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Röntgenanalyse von Krystallen PDF

236 Pages·1940·10.942 MB·German
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ISBN 978-3-662-28264-9 ISBN 978-3-662-29782-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-29782-7 Alle Rechte Yorbehalten. Titel der holländischen Ausgabe: Höntgen-Analyse van Kristallen. Geleitwort. Das Buch von BIJVOET, KoLKMEIJER und MAcGILLAYRY unterscheidet sich von den meisten Lehrbüchern und Monographien, die die rasche Entwicklung der Röntgenanalyse von Krystallen seit dem klassischen Versuch von :MAX v. LAUE hervorgebracht hat, in einem Punkt: Es beschränkt sich nicht darauf, die physikalischen und krystallographischen Grundlagen der Beugung von Röntgen strahlen, die Aufnahmeverfahren und Ergebnisse der Röntgenanalyse zu be schreiben, es sagt vielmehr, u:ie es gemacht wird, und das in einer solchen Form, daß der Leser plötzlich erstaunt feststellt, wieviel er gelernt hat, ohne es gemerkt zu haben. An gut ausgewählten Beispielen wird an Hand der reproduzierten Röntgenaufnahmen die Vermessung und Indizierung der Interferenzen durch geführt, werden die Konstanten der Elementarzelle ermittelt, diC> Raumgruppe ausgewählt und schließlich durch eine Intensitätsberechnung die t-;truktur voll ständig mit ihren Parametern bestimmt. Wenn der Leser nu;:~ gelernt hat, wie die Analyse durchzuführen ist, dann wird ihm im zweiten Teil auf ebenso frische und anregende Art auseinander gesetzt, welche allgemeine Bedeutung den gefundenen Resultaten zukommt und welche Zusammenhänge durch die Röntgenanalyse überhaupt erst auf gedeckt werden. Um die Darstellung der Grundlagen nicht unübersichtlich zu machen, wurden nach dem berühmten Beispiel von H. A. LoRENTZ zahlreiche Ableitungen und Berechnungen, wie z. B. vollständige t-;trukturbc>stimmuugeu nach den ver schiedenen Verfahren in dctaillic>rtcr .Form in einem Auhaug aufgenommeu. Ich selbst habe daH Buch mit großem Vcrgniigcu gclescu und bin überzeugt, daß die deutsche Übersetzung sicher dem;elbC>u Erfolg bei Lehrenden und Lernenden haben wird wie die holländische Ausgabe. Berlin-Dahlem, den :.l9. Dezember 1939. P. DEBYE. Vorwort. Die Röntgenanalyse von Krystallen bildet heutzutage durch ihre wichtigen Ergebnisse zur Kenntnis der Atompackungen und infolge ihrer praktischen Anwendungen einen wesentlichen Teil des Lehrstoffs für Chemiestudenten. Nach unserer Erfahrung macht man sich mit den Methoden dieser Analyse am bequemsten, und für die meisten Fragen genügend, vertraut, indem man einigen praktischen Übungen das Studium einer kurzen theoretischen Einleitung voran gehen läßt. Wir haben uns bemüht, in dieser kurzen Einführung diesen Weg zu verfolgen. Wer sich weiter über diese Gebiete unterrichten will, hat beim Studium dieses Buches wohl eine genügende Übersicht über den Stoff bekommen, um seinen Weg in ausführlicheren Lehrbüchern, von denen einige hinter diesem Vorwort verzeichnet sind, finden zu können. Wir setzen eine gewisse Kenntnis der krystallographischen Formenlehre voraus; wenigstens haben wir einige diesbezügliche Punkte nur kurz beleuchtet. Die Kap. I bis III bilden den Kern des Buches (dazu die Anhänge I bis IV). Diese behandeln die Technik der Anfertigung und Deutung der Röntgenogramme. Nach einigen Kapiteln speziellerer Art, Kap. V und VI, erwähnen wir in der zweiten Abteilung des Buches einige Ergebnisse. Die Bestimmung der Ionengröße und die Kenntnis ihres Einflusses auf die Atomanordnung, die Einsicht in die verwickelte