Klaus Wolf Risikomanagement im Kontext der wertorientierten Unternehmensführung GABLER EDITION WISSENSCHAFT Klaus Wolf Risikomanagement im Kontext der wertorientierten Unternehmensführung Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Jörg Schlüchtermann Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Bibliagrafische Infarmatian Der Deutschen Bibliathek Die Deutsche Bibliathek verzeichnet diese Publikatian in der Deutschen Natianalbibliagrafie; detaillierte bibliagrafische Daten sind im Internet liber <http://dnb.ddb.de> abrufbar. Dissertatian Universităt Bayreuth, 2003 1. Auflage September 2003 Alle Rechte varbehalten © Springer Fachmedien Wiesbaden 2003 Ursprunglich erschienen bei Deutscher Universităts-Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2003 Lektarat: Brigitte Siegel / Annegret Eckert www.duv.de Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschlitzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ahne Zustimmung des Verla.9s unzulăssig und strafbar. Das gilt insbe sandere fUr Vervielfăltigungen, Ubersetzungen, Mikraverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektranischen Systemen. Die Wiedergabe van Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ahne besandere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass salche Namen im Sin ne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wăren und daher van jedermann benutzt werden dlirften. Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main Gedruckt auf săurefreiem und chlarfrei gebleichtem Pa pier ISBN 978-3-8244-7925-2 ISBN 978-3-322-99252-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-99252-9 GeleItWOn v GELEITWORT In der vorliegenden Dissertationsschrift kombiniert der Autor zwei wichtige Entwick lungsströme in der Managementlehre der letzten Jahre: die wertorientierte Unterneh mensflihrung und das Risikomanagement. Erstere hat sich insbesondere in international agierenden Kapitalgesellschaften seit einigen Jahren fest etabliert. Handlungsbedarf er gibt sich heute weniger aus der Frage, ob Unternehmen sich dem Gedanken des Share holder Value verpflichtet flihlen sollten, als vielmehr aus der Frage nach dern wie. Die Suche nach geeigneten Perfonnance- und Werttreiberkonzepten zählt nun zu den vor dringlichen Aufgaben einer praktisch angelegten wertorientierten Unternehmensflih rung. Spätestens seit dem im Jahre 1998 verabschiedeten Gesetz zur Kontrolle und Transpa renz im Unternehmensbereich stehen die Unternehmen vor der Aufgabe, Risiko managementsysteme zu entwickeln, einzuflihren und diese weiterzuentwickeln. Bislang geschieht dies jedoch eher reaktiv, weil die Unternehmen sich darauf beschränken, die Vorgaben des Gesetzgebers und der Wirtschaftsprüfer zu erflillen. Aus betriebswirt schaftlicher Sicht kann dieses Vorgehen allerdings nicht zufrieden stellen. Ein wert schöpfender Zusatznutzen i. S. d. Corporate Governance entsteht nach Auffassung des Autors erst durch ein geschlossenes Gesamtkonzept, das auf Basis der Balanced Score card Wert-und Risikomanagement miteinander integriert. Der von Herrn Wolf entwickelte Ansatz unterscheidet im Kern zwischen der Portfolio steuerung sowie der Geschäfts-und Prozesssteuerung. Erstere hat eine Kapitalallokation unter Beachtung wert- und risikoorientierter Aspekte zum Ziel. Diese sind im Rahmen der strategischen Geschäftsentwicklung sowie in der Investitionsrichtlinie zu berück sichtigen. Die Geschäfts- und Prozesssteuerung sieht ferner vor, ausgehend von einer Identifikation erfolgsrelevanter Werttreiber, die Identifikation, Bewertung, Handhabung und Berichterstattung inhärenter Risiken vorzunehmen. Neuartig daran ist auch, die in der Banken-und Versicherungsbranche etablierte Messgröße Value at Risk auf die Be lange von Industrie- und Handelsunternehmen anzupassen. Grundsätze zur Wert- und Risikokultur sowie Elemente der internen Berichterstattung runden den Ansatz ab. Der Autor zeigt zu allen Themen umfassend die erforderlichen Vorgehensweisen und In strumente anhand von Abbildungen, Checklisten und Berechnungsschemata auf. Die gewählte Themenkombination ist trotz ihrer hohen Praxisrelevanz bislang in der wirtschaftswissenschaftlichen Literatur nur wenig ausgeleuchtet worden. Es gelingt dem Verfasser in überzeugender Weise, sowohl intensiv die einschlägige wissenschaftliche Literatur und empirisches Erfahrungswissen zu diskutieren und zu bereichern als auch VI Geleitwort eine geschlossene Managementdarstellung darzulegen, die voll auf die Bedürfnisse der Untemehmenspraxis ausgerichtet ist. Es ist daher zu wünschen, dass die Schrift auf gro ße Resonanz in Forschung und Praxis trifft. Prof. Dr. Jörg Schlüchtermann VOIwort VII VORWORT Nachdem das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) im