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Regionale Analyse mit kleinen Gebietseinheiten PDF

70 Pages·1997·2 MB·German
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Regionale Analyse mit kleinen Gebietseinheiten Regionale Analyse mit kleinen Gebietseinheiten Herausgegeben von Wolfgang Sodeur (Universität - Gesamthochschule - Essen) im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1997 In dcr ASI -Arbeitsgcmcinschaft Sozialwisscnschaftlicher Institutc e.V. -sind gc meinnützige sozial wissenschaftliche Forschungseinrichtungen und Universitätsinsti tute der Bundesrcpublik Dcutschland zusammengeschlossen. Ziel der ASI ist die För derung und Intensivierung der sozialwissenschaftlichen Forschung, insbcsondere in ihrer empirischen Ausrichtung. Sic ist Träger des Informationszentrum Sozialwissen schaften (IZ) in Bonn, das mit dem Zentralarchiv für empirische Sozialforschung (ZA) an der Universität zu Köln und dcm Zentrum für Umfragen, Methoden und Ana lysen e.V. (ZUMA), Mannheim, in der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infra struktureinrichtungen e.V. (GESIS) zusammengeschlossen ist. Die Deutsche Bibliothek -CIP-Einheitsaufnahme Regionale Analysc mit kleine Gcbietseinheiten hrsg. von Wolfgang Sodeur im Auftrag dcr Arbeitsgemeinschaft Sozial wissenschaftlicher Institute e. V .(AS/). ISBN 978-3-8100-1824-3 ISBN 978-3-663-11279-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-11279-2 NE: Sodeur, Wolfgang [Hrsg.] © 1997 Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Leske + Budrich, Opladen 1997 Das Wcrk einschlicßlich aller Abbildungen ist urheberrechtlich geschützt. Jede Ver wertung außcrhalb der Grenzen des Urhebcrrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für die Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und dic EinspeicheruDg und die Bearbeitung in elektronischcn Systemen. Inhalt Wolfgang Sodeur, Universität - Gesamthochschule - Essen Vorwort ................. . 7 ]ürgen Friedrichs, Universität zu Köln Kleinräumige Daten für vergleichende Stadtforschung ........ . . . . . . 13 Wolfgang Bick, Amt für Statistik, Wahlen und Einwohnerwesen, Frankfurt/Main Stadtstatistik im Spannungsfeld unterschiedlicher Anforderungen .............. . . . . 27 Eckart Eisner, Statistisches Bundesamt Berlin Geographische Informationssysteme: Das Regionale Bezugssystem des Statistischen Landesamtes Berlin 41 Kurt Salentin, Universität Bielefeld Adressen und Zusatzinformationen: Erfahrungen mit Stichproben aus Adreßverlagen des Direktmarketing ..... . . . . . . . . . . . 49 ]ürgen Göddecke-Stellmann, Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung, Bonn Innerstädtische Raumbeobachtung: Entwicklung des Wohnungsmarktes und kleinräumige Mobilität. . . . 63 Wolfgang Sodeur Vorwort Das hier vorgelegte kleine Buch enthält die Referate einer Tagung der Ar beitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V. (ASI), die unter dem Thema "Regionale Analyse mit kleinen Gebietseinheiten" am 20. Okto ber 1995 an der Universität zu Köln stattfand. Die Tagung führte neben Ver tretern der Mitgliedsinstitute vor allem Teilnehmer aus der Stadtstatistik so wie aus Forschung und Lehre an Universitäten zusammen. Die regionale Analyse mit kleinen Gebietseinheiten hat zwar eine lange Tradition, gewinnt aber in jüngster Zeit eine neue Dynamik. Dies beruht ei nerseits auf den erweiterten Möglichkeiten, die durch technische Entwick lungen von Speichermedien, Datenbanken und Systemen zum verteilten Aufbau gemeinsam zu nutzender Datenbasen eröffnet wurden. Vor allem ist es aber einem gesteigerten Verwendungs-Interesse in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zu danken. Damit wurden wiederum neue Anstrengungen - zur vergleichbaren Darstellung der Daten über unterschiedliche Zeiträume und Gebiete, - zur Zusammenführung von Daten aus unterschiedlichen Quellen und - zur Verbesserung der Zugriffsmöglichkeiten eingeleitet. Einführend sollen Beispiele zu allen drei Bereichen gegeben