THOMASMARTINSCHNffiiDER ,... . ....... , \ ' !'.- :• ,, .· . : . ' . ·.. .. - . .. .. ~ .. ~ ~ ~~ -~' . _,; Reichsbischof Ludwig Müller Eine Untersuchung zu Leben, Werk und Persönlichkeit VANDENHOECK & RUPRECHT ARBEITEN WR KIRCHLICHEN ZEITGESCHICHTE Herausgegeben im Auftrag der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte von Joachim Mehlhausen und Leonore Siegele-Wenschkewitz REIHE B: DARSTELLUNGEN Band 19 Thomas Martin Schneider Reichsbischof Ludwig Müller GÖTTINGEN · VANDENHOECK & RUPRECHT· 1993 Reichsbischof Ludwig Müller Eine Untersuchung zu Leben, Werk und Persönlichkeit von Thomas Martin Schneider Mit 8 Abbildungen GÖTTINGEN · VANDENHOECK & RUPRECHT· 1993 Redaktionelle Betreuung dieses Bandes: Carsten Nicolaisen Die De~ttsche Bibliothek-CIP-Einheitsa~tfnahme Schneider, Thomas Martin: Reichsbischof Ludwig Müller: eine Untersuchung zu Leben, Werk und Persönlichkeit I von Thomas Manin Schneider. Göningen: Vandenhoeck und Ruprecht, 1993 (Arbeiten zur kirchlichen Zeitgeschichte: Reihe B, Darstellungen; Bd. 19) Zugl.: Münster (Westfalen), Univ., Diss., 1991 ISBN 3-S2S-SS719-1 NE: Arbeiten zur kirchlichen Zeitgeschichte I B @ 1993 Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen Primed in Germany.-Das Werk einschließlich aller seinerTeile ist urheberrechdich geschützt. Jede Verwenung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Satz und Druck: Gulde-Druck GmbH, Tübingen Einband: Huben & Co., Göttingen INHALTSVERZEICHNIS Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Einleitung 11 Kapitell Jugend, Ausbildung, Gemeindepfarramt{l883-1914) 17 1. Familie, Kindheit, Schulzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 2. Studium................................................... 28 3. Inspektorentätigkeit, Vikariat, Hilfspredigerzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 4. Gemeindepfarramt in Rödinghausen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Kapitel2 Der Militärpfarrer ( 1914-1933) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 1. In Wilhelmshaven und Flandern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 2. In der Türkei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 3. DieZäsur 1918.............................................. 49 4. In Cuxhaven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 5. Wiederum in Wilhelmshaven (als Stationspfarrer) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 6. Wehrkreispfarrer in Königsberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 7. Müllers Bekanntschaft mit Adolf Hitler und seine Hinwendung zu den Nationalsozialisten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 8. Müllers kirchenpolitisches Engagement in den Ietztenjahren der Weimarer Republik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 Kapitel3 Auf dem Wege zum Reichsbischofsamt (April bis September 1933).... 103 1. Die Berufung zu Hitlers Bevollmächtigtem. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103 2. Die Zusammenarbeit mit dem "Drei-Männer-Kollegium" und die Nieder- lage gegen Bodelschwingh . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 3. Die Kampagne gegen Bodelschwingh und Müllers "Machtergreifung" . . . . 129 4. Verfassung und Kirchenwahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139 5. Müller als Vorsitzender der "Einstweiligen Leitung", seine Wahl zum preußischen Landesbischof und zum Reichsbischof . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147 6 Inhaltsverzeichnis Kapitel4 AnderMacht(1933-1935)..................................... 153 1. Das erste .,Reichskirchenkabinett" Müller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153 2. Die Hinwendung zu einerneuen kirchenpolitischen Konzeption unter dem Einfluß Oberheids und Jägers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168 3. Der Versuch der ,.Gleichschaltung" der Landeskirchen und der Errichtung einer Reichsbischofsdiktatur 1934 (die ,.Ära Jäger") . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191 4. Müllers Vonragsrundreisen und seine reichsbischöflichen Verlautbarungen 1934/35 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195 5. Der Widerstand gegen das "Regime" Müller und das Scheitern der "Gieich- schaltungspolitik" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 206 6. Müllers Bemühungen um die Wiederherstellung des alten Rechtszustandes . 212 KapitelS Der Reichsbischof nach seiner Entmachtung ( 1935-1945) 218 1. Die faktische Entmachtung Müllers und Müllers Verhältnis zum Reichs kirchenministerium und zu den Kirchenausschüssen. . . . . . . . . . . . . . . . . 218 2. Müllers "Bündnis" mit dem Bremer DC-Landesbischof Heinz Weide- mann und seine Hinwendung zu den Thüringer Deutschen Christen . . . . . 227 3. Müller und Rosenberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232 4. Müllers Briefe an Hitler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 236 5. Müllers öffentliche Auftritte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245 6. ,.Deutsche Gotteswone"-Müllers ,. Verdeutschung" der Bergpredigt . . . . 250 7. Zur Wirkung der ,.Deutschen Gotteswone" im Kirchenkampf . . . . . . . . . 256 8. Zum geistigen und historischen Hintergrund der ,.Deutschen Gottes- wane"................................................... 269 9. ., Was ist positives Christentum?"-Müllers ,.Glaubens-und Sittenlehre" . 274 10. ,.Der deutsche Volkssoldat"-Müllers ,.Kriegsbuch" . . . . . . . . . . . . . . . . . 280 11. Zusammenfassende Darstellung von Müllers theologischem und kirchen- politischem Denken nach seiner faktischen Entmachtung . . . . . . . . . . . . . 284 12. Zur Einordnung von Müllers Denken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 295 13. Exkurs: MüllerundJuden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 302 14. Abschließende Bewertung der Aktivitäten Müllers nach seiner faktischen Entmachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 306 15. MüllersTod . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 308 Anhang zu Kapitel 5 Verzeichnis der öffentlichen Auftritte Müllers nach seiner faktischen Entmachtung................................................ 315 Inhaltsverzeichnis 7 Kapitel6 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 322 Quellen-und Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 337 I. Unveröffentlichte Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 337 a) Archivalische Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 337 b) Größere unveröffentlichte Manuskripte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 341 c) Mündliche und schriftliche Auskünfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 342 II. Veröffentlichte Quellen und Darstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 342 Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 355 Personenregister/Biographische Angaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 356 Orts-und Sachregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 376 VORWORT Ludwig Müller war nicht gerade eine Persönlichkeit, mit der man sich identifizieren könnte. Er erinnert eher an Heinrich Manns "Untertan" Die derich Heßling oder an einen jener modernen Heilsprediger, deren mangeln der theologischer Tiefgang sich mit Sendungsbewußtsein, sicherem Instinkt für populistische Simplifizierungen und einem gewissen Charisma mischt, oder auch an einen jener anderen zahlreichen Günstlinge Hitlers, die ihre Position nicht so sehr ihrer Kompetenz, als vielmehr ihrer skrupellosen Gesinnung und Devotion verdankten. Derartige Urteile über die Persönlichkeit des "Reichsbischofs von Hitlers Gnaden" bergen, so zutreffend sie auf der einen Seite auch sind, auf der anderen Seite die Gefahr der selbstgerecht-moralistischen Überheblichkeit und der Besserwisserei aus der sicheren Warte der Nachgeborenen in sich. Sie erklären jedoch nur unzureichend, wie Müller zu der zunächst keineswegs unbedeutenden Rolle kam, die er spielte, in welcher Weise er diese Rolle ausfüllte und welche Positionen er vertrat. Sein Aufstieg und Wirken spie geln womöglich stellenweise die allgemeinen kirchlichen und z. T. auch gesamtgesellschaftlichen Verhältnisse besser wider als das Wirken und Schicksal einer der vorbildlichen Persönlichkeiten des Kirchenkampfes; wahre "Helden" sind ohnehin stets nur in der Minderheit. Müllers "Regiment" markiert in jedem Fall einen bis dahin wohl beispiel losen Tiefpunkt der evangelischen Kirchengeschichte, der aber zum Wende punkt wurde, da sich gerade auch an der Person des Reichsbischofs der Widerstand entzündete, der der Kirche den Weg zurück zu ihren Wurzeln und damit in die Zukunft wies. Das Scheitern Müllers bedeutete in gewisser Weise gleichzeitig das Scheitern des Versuchs der nationalsozialistischen Gleichschaltung der evangelischen Kirche und das Scheitern des Bemühens um einen christlich-nationalsozialistischen Synkretismus, dem Müller-auch noch nach seinem erzwungenen Abtritt von der kirchenpolitischen Bühne mit stark zunehmender Leidenschaft, jedoch ebenso stark abnehmender Resonanz huldigte, bis er geradezu zu einer fast tragischen Figur wurde. Die vorliegende Untersuchung wurde im November 1991 von der Evange lisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Mün ster als Dissertation angenommen. Sie wurde für den Druck geringfügig überarbeitet. Herzlich danke ich zunächst Herrn Professor Dr. Wolf-Dieter Hauschild, Münster, der die Arbeit anregte und sie, auch im Hinblick auf die Druckfas sung, stets mit großem Interesse und Engagement betreute. 10 Vorwort Weiterhin danke ich Herrn Landeskirchenrat i.R. Dr. h.c. Ernst Brink mann, Dortmund, und Herrn Professor Dr. Kurt Meier, Leipzig, für man cherlei Hinweise und Anregungen. Ferner danke ich sehr den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der benutz ten Archive (vgl. Quellen- und Literaturverzeichnis), ohne deren geduldige Hilfsbereitschaft mir manche wichtige Akte verborgen geblieben wäre, so wie für die Erteilung der Genehmigungen zur Einsichtnahme in die Nachläs se von Hans Meiser, Martin und Wilhelm Niemöller und Werner von Biom berg. Besonderer Dank gebühn meinem Freunde Pastor Hansgünter Reichelt, Leipzig, der noch unter den schwierigen .,DDR-Bedingungen" mancherlei Material besorgte und z. T. in stundenlanger Arbeit handschriftlich kopierte, meinem Bruder cand. theol. Wolfgang Schneider, Witten, für seine Hilfe beim Korrekturlesen sowie Herrn Dr. Carsten Nicolaisen und Frau Hanne lore Braun M.A. von der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte, München, für zahlreiche wenvolle, rasche Hilfeleistungen und für ihre Unterstützung und Geduld bei der Erstellung des druckfertigen Manuskriptes. Der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft danke ich auch für die freundliche Aufnahme dieser Untersuchung in die Reihe der .,Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte". Schließlich danke ich all jenen, die mich während der mehr als zwei Jahre der Abfassung gewissermaßen .,an Leib und Seele" betreuten, mir während der Archivreisen Gastfreundschaft gewährten, mich in die .,hohe Kunst" der modernen Textverarbeitung einwiesen oder sonst in irgendeiner Weise das Entstehen dieser Arbeit fördenen. Stellvertretend für alle nenne ich Margare te Böcker, Witten, Hans-jürgen Görß, Münster, sowie Ulrike Osang, An drea Pingel und Ralf Leithoff, Berlin. Meinen Eltern Gerda und Horst Schneider-mein Vater konnte die Fertigstellung leider nicht mehr erleben - und meiner Frau Christine Rensinghoff ist die Arbeit in Dankbarkeit gewid met. Ibbenbüren, im Mai 1992 Thomas Manin Schneider