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Römische Priester in der Antike: ein biographisches Lexikon PDF

258 Pages·2007·1.715 MB·German
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Magent druckt HKS 18 Religionsgeschichte ist immer auch eine schen dem 3. Jh. v.Chr. und dem 5. Jh. Jörg Rüpke Geschichte von Personen, die Kollegien n.Chr. Aufgeführt sind alle Pontifices leiten, Entscheidungen über Bauvorha­ maximi (und damit Kaiser), Vestales ben, Krisenrituale oder Eigentumsver­ maximae und Episcopi, aber auch alle hältnisse sowie über die Anwendung von Konsuln, für die ein Priesteramt nach­ Römische Priester Regeln und die Auslegung von Texten weisbar ist. e treffen. Besonderer Wert wird auf die chrono­ k In Rom waren es oft die hohen Magis­ logische Einordnung der Priesterämter ti in der Antike n trate, die Priesterstellen besetzten, her­ in die politische Karriere gelegt und auf A ausgehobene religiöse Funktionäre wie die Dokumentation von Aktivitäten, die r christliche Bischöfe gewannen politische durch die religiöse Funktion motiviert e Macht. Dieses Lexikon bietet über 800 scheinen. Literaturhinweise und ein aus­ d Ein biographisches Lexikon Kurzbiographien einflussreicher religiö­ führliches Quellenverzeichnis runden n ser Spezialisten im antiken Rom zwi­ den Band ab. i r e t s e i r P e h c s i m ö R www.steiner-verlag.de Alte Geschichte Franz Steiner Verlag Franz Steiner Verlag e k p ü R g r ö J ISBN 978-3-515-09086-5 Jörg Rüpke Römische Priester in der Antike Jörg Rüpke unter Mitarbeit von Anne Glock Römische Priester in der Antike Ein biographisches Lexikon Franz Steiner Verlag Stuttgart 2007 Umschlagabbildung: In idealer Zusammenschau zeigt der Stich von Onofrio Panvinio (1530–68) verschiedene Grup- pen römischer Priester und ihrer Helfer um einen Altar vor einem Tempel von Iuppiter dem Rächer. Rechts und links finden sich verschiedene Rituale dargestellt, insbesondere Sequenzen von Tier- opfern. Die Zeichnung trifft vorzüglich, dass die eigentlichen Handlungen vieler Rituale von unter- geordneten Hilfskräften durchgeführt werden. Bibliografische Information der Deutschen National- bibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. ISBN 978-3-515-09086-5 Jede Verwertung des Werkes außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Übersetzung, Nachdruck, Mikroverfilmung oder vergleichbare Verfahren sowie für die Speicherung in Datenver- arbeitungsanlagen. © 2007 Franz Steiner Verlag, Stuttgart Gesetzt am Seminar für Religionswissenschaft der Universität Erfurt unter Verwendung von TUSTEP. Gedruckt auf säurefreiem, alterungsbeständigem Papier. Druck: Druckhaus Nomos, Sinzheim Printed in Germany Vorwort Religiöse Organisationen sind nicht erst ein Phänomen der Moderne. Die öffentlichen Kulte der antiken Stadt Rom (sacra publica) wurden nicht nur durch eine Vielzahl aus öffentlichen Geldern unterhaltener Tempel bestimmt, sondern auch durch Träger religiöser Spezialisten- rollen, Einzelpriestern mit bestimmten Aufgaben wie Priesterschaften: Pontifices und Augu- ren, die Interpreten der Sibyllinischen Bücher, die Decem- beziehungsweise seit spätrepubli- kanischerZeitQuindecimvirisacrisfaciundis,dieimerweitertenPontifikalkollegiumversam- melten Vestalinnen und Flamines einzelner Götter und vergöttlichter Kaiser, die Sodalitäten für den Kult der kaiserlichen Familien wie Divinationsspezialisten etruskischer Herkunft, die Haruspices,sindhierzunennen.Unterdenzahlreichen,denKulteinzelnerGötterinvereins- artigenStrukturenpflegendenGruppenbildenChristenseitdemdrittenJahrhundertn.Chr.die komplexesten Strukturen aus; seit dem ausgehenden vierten Jahrhundert dominieren Nach- richten über Angehörige des ‹Klerus› christlicher Kirchen die Überlieferung über religiöse Spezialisten. Das hier vorgelegte Handlexikon stellt die wichtigsten Akteure in solchen religiösen Spe- zialistenrollen mit kurzen Biographien vor, die versuchen, die religiöse Rolle im biographi- schen Kontext der jeweiligen Person zu zeigen. Auf den Namen und den Versuch einer möglichst genauen Datierung folgen, wo sinnvoll, Angaben zum Status, unter Umständen auchHerkunft.DieeigentlicheLebensbeschreibungkonzentriertsichaufdieVorstellungaller religiösenÄmterderbehandeltenPersoninderReihenfolgeihresErwerbs.WeitereAngaben, inbesondere zur magistratischen Kariere (cursus honorum) zeigen die soziale Position des religiösen Spezialisten und die biographische Einordnung der Kooptationsdaten oder Weihe- datenfürdiezuvorgenanntenPriesterschaften.AufgeführtwerdenhierdiewichtigstenÄmter, nurKonsulatesind–vondenKaisernabgesehen–vollständiggenannt.Darauffolgt(markiert durchein†)dieAngabevonreligiösenAktivitäten,einDetail,daserstaunlich seltenbekannt ist.ImVordergrundstehthierdieDurchführungvonKulthandlungen,diemitdemPriesteramt verbundensind;religiöseRoutineritenvonMagistraten,Auspizien,Triumphe,fehlenimNor- malfall. Eingeschlossen sind hingegen die Abfassung von Briefen oder religiösen Texten, zumal für christliche Bischöfe ein wichtiges Moment. Literarische Aktivitäten sind darüber hinausauchdort(markiertdurchein )angegeben,wosienichteinereligiöseTextproduktion betreffen, ein Hinweise auf den intellektuellen Ort der religiös engagierten Personen. Bei umfangreicheren Werkkatalogen ist die Auswahl aber bewußt auf antiquarisch, rechtlich oder theologisch Einschlägiges beschränkt. Die in kleinerer Schrift folgenden Belege geben in der Regel – eine Ausnahme bildet hier vor allem der Oberpontifikat der Kaiser – alle Quellen an, die das jeweilige Priesteramt bezeugen, und zwar in zunächst lebensgeschichtlicher Folge, dann nach Alter der Quellen geordnet: Zeitgenössische Inschriften oder Briefe stehen am Anfang, spätere literarische Er- wähnungen am Ende.Die davon abgesetzten Verweise auf prosopographische Standardwerke ermöglichen den schnellen Zugang zu vertiefendem Material; der Verweis auf ‹Priesterpro- sopographien› erschließt intellektuelle Schuld wie Kontroversen. Weitere Forschungsliteratur ist nur dann angegeben, wenn sie unmittelbar zu den religiösen Ämter beiträgt. Für die alphabetische Anordnung ausschlaggebend ist grundsätzlich das erste Nomen gen- tile; das gilt auch für die Spätantike. Erst dann werden weitere Nomina oder Cognomina, das Pränomen (M’. folgt hier auf M.) und schließlich Filiationsangaben berücksichtigt. 6 Vorwort Bei der vorliegenden Sammlung handelt es sich um einen Auszug aus den im Jahr 2005 ebenfalls imFranz SteinerVerlagpublizierten dreibändigen Fastisacerdotum (eine englische Übersetzung durch David Richardson wird 2008 bei Oxford University Press erscheinen, D. Richardson danke ich auch für einige Korrekturen); die nach dem Namen in runden Klam- mern angegebene Zahl nimmt die dort zugewiesene laufenden Nummer auf; auch bei Ver- weisen auf Personen wird diese laufende Nummer verwendet (‹Nr.› verweist dabei eine hier behandelte,‹FS›aufeinenurindenFastiverzeichnetePerson).Soweitwiemöglich,wurden in der Zwischenzeit publizierte Quellen und Forschungen berücksichtigt. Der in jener Pro- sopographie vorgenommene Versuch einer vollständigen Erfassung der Mitglieder aller Prie- sterschaften und des sakralen Funktionspersonal in der Stadt Rom zwischen 300 v.Chr. und 499 n.Chr. führte zu annähernd viertausend Biographien und deren jahrweisen Dokumenta- tion. Dieses Material liegt hier nur in starker Auswahl vor. Versammelt sind im vorliegenden Handlexikon die nach Einfluß und Prestige führenden Personen, einerseits nach dem Krite- rium ihres Amtes: Zu finden sind alle Pontifices maximi und Vestales maximae ebenso wie alle Bischöfe (episcopi) des genannten Zeitraums. Andererseits sind nach dem Kriterium des aus der Ämterlaufbahn erwachsenden Prestiges alle Konsuln, ordinarii wie suffecti, aufge- führt, soweit für sie irgendein Priesteramt nachgewiesen ist. So enthält die Sammlung Mit- glieder der unterschiedlichsten priesterlichen Gruppen, insbesondere der angesehendsten wie die schon genannten Kollegien oder die ‹Ackerbrüder› (fratres arvales). Schließlich wurden auch alle diejenigen Inhaber ständiger religiöser Ämter aufgenommen, die durch die Produk- tionvonTextenbekanntsind:SofindetmanLucanwieTacitus.Insgesamtkommenüber800 Personen zusammen. Für eine Diskussion der Funktionen einzelner Ämter, Quellenprobleme (etwa für die Deu- tung der Liste der Kalatores), aber auch für einen Zugriff über Epochen oder einzelne Jahre mußaufdiegenanntePublikation,dieauseinemvonderDeutschenForschungsgemeinschaft geförderten Projekt zur ‹Sozialgeschichte der römischen Religion› (mit dem Initiator Hubert Cancik,Tübingen,jetztBerlin)erwachsenist.FüreineEinführungindieProblemerömischer Religion kann auf ‹Die Religion der Römer: Eine Einführung› des Verfassers (in zweiter Auflage im C. H. Beck-Verlag, München, 2006; englisch durch Richard Gordon bei Polity Press, Cambridge, 2007) verwiesen werden, für eine chronologische Darstellung auf den ‹Companion to Roman Religion› (Blackwell, Oxford, 2007). Noch einmal wiederholen möchte ich auch an dieser Stelle den Dank an Matthäus Heil (Prosopographia Imperii Romani, Berlin), John