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Res publica und Imperium: kleine Schriften zur römischen Geschichte PDF

328 Pages·2004·44.278 MB·German
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HISTORIA Zeitschrift für Alte Geschichte Revue d'histoire ancienne Journal of Ancient History Rivista di storia antica EINZELSCHRIFTEN Herausgegeben von Kai Brodersen/Mannheim Mortimer Chambers/Los Angeles Martin Jehne/Dresden François Paschoud/Geneve Hildegard Temporini/Tübingen HEFT 177 Karl-Wilhelm Welwei Res publica und Imperium Kleine Schriften zur römischen Geschichte Herausgegeben von Mischa Meier und Meret Strothmann Franz Steiner Verlag 200k Bibliographische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über < http://dnb.ddb.de > abrufbar. ISBN 3-515-08333-2 ISO 9706 Jede Verwertung des Werkes außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Übersetzung, Nachdruck, Mikroverfilmung oder vergleichbare Verfahren sowie für die Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen. Gedruckt auf säurefreiem, alterungsbeständigem Papier. © 2004 by Franz Steiner Verlag Wiesbaden GmbH, Sitz Stuttgart. Druck: Printservice Decker & Bokor, München. Printed in Germany Inhaltsverzeichnis 1. Das frühe Rom - Die Formierung der res publica Romana Lucius Iunius Brutus: Zur Ausgestaltung und politischen Wirkung einer Legende 9 Gymnasium 108 (2001), 123-135 Die Machtergreifung des Aristodemos von Kyme 22 Talanta3 (1972), 44-55 Die frührömische Klientel im Spiegel der Überlieferung ZRG (Rom. Abt.) 118 (2001), 220-233 34 Gefolgschaftsverband oder Gentilaufgebot? Zuni Problem eines früh­ römischen familiare bellum (Liv. II 48,9) 48 ZRG (Rom. Abt.) 110(1993), 60-76 Piraterie und Sklavenhandel in der frühen römischen Republik 65 in: H. Bçllen/H. Heinen (Hgg.), Fünfzig Jahre Forschungen zur antiken Sklaverei an der Mainzer Akademie 1950-2000. Miscellanea zum Jubiläum, Stuttgart 2001, 73- 81 2. Mittlere Republik und der Konflikt mit Karthago Si vis pacem, para bellum - eine Maxime römischer Politik? 74 in: G. Binder/B. Effe (Hgg.), Krieg und Frieden im Altertum, Trier 1989, 85-109 Hieron II. von Syrakus und der Ausbruch des ersten Punischen Krieges 99 Historia 27 (1978), 573-587 Die Belagerung Sagunts und die römische Passivität im Westen 219 v. Chr 114 Talanta 8/9(1977), 156-173 Zum Metus punicus in Rom um 150 v. Chr 132 Hermes 117 (1989), 314-320 Demokratische Verfassungselemente in Rom aus der Sicht des Polybios 139 in: J. Spielvogel (Hg.), Res publica reperta. Zur Verfassung und Gesellschaft der römischen Republik und des frühen Prinzipats. Festschrift für Jochen Bleicken zum 75. Geburtstag, Stuttgart 2002, 25-35 3. Zwischen Republik und Prinzipat Das Sklavenproblem als politischer Faktor in der Krise der römischen Republik 150 in: H. Mommsen/W. Schulze (Hgg.), Vom Elend der Handarbeit. Probleme histori­ scher Unterschichtenforschung, Stuttgart 1981, 50-69 6 Inhaltsverzeichnis Das Angebot des Diadems an Caesar und das Luperkalienproblem 170 Historia 16 (1967), 44-69 Caesars Diktatur, der Prinzipat des Augustus und die Fiktion der histori­ schen Notwendigkeit 196 Gymnasium 103 (1996), 477-497 Augustus als vindex libertatis. Freiheitsideologie und Propaganda im frühen Prinzipat 217 AU 16.3 (1973), 29-41 Römische Weltherrschaftsideologie und augusteische Germanienpolitik 230 Gymnasium 93 (1986), 118-137 Probleme römischer Grenzsicherung am