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Rilke und Rußland. Briefe, Erinnerungen, Gedichte PDF

704 Pages·1986·20.763 MB·German
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NUNC COCNOSCO EX PARTE THOMAS J. ВАТА LIBRARY TRENT UNIVERSITY г \ % I I 4* . О I л \ Digitized by the Internet Archive in 2019 with funding from Kahle/Austin Foundation https://archive.0rg/details/rilkeundrusslandOOOOunse RILKE UND RUSSLAND Briefe Erinnerungen Gedichte Herausgegeben von Konstantin Asadowski Insel Verlag Aus dem Russischen von Ulrike Hirschberg Erste Auflage 1986 Insel Verlag Frankfurt am Main 1986 Für alle Rilke-Texte: © Insel Verlag Frankfurt am Main 1986 Alle Rechte Vorbehalten Lizenzausgabe für die Bundesrepublik Deutschland, West-Berlin, Österreich und die Schweiz Für die Ausgabe und Übersetzung; © Aufbau-Verlag Berlin und Weimar 1986 Quellenhinweise am Schluß des Bandes Printed in the German Democratic Republic ISBN 3-458-15900-2 Einführung Es ist nicht außergewöhnlich, daß Schriftsteller und Dichter aus fremdsprachigen Kulturen schöpfen. Dafür gibt es in der Geschichte der Literatur viele Beispiele. Dennoch ist Rilke, dem Rußland die »Wendung ins eigentlich Eigene«^ brachte, ohne Zweifel eine einmalige Erscheinung. In den Jahren 1899-1902 nahm der Dichter besonders gierig, be¬ harrlich und zielgerichtet all das auf, was ihm das Bild seiner »geistigen Heimat« näherbrachte. 1920 schrieb er an Leopold von Schlözer: ». . . was ver¬ dankt ich Rußland -, es hat mich zu dem gemacht, was ich bin, von dort ging ich innerlich aus, alle Heimat meines Instinkts, all mein innerer Ursprung ist dort\«^ Lou Andreas-Salome hat er 1903 bekannt: »Daß Rußland meine Heimat ist, gehört zu jenen großen und geheimnisvollen Sicherheiten, aus denen ich lebe . . .«^ Rilkes Leidenschaft für Rußland war in der Tat verborgen, verschleiert, zutiefst intim - vor allem in den letzten Jahren seines Lebens. Er offen¬ barte das »Geheimnis« dieser Beziehung selten und nur gegenüber Menschen, denen er sich geistig ver¬ wandt fühlte. Vor allem russische Freunde des Dich¬ ters bezeugen den eigentümlichen Charakter seiner Haltung zu ihrem Land. So erinnert sich Julia Saso- nowa: »Über Rußland sprach er immer in bewegen¬ der Zärtlichkeit.«^ Und MarinaZwetajewa schrieb, daß Rilke [sie nannte ihn »deutscher Orpheus«] »Rußland mit aller Unzugehörigkeit des Bluts und mit freier Leidenschaft des Geistes«® liebte. Die Liebe zu Rußland war eines der stärksten und steten Gefühle Rilkes. Er gab sie bis zum Ende seines Lebens nicht auf. Wo liegen die Ursachen 5 für diese »Leidenschaft des Geistes«? Worin be¬ steht ihre Bedeutung für die deutsche Kultur? Die¬ sen Fragen wollen wir uns jetzt widmen. I Rilkes Bekanntschaft mit der russischen Kultur be¬ gann lange vor seiner ersten Reise nach Rußland. Daß er bereits in seinen Kinder- und Jugend] ahren Berührung mit Rußland hatte, erwähnte zum ersten¬ mal Carl Sieber, der Schwiegersohn des Dichters, in seinem Buch »Rene Rilke. Die Jugend Rainer Maria Rilkes«.® In einer Rezension zu diesem Buch schrieb der tschechische Wissenschaftler A. Mägr: »Zu dem Thema Rilke und Rußland erfährt man, daß Rilke als Schüler der Linzer Handelsakademie (1891/92) Tolstoi zu lesen begonnen hat. Über die aus mündlicher Tradition bekanntgewordene Be¬ ziehung zu Julius Zeyer, der dem jungen Rilke von Rußland erzählt haben soll, wird nichts mitgeteilt.«’ Selbst wenn wir annehmen, daß Rilke in dieser Zeit andere russische Autoren gelesen hat, müssen seine Kenntnisse lückenhaft und zufällig gewesen sein. Im September 1896 siedelte Rilke von Prag, wo er seine Kindheit und Jugend verbracht hatte, nach München über. Er war zwanzig Jahre alt und hatte bereits drei Gedichtbände (»Leben und Lieder«, »Larenopfer«, »Traumgekrönt«) verfaßt, aus denen seine außergewöhnliche Begabung sprach. Ein aus¬ gereifter Künstler war Rilke zu diesem Zeitpunkt freilich noch nicht. In der bayrischen Hauptstadt schloß er eine Reihe für ihn wichtiger Bekannt¬ schaften, u. a. mit dem Romancier Jakob Wasser¬ mann, der sich ernsthaft bemühte, ihn für die rus¬ sische Literatur zu interessieren. »Jedenfalls hatte ich nur wenig und schlecht gelesen, als Jakob Was- 6

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