Jahre 1998 die Bemühungen um die Einfiihrung von Risikomanagement systemen initiierte, verstärkt nunmehr der Sarbanes-Oxley Act die Bestrebungen über eine angemessene und sachgerechte Ausgestaltung der Internen Kontroll- und Risiko früherkennungssysteme. Insbesondere sind es internationale Entwicklungen im Bereich der Corporate Governance, die stets weitere Handlungsfelder im Bereich der Wert-und Risikoorientierung eröffnen, mit denen sich Theorie und Unternehmenspraxis intensiv auseinandersetzen. Eines der zentralen Anliegen ist die Integration des Risikomanage ment in die wertorientierte Unternehmensflihrung, hauptsächlich in die betrieblichen Planungs-und Kontrollsysteme. Dieser Thematik und den damit einhergehenden Frage stellungen widmet sich die vorliegende Arbeit. Die Schrift entstand im Rahmen meiner externen Promotion an der Rechts- und Wirt schaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth. Die Durchfiihrung dieses Studiums war fiir mich eine Herausforderung. Viele Menschen haben mich während dieser interessanten Zeit unterstützt. Ihnen möchte ich danken. Den Zugang zur Promotion auf Basis eines Fachhochschulstudiums hat mir mein Dok torvater, Herr Prof. Dr. Jörg Schlüchtermann, ermöglicht. Für das entgegengebrachte Vertrauen, die effektive und effiziente Zusammenarbeit, die durch eine offene Diskussi onsbereitschaft geprägt war, sowie den konstruktiven Anregungen, die zum Gelingen der Arbeit maßgeblich beitrugen, danke ich ihm sehr. Ebenso danke ich Herrn Prof. Dr. Hermann-JosefTebroke für die engagierte Übernahme des Korreferates sowie den Her ren Prof. Dr. Peter Oberender, Prof. Dr. Bernhard Herz und Prof. Dr. Jochen Sigloch fiir die Abnahme der Promotionseignungsprüfung. Meinen Vorgesetzten und Kollegen vom Bereich Corporate Controlling der Daimler Chrysler AG danke ich fiir ihre Diskussionsbereitschaft und die gewährten Freiräume. Die Schnittstelle zur Unternehmenspraxis hat die vorliegende Arbeit maßgeblich beein flusst und inhaltlich bereichert. Wesentlich fiir den Erfolg der Dissertation ist das familiäre Umfeld. Hier möchte ich an erster Stelle meiner Verlobten, Frau Sabine Schlag, danken. Sie hat das Projekt stets un eingeschränkt gefordert, mir Rückhalt gegeben und hat als Diskussionspartner zu vielen Ideen beigetragen und den Reifegrad derselben gefördert. Meinen Eltern danke ich fiir ihre uneingeschränkte Unterstützung meiner Ausbildung. Leider durfte meine liebe Mutter die Vollendung dieses Vorhabens nicht erleben. Ihr und Sabine widme ich diese Arbeit. VIII Vorwort Schließlich danke ich Frau Brigitte Siegel sowie Frau Annegret Eckert vom Deutschen Universitätsverlag für die gewohnte und vielfältige Unterstützung. Klaus Wolf Inhaltsverzeichnis IX INHALTSVERZEICHNIS ABBILDUNGSVERZEICHNIS ............................................................................... XIII ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS ............................................................................... XV EINLEITUNG ........................................................................................................ 1 1.1 Problemstellung ................................................................................................... 1 1.2 Status quo des Risikomanagement ..................................................................... .4 1.2.1 Konzeptionelle Aspekte ................................................................................ .4 1.2.2 Umsetzungsorientierte Aspekte ..................................................................... 6 1.3 Status quo des Wertmanagement ........................................................................ 9 1.3.1 Konzeptionelle Aspekte ................................................................................. 9 1.3.2 Umsetzungsorientierte Aspekte ................................................................... 11 1.4 Zielsetzungen und Prämissen der Arbeit.. ......................................................... 14 1.5 Aufbau der Arbeit .............................................................................................. 16 1.6 Definition des Managementbegriffes ................................................................ 18 2 WERTORIENTIERUNG .................................................................................... 21 2.1 Hintergründe ...................................................................................................... 21 2.2 Ziele und Aufgaben ........................................................................................... 23 2.3 Wertsteigerungskonzepte .................................................................................. 