Restrukturierung und M&A aus der Insolvenz Erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Insolvenzverwalter und M&A-Berater Darstellung eines Praxisfalls Frankfurt am Main, 6. April 2006 Tobias Wahl Sönke Schulz Rechtsanwalt Geschäftsführer WELLENSIEK Rechtsanwälte Sigma Coporate Finance GmbH Inhalt Abschnitt Seite I. Ausgangssituation 3 II. Restrukturierung durch den Insolvenzverwalter 6 III. Planung und Durchführung des M&A-Prozesses 19 IV. Faktoren erfolgreicher Zusammenarbeit 41 Anhang: Profile 1. WELLENSIEK Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft 47 2. Sigma Corporate Finance GmbH 48 - 2 - Abschnitt I Ausgangssituation - 3 - Abschnitt I: Ausgangssituation Unternehmensprofil - Die X-GmbH ist ein renommierter deutscher Entwickler und Hersteller von Elektronikgeräten - Die hochwertigen Markenprodukte werden in über 80 Länder weltweit exportiert - Das Unternehmen erzielte 2003 einen Gesamtumsatz von ca. 14 Mio. EUR und beschäftigte ca. 160 Mitarbeiter - Seit 2001 gehörte das Unternehmen zum Konzern eines börsennotierten Elektronikgeräte-Herstellers aus den USA - Im September 2004 musste die X-GmbH aufgrund ernster Liquiditäts- probleme Insolvenz anmelden - 4 - Abschnitt I: Ausgangssituation Besonderheiten des Insolvenzverfahrens Verflechtung Unklare „Insolvenz-Track Record“ Mutterkonzern Markenrechte - Mitarbeiter der Mutter an - Marke in 45 Ländern - X-GmbH bereits zum dritten zentralen Stabsstellen zugunsten X-GmbH Mal insolvent (Geschäftsleitung, Vertrieb, registriert Finanzen etc.) - Registrierung im wichtigsten - Vertrieb fast ausschließlich Markt (USA / Kanada) über Mutter / verbundene zugunsten der früheren Unternehmen amerikanischen Tochter- gesellschaft, die auf Mutter - Mehr als 50 % Innenumsatz verschmolzen wurde - Zahlreiche wechselseitige - Frage: Wer ist Inhaber Aufgabenzuweisungen dieser Rechte? - Finanzierung ausschließlich über Konzern - 5 - Abschnitt II Restrukturierung durch den Insolvenzverwalter - 6 - Abschnitt II: Restrukturierung durch den Insolvenzverwalter Situation bei Antragstellung Wegfall Wegfall Keine Zahlen- Führung Vertriebsteam transparenz Wegfall X Marke USA „Bank“ GmbH umstritten Verlust Kein Wenig USA-Geschäft Heimatmarkt Innovation Betriebsstilllegung eigentlich unausweichlich, da - mehr als 50% des Umsatzes weggebrochen - mindestens ein Drittel der Mitarbeiter im Unternehmen „arbeitslos“ - keine Liquiditätsreserven - viele „Schlüsselmitarbeiter“ bei Muttergesellschaft - Marke USA als „Key Asset“ nicht sicher bei X-GmbH - 7 - Abschnitt II: Restrukturierung durch den Insolvenzverwalter Maßnahmen des Insolvenzverwalters - Überblick Aufnahme Massedarlehen Insolvenz- verwalter Verhandlung Interimsmanager Aufbau Verhandlung Aufbau Mutter Vertrieb Controlling Betriebsrat M&A-Prozess - „Rückholung“ - Aufbau - Transparenz auf - Darlegung der - Definition der der Marke Vertriebsnetz Produktbasis Notwendigkeit besten recht- USA Deutschland (Kosten pro zum Personal- lichen Trans- Produkt) abbau aktionsstruktur - Vergleich über - Vorbereitung sonstige Markteintritt - Transparenz im - Durchführung - Zum Prozess: offene Punkte USA Produktions- Sozialplan und Siehe prozess Interessen- Abschnitt III - Intensivierung ausgleich Vertrieb „Rest - Transparenz bei of world“ Bilanz, GuV und Liquiditäts- - PR-Kampagne planung weltweit - 8 - Abschnitt II: Restrukturierung durch den Insolvenzverwalter Maßnahmen – Verhandlung Muttergesellschaft - Ausgangssituation: Muttergesellschaft hatte kein Interesse, Vergleich mit Insolvenzverwalter zu schließen - Gegenstrategie des Insolvenzverwalters: - Entwicklung, Präsentation und Eintragung einer neuen Marke für USA - Präsenz bei wichtigster Messe für USA als Beleg für Anspruch, USA- Markt nicht aufgeben zu wollen - Zwischenergebnis: Muttergesellschaft hat Verhandlungen über umfassenden Vergleich aufgenommen - Endergebnis: umfassender Vergleich über alle offenen Punkte: - „Rückholung“ der Marke USA - Regelung wechselseitiger Ansprüche (Eigenkapitalersatz, Überlassung von Arbeitnehmern, Nutzung der EDV, Lager in Asien, etc.) - 9 - Abschnitt II: Restrukturierung durch den Insolvenzverwalter Maßnahmen – Interimsmanager Vertrieb Interimsmanager Experte mit langjährigem Firmen-/ Vertrieb Branchen-und Beratungs-Know-How Vertriebsnetz Vertrieb Markt USA PR-Kampagne Deutschland „Rest of World“ - Einstellung eines - Vertragsanpassung Zunächst keine - Abschluss PR- neuen Mitarbeiters „alter“ Distributeure Aktivität; nach Vertrag für Vergleich mit Mutter: Deutschland - Verpflichtung von - Verpflichtung Handelsvertretern „neuer“ - Gründung Distributeure Tochtergesellschaft - Verpflichtung Service-Provider - Abschluss Logistikvertrag - Abschluss PR-Vertrag - 10 -
Description: