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Rollenmodelle der Führung: Führungskräfte aus der Sicht der Mitarbeiter PDF

228 Pages·2003·9.928 MB·German
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JUrgen MUhlbacher Rollenmodelle der Fiihrung WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFT JLirgen MLihlbacher Rollenmodelle der Fiihrung FLihrungskrafte aus der Sicht der Mitarbeiter Mit einem Geleitwort von Univ.-Prof. Dr. Helmut Kasper Deutscher Universitats-Verlag Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet iiber <http://dnb.ddb.de> abrufbar. Dissertation Wirtschaftsuniversitiit Wien, 2001 Gedruckt mit Unterstiitzung durch die Osterreichische Forschungsgemeinschaft. 1. Auflage Januar 2003 Aile Rechte vorbehalten © Deutscher Universitiits-Verlag GmbH, Wiesbaden, 2003 Lektorat: Ute Wrasmann I Brit Voges Der Deutsche Universitiits-Verlag ist ein Unternehmen der Fachverlagsgruppe BertelsmannSpringer. www.duv.de Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschiitzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verla.os unzuliissig und strafbar. Das gilt insbe sondere fUr Vervielfiiltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden diirften. Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main Gedruckt auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier ISBN-13:978-3-8244-0670-8 e-ISBN-13:978-3-322-81 070-0 001: 10.1007/978-3-322-81070-0 Geleitwort FOhrung gehOrt zu jenen Grundphiinomenen des sozialen Lebens, mit denen jeder Mensch in irgendeiner Form konfrontiert wird, sei es als FOhrende und FOhrender oder als GefOhrte bzw. GefOhrter. Die Bedeutung, die FOhrung als Forschungs gegenstand besitzt, spiegelt sich in der unObersehbar gewachsenen Zahl von Publikationen Ober diesen Objektbereich wider. Die FOhrungsforschung ist zur Zeit von einer umwalzenden Entwicklung begriffen. Gab es sehr lange - vereinfacht und stark kontrastierend ausgedrOckt - eine Auseinandersetzung zwischen Eigenschafts versus Verhaltenstheorien, so ist das Betrachtungsspektrum nunmehr weit differenzierter und komplexer geworden. Die starksten Bruchlinien liegen zwischen Charismaforschung, FOhrung auf Basis der Theorie sozialer Systeme und attributionstheoretischen Rollenmo(;/ellen der FOhrung. Letztere stehen im Mittelpunkt der Betrachtungen dieser Arbeit. FOhrung wird dabei als quasi unabhiingig von konkreten Eigenschaften oder Verhaltensweisen gesehen, einzig beruhend auf den Wahrnehmungen und Zuschreibungen der Beobachtenden, also der GefOhrten. JOrgen MOhlbacher verbindet diesen Ansatz mit der Neueren Systemtheorie, urn folgende Forschungsfragen zu beantworten: 1. Wie sieht der Prozess psycho-sozialer Logik aus, durch den soziale Systeme die fOr ein attributionstheoretisches FOhrungsmodell notwendigen, gemeinsam geteilten Wahrnehmungen konstruieren? 2. Welche attributionstheoretischen Rollenmodelle der FOhrung des mittleren Managements werden von psychischen und sozialen Systemen wahrgenommen und welche Auswirkungen haben diese? Die vorliegende Schrift ist mit innovativen Vorgangsweisen und Ansatzen gespickt. Das Modell des "attributionstheoretischen Wahrnehmungsspielraums" besteht im Wesentlichenaus der Integration des Konzepts der "Transformationalen FOhrung" in das "Managerial Grid Modell", wOdurch aus dem zweidimensionalen Raum der Aufgaben- und Mitarbeiterorientierung ein dreidimensionaler Wahrnehmungs spielraum entsteht - erganzt urn die Wertorientierung. Es ist dem Autor hoch VI GeleitWort anzurechnen, dass er sich auf das Wagnis innovativer Forschung einlasst und unterschiedliche, scheinbar widersprOchliche theoretische Ansatze modellhaft verknOpft, denn der Mut zum Risiko 1st schlieBlich der Motor jeglichen Fortschrltts. JOrgen MOhlbacher begnOgt sich nicht damit, einen theoretischen Beitrag zur FOhrungsforschung zu leisten, sondem stOtzt seine Arbeit auch empirlsch abo In der qualitativen Studie - sowohl in der Nachvollziehbarkeit des Forschungsdesigns als auch in der Dokumentatlon und in der Ergebnisdarstellung - dokumentiert er die 8UBerst interessanten motivierenden, indlfferenten und demotivierenden Rollen modelle der FOhrung mit all ihren Untergliederungen. Es gelingt ihm dabel, einen wertvollen ErkenRtnisgewinn zur Kategorle wFOhrung" aufzuzeigen und zu dokumentieren. Helmut Kasper Vorwort Fuhrung ist ein Thema, das scheinbar so alt ist wie die Menschheit. Wahrend in grauer Vorzeit vor allem Starke und Geschicklichkeit uber die Rangordnung im eigenen Stamm entschieden, wurden die Quellen der Macht schnell vielfaltiger und diffiziler. Ob nun der Hauptling mit seiner altersbedingten Erfahrung, der Schamane mit seinem Wissen uber die Natur oder der Krieger mit seiner Kraft das Schicksal in die Hand nahm, jeder. von ihnen musste sich auf die Treue seiner Gefolgschaft verlassen konnen. All zu oft wird auch heute noch vergessen - oder verschwiegen? -, dass Fuhrungskrafte nur dann solche sein kennen, wenn