Scheid (Colle`ge de France, Paris), Maria Grazia Granino Cecere (Universita` di Siena) und Werner Eck (Universität zu Köln) für ihre zahllosen Hinweise und kritischen Anfragen an das Manuskript der ‹Priesterfasten›. Die Bio- graphienderBischöfestammenvonAnneGlock;ihrseifürdielangjährigeMitarbeitindieser prosopographischen Grundlegung römischer Religionsgeschichte in der Antike besonders ge- dankt. Biographien Unvollständig überlieferte Namen PIR2F497.REFuficius4;Suppl.9,69;12,379.NP Fuficius1.–Howe9,4. ***ArrianusAperVeturiusSeverus(254). 2. Jh. n.Chr.1 Pleb.? Der Quindecimvir s.f. ***adu***1 (288). Kaiserzeit (2. Jh. warSuffektkonsuleinesunbekanntenJahres.2 n.Chr.?). Der Quindecimvir s.f. einer In- CIL14,3587=Inscr.It.4,1,100. schrift aus Venafrum war wahrscheinlich PIR 2A1080. RE Arrianus 3. – Howe 6,48; Simon auch Konsul. Qu28;HarrisonQuin18;SchumacherQ62. CIL10,4866. *** Cassius3 (258). 2. Jh. n.Chr.4 Pleb. Tri- ***anus (294). Etwa 2. H. 3. Jh. n.Chr. Pa- bus Menenia. Der Pontifex war Legatus Au- tric.2 Vir clarissimus. Quindecimvir s.f. und gusti pro praetore der Belgica und Suffekt- Duodecimvir urbis Romae der zweiten Hälf- konsulgewesen;seineKarrierehattemitdem te,wahrscheinlichsogarerstdesletztenVier- Decemviratstlitibusiudicandis,demAmtdes tels des dritten Jahrhunderts.3 Konsul und Quaestor urbanus und dem Volkstribunat be- Curator alvei Tiberis; die Praetur scheint den gonnen. Priesterschaften vorangegangen zu sein.4 AE1980,117=CIL6,41104. CIL8,11338=ILS1198. PIR1Inc.28.–Howe6,106. Q. *** Fuficius Cornutus (266). Ende 1. Jh.–nach Anfang der 150er Jahre n.Chr.5 ***us Q.f. ***nus (402). Etwa 1. Jh. n.Chr. Pleb. Aus Frentanum. Sodalis Flavialis Titia- Tribus Arnensis. Das Inschriftenfragement lis wurde Fuficius vermutlich erst im Um- aus Rusellae, das einen Pontifex nennt, ge- kreisseinesSuffektkonsulatsdesJahres147.6 hört möglicherweise zu einer fragmentari- ILS8975=AE1897,19. schen Inschrift im selben Fundzusammen- hang, das einen Suffektkonsul nennt, der Be- fehlshaber des exercitus Britannicus wie Le- 1 Die Inschrift ist nach DEGRASSI auf die zweite gionslegatderLegioXXValeriaVictrixwar. Jahrhunderthälftezudatieren(danachSCHUMACHER AE1980,445. 1973:88f.), doch ist diese Einschränkung nicht hin- reichendbegründbar. ***us C. Iulius Aquilius *** Paternus5 2 DieaufderInschrift(dieArrianusimNominativ nennt)folgendenDative,dieeinenMilitärtribunder (408). Vir clarissimus. Als Epulone wurde LegioXVApollinaris,vermutlicheinenVolkstribun und Praetor peregrinus bezeugen, wären streng auf 1 Mit hoher Wahrscheinlichkeit gehören die drei eine von Arrianus geehrte Person zu deuten, doch erhaltenen Buchstaben der ersten Zeile des Frag- scheintmireinsyntaktischerBruch,derdenlangen ments zum Namen; wenn der erste, nicht ganz si- Namen im Nominativ überschriftartig voranstellt, chere Buchstabe ein A darstellt, dürfte es sich um wahrscheinlicher. einenBraduabzw.AtiliusBraduahandeln,derdann 3 Oder***Cassianus. amehestenim2.Jh.n.Chr.anzusiedelnwäre. 