Clemens Kaesler Recht für Medienberufe Aus dem Bereich IT erfolgreich lernen Grundkurs IT-Berufe von Andreas M. Böhm und Bettina Jungkunz Lexikon für IT-Berufe von Peter Fetzer und Bettina Schneider Java für IT-Berufe von Wolf-Gert Matthäus Prüfungsvorbereitung für IT-Berufe von Manfred Wünsche BWL für IT-Berufe von Manfred Wünsche Praxis des IT-Rechts von Horst Speichert Grundkurs Mediengestaltung von David Starmann Recht für Medienberufe von Clemens Kaesler www.vieweg.de Clemens Kaesler Recht für Medienberufe Kompaktes Wissen zu allen rechtstypischen Fragen Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Das in diesem Werk enthaltene Programm-Material ist mit keiner Verpflichtung oder Garantie irgend- einer Art verbunden. Der Autor übernimmt infolgedessen keine Verantwortung und wird keine daraus folgende oder sonstige Haftung übernehmen, die auf irgendeine Art aus der Benutzung dieses Programm-Materials oder Teilen davon entsteht. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne von Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen. Höchste inhaltliche und technische Qualität unserer Produkte ist unser Ziel. Bei der Produktion und Auslieferung unserer Bücher wollen wir die Umwelt schonen: Dieses Buch ist auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die Einschweißfolie besteht aus Polyäthylen und damit aus organischen Grundstoffen, die weder bei der Herstellung noch bei der Verbrennung Schadstoffe freisetzen. 1. Auflage Mai 2007 Alle Rechte vorbehalten ©Friedr.Vieweg & Sohn Verlag | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2007 Lektorat: Günter Schulz / Andrea Broßler Der Vieweg Verlag ist ein Unternehmen von Springer Science+BusinessMedia. www.vieweg.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Umschlaggestaltung: Ulrike Weigel, www.CorporateDesignGroup.de Umschlagbild: Nina Faber de.sign, Wiesbaden Druck-und buchbinderische Verarbeitung: MercedesDruck, Berlin Printed in Germany ISBN 978-3-8348-0075-6 Vorwort Zum Inhalt: Kaum eine andere Branche lebt so von der geistigen Schaffenskraft ihrer Mitarbeiter, wie die Medienbranche. Der Schutz des geistigen Eigentums ist eines der wichtigsten Grund- pfeiler für Wachstum und Fortschritt von Medienunternehmen. Eine wichtige Komponente ist dabei, dass die kreativ Schaffenden genaue Kenntnis von den rechtlichen Rahmenbedingungen ihrer Branche haben. Das Buch greift in seiner Konzeption die wesentlichen medien- rechtlichen Elemente aus den Lehrplänen des Medienassistenten und des Medientechnikers auf. Es ist in der Breite jedoch so ange- legt, dass sämtliche Medienberufe mit dem grundlegenden juris- tischen Rüstzeug ausgestattet werden, um in ihrem Beruf kompe- tent zu bestehen. Zur Arbeit mit dem Buch: Im Text sind die relevanten Paragra- fen in ihrer vollen Textlänge dargestellt. Dies soll Ihnen im „Ernstfall“ die lange Suche nach dem Originalwortlaut der Para- grafen ersparen. Sie bekommen zudem Übung im Lesen von Gesetzestexten und in der juristischen Denkweise. Jedem Kapitel folgen Übungsfälle zur Lernkontrolle. Sie sollen helfen, das Ge- lernte auf Fälle anzuwenden und für den Berufsalltag zu flexibili- sieren. Zudem wird mit dem Buch ein Aktualisierungsservice angeboten, der Sie über medienrechtliche Entwicklungen und die neue Rechtssprechung auf dem Laufenden hält. Den Aktualisie- rungsservice können Sie unter www.unterricht-kaesler.de abru- fen. Für Anregungen und Kritik bin ich Ihnen dankbar ([email protected]). Frankenthal im Januar 2007 Clemens Kaesler V Inhaltsverzeichnis 1 Vertragsrecht..........................................................................................1 1.1 Wie kommen Verträge zustande?.........................................................................1 1.1.1 Was muss ich bei der Erstellung von Angeboten beachten?.....................3 1.1.2 Was ist bei der Verwendung Allgemeiner Geschäftsbedingungen zu beachten?.....................................................................................................5 1.1.2.1 Grundlagen................................................................................................5 1.1.2.2 AGB beim Vertragsschluss mit Verbrauchern......................................6 1.1.2.3 Wie kann die Haftung für Fahrlässigkeit in AGB begrenzt werden?......................................................................................7 1.2 Verträge über den Kauf von Sachen – der Kaufvertrag....................................8 1.2.1 Mängel beim Kauf...........................................................................................9 1.3 Der Werklieferungsvertrag..................................................................................11 1.4 Verträge über das Erstellen eines Werkes – der Werkvertrag........................12 1.4.1 Rechte und Pflichten aus dem Werkvertrag..............................................13 1.4.1.1 Was muss bei der Honorargestaltung beachtet werden?..................13 1.4.1.2 Wann wird das Honorar fällig?............................................................14 1.4.1.3 Was, wenn der Kunde nicht bezahlt?...................................................15 1.4.1.4 Wann kann der Kunde den Vertrag kündigen?.................................16 1.4.2 Was sind die Rechte bei Mängeln am Werk?.............................................16 Lernkontrolle zu Kapitel 1..........................................................................................18 2 Urheberrecht.........................................................................................21 2.1 Was sind urheberrechtlich geschützte Werke?.................................................21 2.2 Welche „typisch“ medienberufliche Werke sind geschützt?..........................23 2.2.1 Der Schutz von Computerprogrammen.....................................................23 