werden. (1) Vergleichbare Darstellungen von Daten zur kleinräumigen Analyse wer den in der Bundesrepublik vor allem im Rahmen einer Vereinbarung der Mi nisterkonferenz für Raumordnung ("MKRO-Katalog"; neuerdings unter dem Namen "Regio-Stat. Regionalstatistischer Datenkatalog des Bundes und der Länder") zur Verfügung gestellt. Auf der Ebene von Kreisen wird dabei ein umfangreicher Katalog von Daten von allen Statistischen Landes ämtern in einheitlicher Form ausgewertet und bereitgehalten. Über Gebiet seinheiten ähnlicher Größe liegen von EUROSTAT auch vergleichbare Da ten über alle Länder der Europäischen Gemeinschaft vor. Innerhalb der BRD gibt es darüber hinaus im Rahmen der oben genannten Vereinbarung auch Daten über Gemeinden. Hier wie bei den Daten von EUROSTAT ist der Kreis von Merkmalen allerding sehr viel kleiner. 7 Walfgang Sadeur Unterhalb der Gemeinde-Ebene jedoch fehlt die Koordination fast ganz. Prinzipiell ist hier jede Gemeinde selbst für die Auswertung der von ihr er zeugten Daten zuständig. Koordinierte Pläne zu solchen Auswertungspro grammen findet man allenfalls im Kreise jener Gemeinden, die ihre Daten verarbeitung gemeinsam im selben regionalen Rechenzentren durchführen lassen. Eine Ausnahme jedoch, auf die sich viele Hoffnungen richten, ist das Kooperationsprojekt "Innerstädtische Raumbeobachtung" (vgl. dazu den Artikel von Jürgen Göddecke-Stellmann in diesem Band). (2) Ausgangspunkt der Zusammen führung von Daten aus unterschiedlichen Quellen ist einmal das Nummernsystem der Gebietsklassifikation der stati stischen Ämter (Regional- oder Gemeindeschlüssel), welches bis zu sehr kleinen Einheiten (Blockseiten) hinunterreicht. Aufgrund offenkundiger Da tenschutzprobleme, die eine Weitergabe von Aggregatdaten auf dieser Ebe ne weitgehend ausschließen, sind unter praktischen Gesichtspunkten wieder um nur Daten über relativ hoch aggregierte Mengen dieser Blockseiten, meist nur über Gemeinden/Städte, allenfalls über statistische Bezirke ver fügbar. Allein im Bereich der öffentlichen Verwaltung gibt es daneben je doch eine Fülle meist anders abgegrenzter Gebietseinheiten (u.a. Stimm-, Verwaltungs-, Schulbezirke), über die laufend Daten anfallen, welche je doch aufgrund unterschiedlicher regionaler Abgrenzungen weder unter sich noch mit den Daten der amtlichen Statistik auf einfache Weise zusammenge führt werden können. Geographische Informationssysteme bieten hier eine Lösung an. Wenn einmal die Verknüpfungen von Adressen (Hausnummern), Straßen, Plätzen usf. wie auch der Grenzlinien von Gebietseinheiten unterschiedlicher Art mit geographischen Koordinaten hergestellt sind, ist eine flexible Zusammen führung von Daten mit unterschiedlichem Gebiets-Bezug kein Problem mehr. Das setzt aber voraus, daß sich eine Gebietskörperschaft mit allen ih ren Verwaltungsteilen auf ein solches System festgelegt und einige Zeit da mit gearbeitet hat. Eckart Elsner berichtet in diesem Band über ein entspre chendes Bezugssystem in Berlin. Damit sind dann aber noch lange nicht Ver gleichsdaten entsprechender Kombination aus anderen Städten und Gemein den verfügbar. Bei aller Euphorie, die sich mit der Verwendung solcher Sy steme auf lokaler Ebene verbinden läßt, wird ihr Einsatz zur vergleichenden Regionalforschung noch lange Zukunftsmusik bleiben. Versuche zur Zusammenführung von Daten aus verschiedenen Quellen wurden auch in anderen Bereichen unternommen. So ergänzen verschiedene Marktforschungsinstitute, insbesondere für Zwecke des Direktmarketings, 8 Vorwort Adressen auf der Grundlage von Telefonbucheintragungen durch "Umge bungsdaten" über die entsprechende Straße oder das Viertel. Datenbasis und Qualität solcher Ergänzungen sind für Außenstehende mangels detaillierter Informationen schwer zu beurteilen. Kurt Salentin berichtet in diesem Band über Erfahrungen bei der Verwendung angereicherter Adreßinformationen für die Stichprobenziehung von kleinen Teilpopulationen. Andere interessante Bereiche, in denen durch