chemische Zusammensetzung eines Glimmers, die genaue Ausmessung der Atomanordnung eines so komplizierten Moleküls wie das des Phthalocyanins, bilden gewiß treffende Beispiele für die Leistungsfähigkeit der Röntgenforschung. Nachdem man den Maßstab - die Wellenlänge der Röntgenwellen, von der Größenordnung eines hundertmillionstel Zentimeters - gemessen hat, legt man diesen Maßstab den kommensurablen Atomabständen an, ohne sich dabei durch die Kleinheit von Objekt und Maß behindert zu fühlen. Die Freundlichkeit von Herrn Prof. Dr. P. DEBYE, das Buch mit einem Geleitwort zu versehen, ist für die Verfasser eine reiche Belohnung ihrer Arbeit, für die sie ihm bestens danken. Utrecht-Amsterdam, April 1940. J. }I. BIJVOET. N. H. KOLKMEIJER. c. H. 1\IACGILLAVRY. Einige empfehlenswerte Bücher über Röntgenanalyse von Krystallen. Leicht lesbar: BRAGG, W. L.: The Crystalline State, I. General Theory. London: G. Bell 1935. Zum weiteren Studium: EWALD, P. P.: Die Erforschung des Aufbaues der Materie mit Röntgenstrahlen. Handbuch der Physik Bd. XXIIIj2, 2. Auf!. Berlin: Julius Springer 1933. ÜTT, H.: Strukturbestimmung mit Röntgeninterferenzen. Handbuch der Experimental physik Bd. VIIj2. Leipzig. Akademische Verlagsgesellschaft 1926. CoMPTON, A. H. u. S. K. ALLISON: X-Rays in Theory and Experiment. New York: D. van Nostrand 1934. Zur Benutzung im Laboratorium u. a.: HALLA, F. u. H. MARK: Röntgenographische Untersuchung von Krystallen. Leipzig: Johann Ambrosius Barth 1937. MARK, H.: Die Verwendung der Röntgenstrahlen in Chemie und Tee hnik. Leipzig: J ohann Ambrosius Barth 1926. ScHLEEDE, A. u. E. ScHNEIDER: Röntgenspektroskopie und Kristallstrukturanalyse. Berlin u. Leipzig: W. de Gruyter 1929. GLoCKER, R.: Materialprüfung mit Röntgenstrahlen. Berlin: Julius Springer 1936. TRILLAT, J. J.: Les Applications des Rayons X. Paris: Les Presses Universitaires 1930. Internationale Tabellen zur Bestimmung von Kristallstrukturen. Berlin: Gehrüder Born- träger 1935. Nur für Rau.mgruppen: WYCKOFF, R. W. G.: The Analytical Expression of the Results of the Theory of Space groups. Washington: Carnegie Institution 1930. Für eine Übersicht über die Strukturen s. Fußnote l, S. 106. Die vorliegende deutsche Ausgabe ist gegenüber der holländischen in manchen Punkten umgearbeitet. Neu hinzugekommen sind unter anderem die am Ende jedes Kapitels befind lichen Literaturzusammenstellungen, bei denen in erster Linie diejenigen Arbeiten aus gewählt wurden, die zusammenfassenden Charakter haben und gleichzeitig Angaben über die wichtigste Originalliteratur besitzen. Inhaltsverzeichnis. Seite Einleitung 1 Erstl' Abtl'ilun~. ~ll'thOill'n tll'r Rlintgl'naualysr. l. Kapitel. Die Grüße dPr KryHtallzPllP. RiehtnngPn der abgehpngtm RüntgPn- Htrahlen lO A. Grundlagen . . . . . . . . lO B. Aufnahmemethoden . . . . . . 19 C. Die absolute Skala der KrystallzPIIP 32 D. Anwendungen . . . . . . . . . . 34 2. Kapitel. Die Struktur der Zelle. Die Intensitäten dPr gPstrPntPn Röntgenbündel 45 A. Die beiden diskontinuierlichen FaktorPn 411 B. Die kontinuierlichen Faktoren 51) C. Vollständige IntPnHitätsherechnnng 1)8 3. Kapitel. Der Gang eim'r RüntgPnanalysP 112 A. ÜoorHicht . . . . . . 112 B. AnorganiHche BeispielP . . . . . . . 64 C. Organische BeispielP . . . . . . . . 76 4. Kapitel. Berer>hnnng dPr Krystallstruktur mittels FouRIER-Analyse 80 5. Kapitel. Beugung von Elektronenstrahlen am Krystallgitter 92 Zwrite Abteilung. Ergebnisse der Röntgenanalyse. 6. Kapitel. Einteilung und Eigenschaften der Krystallgitter . 