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Risikogenese: Prozesse gesellschaftlicher Gefahrenwahrnehmung: FCKW, DDT, Dioxin und Ökologische Chemie PDF

398 Pages·2000·8.94 MB·German
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81 Forschung Soziologie Stefan Böschen Risikogenese Prozesse gesellschaftlicher Gefah- renwahrnehmung: FCKW, DDT, Dioxin und Ökologische Chemie Stefan Risikogenese Băschen, Forschung Soziologie Band 81 Stefan Boschen Risikogenese Prozesse gesellschaftlicher Gefahrenwahmehmung: FCKW, DDT, Dioxin und Okologische Chemie Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2000 Die Drucklegung wurde vom Stifterverband fUr die Deutsche Wissenschaft gefOrdert. Gedruckt auf săurefreiem und alterungsbestăndigem Papier. Zugl. Dissertation, Universităt Erlangen-Ntirnberg, 1998 Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme ISBN 978-3-8100-2691-0 ISBN 978-3-663-11308-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-11308-9 © 2000 Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Leske + Budrich, Opladen 2000 Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschtitzL Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verla ges unzulăssig und strafbar. Das gilt insbesondere fi.ir VervieIfăItigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in eIektronischen Systemen. Einbandgestaltung: disegno, Wuppertal suc hen wissen ich was suchen ich nicht wissen was suc hen ich nicht wissen wie wissen was suchen ich suc hen wie wissen was suchen ich wissen was suchen ich suchen wie wissen was suchen ich wissen ich suchen wie wissen was suchen ich was wissen (Emst Jandl, 1978) Vorwort Diese Arbeit ist im Rahmen eines von der Heinrich Boli Stiftung gefcirderten Dissertationsprojektes am Interdisziplinăren Institut ftir Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsgeschichte (UWW) an der Universităt ErlangenINilmberg entstanden. Jedes Werk hat seine Geschichte: Bei interdisziplinăren ist sie meist ver wickelt und abhăngig von einer Reihe glilcklicher Umstănde. Als Student der Technischen Chemie fand ich Anschlu13 an eine Gruppe motivierter Gleichge sinnter, um Fragen der Technikfolgenabschătzung und Interdisziplinarităt in Lehre und Forschung zu diskutieren - den Arbeitskreis MUT (Mensch Um welt Technik). Die Organisation von Seminaren und Workshops vertiefte den Anreiz, sich verstărkt mit den Geistes- und Sozialwissenschaften auseinan derzusetzen, zumal wir gro13zilgige Unterstiltzung beim IIWW, namentlich dem Philosophen Rudolf Kotter und dem Soziologen Christoph Lau, fanden. Letzterer ermoglichte mir schliel3lich die Verknilpfung zweier Wissenschafts felder mit dem Angebot, eine Doktorarbeit zur Frilherkenntnis technischer Risiken in der Wissenschaft zu schreiben. Bei einer Studie zum Stand der Debatte zur Technikfolgenabschătzung fur das IIWW hatte der Sozialwissen schaftler Bemhard Gill Hinweise dafur gefunden, da13 Risiken vor ihrer 0[ fentlichen Thematisierung schon eine lăngere wissenschaftliche Karriere hinter sich haben. An Fallbeispielen aus der Chemie sollten diese Hinweise verdichtet werden - da kam ich also zum rechten Zeitpunkt. SchlieBlich konnte die harte Arbeit an der disziplinăren Neusozialisation eines Techni kers beginnen. Den kontrăren, von einer Vielzahl von Mi13verstăndnissen geprăgten, aber immer weiterftihrenden und anregenden Diskussionen mit diesen beiden Wissenschaftlem verdanke ich sehr viei - die Arbeit hat ent sprechend davon protitiert. Abgerundet wurde das Lemprogramm durch die sehr hilfreichen wissenschaftsphilosophischen Diskussionen mit Rudolf Kot ter. Dank sagen mochte ich an dieser Stelle aber auch den Natur- und Tech nikwissenschaftlem, mit denen im Rahmen von interdisziplinăren Workshops an der Universităt EriangenlNilmberg spannende fachilbergreifende Debatten moglich waren und die auf diesem Wege meine Arbeit beflilgelten, nament lich: Gerhard Emig, Rudi van Eldik und Thomas Nee13e. Zu danken habe ich ebenso den Interviewpartnem aus dem Bereich der Okologischen Chemie, die mir einen lebendigen Einblick in dieses Fachgebiet gaben: Miltit Bahadir, Otto Hutzinger, Wemer Klein, Rainer Koch, Friedhelm Korte, und bezilglich 7 der Chemikaliengesetzgebung: Ulrich Schlottmann. Viele haben durch Dis kussionen und praktische Hilfestellungen zum Gelingen dieser Arbeit beige tragen, von denen ich stellvertretend fur alle anderen Karl-Werner Brand, Martin Forter, die Mitglieder von FORE sowie die "Mensa-Gruppe" erwăh­ nen mochte. Meine Mutter, Anna Maria Boschen, hat bei der Abschluf3redak tion die Miihe des Korrekturlesens iibernommen. Somit Iiegt jetzt eine interdisziplinăre Arbeit vor, von der ich mir wiin sche, daf3 sie zum fachiibergreifenden Nachdenken anregt. Noch ein Lesehin weis: Um umstăndliche Formulierungen zu vermeiden, bin ich konventionel len Sprachgepf10genheiten gefolgt und habe dabei auf die explizite Nennung der weiblichen Form verzichtet. Wird von Forschern gesprochen, so sind Forscherinnen immer miteingeschlossen. Stefan Boschen Miinchen, im August 1999 8 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung ........................................................................................ 15 1.1 Anknlipfungspunkte in der Theorie 'reflexiver Modemisierung' ............................................................... 17 1.1.1 Reflexive Verwissenschaftlichung .................................................... 17 1.1.2 Reflexive Verwissenschaftlichung und Risikogeneseforschung ..................................................................... 19 1.2 Anknlipfungspunkte im Programm des Retrospective Technology Assessment ................................................................... 20 1.3 Aufbau der Untersuchung ................................................................. 24 1.3.1 Zur Realităt und Konstruktivităt von Risiken ................................... 25 1.3.2 Auswahl der Fallbeispiele und Gliederung ....................................... 26 2. Chemische Forschungsprogrammatik und ProblemoffentIichkeiten ................................................................. 29 2.1 Chemie als intellektuelles Handwerk ................................................ 30 2.2 Chemie: FachOffentlichkeit und ProblemOffentlichkeit.. .................. 34 2.2.1 Chemie als Disziplin und FachOffentlichkeit.. .................................. 34 2.2.2 Die Entwicklung von ProblemOffentlichkeiten ................................. 37 3. Der lange Weg zur Erkenntnis: FCKW ...................................... .41 3.1 Die Risikohypothese 1974 und ihre wissenschaftliche Aushandlung ..................................................................................... 42 3.l.l Die These von Rowland und Molina zur ZerstOrung der Ozonschicht ............................................................. 43 3.1.2 Die "Entmythifizierung" der sogenannten Ozonmythen .................. .45 3.2 Der Weg zurtick: "Risikohypothese 1930" ...................................... .4 7 3.2.1 Die 'Kălteindustrie' .......................................................................... .47 3.2.2 Von der Kuriosităt zum Produkt: FCKWs und lndustrieforschung ............................................................................ 52 3.2.2.1 Die Entdeckung der FCKWs als Klihlmittel.. ................................... 53 Exkurs: Midgley -der pragmatische Visionăr .................................. 57 9 3.2.2.2 Das organisationelle Umfeld bei DuPont ......................................... 58 Exkurs: Die Entwicklung des Antiklopfinittels TEL ........................ 60 3.2.2.3 Das Wissen um die Zerstorbarkeit der FCKWs ................................ 62 3.2.3 Universitatsnahe Forschung ............................................................. 65 3.2.3.1 Ozonforschung ................................................................................. 65 3.2.3.2 Chemie und Geophysik .................................................................... 70 3.2.3.3 Lichtforschung .................................................................................. 71 3.2.3.4 Die Diskussion um Hautkrebs in Amerika ....................................... 78 3.2.4 Thematisierungsmatrix fUr die "RH 1930" ....................................... 79 3.3 Die Entdeckung der FCKW-Problematik vor dem Hintergrund der allgemeinen Umweltdebatte (RH 1974) ................. 80 3.3.1 Der Ausgangspunkt: Die Diskussion um den Super Sonic Transport (SST) ........................................................... 81 3.3.2 Thematisierung der mit den SST verbundenen Risiken .................... 83 3.3.3 Die ZusammenfUhrung der verschiedenen Forschungsrichtungen ....................................................................... 90 3.4 Zusammenfassung ............................................................................ 94 3.4.1 Beurteilung der Chancen einer "Risikohypothese 1930" .................. 95 3.4.2 Ogbum und die Elemente eines Composite Technology Assessments ...................................................................................... 98 3.4.2.1 Ogbum: der Zusammenhang von technischer und sozialer Entwicklung ........................................................................ 98 3.4.2.2 Aspekte eines Composite Technology Assessment.. ...................... 100 3.4.3 Risikohypothese 1974 .................................................................... 102 4. DDT - oder: Was ist ein Schaden? .............................................. 105 4.1 Vorgeschichte ................................................................................. 107 4.1.1 Weitere SChritte in die chemisierte Landwirtschaft ........................ 108 4.1.2. Erste Risikohypothesen in bezug auf die Chemisierung der Landwirtschaft .......................................................................... I 12 4.1.3 Die Ausgangssituation fUr die Durchsetzung des chemischen Insekten-Kontroll-Systems .......................................... 118 Exkurs: Verschiedene Typen von Giften ........................................ 119 4.2 Die breite Durchsetzung des chemischen Insekten-Kontroll-Systems ............................................................. 120 4.2.1 Entwicklung in der Schweiz ........................................................... 121 4.2.1.1 DDT: Arsenersatz und mehr ........................................................... 122 4.2.1.2 Das DDT-Wissen ........................................................................... 124 4.2.1.3 Der Maikaferkrieg .......................................................................... 128 4.2.1.4 Fach-und problemOffentliche Risikodiskussion ............................. 130 4.2.2 Entwicklung in Amerika bis zum Beginn der 50er Jahre ................ 135 4.2.2.1 Militarische Nutzung ...................................................................... 136 10

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