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Rechtsverträglicher Einsatz von Sicherheitsmaßnahmen im öffentlichen Verkehr PDF

471 Pages·2014·3.981 MB·German
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DuD-Fachbeiträge Herausgegeben von A. Pfi tzmann, Dresden, Deutschland H. Reimer, Erfurt, Deutschland K. Rihaczek, Bad Homburg v.d.Höhe, Deutschland A. Roßnagel, Kassel, Deutschland Die Buchreihe ergänzt die Zeitschrift DuD – Datenschutz und Datensicherheit in einem aktuellen und zukunft strächtigen Gebiet, das für Wirtschaft , öff entli- che Verwaltung und Hochschulen gleichermaßen wichtig ist. Die Th ematik verbindet Informatik, Rechts-, Kommunikations- und Wirtschaft swissenschaf- ten. Den Lesern werden nicht nur fachlich ausgewiesene Beiträge der eigenen Disziplin geboten, sondern sie erhalten auch immer wieder Gelegenheit, Blicke über den fachlichen Zaun zu werfen. So steht die Buchreihe im Dienst eines interdisziplinären Dialogs, der die Kompetenz hinsichtlich eines sicheren und verantwortungsvollen Umgangs mit der Informationstechnik fördern möge. Herausgegeben von Andreas Pfi tzmann Karl Rihaczek TU Dresden Fak. Inform. Bad Homburg v.d. Höhe Dresden, Deutschland Deutschland Helmut Reimer Alexander Roßnagel Erfurt, Deutschland Universität Kassel, Deutschland Christian Ludwig Geminn Rechtsverträglicher Einsatz von Sicherheitsmaßnahmen im öff entlichen Verkehr Christian Ludwig Geminn Universität Kassel, Deutschland Zugl.: Dissertation an der Universität Kassel, Rechtsverträglicher Einsatz von Sicher- heitsmaßnahmen im öff entlichen Verkehr, Fachbereich 07 – Wirtschaft swissenschaft en, Christian Ludwig Geminn, Disputation am 18.12.2013 ISBN 978-3-658-05352-9 ISBN 978-3-658-05353-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-05353-6 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Natio- nalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufb ar. Springer Vieweg © Springer Fachmedien Wiesbaden 2014 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zu- stimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Über- setzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in die- sem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu be- trachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürft en. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Vieweg ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.springer-vieweg.de Vorwort des Herausgebers Die Abwehr und Verfolgung terroristischer Anschläge verursacht besondere Herausforderungen sowohl für die Gewährleistung von Sicherheit als auch für die Bewahrung von Freiheitsrechten. Der Grundkonflikt zwischen Angst und Freiheitsstreben zeigt sich insbesondere bei dem Versuch, ausreichende Sicher- heit vor terroristischen Angriffen für Einrichtungen des öffentlichen Verkehrs zu erreichen. Massenverkehrsmittel wie Busse, Bahnen und Flugzeuge sind in einer umfassend vernetzten Weltgesellschaft die „Lebensadern“ des angehenden 21. Jahrhunderts. Sie sind für terroristische Angriffe besonders geeignet: Einerseits ist die Gesellschaft auf sie in intensiver Weise angewiesen. Ihr Ausfall trifft sie hart. Andererseits sind sie leicht verletzlich, weil sie dezentral verteilt, rund um die Uhr in Betrieb, räumlich konzentriert und durch die inhärente Fortbewe- gungsenergie mit geringen Mitteln angreifbar sind. Sie weisen durch das massive Personenaufkommen ein hohes Schadenspotential auf. Das hohe Schadenspotential und die große Angriffsfläche erfordern einen in- tensiven Einsatz von Sicherheitsmitteln. Die notwendigen Sicherungsmaßnah- men sind aber zugleich geeignet, Freiheitsrechte intensiv zu beeinträchtigen. Aufgabe des Rechts ist es, zum einen die Freiheitsbeeinträchtigung der Sicher- heitsmaßnahmen auf das unvermeidbare Mindestmaß zu reduzieren und zum an- deren das Restrisiko zu bestimmen, das zum Schutz der Freiheitsrechte hinge- nommen werden muss, um nicht durch die Sicherungsmaßnahmen das zu verlie- ren, was diese eigentlich schützen sollten. Hier setzt die Arbeit von Herrn Geminn an. Sie verfolgt das Ziel, einen Leit- faden zum rechtsverträglichen Einsatz von Sicherheitsmaßnahmen zu entwi- ckeln. Sie beschränkt sich