Beispiel der Germanienpolitik des Augustus 250 in: W. Schlüter/R. Wiegels (Hgg.), Rom, Germanien und die Ausgrabungen von Kalkriese. Internationaler Kongress der Universität Osnabrück und des Landschafts­ verbandes Osnabrücker Land e.V. vom 2. bis 5. September 1996, Osnabrück 1999, 675-688 4· Prinzipat Verdeckte Systemkritik in der Galbarede des Tacitus 264 Gymnasium 102 (1995), 353-363 Zur Ansiedlungspolitik Mark Aurels 275 BJ 186(1986), 285-290 Die ,Löwen' Caracallas 281 BJ 192(1992), 231-239 Summaries 290 Schriftenverzeichnis 299 Register 313 EINLEITUNG Als der erste Band der Kleinen Schriften von Karl-Wilhelm Welwei mit den wichtigsten Arbeiten des Bochumer Althistorikers zur griechischen Geschichte erschienen war,1 fiel die Wahl des Titels für den Folgeband mit den Kleinen Schriften zur römischen Geschichte nicht mehr schwer: ,Res publica und Imperium*. Die Begriffe und zielen nicht nur auf die zeitliche Aufeinanderfolge von res publica Imperium römischer Republik und Kaiserzeit, sondern auch auf die enge Verknüpfung dieser beiden Perioden der römischen Geschichte sowie die Frage nach Kontinuitäten und Brüchen in der Phase des Übergangs, der sich Karl-Wilhelm Welwei in besonderem Maße gewidmet hat: Die hätte res publica ohne das verstanden als Befehlsgewalt und Auftrag der Gemeinschaft an den Einzelnen, Imperium - sich für eine funktionierende Ordnung einzusetzen - kaum Bestand gehabt; auf der anderen Seite ist das ohne seine Wurzeln, die im traditionellen Gefüge der verankert Imperium Romanum res publica waren, nicht vorstellbar. Die tragenden Säulen römischer Herrschaft waren von jeher das Imperium und das Der Anspruch römischer Überlegenheit leitete sich ab aus der Übereinstimmung auspicium. zwischen dem Willen des der das an den jeweiligen Amtsinhaber vergab, populus Romanus, Imperium sowie der Bereitschaft der Götter, dessen Unternehmungen zu unterstützen. Der Wille der Götter wurde durch das in Erfahrung gebracht. Das Mandat an den einzelnen Imperiumsträger, auspicium römische Herrschaft zu sichern und den Geltungsbereich römischer zu erweitern, wurde mores zumeist durch militärische Operationen realisiert. Sie stehen daher im Mittelpunkt vieler Beiträge des Bandes. Erfolgreiche Militärstrategie und Feldherrnglück waren eine der wesentlichen Voraussetzungen für die Expansion des römischen Reiches. Die Art und Weise, wie in den neu gewonnenen Gebieten römische Regeln durchgesetzt wurden, folgte der ideologischen Maxime, den unterworfenen nicht die römische Suprematie aufzuzwingen, sondern sie durch Integration zu génies funktionstüchtigen Mitgliedern des zu machen. Nur auf diesem Fundament war Imperium Romanum es möglich, die von Rom geführten Kriege als rechtmäßig zu betrachten. Der Gebrauch des Terminus impliziert neben der Prämisse, ein Verteidigungskrieg zu sein, immer auch den internen bellum iustum Blick auf die eigenen Verhältnisse: Der Anspruch, römische Wertvorstellungen zu exportieren, hing stets an der untadeligen Lebensführung des und seiner Repräsentanten, denn nur als populus Romanus Vorbild in der Einhaltung der durften die Römer die Forderung auf die Vorherrschaft erheben. mores Diese ideologischen Hintergründe, die eine zentrale Triebkraft römischer Expansion bildeten, werden im vorliegenden Band eingehend untersucht und vor dem Hintergrund römischer Vorstellungen von (Welt-)Herrschaft analysiert, so daß sich ein geschlossenes