4 NachderPaläographievonFERRUAins1.Jh.da- 2 Adlectus. tiert; dagegen ALFÖLDY, CIL; auch ECK 1983:191 3 ZurDatierungzuletztCHRISTOL1986:280. hältdas2.Jh.fürmöglich. 4 Die absteigende Chronologie des Cursus könnte 5 LetzteErwähnungalsStatthaltervonMoesien. anderSpitzeverunklartsein. 6 Die Inschrift nennt diese beiden Ämter, voran 5 Ältere Lesarten sind Adurius und Acurius. Die denKonsulat,zuerst,wohlerstdannfolgtdieübrige wahrscheinlichsteIdentifikationistjenemitdemfür Karriere in chronologischer Folge (das letzte erhal- deninFragekommendenZeitraumeinzigenbekann- tene Amt ist problematisch). PFLAUM (1967:199) ten Prokonsul Paternus, Aspasius Paternus: so jetzt datiertdenEintrittauf144–147n.Chr. wieder PEACHIN, PREUSS 1997:187. 191f. mit sei- 8 Acilius C.f. Aviola, M’. Paternus, der Reihenfolge der Inschrift nach 200. Kooptiert wird der Volkstribun des Vor- zu urteilen, erst als Konsul kooptiert, ein jahres (201); den Konsulat erreichte er 191; Amt, das er etwa Ende der 240er Jahre in- imJahr189bewarbersichvergeblichumdie negehabthabendürfte,AnschließendCurator Zensur.†AlsKonsulbrachteerdielexAcilia viae Appiae und Proconsul Asiae oder Afri- de intercalando ein.1 cae–stimmtdieIdentifizierung,imJahr257; Liv.31,50,5(Kooptation). später Praefectus urbi (264–266), zudem er- REAcilius35.NPAciliusI.10.–BardtD15;MRR neut Konsul im Jahr 268. 1,326.3,2;SzemlerD10.–MÜNZER1920:91f. CIL6,3832=6,31719. M’. Acilius M’.f. C.n. Glabrio2 (431). PIR2I171.PLRE1,Paternus5.REIulius39.–Ho- 200er–nach 154 v.Chr.3 Pleb. Sehr jung 181 we7,41;SchumacherE69. zum Duumvir aedibus dedicandis gewählt, damiterdenvonseinemVatergelobtenTem- A pel der Pietas im Forum Holitorium dedizie- M’.AciliusC.f.Aviola(428).Etwa10er–97 ren konnte. Acilius gelangte über die Aedili- n.Chr.1 Patric.2 Der Sodalis war höchstwahr- tät(166)nochbiszumSuffektkonsulat(154). scheinlichSodalisAugustalisFlavischer,ver- Liv.40,34,4f.;Val.Max.2,5,1. mutlich schon Neronischer Zeit.3 Consul or- REAcilius36.NPAciliusI.11.–MRR1,386. dinariusimJahr54,indenJahren65/66Pro- M’. Acilius M’.f. M’.n. Glabrio4 (432). konsulvonAsia;von74bis97Curatoraqua- Kurz vor 110–vermutlich 56/54 v.Chr.5 Pleb. rum. Pontifex seit den 70er Jahren, vermutlich CIL6,31631=6,1331=6,41102(Grabinschrift). schon durch die lex Cornelia 81.6 Etwa 78 PIR2A49.REAcilius12/22;Suppl.1,8.NPAcilius II.3.–Howe8,11;HoffmanSodInc3;Marcilletγ. 1 Macr.Sat.1,13,21. M’. Acilius C.f. L.n. Glabrio (430). 3. V 3. 2 SohndesgleichnamigenDecemvirn(Nr.430). Jh.–180er v.Chr.4 Pleb. Decemvir s.f. seit 3 Die Einschränkung und Herabdatierung des Ge- burtsdatumsauf‹ca.200›durchEVANS,KLEIJWEGT (1992:193)istunbegründet. nem Cursus honorum (für die chronologische Dar- 4 Sohn des Volkstribuns der 110er Jahre (zur Da- stellung wird die Identität vorausgesetzt, ihr hypo- tierungsieheMRR3,2),seinVormundundErzieher thetischer Charakter aber durch Kursivierung ange- war vermutlich Mucius Scaevola Augur (Nr. 2479, zeigt;gegendieIdentität:GROAG,PIR2A1263).PE- s. Cic. Brut. 239: ein Großvater; MÜNZER 1920: TERSEN, PIR 2P154 identifiziert den Consul ordina- 276f.).SeineFrauAemilia,eineSchwesterdesspä- rius 267 (PLRE 1, Paternus 2) mit dem Epulonen teren Pontifex M. Aemilius Scaurus (FS 528) und (PLRE 1, Nr. 5) und dem Praefectus urbi von 281 Tochter einer Caecilia Metella, heiratete nach der (PLRE 1, Nr. 9 = PIR 2O188), darin CHRISTOL durchSullaerzwungenenTrennungPompeius(ebd., 1986:106–108entsprechend. 