Christoph Hesselmann Residualgewinnkonzepte zur externen Aktienanalyse GABLER EDITION WISSENSCHAFT Christoph Hesselmann Residualgewinnkonzepte zur externen Aktienanalyse Miteinem Geleitwortvon Prof. Dr. Manfred Steiner Deutscher Universitats-Verlag Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind Im Internet iiber <http://dnb.ddb.de> abrufbar. Dissertation Universitat Augsburg, 2004 1.AuflageFebruar2006 Alle Rechte vorbehalten © Deutscher Universitats-Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2006 Lektorat: Brigitte Siegel / Stefanie Loyal Der Deutsche Universitats-Verlag ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. www.duv.de Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschiitzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulassig und strafbar. Das gilt insbe- sondere fiir Vervielfaltigungen, (Jbersetzungen, Mikroverfilmungen und die ^^^^rc0^ Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nichtzu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und dahervon jedermann benutztwerden durften. Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main Druck und Buchbinder: Rosch-Buch, SchefSlitz Gedrucktauf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 3-8350-0290-2 Geleitwort Obwohl die Untemehmenszielsetzung der Marktwertmaximierung schon auf theoreti- sche Konzepte aus den 30er Jahren des vorherigen Jahrhunderts zuruckgeht, hat die „Wertorientierung" erst in den letzten Jahren verstarkt in die betriebswirtschaftli- che Literatur und Unternehmenspraxis Einzug gehalten. Die Hauptanwendungsge- biete sind das Controlling, die Unternehmensbewertung und die externe Unterneh- mensanalyse. Zentrale Performance-Malistabe im Rahmen der wertorientierten Un- ternehmensfuhrung sind die so genannten Residualgewinne. Die Arbeit von Herrn Hesselmann geht der Frage nach, inwieweit sich diese zur Unternehmensbewertung eignen, wobei dies sowohl theoretisch als auch empirisch auf hohem Niveau uber- pruft wird. Da diese Erkenntnisse auch fur die interne Steuerung von Belang sind, leistet sie zugleich einen wertvollen Beitrag zum Controlling. Es kann gezeigt werden, dass eine Unternehmensbewertung unter Ausnutzung ein- facher Zusammenhange erfolgen kann, unabhangig davon, ob Zahlungsstrome (Dis counted Cashflow-Methode) oder ErgebnisgroRen unter Einbezug der Kapitalbasis (Residualgewinne) verwendet werden. Beide Verfahren liefern unterschiedliche Ein- sichten, so dass eine parallele Anwendung zu empfehlen ist. Dem so genannten Fortfuhrungswert, bei dem die GroRen nach dem Detailplanungs- zeitraum eingehen, kommt bei der Bestimmung des Unternehmenswertes eine grolie Bedeutung zu. Oftmals wird in der Unternehmenspraxis mit einem einfachen Fort- schrelben der Werte der letzten Planungsperiode gearbeitet. Wesentlich realitatsna- her kann der Fortfuhrungswert durch einen autoregressiven Prozess der Residual gewinne modelliert werden. Es kann gezeigt werden, dass sich die in der Praxis ver- wendeten Modelle als Spezialfalle eines allgemeinen Modells einordnen lassen. Die anschlieliende empirische Untersuchung greift auf diese Erkenntnisse zuruck und untersucht neben einer Reihe wichtiger Voruntersuchungen, wie Prognosegute und -umfang der Analystenschatzungen, durch welche Modellannahmen sich Aktien- kurse am besten erklaren lassen. Die Untersuchung beruht