2.2.2 Der Schutz von Sammelwerken und Datenbanken..................................24 2.2.3 Der Schutz von Computerspielen................................................................25 2.2.4 Der Schutz eines Web-Designs....................................................................25 2.2.5 Der Schutz von Symbolen, Logos und Icons..............................................26 2.2.6 Der Schutz von Layouts................................................................................26 2.2.7 Der Schutz von Fotos und Filmen...............................................................27 VII Inhaltsverzeichnis 2.2.8 Der Schutz von Texten..................................................................................27 2.3 Wer gilt als Urheber eines Werkes?....................................................................28 2.4 Was sind die Rechte des Urhebers?....................................................................29 2.4.1 Die Persönlichkeitsrechte.............................................................................29 2.4.2 Die Verwertungsrechte.................................................................................30 2.4.2.1 Das Vervielfältigungsrecht....................................................................31 2.4.2.2 Einschränkung des Vervielfältigungsrechtes......................................31 2.4.2.3 Vergütungspflicht bei Vervielfältigungen...........................................32 2.4.2.4 Das Verbreitungsrecht...........................................................................33 2.4.2.5 Das Ausstellungsrecht............................................................................34 2.4.2.6 Das Vortrags-, Aufführungs- und Vorführungsrecht........................35 2.4.2.7 Bearbeitung, Umgestaltung und freie Benutzung von urheberrechtlich geschützten Werken..................................................35 2.5 Rechte des Urhebers und des Nutzungsberechtigten......................................37 2.6 Rechtsgeschäfte über die Nutzungsrechte........................................................38 2.6.1 Der Lizenzvertrag für Software...................................................................40 2.6.2 Der Verlagsvertrag........................................................................................41 2.7 Urheberrechtsverletzungen und ihre Folgen....................................................42 2.8 Geschmacksmustergesetz – Das „kleine“ Urheberrecht.................................44 2.8.1 Wann sind Designs schützenswert?............................................................44 2.8.2 Wie verläuft die Anmeldung eines Geschmacksmusters?.......................45 Lernkontrolle zu Kapitel 2..........................................................................................47 3 Markenrecht..........................................................................................49 3.1 Aufgabe des Markenrecht...................................................................................49 3.2 Was wird durch das Markengesetz geschützt?................................................49 3.3 Wie entsteht der Markenschutz?........................................................................51 Lernkontrolle zu Kapitel 3..........................................................................................52 4 Recht der Werbung..............................................................................53 4.1 Unlauterer Wettbewerb.......................................................................................53 4.1.1 Irreführende Werbemaßnahmen.................................................................54 4.1.2 Vergleichende Werbung...............................................................................56 VIII Inhaltsverzeichnis 4.1.3 Belästigende Werbemaßnahmen.................................................................58 4.2 Preisangaben in der Werbung.............................................................................59 4.3 Jugendschutz in der Werbung............................................................................60 4.4 Schranken der Werbung in den Medien............................................................62 Lernkontrolle zu Kapitel 4..........................................................................................63 5 Internetrecht.........................................................................................65 5.1 Rechtsprobleme bei der Domain........................................................................65 5.1.1 Technische Grundlagen zur Domain..........................................................65 5.2 Rechtsprobleme nach der Vergabe der Domain...............................................66 5.2.1 Der Gebrauch des eigenen Namens als Domain-Name durch Dritte....66 5.2.2 Der Gebrauch der eigenen Marke als Domain- Name von Konkurrenzunternehmen.............................................................................68 5.2.3 Der Gebrauch der eigenen Marke als Domain- Name von branchenfremden Unternehmen.................................................................70 5.2.4 Domain-Grabbing..........................................................................................72 5.2.5 Die Verwendung allgemeiner Gattungsbegriffe als Domain eines Unternehmens................................................................................................72 5.3 Rechtsprobleme bei Meta-Tags...........................................................................74 5.3.1 Was sind Meta-Tags?.....................................................................................74 5.3.2 Markenrechtliche Probleme bei Meta-Tags................................................74 5.4 Urheberrechte im Internet...................................................................................75 