H Unbehauen Regelungstechnik 11 Aus dem Programm __________ Regelungstechnik Grundlegende Lehrbücher Regelungstechnik für Ingenieure, von M. Reuter Einführung in die Regelungstechnik, von W. Leonhard Aufgabensammlung zur Regelungstechnik, von W. Leonhard und E. Schnieder Regelungstechnik I, 11 und 111 von H. Unbehauen Grundlagen der Regelungstechnik, von E. Pestel und E. Kollmann Weiterführende Lehrbücher Theorie linearer Regelsysteme, von M. Thoma Einführung in die moderne Systemtheorie, von H. Schwarz Zeitdiskrete Regelungssysteme, von H. Schwarz Optimale Regelung und Filterung, von H. Schwarz Stochastische Vorgänge in linearen und nichtlinearen Regelkreisen, von H. Schlitt Digitale Regelung mit Mikroprozessoren, von N. Hoffmann ---Vieweg----------------------~ Heinz Unbehauen Regelungstechnik 11 Zustandsregelungen, digitale und nichtlineare Regelsysteme 4., durchgesehene Auflage Mit 91 Bildern Friedr. Vieweg & Sohn Braunschweig/Wiesbaden 1. Auflage 1983 2., durchgesehene Auflage 1985 3., durchgesehene Auflage 1986 4., durchgesehene Auflage 1987 Vieweg ist ein Unternehmen der Verlagsgruppe Bertelsmann. Alle Rechte vorbehalten © Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig 1987 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherun und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Umschlaggestaltung: Peter Neitzke, Köln ISBN 978-3-528-33348-5 ISBN 978-3-322-86468-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-86468-0 Vorwort Der vorliegende Band- 11 der "Regelungstechnik" führt gemäß der Ziel setzung des Bandes I die Behandlung der Regelungstechnik als methodi sche Wissenschaft fort. Dabei wurden bezüglich der Stoffauswahl weit gehend solche Analyse- und Syntheseverfahren ausgesucht, die bei der Realisierung moderner Regelkonzepte benötigt werden. Hierzu gehören insbesondere die Grundlagen zur Behandlung von Regelsystemen im Zu stands raum sowie die Grundkenntnisse der digitalen Regelung. Daneben muß aber der Regelungsingenieur auch die Methoden zur Darstellung nichtlinearer Regelsysteme beherrschen, da viele technische Prozesse nichtlineare Elemente enthalten, und damit die übliche Linearisierung meist nicht mehr angewandt werden kann. Der Stoff des Buches entspricht dem Umfang einer weiterführenden regelungstechnischen Vorlesung, wie sie für Studenten der Ingenieurwissenschaften an Universitäten und Technischen Hochschulen heute weitgefiendangeboten wird. Das Buch wen det sich aber nicht nur an Studenten, sondern auch an Ingenieure der industriellen Praxis, die sich"fü:c regelungstechnische Methoden zur Lösung praktischer Probleme interessieren. Es ist daher außer zum Ge brauch neben Vorlesungen auch zum Selbststudium vorgesehen. Deshalb wurde der Stoff auch nach didaktischen Gesichtspunkten ausgewählt, wo bei die zahlreichen Rechenbeispiele zur Vertiefung desselben beitragen sollen. Das Buch umfaßt drei größere Kapitel. Im Kapitel 1 werden lineare kon tinuierliche Systeme im Zustandsraum behandelt. Dabei werden zunächst die Zustandsgleichungen im Zeit- und Frequenzbereich gelöst. Nach der Einführung einiger wichtiger Grundbeziehungen aus der Matrizentheorie werden dann für Eingrößensysteme die wichtigsten Normalformen defi niert; weiterhin wird die Transformation von Zustandsgleichungen auf Normalform durchgeführ-t. Die Definition der Begriffe der Steuerbarkeit und Beobachtbarkeit als Systemeigenschaften bilden dann den Übergang zu einer ausführlichen Darstellung des Syntheseproblems im Zustands raum. Dabei wird insbesondere die Synthese von Zustandsreglern durch Polvorgabe für Ein- und Mehrgrößenregelsysteme eingehend behandelt, wo bei auch das Problem der Zustandsrekonstruktion mittels Beobachter ein bezogen wird. Im Kapitel 2 werden zunächst die Grundlagen zur Beschreibung linearer diskreter Systeme besprochen, wobei sich nach Einführung der z-Trans- - VI - formation auch die Ubertragungsfunktion diskreter Systeme definieren läßt. Die Stabilität diskreter Systeme kann dann in einfacher Weise analysiert werden. Einen breiten Raum nimmt auch hier die Synthese di gitaler Regelsysteme ein. Hier werden bei dem Entwurf auf endliche Ein stellzeit gerade die für digitale Regelungen besonders typischen Eigen schaften genutzt. Den Abschluß dieses Kapitels bildet die Behandlung diskreter Systeme im Zustandsraum. Das Kapitel 3 ist der Analyse und Synthese nichtlinearer Regelsysteme gewidmet. Es wird gezeigt, daß es hierfür keine so allgemein anwendbare Theorie wie für lineare Systeme gibt, sondern nur bestimmte Verfahren, hauptsächlich zur Analyse der Stabilität, existieren, auf deren wich tigste dann eingegangen wird. So stellen die Beschreibungsfunktion und die Phasenebenendarstellung wichtige und erprobte Verfahren zur Behand lung nichtlinearer Regelsysteme dar. Die Methode der Phasenebene er weist sich dabei auch für die Synthese von Relaisregelsystemen und ein fachen zeitoptimalen Regelungen als sehr vorteilhaft. Eine recht allge meine Behandlung sowohl linearer als auch nichtlinearer Systeme ermög licht die Stabilitätstheorie von Ljapunow, deren wichtigste Grundzüge dargestellt werden. Abschließend wird das für die praktische Anwendung so wichtige Popov-Stabilitätskriterium behandelt. Auch bei diesem zweiten Band war es mein Anliegen, aus didaktischen Gründen den Stoff so darzustellen, daß der Leser sämtliche wesentlichen Zwischenschritte und die einzelnen Gedanken selbständig nachvollziehen kann. Als Voraussetzung für das Verständnis des Stoffes dient Band I. Darüber hinaus sollte der Leser die Grundkenntnisse der Matrizenrech nung beherrschen, wie sie gewöhnlich in den mathematischen Grundvorle sungen für Ingenieure vermittelt werden. Das Buch entstand aus einer gleichnamigen Vorlesung, die ich seit 1976 an der Ruhr-Universität Bochum halte. Durch meine Studenten und Mitar beiter habe ich zahlreiche Anregungen bei der Abfassung des Manuskripts erhalten. Ihnen allen gilt mein Dank. Besonders möchte ich meinen der zeitigen und früheren Mitarbeitern, den Herrn Dr. K. Zeiske, Dr. ehr. Schmid, F. Böttiger, J. Dastych, H. Loest, F. Ley, F. Haase und F. Sie bierski danken, die mit Verbesserungsvorschlägen, mit dem Durchrechnen von Beispielen sowie mit der kritischen Durchsicht des Manuskripts zum Gelingen dieses Buches beigetragen haben. Dem Vieweg-Verlag danke ich für die gute Zusammenarbeit. Ganz besonderer Dank gilt Frau E. Schmitt - VII - für die große Geduld und Sorgfalt, die für die Herstellung der Druck vorlage erforderlich war. Fräulein Vollbrecht danke ich für das sorg fältige Zeichnen der Bilder. . i Bochum, Januar 1983 H. Unbehauen Inhalt Inhaltsübersichten zu Band I und Band 111 XIII 1. Zur Behandlung linearer kontinuierlicher Systeme im Zustandsraum 1. 