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Rechtspopulismus in Einwanderungsgesellschaften: Die politische Auseinandersetzung um Migration und Integration PDF

434 Pages·2019·3.77 MB·German
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Heinz Ulrich Brinkmann Isabelle-Christine Panreck Hrsg. Rechtspopulismus in Einwanderungs- gesellschaften Die politische Auseinandersetzung um Migration und Integration Rechtspopulismus in Einwanderungs­ gesellschaften Heinz Ulrich Brinkmann · Isabelle­Christine Panreck (Hrsg.) Rechtspopulismus in Einwanderungs­ gesellschaften Die politische Auseinandersetzung um Migration und Integration Hrsg. Heinz Ulrich Brinkmann Isabelle-Christine Panreck Alfter, Deutschland Westfälische Wilhelms-Universität Münster Münster, Deutschland ISBN 978-3-658-23400-3 ISBN 978-3-658-23401-0 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-658-23401-0 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag, noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Springer VS ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH und ist ein Teil von Springer Nature Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Inhalt Isabelle-Christine Panreck und Heinz Ulrich Brinkmann Migration und Rechtspopulismus – zwei Seiten einer Medaille ? Eine gängige These der Rechtspopulismusforschung auf dem Prüfstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 I. Einführung in ein heterogenes Forschungsfeld Isabelle-Christine Panreck Rechtspopulismus – historisches Phänomen, politischer Kampfbegriff, analytisches Konzept ? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Dietmar Loch Rechtspopulistische Parteien in Europa . Protektionistisch gegen die Globalisierung . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Klaus von Beyme Rechtspopulismus in Osteuropa: Bewertung der Chancen und Risiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 II. Länderstudien Eckhard Jesse Das Aufkommen der Alternative für Deutschland . Deutschland ist kein Ausnahmefall mehr . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 Anton Pelinka Rechtspopulismus in Österreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133 VI Inhalt Swen Hutter Integration versus Abgrenzung: Die Schweizerische Volkspartei und die Politisierung der Einwanderungs- und Europapolitik . . . . . . . 159 Markus Wilp Konfrontation statt Konsens: Der Aufschwung des Nationalpopulismus in den Niederlanden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 Dirk Rochtus Rechtspopulismus in Belgien . » Wie das Volk seine Zukunft in die eigene Hand nehmen sollte « . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217 Roland Sturm Populismus, UKIP und der rechte Rand . Die Souveränitätsfrage als Instrument der Ausgrenzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243 Sven Jochem Rechtspopulismus, Integration und Migrationspolitik in Nordeuropa – Die Volksheime unter Druck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 267 Uwe Backes Rechtspopulismus in Frankreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 293 Alexander Grasse und Markus Grimm Populisten an der Regierung . Italien nach der Parlamentswahl vom März 2018 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 315 Heinz Ulrich Brinkmann US-WählerInnen zwischen bürgerlichem Konservatismus und Donald Trump . Von der Bewahrung eigener (Vor-)Rechte zur Ablehnung von allem Nicht-Weißen und » Unamerikanischen « . . . . 