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Rauschdrogen: Marktformen und Wirkungsweisen PDF

518 Pages·1990·9.342 MB·German
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Thomas Geschwinde Rauschdrogen Marktformen und Wirkungsweisen Zweite, stark erweiterte Auflage Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH Thomas Geschwinde Georg-Wolff-Straße 12 D-6450 Hanau ISBN 978-3-540-52662-9 ISBN 978-3-662-09680-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-09680-2 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugs weiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfaltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhand lungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1985, 1990 Ursprünglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1990 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Produkthaftung: Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine Gewähr übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf die Richtigkeit überprüft werden. Satz: Fotosatz-Service Köhler, Würzburg 2119/3140-543210 - Gedruckt auf säurefreiem Papier Vorwort Dieses Buch wendet sich in erster Linie an Juristen, Psychologen, Kriminalbeamte, Sozialarbeiter und andere, die in der täglichen Praxis mit Rauschdrogen und ihren Folgen konfrontiert sind. Der Schwer punkt liegt dabei in der Darstellung des chemischen Aufbaus, dem pharmakologischen Wirksamwerden dieser Drogen sowie den hier durch verursachten Auswirkungen auf Körper und Psyche. Gliederungskriterium bei der Darstellung war die aktuelle Bedeutung als Rauschdroge und die Zuordnung zu bestimmten Wirkungsgruppen. Obwohl unter dem Begriff "Rauschdroge" im weiteren Sinn sicher auch Alkoholika, Nicotin und andere - häufig allgemein als "Suchtgif te" bezeichnete - Substanzen fallen, wird hierbei, abgesehen von gelegentlichen Hinweisen, im wesentlichen allein auf die Betäubungs mittel im Sinne des § 1 Abs. 1 BtMG 1982 und diesen gleichzustellende Stoffe und Ausweichmittel eingegangen. Andererseits werden so weit wie möglich sämtliche in den Anlagen zum BtMG 1982 aufgeführten Stoffe abgehandelt, zumindest aber erwähnt. Die soziale und psychoso ziale Folgeproblematik konnte demgegenüber nur ansatzweise Ein gang finden, da sie die Themenstellung dieses Buches sprengen würde; insoweit sei auf die einschlägige Literatur verwiesen. Angestrebt wurde, daß das Buch, das sich an den naturwissen schaftlichen Laien wendet, aus sich heraus verständlich ist. Dazu dienen die im Anhang A alphabetisch angeführten Erläuterungen häufig verwendeter Fachbegriffe, während über den Anhang C ein gezieltes Auffinden der behandelten Wirkstoffe, Arzneimittel, botani schen Bezeichnungen und Eigennamen ermöglicht wird. Ziel dieses Buches ist es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede der verschiedenen Rauschdrogen in chemischer, physiologischer und psy chischer Hinsicht zu verdeutlichen und ihren Gebrauch in einen erweiterten kulturgeschichtlichen Kontext einzuordnen. Diesem Zweck sollen die zahlreichen Querverweise mittels Fußnoten dienen. Ebenfalls der besseren Übersichtlichkeit wegen und zur Hervorhebung übereinstimmender Strukturmerkmale, die teilweise Rückschlüsse auf mögliche Struktur-Wirkungs-Beziehungen zulassen, wurde nicht von räumlichen, sondern von plan aren chemischen Strukturformeln ausge gangen. v Gleichzeitig wurde angestrebt, die Hauptabschnitte inhaltlich jeweils in sich geschlossen aufzubauen, so daß die Kenntnis des vorherigen Kapitels für das Verständnis des nachfolgenden nicht erforderlich ist, sondern ein "Quereinstieg" ermöglicht wird. Die grundlegende Dar stellung des neurophysiologischen Wirkungsmechanismus wurde aus dem gleichen Grund in einer "Einleitung" vorangestellt, auf die in den folgenden Einzeldarstellungen Bezug genommen wird. Obwohl meist in der einschlägigen Fachliteratur nachzuschlagen und auch in der Undergroundliteratur verbreitet, wurde andererseits in den jeweiligen Unterabschnitten "Gewinnung" bei Darstellung der einzelnen Rausch drogen der mögliche Syntheseweg nur grob skizziert, um kein "Anlei tungsbuch" vorzulegen. Der besseren