1. Die Zustandsraumdarstellung .•••••••••••••.••••••.••••.•.•••• 2 1.2. Lösung der Zustandsgleichung im Zeitbereich .••.••••.••••••.• 6 1.2.1. Die Fundamentalmatrix •••••.•.•••.••••.••••••.•.••••• 6 1.2.2. Eigenschaften der Fundamentalmatrix ••••••••••.••.••• 9 1.2.3. Die Gewichtsmatrix oder Matrix der Gewichtsfunktionen 10 1.3. Lösung der Zustandsgleichungen im Frequenzbereich ...•••••••• 12 1.4. Einige Grundlagen der Matrizentheorie zur Berechnung der Fun- damentalmatrix 1(t) ••.••..•.••.•..•.....•.••••••••••.••••.•. 16 1.4.1. Der Satz von Cayley-Hamilton .••.•••••••••••.•.•.••.. 16 1.4.2. A~wendung auf Matrizenfunktionen •••.•••••••••..•..•• 19 1.4.3. Der Entwicklungssatz von Sylvester ••.••.•••••••••... 22 1.5. Normalformen für Eingrößensysteme in Zustandsraumdarstellung 23 1.5.1. Frobenius-Form oder Regelungsnormalform .•••••••••••• 24 1.5.2. Beobachtungsnormalform •.••...••••.•••••••••.•••••..• 28 1.5.3. Diagonalform und Jordan-Normalform •.•••.••••••..•..• 30 1 .5.3. 1 • Einfache reelle Pole .•••.••••••••••••••.•••..••• 30 1.5.3.2. Mehrfache reelle Pole .••....••.••.•••.•..•••.••. 31 1.5.3.3. Konjugiert komplexe Pole........................ 34 1.6. Transformation der Zustandsgleichungen auf Normalformen ••••• 37 1.6.1 . Ähnlichkeitstransformation. • • • • . . . • . . • • • • . . • . • • • • • • • 38 1.6.2. Transformation auf Diagonalform ••.•••.••••••..•••••• 40 1.6.3. Transformation auf Jordan-Normalform .••.•••••••••••• 43 1.6.4. Anwendung kanonischer Transformationen .•••••••.••••• 46 1.7. Steuerbarkeit und Beobachtbarkeit ••••.•..••••••••••••..••... 50 1.7.1. Steuerbarkeit ••••••.•..••••...••••.. , .•••••••••••••• 52 1.7.2. Beobachtbarkeit ••••••••••••••.•.•••••••••••••••••.•• 55 1.7.3. Anwendung der Steuerbarkeits- und Beobachtbarkeits- begriffe •••..•••••••••.•••.•••••••••••••••••••••• ~ .• 57 1.8. Synthese linearer Regelsysteme im Zustandsraum ••••.•••••.••• 62 1.8.1. Das geschlossene Regelsystem •••••.•••••••••••••••••• 62 - x - 1.8.1.1. Regelsystem mit Rückführung des Zustandsvektors 64 1.8.1.2. Regelsystem mit Rückführung des Ausgangsvektors 65 1.8.1.3. Berechnung des Vorfilters ••••.•.••••.•.••.•.••• 66 1.8.2. Der Grundgedanke der Reglersynthese •.••.•.•••.•..•. 67 1.8.3. Verfahren zur Reglersynthese ..•.•..•••••.••••.••.•• 68 1.8.3.1. Das Verfahren der Polvorgabe ••••••••••••••••••• 68 1.8.3.2. Die modale Regelung............................ 68 1.8.3.3. Optimaler Zustandsregler nach dem quadratischen Gütekriterium •••••••••••.••••••••••..•..••..•.• 69 1 .8. 4. Das Meßproblem ..•.•....•••••••.••.•••...••.•.••..•• 70 1 .8. 5. Einige kritische Anme-rkungen ....................... 71 1.8.6. Synthese von Zustandsreglern durch Polvorgabe ••.... 71 1.8.6.1. Polvorgabe bei Ein- und Mehrgrößensystemen an- hand der charakteristischen Gleichung ...•••••.• 71 1.8.6.2. Polvorgabe bei Eingrößensystemen in der Rege- lungsnormalform .••..•• ;........................ 82 1.8.6.3. Polvorgabe bei Eingrößensystemen in beliebiger Zustandsraumdarstellung ••.•••.•.••••••••...••.• 85 1.8.7. Zustandsrekonstruktion mittels Beobachter ..•••..... 90 1.8.7.1. Entwurf eines Identitätsbeobachters .•. •.•.•••.• 90 1.8.7.2. Das geschlossene Regelsystem mit Zustandsbeob- achter .