dabei auf Sicherheitsmaßnahmen, die im Bereich des öffentlichen Verkehrs, also zur Sicherung von Flughäfen, Bus- und Bahnverkehr zum Einsatz kommen, und deren Auswirkung auf Freiheitsrechte. Dabei legt sie zu Recht einen Schwerpunkt auf die Gewährleistung einer ausreichenden Sicher- heit gegen Bedrohungen durch Terrorismus. Diese Zielsetzung ist methodisch und fachlich eine große Herausforderung. Denn bisher fehlt es an einer umfassenden Untersuchung der Rechtsfragen zur Sicherheit des öffentlichen Verkehrs, der die internationale, die europäische, die nationale und die länderspezifische Ebene der Rechtsregelungen zusammenführt und integriert darstellt. Erst recht fehlt es an einer Untersuchung, die aus rechtli- cher Sicht Gestaltungsanforderungen und Gestaltungskriterien aus Rechtsnormen entwickelt und aus diesen technisch-organisatorische Gestaltungsziele für die freiheitsverträgliche Sicherheitsgewährleistung im öffentlichen Verkehr ableitet. Mit der vorgelegten Arbeit füllt Herr Geminn zwei wesentliche Lücken im VI Vorwort Technikrecht. Indem er die für die Sicherheit des öffentlichen Verkehrs gelten- den Regelungen zusammenträgt und hinsichtlich ihrer Anforderungen überprüft, bietet er sowohl wertvolle Hinweise für das notwendige Rechtsverständnis ge- genüber modernsten Sicherheitsmaßnahmen und damit grundlegende Hilfestel- lungen für die Praxis. Indem er zeigt, wie technische Gestaltungsziele und -vorschläge aus verfassungs- und einfachrechtlichen Vorgaben abgeleitet werden können, trägt er zur Bewältigung schwieriger grundlegender methodi- scher Fragen der rechtswissenschaftlichen Technikgestaltung bei und bietet viele innovative Hinweise zur rechtskonformen Fortentwicklung der Sicherheitsmaß- nahmen im öffentlichen Verkehr. Die Arbeit entstand zu großen Teilen im Rahmen der Mitarbeit im EU- Forschungsprojekt „Security Impact Assessment Measures (SIAM) - A Decision Support System for Security Technologies“ (http://siam-project.eu/) des 7. For- schungsrahmenprogramms der Europäischen Union. Projektpartner waren neben der Universität Kassel das Zentrum für Technik und Gesellschaft der Techni- schen Universität Berlin, das Digital Image Research Centre der Londoner Kingston University, die University of Newcastle upon Tyne, das Turiner Istituto Superiore sui Sistemi Territoriali per l’Innovazione, die Tel Aviv University und das Center for Law, Science, Technology and Society Studies der Vrije Universi- teit Brussels. Ferner waren die Datenschutzbeauftragten Berlins und des Bundes sowie Prof. Charles Raab von der University of Edinburgh mit dem Projekt asso- ziiert. Während des Projekts wurden vier Fallstudien durchgeführt. Hierfür konn- ten der Flughafen Berlin Brandenburg, die Grupo Torinese Trasporti, die Deut- sche Bahn AG und der Ben Gurion International Airport als Partner gewonnen werden. In diesem Projekt konnte Herr Geminn von 2011 bis 2014 Fragen der Sicherheitsgewährleistung im öffentlichen Verkehr in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Sozialwissenschaftlern, Kriminologen und Naturwissen- schaftlern untersuchen. Es ist der Arbeit zu wünschen, dass sie von Entscheidungsträgern, wie etwa Flughafenbetreibern, aber auch von Entwicklern von Sicherheitsmaßnahmen zur Kenntnis genommen wird, „um entweder bereits im Rahmen des Entwicklungs- prozesses Rechtsverträglichkeit herzustellen oder um festzustellen, wie eine kommerziell erhältliche Sicherheitsmaßnahme verändert werden muss, um rechtsverträglich angewandt werden zu können“. Kassel, Februar 2014 Prof. Dr. Alexander Roßnagel Vorwort des Autors Die vorliegende Arbeit entstand in den Jahren 2011 bis 2013 im Rahmen meiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Projektgruppe verfassungsver- trägliche Technikgestaltung (provet) unter der Leitung von Prof. Dr. Alexander Roßnagel an der Universität Kassel. Nicht wenige Menschen haben mitunter maßgeblich zum Erfolg der Arbeit beigetragen und mich während meiner Dissertationszeit unterstützt. Mein besonderer Dank gilt zunächst meinem Doktorvater Prof. Dr. Roßnagel. Ihm danke ich für das in mich gesetzte Vertrauen, für seine Geduld und seine Anregungen, welche für das Gelingen dieses