Wiltrud Gieseke | Ekkehard Nuissl | Ingeborg Schüßler (Hg.) Reflexionen zur Selbstbildung Festschrift für Rolf Arnold Theorie und Praxis der Erwachsenenbildung Eine Buchreihe des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE) Die blaue Reihe des DIE richtet sich an die scientific community der Erwachsenenbildungsforschung und an die wis- senschaftlich interessierte Praxis. Von Hans Tietgens im Jahr 1967 begründet, hat die Reihe im Lauf der Zeit wesentlich zur Konstituierung der Disziplin beigetragen. Die diskursiven Abhandlungen auf theoretischer und empirischer Basis machen Forschungsergebnisse aus der Realität von Erwachsenenbildung zugänglich und regen so den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Praxis an. Adressat/inn/en sind Lehrende, Forschende und wissenschaftlich interessierte Praktiker/innen der Erwachsenenbildung. Wissenschaftliche Betreuung der Reihe am DIE: Dr. Thomas Jung Bisher in der Reihe Theorie und Praxis der Erwachsenenbildung erschienene Titel (Auswahl): Joachim Ludwig (Hg.) Karin Dollhausen Lernen und Lernberatung Planungskulturen in der Weiterbildung Bielefeld 2012, ISBN 978-3-7639-5067-6 Bielefeld 2008, ISBN 978-3-7639-1960-4 Rolf Arnold (Hg.) Andreas Kruse (Hg.) Entgrenzungen des Lernens Weiterbildung in der zweiten Lebenshälfte Bielefeld 2012, ISBN 978-3-7639-4924-3 Bielefeld 2008, ISBN 978-3-7639-1947-5 Josef Schrader Wolfgang Seitter Struktur und Wandel der Weiterbildung Geschichte der Erwachsenenbildung Bielefeld 2011, ISBN 978-3-7639-4846-8 3. Aufl., Bielefeld 2007, ISBN 978-3-7639-1946-8 Timm C. Feld Netzwerke und Organisationsentwicklung Michael Schemmann in der Weiterbildung Internationale Weiterbildungspolitik Bielefeld 2011, ISBN 978-3-7639-4860-4 und Globalisierung Bielefeld 2007, ISBN 978-3-7639-1941-3 Alexandra Ioannidou Steuerung im transnationalen Bildungsraum Angela Venth Bielefeld 2010, ISBN 978-3-7639-1991-8 Gender-Porträt Erwachsenenbildung Bielefeld 2006, ISBN 978-3-7639-1934-1 Martin Kronauer (Hg.) Inklusion und Weiterbildung Manuela Pietrass Bielefeld 2010, ISBN 978-3-7639-1964-2 Mediale Erfahrungswelt und die Bildung Erwachsener Bernhard von Rosenbladt, Frauke Bilger Bielefeld 2006, ISBN 978-3-7639-1906-2 Weiterbildungsverhalten in Deutschland Band 1: Berichtssystem Weiterbildung und Adult Education Survey 2007 Bielefeld 2008, ISBN 978-3-7639-1961-1 Dieter Gnahs, Helmut Kuwan, Weitere Informationen zur Reihe unter Sabine Seidel (Hg.) www.die-bonn.de/tup Weiterbildungsverhalten in Deutschland Band 2: Berichtskonzepte auf dem Prüfstand Bestellungen unter Bielefeld 2008, ISBN 978-3-7636-1962-8 wbv.de Theorie und Praxis der Erwachsenenbildung Wiltrud Gieseke | Ekkehard Nuissl | Ingeborg Schüßler (Hg.) Reflexion zur Selbstbildung Festschrift für Rolf Arnold Herausgebende Institution Deutsches Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen Das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE) ist eine Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft und wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Das DIE vermittelt zwischen Wissenschaft und Praxis der Erwachsenenbildung und unterstützt sie durch Serviceleistungen. Lektorat: Manuela Hentschel Wie gefällt Ihnen diese Veröffentlichung? Wenn Sie möchten, können Sie dem DIE unter www.die-bonn.de ein Feedback zukommen lassen. Geben Sie einfach den Webkey 14/1113 ein. Von Ihrer Einschätzung profitieren künftige Interessent/inn/en. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Verlag: W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG Postfach 10 06 33 33506 Bielefeld Telefon: (0521) 9 11 01-11 Telefax: (0521) 9 11 01-19 E-Mail: [email protected] Internet: wbv.de Bestell-Nr.: 14/1113 © 2012 W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG, Bielefeld Umschlaggestaltung und Satz: Christiane Zay, Potsdam Herstellung: W. Bertelsmann Verlag, Bielefeld ISBN 978-3-7639-5103-1 (Print) ISBN 978-3-7639-5104-8 (E-Book) | 5 | Inhaltsverzeichnis Vorbemerkungen (DIE) ................................................................................................ 7 Einleitung ................................................................................................................ 11 Kapitel 1 – Organisation und Emotion Vorbemerkung ........................................................................................................... 13 Harald Geißler Coaching – von der Erwachsenen- und Berufsbildung zum Führungs- und Organisationslernen ............................................................................................. 15 Ortfried Schäffter Systemische Veränderungsforschung aus relationaler Sicht. Erwachsenenbildung zwischen Inklusion und Exklusion ...................................... 32 Wiltrud Gieseke Emotionen als beziehungsstiftender Wirkungszusammenhang für Lebenslanges Lernen ................................................................................................. 59 Kapitel 2 – Didaktik und Methodik Vorbemerkung ........................................................................................................... 81 Ekkehard Nuissl Didaktik und lernende Erwachsene ......................................................................... 83 Henning Pätzold Konstruktivismus und Lerntheorien – radikal vereinbar? ...................................... 102 Horst Siebert Lernen – systemisch-konstruktivistisch betrachtet ................................................. 119 Ingeborg Schüßler Ermöglichungsdidaktik – Grundlagen und zentrale didaktische Prinzipien ......... 131 Online: http://www.die-bonn.de/doks/2012-berufliche-weiterbildung-01.pdf | 6 | Inhalt Kapitel 3 – Berufliche Aus- und Weiterbildung Vorbemerkung ........................................................................................................... 152 Antonius Lipsmeier Divergenzen und Konvergenzen von beruflicher Aus- und Weiterbildung ........... 154 Philipp Gonon Entwicklungszusammenarbeit in der Berufs- und Erwachsenenbildung. Das deutsche Modell der Berufsbildung als globales Vorbild? .............................. 169 Kapitel 4 – Profession und Professionalisierung Vorbemerkung ........................................................................................................... 185 Christina Buschle/Rudolf Tippelt Multiprofessionalität, Diversifizierung und Höherqualifizierung als Herausforderungen pädagogischer Professionalität ......................................... 189 Christine Zeuner Zur Aufgabe der Erwachsenenbildung aus historischer und international- vergleichender Perspektive ........................................................................................ 210 Kapitel 5 – Kritik und Diskurs Vorbemerkung ........................................................................................................... 225 Klaus Ahlheim Berufliches und politisches Lernen in der Erwachsenenbildung ............................. 226 Peter Faulstich Der zunehmende Verlust der Wirklichkeit und der verbannte und doch wiederbelebte Gedanke der Bildung ............................................................... 237 Kapitel 6 – Zugang und Zugänge Vorbemerkung ........................................................................................................... 252 Joachim Münch Interview mit Rolf Arnold ........................................................................................ 253 Autoren und Herausgeber ............................................................................................ 260 Zusammenfassung/Abstract ........................................................................................ 262 Online: http://www.die-bonn.de/doks/2012-berufliche-weiterbildung-01.pdf | 7 | Vorbemerkungen Mit „Reflexionen zur Selbstbildung“ haben die Herausgeber Wiltrud Gie- seke, Ekkehard Nuissl und Ingeborg Schüßler einen treffenden Titel ge- wählt, um Rolf Arnold anlässlich seines sechzigsten Geburtstages mit einer Festschrift zu ehren. Der Titel bringt prägnant auf den Begriff, was Rolf Arnold als Wissenschaftler ebenso wie als Person auszeichnet. So antwor- tet er in einem hier dokumentierten Interview mit Joachim Münch auf die Frage, was in seinem Leben besondere Bedeutung habe, wie folgt: „Ich denke, es geht um die Bewusstheit der eigenen Suche, von der ich sprach. Dabei können wir eine Flexibilität und Eleganz entwickeln, die in einem achtsamen Beobachten seinen Ausdruck findet.“ Dieses Beobachten ist aus- gelegt als ein Prozess der Selbst-Bildung, dessen Reflexion auch anderen zum Bildungsanlass werden kann. Wer sich an das erinnert, was man heute mal mit mehr, mal mit weni- ger Respekt „alteuropäisches Denken“ nennt, wird Anschluss und Diffe- renz zugleich bemerken. Für die Erwachsenenbildung wurde dieses Den- ken im Jahre 1960 in dem Gutachten des Deutschen Ausschusses für das Erziehungs- und Bildungswesen zur Situation und Aufgabe der Deutschen Erwachsenenbildung besonders wirkmächtig zum Ausdruck gebracht. Bil- dung, so hieß es dort, sei das ständige Bemühen, sich selbst, die Welt und die Gesellschaft zu verstehen und diesem Verständnis gemäß zu handeln. Dass Bildung notwendigerweise immer Selbstbildung, oder, wie Ni- klas Luhmann es einmal gewohnt lapidar formulierte, ein Angebot ist im Unterschied zur Erziehung als einer Zumutung, war in der Geschichte der bildungstheoretischen Reflexion im Grunde nie umstritten. Strittig dage- gen war und ist die Frage, ob Bildung eher der Hinwendung zur Welt oder der Selbstbildung in Distanz zur Welt diene bzw. dienen solle. Dieser Streit ist mit den Entwürfen einer Aufklärungspädagogik sowie einer neuhuma- nistischen Bildungstheorie bereits früh angelegt. Der Deutsche Ausschuss bezog in diesem Streit eine eindeutige, häufig als „realistisch“ bezeichnete Position, indem er die notwendige Verbindung des Verstehens von mit dem Handeln in der Welt betonte. In gewisser Weise kreisen auch die Beiträge dieser Festschrift um die damit aufgeworfenen Fragen. Die „Welt“, auf die sie sich beziehen, bil- Online: http://www.die-bonn.de/doks/2012-berufliche-weiterbildung-01.pdf | 8 | Vorbemerkungen den die thematisch weitgreifenden, unterschiedliche Literaturgattungen umfassenden Arbeiten von Rolf Arnold, aber auch die gesellschaftlichen Kontexte, in denen sie sich vollziehen. Arnolds Schriften gehören zweifel- los nicht nur zu den meistzitierten, sondern auch zu den meistgelesenen innerhalb der Erwachsenenbildung und darüber hinaus. Im Mittelpunkt stehen seine viel beachteten Arbeiten zu einer auf Selbst-Bildung zielenden, kon struktivistisch fundierten Ermöglichungs-Didaktik. Sichtbar wird in der Festschrift aber auch, dass Rolf Arnold von Beginn seiner wissenschaft- lichen Laufbahn an Themen und Zielgruppen in die Diskussion eingeführt hat, die lange Zeit einem „Schisma“ von Erwachsenenbildung einerseits und Weiterbildung andererseits zum Opfer zu fallen drohten. Dazu gehören die betriebliche Weiterbildung ebenso wie das Führungskräftetraining und das Organisationslernen. Auch der Brückenschlag zwischen der Erwachse- nenbildung und der beruflichen Aus- und Weiterbildung, der Schule sowie der wissenschaftlichen Weiterbildung und dem Fernstudium gehört zu sei- nen bemerkenswerten Leistungen. Dass die Auseinandersetzung mit den Arbeiten von Rolf Arnold für die hier versammelten Autorinnen und Autoren einen bildenden Wert hatte und hat, ist an ihren Beiträgen unschwer zu erkennen. Sie zeigen sich auf- geschlossen für seine Theorien, Einsichten und Konzepte und sind zugleich bereit, sich mit diesen Anregungen die Welt der Erwachsenenbildung in Theorie und Praxis neu zu erschließen. Dabei stoßen sie, wie sollte es an- ders sein, auf Erträge wie auf Grenzen. Beides wird in erfreulicher Offen- heit beschrieben. So werden in den Beiträgen von Wiltrud Gieseke, Ortfried Schäffter und Harald Geißler die