es Personen gibt, die ihnen bereitwillig folgen. Trotzdem konzentriert sich unsere Aufmerksamkeit viel zu oft auf die Frau oder den Mann an der Spitze. Nicht zuletzt auch durch die Medien induziert, heren wir von erfolgreichen Unternehmensgrundern, den stets wandlungsbereiten Change Managern und den "Unternehmenssanierern" als Retter in der Not. Da stellt sich doch die Frage, ob eine Person allein wirklich so viel bewerkstelligen und verandern kann? Welcher Trainer hat schon jemals ein Spiel ohne sein Team gewonnen? Daher setzt diese Arbeit sich zum Ziel, das Verhalten von Fuhrungskraften einmal aus der "Froschperspektive" der Mitarbeiterlnnen naher zu beleuchten. Anstelle der Frage nach dem heroischen Tun der Fuhrungskrafte setzt sie jene der Wahrnehmung von Fuhrung. Dies spiegelt sich auch im folgenden Erkenntnis interesse wider: "Wie wird das Verhalten von Fuhrungskraften von ihren Mitarbeiterlnnen wahrgenommen, interpretiert beziehungsweise bewertet und welche Verhaltensweisen tohren dabei zu hoher Zufriedenheit und Motivation?" Die Ergebnisse dieser Studie mogen manche uberraschen, da sie Fuhrungskrafte von ihrem Podest herunterholen, auf das sie sich selbst so gerne stellen. So mancher, der sich selbst tor einen Charismatiker halt, wird von seinem Umfeld doch ganz anders beurteilt. Doch lassen Sie sich einfach selbst auf eine Reise in die Welt der Fuhrung ein, die Ihnen eine neue Perspektive eroffnen wird. Jurgen Muhlbacher Inhaltsverzeichnis ABBILDUNGSVERZEICHNIS .................................................................................. XII 1. EINLEITUNG .......................................................................................................... 1 1.1. ZIELSETZUNGEN UNO DEFINITION EN .........•......................•............................. 3 1.2. AUFBAU ........................................................................................................... 6 2. WISSENSCHAFTSTHEORETISCHE GRUNDLAGEN .......................................... 9 2.1. WISSENSCHAFTSTHEORETISCHE KRITIK UNO ENTWICKLUNG ........................ 9 2.1.1. Oer kritische Rationalismus Kurzkritik an einem Oberholten Paradigma? ...................................................... 11 2.1.2. Oer wissenschaftstheoretische Paradigmenwechsel .............................. 16 2.2. DER KONSTRUKTIVISMUS ............................................................................. 21 2.2.1. Grundlagen des Konstruktivismus ........................................................... 21 2.2.2. Varlanten des Konstruktivismus .............................................................. 29 2.2.2.1. Oer konstruktive Realismus .............................................................. 29 2.2.2.2. Oer Erlanger Konstruktivismus ......................................................... 30 2.3. DER SKEPTIZISMUS ....................................................................................... 32 2.3.1. Grundlagen des Skeptizismus ................................................................. 32 2.3.2. Oer Nihilismus ......................................................................................... 34 2.3.3. Oer neutrale Skeptizismus ...................................................................... 35 2.3.4. Oer gemaBigte Skeptizismus ................................................................... 36 2.4. DER SKEPTISCHE KONSTRUKTIVISMUS - EINE WEITERENTWICKLUNG ....... 37 2.5. DIE NEUERE SVSTEMTHEORIE LUHMANNS ................................................... 44 2.6. DIE ORGANISATIONALE LERNTHEORIE NONAKAS UNO TAKEUCHIS .............. 51 2.7. DIE AnRIBUTIONSTHEORIE .......................................................................... 54 2.7.1. Psychologische Ansatze ......................................................................... 55 2.7.2. Die Labeling Theorie -ein mikrosoziologischer Ansatz ........................... 59 2.7.3. Attributionsfehler ..................................................................................... 64 2.7.4. Implizite FOhrungstheorien ...................................................................... 67 3. DAS MODELL PSYCHO-SOZIALER LOGIK ...................................................... 71 3.1. EINLEITUNG ................................................................................................... 71 3.2. ZUR LOGIK PSVCHISCHER SVSTEME ............................................................. 75 3.2.1. Die Kommunikation und die Aufnahme pragmatischer Information ........ 76 3.2.2. Die Externalisierung und Interpenetration von Wissen ........................... 83 3.3. ZUR LOGIK SOZIALER SVSTEME .................................................................... 87 x Inhaltsverzeichnis 3.3.1. Die Kategorisierung oder konsensuale Abstimmung vorhandenen Wissens ...................................................................................... 