Promotionsvorhabens unersetzlich waren. Herrn Prof. Thaenert danke ich ferner herzlich für die Übernahme des Zweit- gutachtens und dessen zügige Erstellung. Meinen Kollegen in der Projektgruppe verfassungsverträgliche Technikgestal- tung danke ich für drei schöne Jahre und das angenehme und freundschaftliche Arbeitsklima. Mein Dank gilt auch Frau Edith Weise, die mir stets in administra- tiven Fragen helfend zur Seite stand. Meiner Frau Julia, die mir während der Anfertigung dieser Arbeit das Ja-Wort gab, möchte ich danken für ihre allumfassende Unterstützung. Danken möchte ich auch all jenen, die dazu beigetragen haben, mich daran zu erinnern, dass es ein Leben neben der Dissertation gibt, und die geholfen haben, meine Zeit in Kassel so angenehm wie möglich zu gestalten. Dazu gehören mei- ne Familie und nicht zuletzt auch meine Freunde. Ihnen allen ist diese Arbeit in großer Dankbarkeit gewidmet. Die Arbeit wurde Anfang Juli 2013 unter dem Titel „Rechtsverträglicher Ein- satz von Sicherheitsmaßnahmen im öffentlichen Verkehr“ als Dissertation an der Universität Kassel eingereicht. Die Disputation fand am 18.12.2013 statt. Grund- lage der Veröffentlichung ist der Gesetzesstand von Anfang Dezember 2013. Li- teratur wurde ebenfalls bis zum Dezember 2013 berücksichtigt. Alle in der Ar- beit verwendeten Querverweise auf Quellen aus dem World Wide Web wurden zuletzt im Dezember 2013 auf Aktualität überprüft. Kassel, im Dezember 2013 Christian Ludwig Geminn Inhaltsverzeichnis Vorwort ................................................................................................................ V Inhaltsverzeichnis ............................................................................................... IX(cid:3) Abbildungsverzeichnis ................................................................................... XVII(cid:3) Abkürzungsverzeichnis .................................................................................... XIX(cid:3) Teil A: Einleitung ................................................................................................ 1(cid:3) 1. Einführung und Gang der Arbeit .................................................................. 1(cid:3) 1.1 Einführung ............................................................................................. 1(cid:3) 1.2 Gang der Arbeit ...................................................................................... 6(cid:3) Teil B: Bedrohung, Sicherheit und Freiheit ................................................... 11(cid:3) 2. Sicherheitsmaßnahmen ................................................................................ 11(cid:3) 2.1 Eine kurze Geschichte der Sicherheitsmaßnahmen .............................. 12(cid:3) 2.2 Arten und Formen von Sicherheitsmaßnahmen ................................... 18(cid:3) 2.2.1 Klassifizierung ........................................................................... 19(cid:3) 2.2.2 Körperscanner ............................................................................ 21(cid:3) 2.2.3 Detektion von Flüssigsprengstoffen ........................................... 31(cid:3) 2.2.4 Sprengstoffspurendetektion ........................................................ 35(cid:3) 2.2.5 Biometrie .................................................................................... 37(cid:3) 2.2.6 Überwachungskameras / CCTV ................................................. 40(cid:3) 2.3 Terroranschläge mit entscheidendem Einfluss auf die Implemen- tierung von Sicherheitsmaßnahmen .................................................... 49(cid:3) 2.3.1 Terrorismus – Versuch einer Definition ..................................... 49(cid:3) 2.3.2 Ausgewählte Terroranschläge .................................................... 51(cid:3) 2.3.2.1 Der „Unterhosenbomber“ ................................................ 53(cid:3) 2.3.2.2 Vereitelte Heathrow-Anschläge ....................................... 56(cid:3) 2.3.2.3 Kofferbomber von Köln ................................................... 59(cid:3) 2.3.2.4 Londoner 7/7-Anschläge .................................................. 