Zusammenführen vorhan dener Daten die Auswertungsmöglichkeiten beträchtlich erweitert wurden oder erweitert werden könnten, sind Umfragedaten oder andere Massenda ten, die durch Regionaldaten ergänzt werden. Bereits vollzogen oder zum Teil geplant sind solche Verbindungen zum Beispiel beim ALLBUS und beim Sozio-ökonomischen Panel, neuerdings sogar beim Mikrozensus, der nach Aufnahme entsprechender Daten in die Leitdatei um Gebietstypisierun gen ergänzt werden kann (Verflechtunggebiete nach Boustedt; in neuerer Fassung erweitert durch BIK -Aschpurwis u. Behrens GmbH; BFLR-Sied lungsstrukturtypen, Bevölkerungsdichte u.a.). (3) Eine Verbesserung der Zugriffsmöglichkeiten hat insbesondere durch technische Entwicklungen in einem Maße stattgefunden, die man sich vor wenigen Jahrzehnten nicht hätte vorstellen können. So sind viele Ergebnisse der Volkszählung 1987 auf der Ebene von Gemeinden über Diskettensätze verfügbar; über BTX und neuerding das Internet stellen das Statistische Bun desamt und die Landesämter laufende Fortschreibungen amtlicher statisti scher Daten bereit, auf der Ebene von Kreisen bietet "Statistik Regional" (Daten und Informationen der statistischen Ämter der Länder und des Bun des auf Disketten) in jährlicher Fortschreibung einen sehr einfachen Zugriff auf die bereits oben genannten Daten des MKRO-Katalogs. *** Das Interesse an kleinräumigen Daten ist groß: Ökologen unterschiedlicher Couleur, Wertkonservative, Finanzpolitiker mit Hoffnung auf regionale Ausgleichszahlungen, Statistiker beim Versuch der Weiterentwicklung von mehrstufigen Stichprobenplänen, natürlich auch Wissenschaftler im Bereich der Stadt- und Regionalforschung und der ökologischen Sozialisationsfor schung, um nur einige zu nennen. Sie alle benötigen dringend Daten über kleinräumige Entwicklungen. Die Gruppen mit Interessen an solchen Daten sind also zahlreich, aber sie sind auch weit gestreut und gehören sehr unter- 9 Wolfgang Sodeur schiedlichen "Lagern" an, so daß sie sich kaum zu handlungsfähigen Mehr heiten zusammenfinden und ihre Interessen wirksam artikulieren könnten. Auf der anderen Seite sind die lokalen "Inhaber" der Daten wie u.a. Ge meinden, Städte, örtliche Verbände, welche die Kosten für die Aufbereitung und Bereitstellung der Daten tragen, nicht immer und vor allem nicht unmit telbar auch die Nutznießer: Da sich der Mehrwert einheitlich aufbereiteter Regionaldaten erst beim Vergleich mit anderen Regionen erschließt, ergeben sich kurzfristig (d.h. ohne ihre Nutzung zu vergleichenden Analysen) Kosten ohne Ertrag. Vor allem in Zeiten knapper Kassen folgen daraus unglückliche Entscheidungskonstellationen. Wolfgang Bick weist in seinem Beitrag über die "Stadtstatistik im Spannungsfeld unterschiedlicher Interessen" u.a. dar auf hin, daß auch wohl begründetes öffentliches Informationsinteresse für die Statistischen Ämter als nachgeordnete Behörden zumindest nicht das einzige Kriterium ist. Die von der ASI vertretenen, gemeinnützigen sozialwissenschaftlichen Forschungsinstitute stehen kaum im Verdacht, wesentlich zur Finanzierung der Ämter beitragen zu können. Umso wichtiger ist, daß von ihrer Seite deut licher als bisher das öffentliche Interesse an kleinräumigen Daten betont wird, um damit die Bemühungen der Träger amtlicher Statistik um eine Aus weitung des Angebots zu unterstützen. Dabei sollte auch stets die Möglich keit eines besser ausgeglichenen Verhältnisses zwischen Geben und Nehmen betont werden: Regionaldaten mit kleinräumigem Bezug und guter Beurteilbarkeit durch Vergleiche mit Daten entsprechender anderer Regionen würden bei vielen kommunalen Entscheidungen hilfreich sein. Ihre Auswertung erfordert na türlich zusätzliche Kapazitäten und würde die Kommunen zunächst weiteres Geld kosten. Solche Auswertungen könnten aber in weit stärkerem Maße als bislang an Universitäten erfolgen. Dort sind - etwa im Rahmen von Ex amensarbeiten - Kapazitäten gebunden, die alternativ, kostenneutral, und aufgrund ihres Praxisbezuges auch im