5.4.1 Welche Dateien sind urheberrechtlich geschützt?....................................75 5.4.2 Wie dürfen Werke des Internets genutzt werden?....................................78 5.5 Haftungsfragen bei Internetseiten......................................................................80 5.5.1 Inhaltsverantwortung von Diensteanbietern (Providern).......................80 5.5.2 Inhalte einer Internetseite – Haftungstatbestände....................................82 5.5.2.1 Bilder von Personen auf der Internetseite...........................................83 5.5.2.2 Beleidigung, üble Nachrede, Verleumdung........................................84 5.5.2.3 Volksverhetzung, Gewaltdarstellung, Pornografie............................86 5.6 Impressumspflicht................................................................................................87 5.7 Werbung im Internet............................................................................................89 5.7.1 E-Mail-Werbung............................................................................................90 IX Inhaltsverzeichnis 5.7.2 Irreführende Werbung im Internet.............................................................92 5.7.3 Vergleichende Werbung im Internet...........................................................93 5.8 Rechtsgeschäfte im Internet (E-Commerce)......................................................94 5.8.1 Zustandekommen von Verträgen im Internet...........................................94 5.8.2 Verbraucherschutz bei Internetbestellungen (Fernabsatzgeschäft)........96 5.8.3 Online-AGB..................................................................................................100 5.8.4 Online-Auktionen........................................................................................100 5.8.5 Gefahrübergang beim Versendungskauf.................................................101 Lernkontrolle zu Kapitel 5........................................................................................103 6 Datenschutz........................................................................................107 6.1 Das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG)............................................................107 6.2 Spezielle datenrechtliche Vorgaben für Online-Dienste...............................111 6.3 Der Datenschutzbeauftragte.............................................................................112 Lernkontrolle zu Kapitel 6........................................................................................113 7 Presserecht...........................................................................................115 7.1 Grundbegriffe......................................................................................................115 7.2 Pressefreiheit.......................................................................................................115 7.3 Rechte und Privilegien der Presse....................................................................116 7.4 Pflichten der Presse............................................................................................118 7.4.1 Anforderungen an den Redakteur............................................................119 7.5 Presserechtliche Anforderungen an die journalistische Arbeit....................121 7.6 Folgen von Rechtsverletzungen bei der Pressearbeit....................................123 Lernkontrolle zu Kapitel 7........................................................................................127 Lösungen zu den Lernkontrollen.......................................................129 Sachwortverzeichnis.............................................................................137 X 1 Vertragsrecht 1.1 Wie kommen Verträge zustande? Im Alltag schließen Sie tagtäglich vielerlei Verträge ab, z.B. wenn Sie zum Bäcker gehen und Brötchen kaufen ((cid:111) Kaufvertrag), wenn Sie sich beim Friseur die Haare schneiden lassen ((cid:111) Dienstvertrag) oder wenn Sie sich in der Stadtbücherei ein Buch ausleihen ((cid:111) Leihvertrag). Verträge können auch mündlich oder durch ein bestimmtes Verhalten zustande kommen. Verträge werden geschlossen, wenn zwei übereinstimmende Willenserklärungen vorliegen. Sie gehen zum Bäcker und erklä- ren diesem, dass Sie Brötchen kaufen möchten (1. Willensklä- rung), der Bäcker möchte natürlich die Brötchen verkaufen und gibt sie Ihnen (2. Willenserklärung). Die 1. Willenserklärung nennt man Antrag (zum Schließen eines Vertrages), die 2. Wil- lenserklärung nennt man Annahme (des Antrages). Die Willens- erklärung kann mündlich, schriftlich, aber auch durch konklu- dentes (schlüssiges) Verhalten geäußert werden und führt da- durch zum Vertragsabschluss. Beispiel: Die Web-Profi GmbH steht in Verhandlungen mit der Auto AG, um deren Internetauftritt zu erstellen. Nach einigen Vorgesprächen sendet die Auto AG Bilder und Dokumente an die Web-Profi GmbH ohne weiteren Kommentar. Web-Profi kann nun durch das Verhalten der Auto AG davon ausgehen, dass der Vertrag zustande kam und sie nun mit der Erstellung der Seite beauftragt ist. Alltägliche Verträge (wie z.B. der Kaufvertrag beim Kauf von Brötchen) kommen durch mündliche Übereinkunft zustande und bedürfen nicht der Schriftform. Für den Medienbereich gilt je- doch, dass weitreichende Verträge (z.B. über die Erstellung eines Internetauftrittes) schriftlich festgehalten werden sollten. In sol- chen Verträgen ist es auch ratsam, sämtliche Konsequenzen aus dem Vertrag detailliert zu regeln. Für Verträge gilt das Prinzip der Vertragsfreiheit. Das heißt aller- dings nicht, dass über alles und mit jedem Verträge geschlossen werden können. Die Vertragsfreiheit stößt an Grenzen, wo es zu starken Benachteiligungen kommen kann. Dies wird durch das 1