276). 1 WohldurchseinAblebenbedingtesEndederLei- 5 ZumGeburtsdatums.MÜNZER1920:276.Letzte tungderWasserversorgung:Frontin.aq.102. Erwähnung in der Liste bei Cicero für 57; wäre er 2 Seit48. zum Zeitpunkt der Rede, 56, jüngst verstorben ge- 3 Die – soweit es der fragmentarische Zustand er- wesen, hätte eine entsprechende Bemerkung kaum kennen läßt – ansonsten chronologisch aufgebaute gefehlt. Im Brutus (239) wird er als ein Toter be- Inschrift nennt erst gegen Ende die Sodalität; sie sprochen. Eine Überlegung BARDTS (gefolgt von könnteaberbereitsdemIntervallzwischenKonsulat MÜNZER, ebd.) grenzt den Zeitraum mit einer ge- undProkonsulatangehören.–DieSodalitasTitiials wissen Wahrscheinlichkeit sogar noch auf die Jahre – alleinige – Priesterschaft für eine Person dieser bis54ein:InderRedeproScaurowäreerunterder Karriere ist eher unwahrscheinlich; neben homines fiktivenScharderLobredneralsnochlebenderVer- novi diente sie vor allem Kumulationszwecken (da- wandterzuerwartengewesen. mit eine interessante soziale Mischung produzie- 6 AusderPositioninderKollegiumslisteCiceros– rend). demfrühestendirektenBeleg–gehthervor,daßdie 4 190 finden wir ihn noch als Prokonsul und Kooptation vor dem Jahr 70 stattgefunden haben Triumphator(MRR1,357);181errichteteseinSohn muß. Die Kooptation des auf ihn folgenden M. Va- ihm eine Goldstatue, d.h., er war bereits tot lerius Messala Niger (s. Nr. 3411) läßt sich durch (BARDT). dessen Elogium nicht eindeutig verorten: Die Nen- Aelius P.f. Domitianus Gaurus, C. 9 Volkstribun,1 70 Praetor, 67 Konsul. PIR2A150.REAelius30.–Howe10,16. Cic.har.resp.12. P. Aelius Coeranus Iunior (462). Frühe REAcilius38.NPAciliusI.13.–BardtP76;MRR 190er–nach 240 n.Chr. Pleb. Arvale seit spä- 2,114.3,2f.;SzemlerP47. testens213,warCoeranusvermutlichimJahr M’. Acilius M’.f. Glabrio Cn. Cornelius 221 Magister im Kollegium. Letztmalig im Severus (433). Späte 110er–nach etwa 168 Jahr240bezeugt.DieKooptationscheintbe- n.Chr. Patric. Tribus Galeria. Salius Collinus reits vor der Quaestur (218?), ja selbst dem undspäterPontifex.WährendderSaliatnach Vigintivirat (etwa 213) erfolgt zu sein.1 Um dem Militärtribunat erreicht wurde, dürfte er 220 war Iunior Tribunus plebis als kandida- den Pontifikat vielleicht noch vor seinem or- tus. Proconsul Macedoniae dann wohl Ende dentlichen Konsulat des Jahres 152 erreicht der220erJahredürfteerum230einSuffekt- haben. Zwischen 164 und 168 Proconsul von konsulat erreicht haben. † In Tibur übte er Africa. neben magistratischen Ämtern auch das Amt CIL14,4237=ILS1072. des Flamen Dialis aus. In Rom stellte er im PIR2A73.REAcilius42;Suppl.12,2.