auf einer breiten Daten- basis mit Analystenschatzungen, Bilanzdaten und Aktienkursen der DAX 100 Unter- nehmen im Zeitraum 1991 bis 2001. Es kann gezeigt werden, dass die Marktteil- nehmer eine Entwicklung uber- bzw. unterschiedlicher fundamentaler Renditen hin zu durchschnittlichen Werten antizipieren. Es handelt sich um die erste Studie dieser Art am deutschen Aktienmarkt. Zudem welst die Auswertung zahlreiche innovative Aspekte auf, die in anderen Arbeiten so noch nicht behandelt wurden. Die Arbeit von Herrn Hesselmann schlagt eine Brucke zwischen finanzierungs- und kapitalmarkttheoretischer Analyse und Bilanzanalyse. yi Geieitwort Die auf hohem wissenschaftlichem Niveau durchgefuhrte empirische Auswertung zeigt, mit welchen Modellkonfigurationen Unterschiede in den Marktwerten am bes- ten erklart warden. Insgesamt ist festzustellen, dass diese Dissertation sich sehr kompetent mit wichtigen und hochaktuellen Problemen der Unternehmensbewertung auseinandersetzt und wichtige Anregungen sowohl fur die Wissenschaft als auch die Praxis gibt. Prof. Dr. Manfred Steiner Vorwort Die vorliegende Arbeit wurde im Februar 2004 vor der wirtschafts- und sozialwissen- schaftlichen Fakultat der Universitat Augsburg als Dissertation angenommen. Durch ihre Diskussionsbereitschaft und konstruktive Kritik haben zahlreiche Perso- nen zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen. Mein ganz besonderer Dank gilt meinem akademischem Lehrer, Herrn Prof. Dr. Man fred Steiner, fur die umfassende Betreuung und Forderung wahrend der Dissertation. Prof. Dr. Dres. h.c. Adolf G. Coenenberg danke ich fur die Ubernahme des Zweitgut- achtens. Ebenso danke ich dem Vorsitzenden der Prufungskommission, Herrn Prof. Dr. Hans Ulrich Buhl. Ein besonderer Dank gilt meinen Kollegen Dr. Bernhard Brunner, Dr. Leonhard Grunwald, Dr. Wolfgang Mader, Simon Schiffel, Dr. Gerhard Schweimayer, Dr. Niko- laus Starbatty, Dr. Matthias Wagatha, Prof. Dr. Martin Wallmeier und Dr. Christian Wenninger. Fur die Durchsicht der Manuskripte und die konstruktiven Anmerkungen danke ich Dr. Johannes Biberacher, Christian Fink und John Kohl. Fur die Entlastung bei Literaturbeschaffung danke ich Frau Elvira Erdt. Frau Christine Schuster gilt mein Dank fur die umfassende Unterstutzung wahrend meiner Lehrstuhltatigkeit. Mein groliter Dank gilt meinen Eltern, die mich wahrend des Studiums und wahrend der Promotion in jeglicher Hinsicht unterstutzt haben und diese Arbeit erst ermoglicht haben. Meiner Freundin Birte Krapohl danke ich insbesondere fur die Geduld in der Schlussphase der Entstehung. Christoph Hesselmann Inhaltsverzeichnis Geleitwort V Vorwort VII Inhaltsverzeichnis IX Abbildungsverzeichnis XIII Tabellenverzeichnis XV AbkiJrzungsverzeichnis XIX Symbolverzeichnis XXI 1 Einleitung 1 1.1 Hintergrund 1 1.2 Ziel und Aufbau der Arbeit 2 2 Uberblick und Anwendungsbereiche 5 2.1 Methoden der Unternehmensbewertung 5 2.2 Ermittlung der bewertungsrelevanten GroRen und Bewertungszusammenhange 8 2.2.1 Bewertungsgrolien und Bewertung 10 2.2.1.1 Bilanzielle BewertungsgroSen 11 2.2.1.2 Bilanzielle ErgebnisgroRen 19 2.2.1.3 Zahlungsstrome 31 2.2.2 Grundsatzlicher Bewertungszusammenhang 41 2.2.3 Prognose zukunftiger BewertungsgroRen 52 2.2.3.1 Naive Prognose 56 2.2.3.2 EnA/eiterte Prognose 59 2.3 Zusammenhang zwischen Residualgewinnen, Aktienrenditen und bilanziellen ErgebnisgroBen 68 2.3.1 Zusammenhang zwischen Residualgewinn und Aktienrendite 68 2.3.2 Zusammenhang zwischen Eigenkapitalrendite und Aktienrendite 72 2.4 Residualgewinngrolien zur Unternehmenssteuerung 74 2.4.1 Grundlagen 74 2.4.2 Bereinlgungen 81 2.4.2.1 Forschungs- und Entwicklungskosten 84 2.4.2.2 Goodwill 91 2.4.3 Konzeptionelle Eignung 97 X Inhaltsverzeichnis 3 Konzeptionelle Vorgehensweise zur Unternehmensbewertung 99 3.1 Aquivalenz von Residualgewinn- und Discounted Cashflow-Verfahren 100 3.1.1 Finanzierungsstrategien 100 3.1.2 Entity basierte Residualgewinnkonzepte 102 3.1.2.1 Bewertung anhand von Zahlungsstromen 103 3.1.2.2 Bewertung anhand von Residualgewinnen 108 3.1.3 Equity basierte Residualgewinnkonzepte 113 3.1.3.1 Bewertung anhand von Zahlungsstromen 114 3.1.3.2 Bewertung anhand von Residualgewinnen 116 3.1.4 Berucksichtigung des deutschen Steuersystems 118 3.1.5 Uberblick 127 3.2 Ohison-Modell 130 3.2.1 Modelldarstellung 130 3.2.2 Einordnung empirischer Arbeiten im Rahmen des Modells 135 3.2.2.1 Grundlagen 135 3.2.2.2 Modelle 138 3.2.2.3 Literaturergebnisse 150 3.3 Problembereiche 156 3.3.1 Mitarbeiteroptionen 156 3.3.1.1 Bilanzielle Behandlung 158 3.3.1.2 Wertermlttlungder Mitarbeiteroptionen 161 3.3.1.3 Mitarbeiteroptionen und Residualgewinne 164 3.3.1.4 Schlussfolgerungen 168 3.3.2 Ermittlung des Kapitalkostensatzes 169 3.3.3 Kapitalstruktur 174 3.3.4 Minderheitenanteile 178 3.3.5 Verletzung der Kongruenz 182 3.4 Zusammenfassender Uberblick 184 4 Empirische Untersuchung des deutschen Kapitalmarktes 185 4.1 Konzeption der Datenbasis 185 4.1.1 Zielsetzung 185 4.1.2 Datenbasis 186 4.1.2.1 Einbezogene Unternehmen 186 4.1.2.2 Analystenschatzungen und Ergebnisdaten 188 4.1.2.3 Kursdaten 191 4.1.2.4 Bilanzdaten 193 4.1.3 Uberblick 194 Inhaltsverzeichnis XI 4.2 Empirische Vorgehensweise und eingesetzte Verfahren 195 4.2.1 Regressionsverfahren 195 4.2.1.1 Multiple Regressionsverfahren 195 4.2.1.2 Pooling-Verfahren 198 4.2.1.3 Vergleich zweier Regressionsmodelle 198 4.2.1.4 Fama/MacBeth-Ansatz 199 4.2.2 Datenprobleme 200 4.2.2.1 Multikollinearitat 200 4.2.2.2 Autokorrelation 202 4.3 Prognosequalitat von Analystenschatzungen 202 4.3.1 Literaturergebnisse 203 4.3.2 Eigene Ergebnisse 205 4.3.2.1 Prognoseumfang der DAX 100 Unternehmen 205 4.3.2.2 Definition und Normierung des Prognosefehlers 207 4.3.2.3 Ergebnisse fur die Gesamtperiode 210 4.3.2.4 Ergebnisse fur Einzeljahre und Bildung von Subperioden 213 4.3.2.5 Informationseffizienz von Analystenschatzungen 216 4.3.2.6 Ermittlung von Einflussfaktoren 218 4.3.3 Erklarungsansatze ftir optimistische Prognosen 224 4.4 Analyse der erzielten Eigenkapitalrenditen 226 4.4.1 Entwicklung der Eigenkapitalrenditen im Untersuchungszeitraum 226 4.4.2 Konstanz der Eigenkapitalrenditen 229 4.5 Empirische Untersuchung der Bewertungsmodelle 231 4.5.1 Zusammenhang zwischen Aktienrendite und historischen ErgebnisgroBen 232 4.5.1.1 Verwendete Modelle 232 4.5.1.2 Ergebnisse 234 4.5.2 Verwendete Bewertungsmodelle 240 4.5.2.1 Modelle mit historischen GroRen 240 4.5.2.2 Modelle mit Analystenschatzungen 242 4.5.3 Einzelmonate 244 4.5.4 Gesamtzeitraum und Signifikanzunterschiede 250 4.5.5 Entwicklung der fundamentalen Bewertungsniveaus 253 4.5.6 Prognose der Marktrendite 263 5 Zusammenfassung 266 Anhang 271 Literaturverzeichnis 281