Übersichtlichkeit wegen sind dem Text fortlaufende Randnummern zugeordnet, auf die sich die Hinweise in den Fußnoten beziehen. Zur Hervorhebung entsprechender Textpassagen dienen auch folgende Symbole am Rand: * chemische Zusammensetzung, it physiologische Wirkungsweise, § rechtliche Hinweise. Das vorliegende Buch wurde nicht von einem Pharmazeuten, sondern von einem interessierten Juristen verfaßt. Damit besteht die Möglichkeit eines vielleicht besseren Eingehens auf Verständnisschwierigkeiten von Juristen und anderen Nichtnaturwissenschaftlern. Auf der anderen Seite ist damit nicht ausgeschlossen, daß sich Mißverständnisse oder Unklarheiten eingeschlichen haben können, zumal auch in der jeweiligen Fachliteratur Ungereimtheiten und widersprüchliche Angaben auftau chen, die dann zu entsprechenden eigenen Schlußfolgerungen geführt haben. Der Autor ist daher für Hinweise und Richtigstellungen dankbar. Eine weitere Schwierigkeit ergab sich daraus, daß es "wertfreie" Darstellungen zum Thema "Rauschdrogen" nicht gibt, bei Abfassung des Buches jedoch, soweit nicht eigene Erkenntnisse zugrundegelegt werden konnten, hierauf zurückgegriffen werden mußte. Dies führt dazu, daß insbesondere Zahlenangaben mit Vorbehalt zu lesen sind und eher als ungefähre Größenordnungen gelten können. Bei vielen Darstellungen, insbesondere zu den Auswirkungen der Rauschdrogen auf Körper und Psyche, waren außerdem Sozialerwünschtheit und Ideologie zu hinterfragen. Dies wurde u. a. dadurch versucht, daß die Wandlungen in der Einschätzung über die Zeiten hinweg als notwendi ges Korrektiv mit aufgenommen wurden. Da andererseits eine Darstel lung sine ira et studio wohl unmöglich ist, wurde hier versucht, verschiedene Ansichten und Aspekte wenigstens ansatzweise mit einzuarbeiten. Das Manuskript wurde im März 1990 abgeschlossen. Thomas Geschwinde VI Inhaltsverzeichnis Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 1 1 Psychodysleptika. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 1.1 Cannabis/Hanf. ............ . 6 1.1.1 Gewinnung ............... . 6 1.1.2 Historische und gegenwärtige Situation 10 1.1.3 Wirkstoffe . . . . . . . . . . . 17 1.1.4 Wirkung und Wirkungsweise . 21 1.1.5 Handelsformen . . 34 1.1.6 Nachweis ... 37 1.1.7 Gefährlichkeit . . . 41 1.2 Halluzinogene . . . 47 1.2.1 Lysergsäureamide . 47 1.2.1.1 LSD-25 ...... . 47 1.2.1.2 Windengewächse . . 74 1.2.2 Historische europäische Halluzinogene 77 1.2.2.1 Fliegenpilz ............... . 78 1.2.2.2 Nachtschattengewächse ........ . 83 1.2.3 Zeitgenössische außereuropäische Halluzinogene . 94 1.2.3.1 Mescalin . 95 1.2.3.2 Myristicin 103 1.2.3.3 Psilocybin 105 1.2.3.4 ßufotenin. 111 1.2.3.5 Harmalin. 114 1.2.3.6 Yohimbin. 118 1.2.3.7 Ibogain .. 120 1.2.3.8 Cytisin .. 123 1.2.4 Synthetische Halluzinogene. 125 1.2.4.1 DOM (STP), DMA, DOET. 126 1.2.4.2 DOß ......... . 128 1.2.4.3 MDA, MMDA, TMA 130 1.2.4.4 DMT .... . 132 1.2.4.5 PCP ..... . 135 1.2.4.6 JB 318, JB 336 139 VII 2 Narkotika . ..... 153 2.1 Opium und Opiate. 153 2.1.1 Gewinnung ..... 153 2.1.2 Historische und gegenwärtige Situation 156 2.1.3 Wirkstoffe · .......... 172 2.1.4 Wirkung und Wirkungsweise . 181 2.1.5 Handelsformen . 191 2.1.6 Nachweis ... 199 2.1.7 Gefährlichkeit 204 2.2 Kawa-Kawa 217 3 Stimulanzien 229 3.1 Cocain ... 229 3.1.1 Gewinnung. 229 3.1.2 Historische und gegenwärtige Situation 233 3.1.3 Wirkstoffe · .......... 241 3.1.4 Wirkung und Wirkungsweise . 245 3.1.5 Handelsformen . 255 3.1.6 Nachweis .... 263 3.1.7 Gefährlichkei t 267 3.2 Aufputschmittel 274 3.2.1 Ephedrin. 275 3.2.2 Cathin .... 278 3.2.3 Arecolin .. 282 3.2.4 Weckamine. 285 3.2.4.1 Gewinnung. 285 3.2.4.2 Historische und gegenwärtige Situation 286 3.2.4.3 Wirkstoffe · .......... 290 3.2.4.4 Wirkung und Wirkungsweise. 296 3.2.4.5 Handelsformen . 301 3.2.4.6 Nachweis ... 303 3.2.4.7 Gefährlichkeit 305 4 Ausweichmittel . . . . . . . . 315 4.1 Barbiturate. . . . . . . . . . 318 4.2 Nichtbarbiturale Hypnotika 329 4.2.1 Methaqualon. . . . . . . . . 329 4.2.2 Piperidindione . . . . . . . . 334 4.2.3 U reide, Urethane, Alkohole 335 4.3 Psychopharmaka. . . . . . . 338 4.3.1 Psychomotorische Stimulanzien 338 4.3.2 Neuroleptika. . 