106 A. Einteilung der Gitter . . . . . . . . . . . . . 106 B. Ionen- (Atom-) Abstände ............. . 114 C. Physikalische Eigenschaften und Strukturmodell 119 D. Isomorphie, isomorphe Vertretung und strukturelle Unordnung 127 7. Kapitel. Einige Gruppen von anorganischen Verbindungen 138 A. Die Krystallstrukturen der Dihalogenide 138 B. Die Krystallstrukturen der Silicate . . . . . . . . 144 8. Kapitel. Organische Verbindungen ........ . 164 A. Übersicht und vollständige Strukturbestimmungen 164 B. Lange Ketten . . . . . . . . 171 C. Hochmolekulare Verbindungen ......... . 177 Anhang. l. 32 Krystallklassen . . . . 186 2. 230 Raumgruppen .... 191 3. Ableitung einiger Formeln 194 4. A. Auswertung des LAUE-Diagramms von NaCl 198 B. Auswertung eines Pulverdiagramms 202 C. Berechnungen beim Drehdiagramm . . . 205 5. Das reziproke Gitter . . . . . . . . . . . 207 6. Die FOURIER- und die PATTERSON-Analyse. 216 7. Wechselstrukturen . 220 Sachverzeichnis 223 Einleitung. 1. Röntgenwellen als Maßstab bei der Ausmessung von Atomabständen. Die Atome in einem Molekül oder in einem Krystall haben Abstände von der Größen ordnung I0-8 cm. Zu dieser Abschätzung der Atomabstände im Krystall gelangt man ohne weiteres, wenn man, mit dem Bild des Krystalls als Atompackung vor Augen, bedenkt, daß sich im Volumen eines Grammatoms (einige cm3) 0,6 ·1024 Atome (AvoGADROsche Zahl) befinden. Daraus ergibt sich das Atom volumen größenordnungsmäßig zu (10-8 cm)3• Es scheint zunächst nicht möglich, so kleine Abstände mit einem Maßstabe auszumessen1. Und doch gelingtes-in der Besprechung der betreffenden Methoden und ihrer Ergebnisse liegt das Ziel dieses Buches - und zwar durch den glücklichen Umstand, daß man in der Wellenlänge der Röntgenstrahlen ein kommensurables Maß entdeckte und als solches zu benutzen lernte. 2. Das Prinzip der Messungen. Streuung an einem einzigen gerichteten Molekül. Das Prinzip dieser Messungen erkennt man aus der Abb. I, einer Darstellung des Experiments mit einem zweiatomigen Molekül, das wir uns in der festen Lage A-B in ein Röntgenstrahlbündel gestellt denken. Jedes der beiden Atome streut, indem seine Elektronen in Mitschwingung geraten, Strahlung nach allen Richtungen. Trotzdem wird rings um AB- man denke sich dort z. B. einen zylindrischen Film angebracht wie in Abb. I a - die abgebeugte Strahlung nicht überall gleich stark sein. Die von A bzw. B gestreuten Wellen interferieren nämlich: sie verstärken sich vollkommen (Addition der Amplituden) an den Stellen, wo ihr Gangunterschied PAS-P BS eine ganze Anzahl Wellen längen beträgt; sie schwächen sich vollkommen (Subtraktion der Amplituden) an den Stellen, an denen der Gangunterschied eine ganze plus eine halbe Anzahl Wellenlängen ist. Man sieht sofort ein, daß der betreffende Gangunterschied P AQ-P BQ für die unabgelenkte Richtung immer Null beträgt, mit wachsendem Ablenkungs winkel aber wächst, und zwar um so langsamer, je kleiner der Abstand zwischen A und B ist: je näher aneinander die streuenden Teilchen liegen, um so weiter liegen die Beugungsmaxima auseinander. Diese Regel macht es uns umgekehrt möglich, aus dem beobachteten Beugungsbild Rückschlüsse auf den streuenden Gegenstand zu ziehen. Wir wollen nun diesem Zusammenhang zwischen dem Abstand AB=d der streuenden Atome, der Wellenlänge A. der benutzten Röntgenstrahlen und den Beugungswinkeln 0 (QBS), bei denen man die Maxima der gestreuten Strahlung vorfindet, quantitativ nachgehen. Dabei bedenken wir, daß die Entfernung von Strahlungsquelle und Beobachtungsort von AB millionenmal größer ist als der 1 Man bekommt auf folgende Weise einen Eindruck von diesen Abständen: Man denke sich zwischen Berlin und Paris (Abstand etwa 1000 km) Murmeln im Abstande von 1 cm hingelegt und die Reihe sodann auf 1 cm zusammengedrückt: die Kügelchen liegen dann 10-8 cm ( = 1 A = ANGSTRÖM-Einheit) voneinander entfernt. Bijvoet-Kolkmeijer-MacGillavry. 