87 3.3.2. Die soziale Kontrolle und Intemalisierung von Zuschreibungen .............. 89 3.4. SYSTEMISCH-ATTRIBUTIONSTHEORETISCHE MODELLBILDUNG .................... 92 4. METHOOIK .......................................................................................................... 97 4.1. GRUNDLAGEN QUALITATIVER SOZIALFORSCHUNG ....................................... 97 4.2. DER ATTRIBUTIONSTHEORETISCHE WAHRNEHMUNGSSPIELRAUM ............. 101 4.2.1. Die historische Entwicklung der FOhrungsforschung ............................. 101 4.2.2. Modellierung des attributionstheoretischen Wahrnehmungsspielraums ............................................................................. 105 4.3. PRIMARE KATEGORIENBILDUNG UNO ENTWICKLUNG HYPOTHETISCHER ROLLENMODELLE ................................................................................................ 113 4.4. DER INTERVIEWLEITFADEN ALS ERHEBUNGSINSTRUMENT ........................ 119 4.5. DIE INHALT SANAL YSE ....... , .......................................................................... 122 4.5.1. Theoretische Grundlagen ............................................ :. ........................ 122 4.5.2. Die Methode der linguistischen Textanalyse ......................................... 124 4.5.3. Konkrete Auswertungsschritte ............................................................... 126 5. EMPIRIE UNO ANALYSE .................................................................................. 130 5.1. DAS FORSCHUNGSFELD: "MITTLERES MANAGEMENT" ............................... 130 5.1.1. Charakteristika des mittleren Managements .................... :: .............. :. .... 131 5.1.2. Funktionen des mittleren Managements ............................................... 132 5.1.3. FOhrungswissen im mittleren Management ........................................... 134 5.2. THEORETICAL SAMPLE ................................................................................ 138 5.3. ANALYSE OER EMPIRISCHEN ERGEBNISSE ................................................. 141 5.3.1. Clustering und Ableitung empirischer Rollenmodelle ............................ 141 5.3.2. Attributionstheoretische Analyse ........................................................... 145 5.3.2.1. Motivierende Rollenmodelle ........................................................... 146 5.3.2.1.1. Der Personalentwickler ............................................................ 147 5.3.2.1.2. Der Patriarch ............................................................................ 149 5.3.2.1.3. Der kollegiale FOhrer ................................................................ 151 5.3.2.2. Indifferente Rollenmodelle .............................................................. 154 5.3.2.2.1. Das Interregnum ...................................................................... 154 5.3.2.2.2. Der Karrierist ............................................................................ 156 5.3.2.2.3. Die WankelmOtige .................................................................... 159 5.3.2.3. Demotivierende Rollenmodelle ....................................................... 162 5.3.2.3.1. Der Unruhestifter ...................................................................... 162 5.3.2.3.2. Der Frauenfeind ....................................................................... 165 Inhaltsverzeichnis XI 5.3.2.3.3. Dar Machiavallist ...................................................................... 168 5.3.2.3.4. Dar Restrukturierer ................................................................... 170 5.3.2.4. Zusammenfassung der attributionstheoretischen Analyse ............. 173 5.3.3 .•R omance of Leadership' oder die Kategorien der ROllenzuschreibungen sozialer Systeme ......................................................... 178 5.4. ANALYSE MITTELS SKEPTISCHEM KONSTRUKTIVISMUS .............................. 181 5.5. FAZIT ........................................................................................................... 185 6. AUSBLICK ......................................................................................................... 190 7. EPiLOG .............................................................................................................. 192 ANHANG ................................................................................................................ 195 AN HANG A: Theoretlsch abgeleltetes Kategorlenschema ........................... 196 ANHANG B: Intervlewleltfaden .. ,. .................................................................... 198 ANHANG C: Emplrlsch belegtes Kategorienschema .................................... 199 ANHANG 0: Auswertungstabelle der Rollenproflle ....................................... 206 LlTERATURVERZEICHNIS ................................................................................... 207

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