•..•.•..•.•••..•.•.•...•....•••.••..••.. 97 2. Lineare zeitdiskrete Systeme {digitale Regelung) 100 2.1. Arbeitsweise digitaler Regelsysteme .•..••.•...••.•••.•••.•• 100 2.2. Grundlagen der mathematischen Behandlung digitaler Regel- systeme •.••••.•.•••..•.••••••.•••..•..•..•••....•••.••..•.• 103 2.2.1. Diskrete Systemdarstellung durch Differenzenglei- chung und Faltungssumme ••..•....•••...•.•.••.•.•••• 103 2.2.2. Mathematische Beschreibung des Abtastvorgangs ••••.. 106 2.3. Die z-Transformation .•....••.•.....•••...•.••••.••........• 109 2.3.1. Definition der z-Transformation ..•.•••••.•..••..••• 109 2.3.2. Eigenschaften der z-Transformation •..•..•..••.•.•.. 113 2.3.3. Die inverse z-Transformation •...........•..•..•.••• 114 2.4. Darstellung im Frequenzbereich ...•..•.......•....••...•.... 118 2.4.1. Ubertragungsfunktion diskreter Systeme ••••.••.••••• 118 2.4.2. Berechnung der z-Ubertragungsfunktion kontinuier- licher Systeme ..•••••••••••..••.••......••..•••.... 120 2.4.2.1. Herleitung der Transformationsbeziehungen •••..• 120 - XI - 2.4.2.2. Durchführung der exakten Transformation .•••.••• 123 2.4.2.3. Durchführung der approximierten Transformation 127 2.4.3. Einige Strukturen von Abtastsystemen ••...••.•.••••. 129 2.4.4. Stabilität diskreter Systeme ••...••••.•••.••..•.••. 132 2.4.4.1. Bedingungen für die Stabilität ..•.••.••.••••..• 132 2.4.4.2. Zusammenhang zwischen dem Zeitverhalten und den Polen bei kontinuierlichen und diskreten Syste- men •..••.••.•..••...•.•.••..••.•..••.•••.••.••. 135 2.4.4.3. Stabilitätskriterien ..•.....••••.••....••••••.. 139 2.4.5. Spektrale Darstellung von Abtastsignalen und dis- kreter Frequenzgang ..••••••.••••...•••..•.••.••.•.• 142 2.5. Regelalgorithmen für die digitale Regelung ...••.•.••.•••.•• 145 2.5.1. PID-Algori thmus ...•.••.••...•..••.•..•..•..•••...•• 145 2.5.2. Der Entwurf diskreter Kompensationsalgorithmen .••.• 149 2.5.2.1. Allgemeine Grundlagen ...•••.••..•.•...••.••.... 149 2.5.2.2. Kompensationsalgorithmus für endliche Einstell- zeit ••.•..••.•••.•.•••.•••.•••.•..••.••.•.•..•• 153 2.5.2.3. Deadbeat-Regelkreisentwurf für Störungs- und FÜhrungsverhalten ..•.•..•..••.•••...•.....•.... 159 2.6. Darstellung im Zustandsraum .....•..••.••.......••••.•...••• 169 2.6.1. Lösung der Zustandsgleichungen •..•...••.••...•.•••. 171 2.6.2. Zusammenhang zwischen der kontinuierlichen und der diskreten Zustandsraumdarstellung •••.•.......••..•• 173 2.6.3. Stabilität, Steuerbarkeit und Beobachtbarkeit ...... 175 3. Nichtlineare Regelsysteme 176 3.1. Allgemeine Eigenschaften nichtlinearer Regelsysteme .•.....• 176 3.2. Regelkreise mit Zwei- und Dreipunktreglern ...•..••....•.... 181 3.2.1 . Der einfache Zweipunktregler .•.••..•.•..•..•......• 182 3.2.2. Der einfache Dreipunktregler .....•.•..•......•.•..• 189 3.2.3. Zwei- und Dreipunktregler mit Rückführung ......•.•. 190 3.3. Analyse nichtlinearer Regelsysteme mit Hilfe der Beschrei- bungsfunktion .•.....••.....••.•••••.•••••.••.••............ 194 3.3.1. Die Methode der harmonischen Linearisierung ......•. 195 3.3.2. Die Beschreibungsfunktion •..•...................... 197 3.3.3. Berechnung der Beschreibungsfunktion .....•....•..•. 199 3.3.4. Stabilitätsuntersuchung mittels der Beschreibungs- funktion ......•••.•.•.•..••.••...•.•.•..•..•....•.. 203