339 4.3.3 Antidepressiva . 342 4.3.4 Tranquilizer .. 344 VIII 4.4 Starkwirksame Analgetika und Antitussiva . . . 353 4.4.1 Tilidin ....................... . 355 4.4.2 Codein, Dihydromorphin-, Dihydrocodein- und Morphinanderivate 358 4.4.3 Benzomorphane . 365 4.4.4 Pethidingruppe. . 369 4.4.5 Methadongruppe . 373 4.4.6 Fentanylgruppe 379 4.5 Schnüffelstoffe . 384 4.5.1 Ether (Äther) . 385 4.5.2 Chloroform. . 387 4.5.3 Lösungsmittel 388 Anhang A: Glossar (Erläuterung der Fachbegriffe) 397 Anhang B: Anlagen 1-III zum Betäubungsmittelgesetz vom 28.07.1981 ... . . . . . 441 Anhang C: Sachverzeichnis . . 457 1. Alphabetisches Verzeichnis der chemischen Wirkstoffe, Reagenzien und pharmazeutischen Präparate. . . . . . .. 457 ,2. Botanische und zoologische Bezeichnungen. . . . . . . .. 472 3. Medizinische Bezeichnungen, Eigennamen und umgangs- sprachliche Ausdrücke . . 477 Allgemeine Literaturhinweise . 507 IX Abkürzungsverzeichnis BGA Bundesgesundheitsamt in West-Berlin BGH Bundesgerichtshof in Karlsruhe BKA Bundeskriminalamt in Wiesbaden 1. BtMÄndV Erste Verordnung zur Änderung betäubungsmittel rechtlicher Vorschriften vom 6. August 1984 (BGBl. I S. 1081) 2. BtMÄndV Zweite Verordnung zur Änderung betäubungsmittel rechtlicher Vorschriften vom 23. Juli 1986 (BGBl. I S. 1099) BtMAHV Betäubungsmittel-Außenhandelsverordnung (BGBl. 1981 I S. 1420) BtMBinHV Betäubungsmittel-Binnenhandelsverordnung (BGBl. 1981 I S. 1425) BtMG 1982 Gesetz über den Verkehr mit Betäubungsmitteln (kurz: Betäubungsmittelgesetz) vom 18. Juli 1981 (BGBl. I S. 681), das am 1. Januar 1982 in Kraft trat und das Betäubungsmittelgesetz vom 22. Dezember 1971 (BGBl. I S. 2092) abgelöst hat, das seinerseits das Gesetz über den Verkehr mit Betäubungsmitteln vom 30. 12. 1920 (kurz: Opiumgesetz) abgelöst hatte. BtMVV Verordnung über das Verschreiben, die Abgabe und den Nachweis des Verbleibs von Betäubungsmitteln (kurz: Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung) vom 16. Dezember 1981 (BGBl. I S. 1427). CND Commission on Narcotic Drugs of the United Na tions' Economic and Social Council (1946 geschaf fene Suchtstoffkommission des Wirtschafts- und Sozialrates der UN - Übereinkommen von 1971) DC Dünnschichtchromatographie (ein chromatogra phisches Verfahren, das der analytischen Charak terisierung von Stoffgemischen dient) DEA Drug Enforcement Administration (Drogenbekämp fungsbehörde der USA) DGS Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie in Berlin XI DHS Deutsche HauptsteIle gegen die Suchtgefahren in Hamm/Westfalen FDA Food and Drug Administration (Arzneimittel behörde der USA) g Gramm GC Gaschromatographie (ein chromatographisches Verfahren, das sowohl der qualitativen als auch der quantitativen Analyse von Stoffgemischen dient) h Stunde/n (hour/s) ICAA International Council on Alcohol and Addictions ICD-Nr. International Classification of Diseases (Diagno seschlüssel der WHO) i.m. intramuskulär INCB International Narcotics Control Board (Internatio naler Suchtstoff-Kontrollrat, unter der Schirm herrschaft der UN in Wien arbeitende Experten kommission) INN International Nonpropretary Names: von der WHO empfohlene bzw. vorgeschlagene (lNNv) Kurzbe zeichnungen ("generic names") pharmakologisch wirksamer Verbindungen, die international gesetz lich nicht geschützt sind. Von den jeweiligen Inter nationalen Freinamen sind die Kurz- oder Trivial bezeichnungen, die chemischen Bezeichnungen und die Handelsnamen (eingetragene Warenzeichen) zu unterscheiden. 1.v. intravenös kg Kilogramm m Meter mg Milligramm (1/1000 g) min Minute mV Millivolt Mikrogramm (0,001 mg oder 1 Millionstel ~g g = 1 . 10-6 g) ng Nanogramm (1 Milliardstel g = 1 . 10-9 g) nm Nanometer (1 Millionstel mm oder 1 Milliardstel m=1·1O-9 m) NIDA National Institute on Drug Abuse (US-Department of Health, Education and Welfare) in Rockville/MD (USA) NIH National Institute of Health in Bethesda/MD (USA) NIMH National Institute of Mental Health (USA) NNDIS National Narcotics Border Indication System (USA) OpiumG Opiumgesetz p.c. perkutan p.o. per os XII

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