2 Übergang zur hegemonialen Politik ..................... 116 5 Zur Beziehung zwischen Religion und Politik in der zweiten Modernisierungsära (1950–2002) – ein Ansatz ..................... 119 5.1 Die Drei Dislokationen des Religiösen in der zweiten Modernisierungswelle ....................................... 120 5.2 Eine Auseinandersetzung mit den ontologischen und historischen Unvermeidlichkeitslesungen der Relokationen des Religiösen ..... 126 5.2.1 Die ontologische Unvermeidlichkeitslesung .............. 128 5.2.2 Die historische Unvermeidlichkeitslesung ................ 128 5.3 Die Türkisch-Islamische Synthese im „breiten Sinne“ und das Gespenst des Kemalismus .................................... 140 6 Die Türkisch-Islamische Synthese I – 1945–1960 ................... 145 6.1 Die Übergangsära unter der CHP-Regierung ................... 145 6.2 Die DP-Ära ................................................. 155 6.3 Die durch TIS I bestimmten Grenzen der Artikulation des Religiösen im „Innen“ ....................................... 160 6.4 TIS I als ein mitte-rechts-populistisches Artikulationsregime des Religiösen .............................................. 163 Inhalt IX 7 Türkisch-Islamische Synthese II – 1960–1980 ...................... 171 7.1 Die Artikulation des Religiösen im Diskurs vom MBK – die Revision der „breiten TIS“ ................................ 177 7.2 Die „organisierte“ Artikulation des Religiösen in der Verfassung von 1961 ................................................... 182 7.2.1 Wort der Verfassung ................................... 182 7.2.2 Geist der Verfassung und die „organisierte“ Artikulation des Religiösen in der Zivilgesellschaft .................... 187 7.3 Die Re-Artikulation des Amts für Religiöse Angelegenheiten (DIB) in der Ära der TIS II ......................................... 190 7.3.1 Die Neubestimmung der Grenzen der religiösen Dienstleistungen durch das Organisationsgesetz des DIB Nr. 633 ....................................... 190 7.3.2 Die Ausdehnung des DIB in den 70er Jahren .............. 194 7.4 Die konservative Subjektivierung I: Die Ausdehnung des Schulsystems der religiösen Agenten in der Ära der TIS II ........ 195 7.4.1 Die „organisierte“ Reartikulation der Imam Hatip Schulen (IHLs) in der Ära der TIS II ............................. 196 7.4.2 Das Memorandum vom 12. März 1971 und die Dislokation der IHLs in der späten Ära der TIS II .................... 201 7.4.3 Entwicklungen im Schulsystem der religiösen Agenten auf der Hochschulebene – Die Artikulation der YIEs als religiöse Fachhochschulen .............................. 204 7.5 Die konservative Subjektivierung II: Die Artikulation des Religiösen in der Schul- und Volksbildung ..................... 206 7.6 Resümee ................................................... 209 8 Türkisch-Islamische Synthese III – nach 1980 ..................... 211 8.1 Der Übergang zur TIS III: Der Putsch vom 12. September 1980 und die „TIS im engen Sinne“ ................................. 211 8.1.1 Der „Herd der Intellektuellen“ (Aydınlar Ocağı) und die „enge TIS“ ........................................ 212 8.1.2 Die Artikulationen des Religiösen in der Verfassung von 1982 unter dem Einfluß der „engen TIS“ .............. 218 8.2 Die TIS III: Die neoliberale Artikulation des Religiösen seitens der „new Right“ ............................................. 224 8.2.1 Die Analyse des Zeitgeistes ............................. 224 8.2.2 Der ambivalente Rückzug des Staates zugunsten der sunnitischen Orden und Gemeinden .................... 228 IX X Inhalt 8.3 Die Re-Artikulation des Amts für Religiöse Angelegenheiten (DIB) in der Ära der TIS III ........................................ 234 8.3.1 Die institutionelle Ausdehnung des DIB .................. 236 8.3.2 Die Artikulation des DIB als ein außenpolitischer Akteur der Republik – Die Globalisierung und die transnationale Ausdehnung der religiösen Dienstleistungen ............. 239 8.3.3 Die restriktive Ausdehnungsrichtung des DIB in den 90ern: Aleviten- und Frauen-Bevölkerung ...................... 240 8.4 Die tiefgreifende Transformation des Schulsystems für religiöse Agenten nach 1980 .......................................... 248 8.4.1 Die Ausweitung der Imam-Hatip Schulen in der TIS III-Ära ........................................... 248 8.4.2 Die Re-Artikulation der IHLs: Von Ausbildungsstätten der religiösen Agenten zu konservativen Subjektivierungsfabriken ............................... 250 8.4.3 Die Konsequenzen der „Intervention vom 28. Februar“ .... 253 8.5 Die Krise der TIS III und die Auflösung der „breiten TIS“ – Die Möglichkeitsbedingung eines islamischen Populismus ....... 254 Resümee ........................................................... 259 Bibliographie ....................................................... 267

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