1 2 Einleitung. Abstand zwischen A und B, so daß wir also, wie in Abb. I b, Parallelität der Strahlen in den Bündeln P, R, S usw. voraussetzen dürfen. (In dieser Hinsicht wird also Abb. Ia nicht den Tatsachen gerecht.) Im Falle der Abb. I -AB senkrecht zu der einfallenden Strahlenrichtung aus P - finden wir für die Richtung des ersten Maximums die Bedingung: Gangunterschied zwischen AS und BS ist gleich A.; dieser Gangunterschied AS' (BS' j_AS) ergibt sich im rechtwinkligen Dreieck ABS' zu d sin (). Der gesuchte Zusammenhang ist also d sin0 =A. 1 Ebenso findet man für die Abbeugungsrichtung des zweiten Maximums: d sin0 = 2A. 2 und analoge Beziehungen für die höheren Maxima. Aus diesen Beziehungen zeigt sich, ebenso wie aus Abb. I, daß für das Zustandekommen einer Anzahl Maxima A. von ungefähr gleicher Größenordnung aber etwas kleiner als d sein soll. ~ Film A B p 1\ Rönlgenröhre b Abb. 1 a u. b. Zweiatomiges Molekül AB im Röntgenstrahlbündel. Interferenz der gestreuten Strahlung. Mißt man nach dieser Methode d durch die Bestimmung von Omax. aus,- so macht man nichts anderes als Nachsehen, unter welchem Winkel man das Molekül anvisieren muß, damit seine Projektion auf die Sichtlinie eine ganze Zahl Wellenlängen beträgt. Daraus erhellt, wie man die Wellenlänge als Maß bei der Messung des Moleküls benutzt. Beim Operieren mit diesem Maß, d. h. bei der Messung der Ablenkungswinkel, empfindet man keinen Augenblick dessen äußerst geringe Größe. Bei komplizierteren Molekülen tritt auf gleiche Weise ein für das Molekül charakteristisches Beugungsbild auf, das allerdings im Intensitätsverlauf weniger einfach ist als das in Abb. l dargestellte. Man leitet es ab, indem man für jede 5. Abbeugungsrichtungen und Abbeugungsintensitäten. 3 Richtung die Wellen zusammensetzt, die von den verschiedenen Atomen stammen. Umgekehrt kann wiederum die Analyse dieses Bildes zum Bau des streuenden Moleküls führen. 3. Streuung an einem Gas. Man kann die beschriebenen Streuungsexperi mente mit einem einzelnen gerichteten Molekül wohl schwerlich durchführen. Im Falle eines Gases - Versuche von DEBYE, die nach der Entwicklung der Krystallanalyse gemacht wurden - beteiligen sich Moleküle aller möglichen Orientierungen an der Streuung. Das bringt eine gewisse Verschmierung des Beugungsbildes mit sich. Abb. 2 stellt schematisch einen derartigen Beugungs versuch dar. Die erwähnte Verschmie rung beschränkt hier praktisch die Möglichkeit der Analyse auf einfache Moleküle1. 4. Streuung an einem Krystall. In einem Krystall findet man eine äquidi stante parallele Wiederholung ein und desselben Musters (Aufbau aus"Zellen"). Weil die Zellen sich in paralleler Stellung im einfallenden Bündel befinden, gibt jede derselben den gleichen Beugungs effekt. Trotzdem zeigt der Krystall nicht in jeder Richtung das verstärkte Beu gungsbild einer Zelle; die äquidistant.e Anordnung der Zellen verursacht eine gegenseitige Verstärkung der Beiträge jeder Zelle in speziellen Richtungen der Abb. 2. Abbeugung an einem Gas. Das Diagramm zeigt verschwommene Ringe. einfallenden und abgebeugten Bündel, dagegen eine gegenseitige Vernichtung in jeder