351 Personenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 399 Sachregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 411 Tabellenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 427 Abbildungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 429 AutorInnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 431 Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 433 Migration und Rechtspopulismus – zwei Seiten einer Medaille ? Eine gängige These der Rechtspopulismusforschung auf dem Prüfstand Isabelle-Christine Panreck und Heinz Ulrich Brinkmann 1 Aufstieg des Rechtspopulismus Ob die Präsidentschaft Trumps, der britische EU-Austritt (Brexit), der Rassem- blement National (RN)1 in Frankreich, Geert Wilders in den Niederlanden oder die Wahlerfolge der Alternative für Deutschland (AfD) – populistische Organi- sationen wie Argumentationen prägen die Bühnen der massenmedialen Öffent- lichkeit. Dabei sinken nicht nur die Wahlbeteiligung und das politische Interesse in vielen Ländern seit Jahrzehnten, auch das Vertrauen in Parteien und Politike- rInnen – vor allem in deren Problemlösungskompetenz – nimmt ab; die deutlich artikulierte Unzufriedenheit mit dem Funktionieren der politischen Institutionen und AkteurInnen steigt an.2 Die Kritik zielt meist nicht auf die Abschaffung der Demokratie, sondern die Output-Leistungen der politischen Institutionen sowie die zahlreichen Skandale, Vetternwirtschaft und sogar Korruption geraten ins Fa- denkreuz der KritikerInnen. Trotz aller über einen längeren Zeitraum artikulier- ten Beanstandungen haben sich in den Augen vieler WählerInnen das Agieren von Parteien und PolitikerInnen sowie der Output des politischen Systems zumin- dest nicht verbessert. Wenngleich es verkürzt ist, den Erfolg populistischer Parteien primär den » ab- gehängten « Sozialschichten zuzuschreiben, offenbaren Studien eine gesellschaft- liche Verunsicherung in weiten Teilen der Unter- und Mittelschichten Westeuro- pas (vgl. de Vries und Hoffman 2016, S. 15 – 17, 29 f., 32; W. Merkel 2016, S. 12). Auf dem Nährboden aus Globalisierungsängsten, den Gefühlen ökonomischer Be- nachteiligung und des nicht nur wirtschaftlichen, sondern auch kulturellen Aus- einanderdriftens von » oben « und » unten « keimt eine Neiddebatte, die sich vor al- 1 Bis zur Umbenennung Juni 2018 trug die Partei den Namen Front National (FN). 2 Vgl. bereits H. Kriesi (1998, S. 3 f.); für die neuere Entwicklung vgl. C. Foster (2017). © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019 H. U. Brinkmann und I.-C. Panreck (Hrsg.), Rechtspopulismus in Einwanderungsgesellschaften, https://doi.org/10.1007/978-3-658-23401-0_1 2 Isabelle-Christine Panreck und Heinz Ulrich Brinkmann lem gegen das » Fremde « richtet. In den Blick geraten (geflüchtete) MigrantInnen, denen der Erhalt » ungerechtfertigter Privilegien « vorgeworfen wird. MigrantIn- nen sehen sich seitens der RechtspopulistInnen oft der Anschuldigung der gene- rellen Integrationsverweigerung ausgesetzt – nicht das Verhalten des Einzelnen, sondern seine Zugehörigkeit zu einer konstruierten, homogenisierten Gruppe dient als Grundlage der Verdächtigung. Verschärfend führt die diffuse Angst vor Terror zur Bewertung von Migration als » Sicherheitsrisiko «. Kurzum: Migration erscheint aus dieser Perspektive gemeinhin als Belastung der einheimischen Be- völkerung (vgl. T. Lochocki 2014, S. 3, 6 – 8; T. Lochocki 2012; F. Decker 2006b, S. 12, 14). Neben den MigrantInnen übernehmen die politischen und wirtschaftlichen Eliten eine Sündenbockfunktion: » Denen da oben « wird unterstellt, die Situation » hier unten « entweder nicht zu kennen, einfach nicht zur Kenntnis zu nehmen, oder aber bewusst zu vernachlässigen – was sich auf den Arbeitsmarkt, die Sozial- politik und die gefühlte » Konkurrenz « durch MigrantInnen gleichermaßen be- zieht. Hieraus leitet sich die oft vertretene These ab, wonach es die Kombination von Arbeitsmarktsituation oder sozialpolitischen Themen mit Zuwanderungs- oder Integrationsthemen ist, die den Zulauf rechtspopulistischer Organisationen und ihren » Argumentationen « besonders stark ausfallen lässt (vgl. de Vries und Hoffmann 2016, S. 20 – 27, 29 f.). 