62(cid:3) 2.3.2.5 Zusammenfassung und weitere Aspekte .......................... 65(cid:3) 2.4 Zukünftige und hypothetische Gefahrenszenarien ............................... 75(cid:3) 2.4.1 Szenario 1: Bewaffneter Überfall auf ein Flughafenterminal .... 76 2.4.2 Szenario 2: Scharfschützenangriff auf den Vorplatz eines großen Bahnhofs ........................................................................ 79(cid:3) X Inhaltsverzeichnis 2.4.3 Szenario 3: Raketenangriff auf ein startendes oder landendes Passagierflugzeug ...................................................... 83(cid:3) 2.4.4 Szenario 4: „Schmutzige Bombe“ im Flughafenterminal .......... 85(cid:3) 2.4.5 Schlussfolgerungen .................................................................... 88(cid:3) 2.5 Sicherheitskonzepte im öffentlichen Verkehr ...................................... 89(cid:3) 2.5.1 Sicherheitskonzepte im Luftverkehr .......................................... 90(cid:3) 2.5.1.1 Perimetersicherung ........................................................... 92(cid:3) 2.5.1.2 Terminal ........................................................................... 93(cid:3) 2.5.1.3 Passagierkontrolle ............................................................ 95(cid:3) 2.5.1.4 Gepäckkontrolle ............................................................... 96(cid:3) 2.5.1.5 Frachtkontrolle ................................................................. 97(cid:3) 2.5.1.6 Fazit ................................................................................ 100(cid:3) 2.5.2 Sicherheitskonzepte im Bus- und Bahnverkehr ....................... 100(cid:3) 2.5.3 Das Sicherheitskonzept während der Olympischen und Paralympischen Spiele in London 2012 ................................... 106(cid:3) 2.5.4 Schlussfolgerungen .................................................................. 108(cid:3) 2.6 Zwischenergebnis .............................................................................. 109 3. Der Sicherheitsbegriff im Kontext ............................................................ 114(cid:3) 3.1 Sicherheit und Freiheit ....................................................................... 114(cid:3) 3.1.1 Sicherheit ................................................................................. 114(cid:3) 3.1.2 Freiheit ..................................................................................... 117(cid:3) 3.1.3 Sicherheit und Freiheit ............................................................. 120(cid:3) 3.2 Objektive Sicherheit ........................................................................... 125(cid:3) 3.3 Subjektive Sicherheit ......................................................................... 127(cid:3) 3.4 Sicherheit und Recht .......................................................................... 132(cid:3) Teil C: Das Recht ............................................................................................ 137(cid:3) 4. Internationales Recht ................................................................................. 138(cid:3) 4.1 Chicago Convention ........................................................................... 139(cid:3) 4.2 Passenger Name Record-Abkommen ................................................. 144(cid:3) 4.3 Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ....................................... 150(cid:3) 4.4 Internationaler Pakt über bürgerliche und politische Rechte ............. 151(cid:3) 4.5 UN-Kinderrechtskonvention .............................................................. 152(cid:3) 4.6 OECD-Datenschutzleitlinien .............................................................. 153(cid:3) 4.7 UN-Datenschutzleitlinien ................................................................... 154(cid:3) 4.8 Weitere Abkommen ........................................................................... 154 5. Europäisches Recht .................................................................................... 157(cid:3) 5.1 Europäische Menschenrechtskonvention ........................................... 159(cid:3)

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