anderen Richtung. Dieser Umstand- analog der bekannten Abbeugung vom sichtbaren Licht durch ein RoWLANDsches Gitter - ist in der Krystalldiffraktion so wesentlich, daß wir ihn schon hier etwas näher erörtern. Für eine beliebige Abbeugungsrichtung haben die Wellen aus zwei nebeneinander liegenden Zellen eine gewisse Phasendif ferenz q;. Auch wenn dieser Unterschied nur gering ist, werden die aus Verschie denenZellen des bestrahlten Krystalls stammenden Wellen alle möglichen Phasen differenzen aufweisen: ein nur kleiner Phasendefekt zwischen benachbarten Atomgruppen wächst für entferntere bis zu vollkommener Umkehrung der Phase an. Die abgebeugte Wellenfront kommt also nicht zustande, es sei denn, daß benachbarte Zellen ihre gegenseitige Wirkung vollkommen genau verstärken. Nur in den Richtungen, wo dies der Fall ist, entsteht ein abgebeugtes Bündel. Die durch das Muster verursachte Beugung ist hier also nicht, wie beim Gas, verschmiert, sondern unterbrochen. 5. Abbeugungsrichtungen und Abbeugungsintensitäten. Die Abbeugungs richtungen, bei denen der Lichtweg von Zelle zu Zelle mit einer ganzen Anzahl 1 Bei Flüssigkeiten ist der Abstand zwischen benachbarten Molekeln hinlänglich kon stant, um auch einen intermolekularen Faktor im Interferenzeffekt zu verursachen. Intra und intermolekularer Effekt sind im Beugungsbild nicht ohne weiteres zu unterscheiden; daher liegen hier die Verhältnisse für eine Röntgenanalyse am ungünstigsten. l* 4 Einleitung. Wellenlängen zunimmt, stehen also im Zusammenhang mit den Abmessungen der Zelle. Dagegen sind, wie oben erwähnt, die Intensitäten der abgebeugten Bündel, die das Diffraktionsvermögen des Motivs in den betreffenden Rich tungen angeben, durch den Bau der Zelle bestimmt. Diese Unterscheidung ist in der Röntgenanalyse grundsätzlich (Kap. 1 bzw. 2). 6. Der LAuEsche V ersuch. Die Beugung von Röntgenstrahlen durch einen Krystall nach diskreten Richtungen zeigt schematisch Abb. 3, die das berühmte Experiment von v. LAUE wiedergibt, durch das er 1912 das Gebiet der Röntgen interferenzen erschloß. Zu jener Zeit kannte v. LAUE einerseits die allgemeine Annahme eines regel mäßigen Gitterbaues im Krystall, andererseits die bekannten Beugungserschei nungen des Lichtes an einem Gitter mit äquidistanten Spalten (RoWLANDsches Abb. 3. Ein Bündel Röntgenstrahlen durchdringt einen Krystall und wird photographisch registriert. Man sieht, daß die Strahlung in diskreten Richtungen abgebeugt wird. Gitter). Über die Natur der Röntgenstrahlung war man sich nicht einig; man vermutete - unter anderem auf Grund der Beugungsversuche an einem feinen keilförmigen Spalt -, daß diese Strahlung Wellennatur besitze, wie das Licht, nur mit einer viel kleineren Wellenlänge, von der Größenordnung I0-8 cm. v. LAUE sah nun voraus, daß der Gitterbau als ein natürliches dreidimensionales Beugungsgitter für Strahlung auftreten könnte, wenn Wellenlänge und Zell kante kommensurabel wären und daß weiter diese Bedingung für Röntgen strahlung und Krystallgitter bei der oben genannten Abschätzung der Wellen länge erfüllt sei, falls die Gitterpunkte im Krystall von Atomen oder Molekülen belegt wären. Bereits der erste Versuch bewies den strengen Gitterbau des Krystalls, die Kommensurabilität von Wellenlänge und Gitterabstand und zeigte den Weg zur Ausmessung der Atompackung. Wir wiesen bereits darauf hin, daß man eine regelmäßige Anordnung von Teilchen im Krystall schon früher angenommen hatte, und zwar hatten die

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