2 Rechtspopulismus – ein Flächenphänomen ? Die Wahl Donald Trumps in den USA glich einem Paukenschlag. Nicht nur war sie von BeobachterInnen lange nicht ernsthaft in Erwägung gezogen worden, sondern sie schien auch in Europa Wirkung zu zeigen. Die – teils extremistischen – Popu- listInnen im rechten Parteienspektrum reagierten mit höchst erfreuten Reaktio- nen, wie der Beifall für Trump beim sogenannten » Gipfel der Rechtspopulisten « (Bender 2017) unter Federführung von Frauke Petry Ende Januar 2017 in Koblenz erhellte. Ist es dabei übertrieben, festzustellen, Trump sei in seiner Kommuni- kation deutlich rücksichtsloser und vulgärer als viele der RechtspopulistInnen in Europa ? Fest steht: Sein Wahlerfolg war ein Hoffnungszeichen für die Rechts- populistInnen und sorgte (zumindest kurzfristig) für ihren Aufschwung in West- europa – wo die Europäische Union sowieso schon mit gravierenden Problemen politischer wie ökonomischer Kohärenz zu kämpfen hat. Vor dem Hintergrund der Wahl Trumps blickte Europa mit Bedenken auf die Wahlen in Frankreich 2017: Sollte der Front National (FN) bzw. der Rassemble- ment National (RN) zu einem starken Einflussfaktor auf politische Institutionen in einem der Motoren Europas werden ? Die für Europa richtungsweisenden Migration und Rechtspopulismus – zwei Seiten einer Medaille ? 3 Wahlen fanden April bis Juni 2017 statt (Präsidentenamt und Nationalversamm- lung).3 Bereits seit der französischen Präsidentschaftswahl (1. Wahlgang: 17,9 %) und der kurz darauf folgenden Wahl zur Nationalversammlung (1. Wahlgang: 13,6 %) – der wichtigsten Parlamentskammer – des Jahres 2012 verzeichnete der FN unter Führung der Familie Le Pen einen ebenso stetigen wie starken Aufstieg. Der Bereich Migration/Integration spielte von Anfang an eine wichtige Rolle in der Parteirhetorik. Seitdem befindet sich der FN quantitativ in der Spitzengrup- pe des französischen Parteiensystems – mit dem Potenzial, die Balance zwischen den beiden traditionellen Gruppierungen der linken Parteien und der bürgerlich- konservativen Parteien nachhaltig durcheinander zu bringen. 2017 erwies sich schließlich als ein Jahr voller Überraschungen: Der FN konnte Erfolge verbuchen, wenngleich nur in der Präsidentschaftswahl (1. Wahlgang: 21,3 %; 2. Wahlgang: 33,9 %; Wahl zur Nationalversammlung, 1. Wahlgang: 13,2 %); aber der plötzliche Aufstieg von Emmanuel Macron im 1. Wahlgang und seine Wahl zum Präsidenten im 2. Wahlgang tarierten die Kräfteverhältnisse im französischen Parteiensystem weitgehend neu aus. Die Sozialistische Partei (PS) hatte sich selbst zerlegt und der bürgerliche bzw. gaullistische Kandidat François Fillon hatte sich angeschlagen durch (s)einen Sumpf finanzieller Affären kämpfen müssen. Zwar gab es nach 1945 schon relevante rechtspopulistische oder sogar radikale Parteien bzw. Bewegungen in Europa (gerade in Frankreich, beginnend mit dem kurzzeitig erfolgreichen Poujadismus: 11,6 % in der Wahl zur Nationalversamm- lung 1956; darunter das Parlamentsmitglied Jean-Marie Le Pen), aber sie erreich- ten auf den jeweiligen nationalen Ebenen nie eine solche flächendeckende Wäh- lerunterstützung wie in der jüngsten Vergangenheit (z. B. Italien, vor 2018), und meist handelte es sich um kleinere Länder (z. B. Belgien, Niederlande, Schweiz). Deutschland schien entgegen dem europäischen Trend lange gegen rechtspopu- listische Bewegungen gefeit, da hier aufgrund der Erfahrungen mit dem » Drit- ten Reich « die Reflexe gegen alles weiter rechts Stehende sehr ausgeprägt waren bzw. sind (vgl. Jesse und Panreck 2017, S. 69; F. Decker 2016, S. 235). Je nach per- zipiertem Grad des Radikalismus rechter Parteien bekamen sie nur einen gerin- gen Stimmenanteil, oder verschwanden selbst nach Erfolgen auf der Bundeslän- der-Ebene wieder recht bald – wie im Fall der Hamburgischen Schill-Partei. Mit der Flüchtlingsdebatte des Jahres 2015 hat sich dies geändert: Anfangs hatten die im Oktober 2014 beginnenden Demonstrationen der » Patriotischen Europäer ge- gen die Islamisierung des Abendlandes « (Pegida) in Dresden und lokaler Schwes- terorganisationen – gegen MigrantInnen und Integration sowie gegen die Migra- tions- und Integrationspolitik von Bund und Ländern – nur einen lokalen bzw. allenfalls regionalen Rückhalt erkennen lassen, obwohl es bereits 2014 größere 3 Vgl. den Länderbeitrag Frankreich von Uwe Backes. 