–Habel59; Jahr 213 den Arvalbrüdern sein Haus zur Howe 1,62; 17,15; Simon Po 41; Harrison Pon 12; Verfügung.2 SalC5;SchumacherP71. AA99a,7–12und99b,3.10.19(213n.Chr.);103c,6 (221n.Chr.,Magister?);104,5?(222n.Chr.?); M. Aelius Aurelius Theo (460). 1. V. 3. 113,I,5.15(239n.Chr.);114,I,23(240n.Chr.);CIL Jh.–nach mindestens 255 n.Chr.2 Vir claris- 14,3586=ILS1158(EhreninschriftausTibur). simus. Als Sodalis Hadrianalis nach seiner PIR 2A162. RE Aelius 39; Suppl. 1,13. NP II.9. – Praetur kooptiert. Anschließend Statthalter Howe14,129;Scheid142. von Arabia (im Zeitraum zwischen 253 und C. Aelius P.f. Domitianus Gaurus (463). 1. 259) und wohl während dieser Zeit Suffekt- konsul.3 V. 2. Jh.–nach 161 n.Chr.3 Equestris.4 Der – vielleicht durch die juristischen Leistungen CIL11,376=ILS1192. als scriba bedingte – Aufsteiger in den Rit- terstand unter Antoninus Pius wurde Sacer- nung des Pontifikates vor allen anderen Ämtern dos Laurentium Lavinatium und – schon als kann nicht zwingend chronologisch interpretiert Ritter – Kalator der Sodales Marciani Anto- werden (richtig SZEMLER 1972:131, Anm. 4, gegen TAYLOR1942:394f.),sichertalsokeinKooptations- datumvor76.Möglicherweisebietetdieerzwunge- 1 VermutlichimZusammenhangmitderRückkehr ne Trennung von seiner Frau einen Schlüssel. Die ausdemExilunddemdirektenAufstiegseinesVa- ersteVariante:Als‹Sulla-Geschädigter› wurdeAci- ters Aelius Coeranus zum Konsulat unter Caracalla liusmitdemEinsetzenderantisullanischenReaktion nach etwa 210. Die Argumente für eine chronolo- bevorzugt. Dagegen spricht aber der schmale Zeit- gische Interpretation der Ehreninschrift aus Tibur korridor: Die Feindschaft mit Pompeius wäre nach hat SCHEID zusammengestellt; der Quattuorvirat ist 78 ein Gegenargument gewesen. Zudem waren die eherdereinesviarumcurandarumdenneinlokaler. Kooptierenden ‹Sulla-Begünstigte›, Acilius selbst Bringt man diese Überlegungen mit den ausge- eineeherunwichtigeFigur.Damitgewinntdiezwei- schlossenenDatenfürdasFragmentAA104zusam- te Variante an Wahrscheinlichkeit: Acilius wurde men (s. SCHEID 1998:309), in dem ein Arvale vonSullaselbstfürden81verursachtenVerlustder ***anus als Praetor bezeichnet wird, scheint er am Frau (s. die Anm. zum Namen) im gleichen Jahr ehesten erst 222 Praetor urbanus gewesen zu sein; durcheinPriesteramtentschädigt.DieVergrößerung entsprechend verschöbe sich die von LEUNISSEN der Kollegien bot die Möglichkeit dazu; das Alter 1989:389 und SCHEID angenommene Datierung der derkooptiertenPontificeslaginsgesamtbeiAnfang KarriereumfünfJahrenachhinten(washierunter- 30.DasKollegiumbildetedannumgekehrtvielleicht stelltwird). dieBasis,diedenpolitischenAufstiegtrotzderGeg- 2 AA99a,8. nerschaftmitPompeiusabsicherte. 3 Die Inschrift, die Antoninus ‹Pius› nennt, muß 1 THOMMEN1989:259. nach DESSAU, ILS, nach dessen Tod und vor dem 2 DerminimaleZeitraumfürdiebelegteKarriere. ToddesVerus169aufgestelltwordensein. 3 AE 1965,19 wurde im Legionslager Bostra ge- 4 Durch Antoninus Piusmit einem equuspublicus funden. beschenkt.

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