und fundiertes Bild römischen Denkens und Handelns ergibt. Daß der Anspruch auf Überlegenheit nicht real in ein mündete, sondern stets auf Imperium sine fine der Basis nüchternen Kalküls umgesetzt wurde, wird mit Nachdruck hervorgehoben. Dies gilt im besonderen für den Prinzipat des Augustus, eine Epoche, die exemplarisch ist in der Ausgestaltung ihrer Ideologie und der Erneuerung traditioneller Ansprüche. Aber auch in der Terminologie der augusteischen Propaganda bildeten die ein unumstößliches Element, wie in den Beiträgen fines imperii zum Instrumentarium und zur Intention augusteischer Politik gezeigt wird. Ein weiterer Schwerpunkt des vorliegenden Bandes gilt der antiken Sklaverei und der Frage nach der Behandlung von Unfreien. Dieser Problematik ist Karl-Wilhelm Welwei in zahlreichen Untersuchungen nachgegangen, und auch heute noch steht sie im Zentrum seiner Forschungen, wie einer seiner jüngsten, noch im Druck befindlichen Beiträge erkennen läßt (der Vortrag Jus naturale und in der antiken Beurteilung von Sklaverei und Freiheit" wurde im Dezember 2003 ius gentium gehalten und wird in den Akten zum Symposion „Menschenrechte und europäische Identität - die antiken Grundlagen" veröffentlicht, s. Schriftenverzeichnis Nr. 229). In Rom begegnen uns auffällig wenige organisierte Sklavenunruhen und -aufstände, was keineswegs etwa auf eine menschliche Behandlung der Unfreien schließen läßt - das Los der Sklaven zur Landbewirtschaftung war denkbar hart -, sondern an der breiten Auffächerung der Arbeitsfelder und der dadurch inhomogenen Polis und Arche. Kleine Schriften zu Gesellschafts- und Herrschaftsstrukturen in der griechischen Welt, Stuttgart 2000. 8 Einleitung Interessenlage der Sklaven lag. Sozial bewegten sich die Sklaven im Spannungsfeld zwischen Eingliederung und Ausgrenzung; die Versklavung besiegter Stämme als legitimes Recht des Siegers wurde in der Antike nie generell in Frage gestellt. Wie in der oben angesprochenen Frage nach den Hintergründen der Weltherrschaftsideologie wird auch hier nicht bloß das Faktum der Sklaverei gründlich erörtert; vielmehr werden gerade auch zugrundeliegende spezifisch römische Dispositionen und die Handlungsmotivationen in den Blick genommen. Die abgedruckten Beiträge sind in vier chronologisch geordnete Abschnitte aufgeteilt, wobei die Anordnung innerhalb dieser Abschnitte nicht mehr chronologischen, sondern inhaltlichen Kriterien folgt. Im ersten Teil zum frühen Rom stehen die Bedeutung römischer Gentil verbände und ihr Einfluß auf die Formierung der im Vordergrund. Ein Beitrag zum römischen Verständnis von res publica Krieg und Frieden eröffnet den zweiten Abschnitt, der im Zeichen der großen Auseinandersetzung mit den Puniern steht: Drei Untersuchungen befassen sich mit den politischen Hintergründen des Konflikts mit Karthago sowie seinen innenpolitischen Konsequenzen und seiner ideologischen Verarbeitung. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt Karl-Wilhelm Welweis liegt - wie bereits angedeutet - in der Übergangszeit von def späten Republik zum frühen Prinzipat; diesem Themenkomplex ist der dritte Abschnitt gewidmet. Die Wende zur Alleinherrschaft war aus der Sicht des Autors durchaus nicht so zwingend, wie die Forschung allgemein behauptet. Die Überlebenschancen der Republik wären sicherlich höher gewesen, wäre ihr nicht gezielt ein Ende bereitet worden. Im Zentrum entsprechender Überlegungen steht die Beurteilung der Politik des ersten Prinzeps, deren experimentellen Charakter Karl-Wilhelm Welwei mehrfach hervorhebt. Der vierte Abschnitt mit Beiträgen aus der hohen Kaiserzeit gibt Einblicke in die Beurteilung des Prinzipats durch Tacitus anhand der Galbarede in den (Tac. hist. I 15-16), er untersucht die Ansiedlungspolitik Mark Aurels und orientiert über Historien eine Spezialeinheit unter Caracal la: die die der Kaiser als Leibwache einsetzte. leones, Alle Beiträge sind photomechanisch wiedergegeben, so daß eine Zitation sowohl nach dem originalen Publikationsort als auch nach dem Sammelband möglich ist. Um eine schnelle Orientierung über die Inhalte der abgedruckten Arbeiten zu erleichtern, sind am Ende des Bandes Zusammenfassungen in deutscher und englischer Sprache beigefügt worden. Im aktualisierten Schriftenverzeichnis wurden die hier aufgenommenen Studien mit einem Sternchen (*) versehen. Auf den Wiederabdruck von Rezensionen wurde verzichtet, da sie über das Schriftenverzeichnis leicht auffindbar sind. « Daß das im ersten Band angekündigte Vorhaben, einen zweiten Band der Kleinen Schriften Karl- Wilhelm Welweis mit dem Schwerpunkt auf römischer Geschichte vorzulegen, nun realisiert werden konnte, ist das Verdienst der aktiven und freundlichen Hilfe Dr. Thomas Schabers vom Franz-Steiner- Verlag; hierfür und für seine Geduld möchten wir ihm herzlich danken. Unser Dank gilt darüber hinaus den Herausgebern der ,Historia-Einzelschriften' für die Aufnahme dieses Bandes in ihre Reihe. Die Erstellung des Registers hat Dr. Alfred Reese unter Mitwirkung von Monika Chmielecki, Katharina Daxer und Christoph Michels, M.A. übernommen. Für seine freundliche Unterstützung danken wir Professor Dr. Walter Eder und besonders auch Karl-Wilhelm Welwei selbst, der das Unternehmen stets tatkräftig gefördert und begleitet hat. Bochum/Bonn, im April 2004 Meret Strothmann Mischa Meier 1. Das frühe Rom - Die Formierung der res publica Romana Lucius Iunius Brutus: Zur Ausgestaltung und politischen Wirkung einer Legende Lucius Iunius Brutus, der legendäre „Gründer" der römischen Repu­ blik,1 ist ein Identifikationssymbol römischer Selbstdarstellung. Die wesentlichen Züge dieses legendären ersten Konsuls im Geschichtsbild der Römer der späten Republik faßt Cicero, mit den Worten zusammen (rep. 2,46): ... vir ingenio et virtute praestans, L. Brutus, depulit a civibus suis iniustum illud durae servitutis iugum. qui cum privatus esset, totam rem publicam sustinuit primusque in hac civitate docuit in conservanda avium liberiate esse privatum neminem. Ciceros Terminologie verdeutlicht die Zeitgebundenheit dieser Stilisierung eines fiktiven Revolutionärs, dem die entscheidende Rolle bei der Vertreibung des Tarquinius Superbus zugeschrieben wurde.2 Die Herrschaft des letzten römischen Königs galt als Tyrannis, sein Sturz wurde als Befreiung eines Gemeinwesens ver­ herrlicht, das aus römischer Sicht schon feste Konturen gewonnen hatte und durch die Entschlossenheit einer überragenden Persönlichkeit die entscheidenden Impulse zur Konstituierung eines neuen institutionellen Gefüges erhielt, mit dem es seine historische Mission erfüllen konnte, den Willen der Götter zu vollstrecken und den Erdkreis (orbis terrarum) zu befrieden. So gewann gegen Ende der Republik und in der Zeit des 1 Aus der umfangreichen Literatur zu dieser Thematik seien genannt: W. Schur, RE Suppl. V (1931) 356-369 s. v. Lucius Iunius Brutus, 46a; A. Valvo, Bruto, Lucio Giu- nio, Enciclopedia Virgiliani I (1984) 539f.; A. Mastrocinque, Lucio Giunio Bruto. Ricerche di storia, religione e diritto sulle origini della repubblica romana, Trento 1988; J. Fugmann, Königszeit und Frühe Republik in der Schrift „De viris illustrious urbis Romae". Quellenkritisch-historische Untersuchungen II, 1: Frühe Republik (6./5. Jh.), Frankfurt a. M. 1997, 17-36; K.