Ausbildungsinteresse zur Klärung wichtiger kommunaler Fragen eingesetzt werden könnten (vgl. dazu den Ar tikel von Jürgen Friedrichs in diesem Band). *** Abschließend seien einige einführende Worte zu den hier abgedruckten Bei trägen und ihrer Rolle im Tagungszusammenhang gesagt. Es schlossen sich 10 Vorwort teilweise sehr lebhafte Diskussionen an, die hier jedoch nicht wiedergegeben sind. Jürgen Friedrichs von der Universität zu Köln stellte in seinem Vortrag über "Kleinräumige Daten für vergleichende Stadtforschung" die Wünsche der Stadtforschung auf kleinräumige Daten ebenso wie die Verwendungsab sichten dar. Damit wurde nicht nur deutlich, was die Forschung an Forderun gen stellt, sondern auch, was sie den Kommunen in der wissenschaftlichen Verwendung dieser Daten anbieten und welche personalen Ressourcen sie dafür bereitstellen kann. In mancher Hinsicht komplementär dazu erläuterte Wolfgang Bick vom Statistisches Amt der Stadt Frankfurt in seinem Vortag über "Stadtstatistik im Spannungsfeld unterschiedlicher Anforderungen" die sehr komplexe Si tuation eines Statistischen Amtes, welches auf der einen Seite ganz ähnlich wie die universitäre Gemeinde- und Stadtforschung der Beschreibung und Analyse von Entwicklungen verpflichtet ist, sich gleichzeitig aber durch die Einbindung des Amtes in die Verwaltung und Politik der Kommune auch an deren Anforderungen stellen muß und von den Etatentscheidungen der Kom mune abhängig ist. Eckart Elsner vom Statistischen Landesamt Berlin zeigte am Beispiel des regionalen Bezugssystems des Statistischen Landesamtes Berlin, welche neuen Möglichkeiten der Verknüpfung und Darstellung von Daten mit Raumbezug durch "Geographische Informationssysteme" eröffnet werden. Hans-Jürgen Andreß und Kurt Salentin von der Universität Bielefeld be richteten über Erfahrungen mit Stichproben aus Adreßverlagen. Im Mittel punkt des Interesses stehen dabei gebiets bezogene Zusatzinformationen, mit denen die Adressen ergänzt werden. Das Spektrum solcher Zusatzinforma tionen reicht von der Zählung von Titeln und Berufsbezeichnungen über all gemeine Umgebungsklassifikationen anhand von Art, Alter und Qualität der Bauten, Typen der Kraftfahrzeuge usf. bis zu aggregierten Umsätzen in ei nem Gebiet beim Kauf bestimmter Waren gruppen im Versandhandel. Schließlich berichtete Jürgen Göddecke-Stellmann von der Bundesfor schungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung in Bonn über die Ergeb nisse eines konkreten Forschungsprojekts anhand der Daten der "Innerstäd tischen Raumbeobachtung", bei dem es um die Zusammenhänge zwischen der Entwicklung des Wohnungsmarktes allgemein und - davon begünstigt oder behindert -der Häufigkeit innergemeindlicher Umzüge geht. 11 Jürgen Friedrichs Kleinräumige Daten für vergleichende Stadtforschung Einleitung Neidisch blicken Stadtforscher bis heute auf die Stadt Chicago, die wohl am besten untersuchte Stadt der Welt. Schon sehr früh wurden hier Studien über die sozialräumliche Verteilung einzelner Sachverhalte wie Kriminalität oder funktionale Psychosen veröffentlicht. Sechzig Jahre später können sich Stu dien, wie zum Beispiel die von Wilson (1987) über Armut, noch immer auf die gleichen räumlichen Einheiten beziehen (Abbildungen 1 und 2). Neidisch sind wir - Soziologen, Geographen, Städtestatistiker, Sozialhi storiker -weil - schon im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts eine Gliederung der Stadt in 75 census tracts vorlag, - diese bis heute nicht geändert wurden, - eine Fülle von Daten für die census tracts verfügbar war und ist. Damit sind zwei zentrale Bedingungen vergleichender Stadtforschung er füllt: Konstanz der räumlichen Einheiten und eine große Zahl von Variablen für die räumlichen Einheiten. So waren schon sehr früh und bis heute sowohl Querschnitt- als auch Längsschnitt-Untersuchungen möglich, ergänzt um ethnographische Studien einzelner census tracts oder neighborhoods in ih nen. 13

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