4 Isabelle-Christine Panreck und Heinz Ulrich Brinkmann Zuwanderungsbewegungen gegeben hatte. Auf einen größeren Rückhalt in der Bevölkerung oder gar auf eine Verstetigung des Protestes deutete nicht viel hin. Seit dem Führungswechsel und Rechtsruck der bis dahin überwiegend euroskep- tischen Alternative für Deutschland (AfD) gibt es aber nun eine bundesweit tätige Partei, die die Aversionen – gegen alles, was mit Migration, Integration, Flüchtlin- gen zusammenhängt – nicht nur bündelt, sondern verstärkt und ins Zentrum ih- res Wirkens als politische Partei stellt; rassistische Untertöne waren und sind Pu- blikationen der AfD und Verlautbarungen ihrer Führungspersonen nicht fremd (vgl. F. Decker 2015, S. 83 – 87). Die AfD ist derzeit eine (rechts-)populistische Partei, die nach dem Schwenk zur » Anti-Migrationspartei « durchaus Tendenz zum Extremismus aufweist – etwa mit Blick auf die Initiatoren der » Erfurter Resolution « (vgl. Jesse und Pan- reck 2017, S. 73). Mit den Wahlergebnissen in den fünf Landtagswahlen des Jahres 20164 – von 12,6 % in Rheinland-Pfalz bis zu 24,3 % in Sachsen-Anhalt – zeigte sich bereits: Die AfD erzielt nicht nur in Umfragen und Wahlen eine beachtliche Reso- nanz, sondern entzieht letztlich (fast) allen Parteien (von der NPD bis zu eklatan- ten Verlusten der » Linken «) in relevantem Umfang Stimmen und erschwert so- gar Regierungsbildungen. In den vier Landtagswahlen des Jahres 2017 errang sie zwar aufgrund von Polarisierungen zwischen CDU und SPD nur zwischen 5,9 % und 7,4 %, sie zog aber mit den in der Bundestagswahl vom 24. 09. 2017 errunge- nen 12,6 % (West: 10,7 %; Ost: 21,9 %) als drittstärkste Fraktion in den Bundestag ein.5 Erstmals nach 1945 ist es einer im rechten Spektrum angesiedelten populis- tischen Partei gelungen, auch auf der Bundesebene Resonanz und (zumindest in- direkten) Einfluss zu gewinnen. Der Erfolg der AfD scheint ebenfalls durch eine Kombination von Kritik an demokratischen Institutionen und an Migration/In- tegration zustande gekommen zu sein; eine Verstärkerrolle spielte hierbei die Flucht- und Migrationsdebatte 2015/2016 sowie die über weite Strecken vehement geführte Diskussion über die Rolle des Islam in der Gesellschaft und vor allem über den Umgang mit der Bedrohung des radikalen Islamismus. Wiederum ver- mischen sich wirtschaftliche und gesellschaftliche Änderungsprozesse. Auch in anderen Ländern – sogar in traditionell sich als tolerant sehenden Ländern wie in Skandinavien und den Niederlanden – hat die Flüchtlingsfrage bzw. die Integrationsproblematik zu einem Anstieg rechtspopulistischer Parteien und Organisationen geführt.6 Es war vor allem die öffentliche Sichtbarkeit von Flücht- 4 Allerdings hatte die AfD bereits in den Landtagswahlen des Jahres 2014 in den drei ostdeut- schen Bundesländern hohe Stimmenergebnisse erzielt: Brandenburg 12.2 %; Sachsen 9,7 %; Thüringen 10,6 %. 5 Vgl. den Länderbeitrag Deutschland von Eckhard Jesse; E. Holtmann 2018, S. 58 – 6 2, 72 – 9 3, 108 – 1 11. 6 Zu einem vergleichsweise frühen Zeitpunkt zeigt T. Lochocki (2014, S. 3, 6 – 8; 2012) dies auf.

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Dieser Band thematisiert die rechtspopulistischen Bewegungen mehrerer Länder in vergleichender Perspektive. Denn Entwicklungen im Kontext von Migration und Integration sowie die Wahlerfolge von rechtspopulistischen Organisationen und Personen begründen die häufig geäußerte Vermutung eines kausa
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