theoretischen Grundlagen von (Selbst-) Bildung als einem individuellen, sozialen und/oder relationalen Prozess diskutiert. Ekkehard Nuissl, Christina Buschle und Rudolf Tippelt sowie Ingeborg Schüßler richten den Blick auf der Basis grundlagentheoretischer Reflexionen auf die teils stabilen, teils sich wandelnden Anforderungen an alltägliches professionelles Handeln, die bei einer Fokussierung der Selbst- Bildung einzelner Personen aus dem Blick zu geraten drohen. Der bildende Wert historischer und international-vergleichender Forschung wird insbe- sondere in den Beiträgen von Christine Zeuner, Antonius Lipsmeier, Philipp Gonon und Henning Pätzold deutlich. Bemerkenswert ist auch, dass in der vorliegenden Festschrift nicht nur langjährige Wegbegleiter zu Wort kom- Online: http://www.die-bonn.de/doks/2012-berufliche-weiterbildung-01.pdf Vorbemerkungen | 9 | men, sondern auch Autoren, die sich in den vergangenen Jahren und Jahr- zehnten an Rolf Arnold gerieben haben. Dies gilt für Peter Faulstich und Klaus Ahlheim, die eine konstruktivistische Erwachsenenbildung u.a. auf einen möglichen Verlust der Aufklärungsfunktion von Bildung hin befra- gen und auf die Differenzen von Selbst-Bildung in betrieblichen und außer- betrieblichen Kontexten beharren. Wenn in der bundesdeutschen Erwach- senenbildung die Diskussionsbereitschaft und -fähigkeit häufig beklagt wird, so finden wir hier zahlreiche Gegenbeispiele, nicht zuletzt auch für die Fähigkeit und Bereitschaft von Rolf Arnold zum persönlichen Dialog als Quelle wissenschaftlicher Produktivität, wie es der Beitrag von Horst Siebert dokumentiert. Rolf Arnold ist jedoch nicht nur als Wissenschaftler überaus anre- gend, sondern auch als Berater und Referent in nationalen und internati- onalen bildungspolitischen Foren sowie bei Verbänden und Einrichtungen der Erwachsenenbildung. Nicht zuletzt war und ist er hochschul- und wis- senschaftspolitisch engagiert, was nicht allein am Aufbau des Zentrums für Fernstudien und universitäre Weiterbildung an der Universität Kaiserslau- tern (jetzt: Distance and Independent Studies Center) abzulesen ist. Auch für das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE) hat er sich lange Jahre engagiert, zuletzt acht Jahre als Vorsitzender des Verwaltungsrates, davor als Mitglied des wissenschaftlichen Beirats und anderer Gremien. Für das DIE war selbstverständlich immer auch die inhaltliche Auseinanderset- zung der Disziplin mit den Arbeiten von Rolf Arnold von Interesse. So wurde sein Buch „Selbstbildung“ vor zwei Jahren im REPORT. Zeitschrift für Weiterbildungsforschung als „Buch in der Diskussion“ besprochen. Von der Arbeit Rolf Arnolds in Politik und Praxis der Erwachsenen- bildung sowie den Wirkungen seiner Arbeit in diesen Feldern ist in der vor- liegenden Festschrift noch wenig die Rede. Eine solche Vermittlungsa rbeit zugleich zu leisten und ihre Wirkungen sichtbar zu machen, gehört zu den zentralen Aufgaben des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung. Es steht damit auch für den Anspruch, bildungstheoretische Reflexion für das (erwachsenen-)pädagogische Handeln in der Welt zu nutzen, und folgt insofern einem „realistischen“ Bildungsbegriff. Das ist ein ebenso ambi- tioniertes wie interessantes Vorhaben, für dessen Umsetzung das Institut nicht nur reflektierte Anregung, sondern auch tatkräftige Unterstützung Online: http://www.die-bonn.de/doks/2012-berufliche-weiterbildung-01.pdf | 10 | Vorbemerkungen benötigt. Beides hat Rolf Arnold in den vergangenen Jahren und Jahr- zehnten geleistet. Daher gratuliert das Deutsche Institut für Erwachsenen- bildung ihm herzlich zu seinem 60. Geburtstag und wünscht ihm und uns noch zahlreiche Anregungen für wechselseitige Bildungsprozesse. Josef Schrader Deutsches Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen Online: http://www.die-bonn.de/doks/2012-berufliche-weiterbildung-01.pdf
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