26 2.3.1 Discounted Cash Flow (DCF) ...................................................................... 26 2.3.2 Economic Value Added (EVA) ................................................................... 29 2.3.3 Cash Flow Return on Investment (CFROI) ................................................. 31 2.3.4 Kritische Würdigung .................................................................................... 34 3 RISIKOORIENTIERUNG .................................................................................. 37 3.1 Risiko und Risikoarten ...................................................................................... 37 3.1.1 Definition des Risikos .................................................................................. 37 3.1.1.1 Ursachenbezogene Begriffsauffassungen ............................................... 37 3.1.1.2 Wirkungsbezogene Begriffsauffassungen .............................................. 38 3.1.2 Implikationen des KonTraG und Ableitung einer arbeitsspezifischen Risikodefinition ........................................................................................... 39 x Inhaltsverzeichnis 3.1.3 Kategorisierung und Systematisierung von Risiken ................................... .41 3.1.3.1 Strategische und Operative Risiken ........................................................ 41 3.1.3.2 Interne und Externe Risiken ................................................................... 42 3.1.3.3 Strukturelle und prozessuale Risikoklassifizierung ................................ 43 3.1.3.4 Singuläre und kumulative sowie aggregierte Risiken ............................. 43 3.2 Risikomanagement ........................................................................................... .45 3.2.1 Definition und Abgrenzung des Risikomanagement .................................. .45 3.2.1.1 Risk Management versus Risikomanagement ........................................ 45 3.2.1.2 Risikopolitik versus Risikomanagement ................................................ 46 3.2.1.3 Krisenmanagement versus Risikomanagement ...................................... 47 3.2.2 Ziele und Anforderungen des Risikomanagement ...................................... .48 3.2.3 Aufgaben des Risikomanagement. ............................................................... 50 3.2.3.1 Überblick ................................................................................................ 50 3.2.3.2 Risikomanagementstrategie .................................................................... 52 3.2.3.3 Risikomanagementprozess ..................................................................... 55 3.3 Risikomanagementsystem ................................................................................. 70 3.3.1 Überblick ..................................................................................................... 70 3.3.2 Controlling ................................................................................................... 72 3.3.2.1 Ziele und Entwicklungsstufen des Controlling ....................................... 72 3.3.2.2 Funktionen und Aufgaben des Controlling ............................................. 73 3.3.3 Frühaufklärungssystem ................................................................................ 75 3.3.3.1 Frühwarnung ........................................................................................... 77 3.3.3.2 Früherkennung ........................................................................................ 78 3.3.3.3 Frühaufklärung ....................................................................................... 79 3.3.4 Internes Überwachungssystem ..................................................................... 81 3.3.4.1 Internes Kontrollsystem .......................................................................... 81 3.3.4.2 Interne Revision ...................................................................................... 83 4 BALANCED SCORECARD UND IHRE ANWENDUNG IM WERT-UND RISIKOMANAGEMENT ........................................................... 85 4.1 Performance Measurement als Grundlage der Balanced Scorecard .................. 85 4.2 Grundkonzeption der Balanced Scorecard ........................................................ 86 4.2.1 Die Balanced Scorecard als Kennzahlensystem .......................................... 88 4.2.1.1 Identifikation relevanter Perspektiven .................................................... 88 4.2.1.2 Operationalisierung der Unternehmens strategie ..................................... 92 4.2.1.3 Entwicklung von Ursache-Wirkungsbeziehungen .................................. 95 4.2.2 Die Balanced Scorecard als strategisches Managementsystem ................... 97