-L. Elvers, I. Brutus, L., Der Neue Pauly 6 (1999) 58f. 2 Hauptquellen sind: Liv. 1,56-2,7; Dion. Hal. ant. Rom. 4,67-5,18. Der Begriff „Pri­ vatmann" (privatus) soll darauf hinweisen, daß Brutus zu diesem Zeitpunkt kein Amt bekleidete. 124 Karl-Wilhelm Welwei frühen Prinzipates die Brutuslegende eine Dimension, deren Weite erst vor dem Hintergrund römischer Weltherrschaftsvorstellungen voll ver­ ständlich wird. Die Gestalt des Brutus wuchs im Laufe einer langen Entwicklung römischen Staats- und Geschichtsdenkens und im Zuge einer zuneh­ menden Ideologisierung römischer Expansion in die Rolle eines Vor­ bereiters römischer Größe, der seinem eigenen Leitbild der libertas bis zu seinem ruhmvollen Tod auf dem Schlachtfeld im Kampf für die Unabhängigkeit und Selbstbestimmung der Römer treu blieb.3 In der literarischen Überlieferung wird Brutus erstmals in dem Bericht des Polybios über den ersten römisch-karthagischen Vertrag erwähnt.4 Poly- bios datiert dieses Abkommen, indem er angibt, es sei unter Lucius Iunius Brutus und Marcus Horatius (Pulvillus), den beiden ersten Kon­ suln „nach Vertreibung der Könige", geschlossen worden. Er sucht diese Datierung, die er zweifellos erst nach seiner Deportation nach Rom (167 v. Chr.) erfahren hat, durch den Hinweis zu präzisieren, daß unter den genannten Konsuln auch der Iupitertempel auf dem Kapitol geweiht wurde, und zwar „achtundzwanzig Jahre vor dem Übergang des Xer­ xes nach Hellas" (d.h. 508 v. Chr.). Allerdings erwähnt Polybios keine Weihinschrift. Er weicht hier im übrigen geringfügig von der später in der römischen Tradition verbindlich gewordenen Chronologie Varros ab, der den Beginn der Republik in das zweihundertfiiniundvierzigste Jahr nach Gründung der Stadt Rom datiert, d.h. nach heutiger Zäh­ lung 509 v. Chr. Dionysios von Halikarnaß brachte um 30 v. Chr. mit der Tempelweihe im ersten Jahr der Republik nur Horatius Pulvillus in Verbindung, dessen Name offenbar in einer bis 88 v. Chr. noch erhal­ tenen Inschrift genannt war. Dionysios berichtet indes nicht, daß man ursprünglich auch eine Amtsbezeichnung des Horatius dort lesen konnte, während Cicero behauptet, Horatius habe als pontifex maximus den Tempel geweiht.5 Eine exakte Datierung des Beginns der Republik und des ersten römisch-karthagischen Vertrages erscheint angesichts der Quellenlage nicht möglich. Die Listen der Konsuln der frühen Repu- 3 Liv. 2,6,5-11; vgl. Cic. Tusc. 4,50: Dion. Hal. ant. Rom. 5,15. Dazu D. Briquel, La morte di Lucio Giunio Bruto: sull'origine e lo sviluppo della legenda di Bruto, Con­ tributi dell'Istituto di Storia antiqua dell'Univ. del Sacro Cuore Milano 16 (1990) 127-143, der die Berichte über den Tod des L. Brutus mit ähnlichen Legenden aus anderen Kulturen vergleicht. 4 Polyb. 3,22,1-2; vgl. B. Scardigli, I trattati romano-cartaginesi, Pisa 1991, 47ff. 5 Dion. Hal. ant. Rom. 5,35,3; Cic. dorn. 139. 10

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